Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

T. 1505 seiner Abtswürde, weilte längere Zeit am kurfürstlichen Hof zu Berlin u. in Heidelberg, wurde Abt des Schottenklosters St. Jakob zu Würzburg und st. 1516 daselbst. Er schrieb in gutem Latein eine Menge Schriften verschiedenartigen Inhalts; so eine mystische Chronologie, eine Geschichte der Franken von 433-1514 n. Chr., eine Geschichte der Herzoge u. Pfalzgrafen von Bayern, in doppelter Bearbeitung eine berühmte Chronik des Klosters Hirsau von 830-1370, ebenso Chroniken der Klöster Spanheim und St. Jakob, Schriften über die ausgezeichnetsten Gelehrten des deutschen Reiches, sowie über die Berühmtheiten des Benedictinerordens, dann ein hochberühmtes Werk, nämlich den 970 Schriftsteller umfassenden Catalogus scriptorum ecclesiasticorum (beste Ausgabe von Fabricius in dessen bibliotheca ecclesiastica 1718), dann eine Menge anderer strengtheologischer Werke. Eine biographische Skizze lieferte Ph. F. Horn: T., Würzb. 1843.


Tritheiten, die Anhänger der Irrlehre, welche in dem dreieinigen Gott 3 gesonderte göttliche Substanzen annimmt (Tritheismus).


Trithionsäure, s. Schwefel.


Triticin, lat.-deutsch, der Kleber im Weizenmehle (von triticum, Weizen).


Triton, in der griech. Mythologie Sohn des Poseidon und der Amphitrite, Meergott mit Fischschwanz u. Floßfedern, auf einer Muscheltrompete blasend; später erscheinen T.en, welche in der Regel höhern Meergottheiten zum Reiten oder Fahren dienen. - T. war auch der Name eines böotischen Bachs u. eines afrikan. Sees zunächst der kleinen Syrte, von welchem Pallas den Beinamen Tritogeneia führen soll.


Tritschinapalli, Tritschinapol, Trichinapoly, brit. Festung im Karnatik mit 80000 E., starkem Verkehre.


Trituriren, lat.-deutsch, zermalmen, zerreiben; Trituration, das Zermalmen (der Speisen).


Triumph, bei den alten Römern der feierliche Zug des siegreichen Feldherrn auf das Capitolium von der porta triumphalis auf dem Marsfelde. Dahin gingen Magistrate, Senatoren u. Bürger bekränzt u. in Feierkleidern dem T. ator entgegen und stellten sich an die Spitze des Zugs; dann kam die Militärmusik, die mannigfaltige Kriegsbeute, getragen und geführt, ausgezeichnete Gefangene, dazwischen 100 oder mehr Opferstiere mit vergoldeten Hörnern, der T.ator selbst zu Wagen, begleitet von Lictoren, Sängern u. Musikern; derselbe trug eine purpurne, goldgestickte Toga, in der einen Hand einen elfenbeinernen Stab mit einem kleinen Adler, in der andern einen Lorbeerzweig, auf dem Kopfe einen Lorbeerkranz. Dem Wagen folgte jubelnd das siegreiche Heer, Lob- aber auch Spottlieder auf den Feldherrn singend. Nach Augustus durfte kein Feldherr mehr triumphiren, sondern mußte sich mit den Insignien des T.s begnügen; in Rom triumphirte zum letztenmale Diocletian, in Konstantinopel Belisar (ausnahmsweise als Feldherr); im Ganzen zählt man 350 T. e.


Triumphbogen, waren Ehrenpforten für den Triumphator; zur Kaiserzeit Thore mit Marmor bekleidet, mit Bildsäulen, Basreliefs und Inschriften geschmückt (der schönste der erhaltenen T. ist der des Titus zu Rom).


Triumviri, lat., Triumvirn d. h. Dreimänner, im alten Rom Name mehrer Beamten. Die bedeutendsten waren die t. capitales, in den Tributcomitien gewählt, überwachten die Vollstreckung der Todes strafe, die Verbrennung verbotener Bücher, die Fahndung auf Verbrecher, durften offenkundige Verbrechen u. Vergehen der Peregrinen u. Sklaven richten, hatten die Aufsicht über die Gefängnisse u. endlich die allgemeine Polizeiaufsicht für die Sicherheit der Stadt bei Tag u. Nacht, auch in Beziehung auf Feuersgefahr (das Amt der t. nocturni ging auf sie über). Die t. monetales waren die Münzmeister; in der spätern Kaiserzeit stand das Münzwesen unter einem procurator od. praepositus monetae. Andere in der röm. Geschichte genannte t. waren außerordentliche Commissionen, z. B. zur Reparatur von Tempeln, zu gesundheitspolizeilichen Zwecken etc. T. quinquennales hießen die Municipalcensoren. Von diesen t. sind wohl zu unterscheiden die Verbindungen in den letzten

T. 1505 seiner Abtswürde, weilte längere Zeit am kurfürstlichen Hof zu Berlin u. in Heidelberg, wurde Abt des Schottenklosters St. Jakob zu Würzburg und st. 1516 daselbst. Er schrieb in gutem Latein eine Menge Schriften verschiedenartigen Inhalts; so eine mystische Chronologie, eine Geschichte der Franken von 433–1514 n. Chr., eine Geschichte der Herzoge u. Pfalzgrafen von Bayern, in doppelter Bearbeitung eine berühmte Chronik des Klosters Hirsau von 830–1370, ebenso Chroniken der Klöster Spanheim und St. Jakob, Schriften über die ausgezeichnetsten Gelehrten des deutschen Reiches, sowie über die Berühmtheiten des Benedictinerordens, dann ein hochberühmtes Werk, nämlich den 970 Schriftsteller umfassenden Catalogus scriptorum ecclesiasticorum (beste Ausgabe von Fabricius in dessen bibliotheca ecclesiastica 1718), dann eine Menge anderer strengtheologischer Werke. Eine biographische Skizze lieferte Ph. F. Horn: T., Würzb. 1843.


Tritheïten, die Anhänger der Irrlehre, welche in dem dreieinigen Gott 3 gesonderte göttliche Substanzen annimmt (Tritheismus).


Trithionsäure, s. Schwefel.


Triticin, lat.-deutsch, der Kleber im Weizenmehle (von triticum, Weizen).


Triton, in der griech. Mythologie Sohn des Poseidon und der Amphitrite, Meergott mit Fischschwanz u. Floßfedern, auf einer Muscheltrompete blasend; später erscheinen T.en, welche in der Regel höhern Meergottheiten zum Reiten oder Fahren dienen. – T. war auch der Name eines böotischen Bachs u. eines afrikan. Sees zunächst der kleinen Syrte, von welchem Pallas den Beinamen Tritogeneia führen soll.


Tritschinapalli, Tritschinapol, Trichinapoly, brit. Festung im Karnatik mit 80000 E., starkem Verkehre.


Trituriren, lat.-deutsch, zermalmen, zerreiben; Trituration, das Zermalmen (der Speisen).


Triumph, bei den alten Römern der feierliche Zug des siegreichen Feldherrn auf das Capitolium von der porta triumphalis auf dem Marsfelde. Dahin gingen Magistrate, Senatoren u. Bürger bekränzt u. in Feierkleidern dem T. ator entgegen und stellten sich an die Spitze des Zugs; dann kam die Militärmusik, die mannigfaltige Kriegsbeute, getragen und geführt, ausgezeichnete Gefangene, dazwischen 100 oder mehr Opferstiere mit vergoldeten Hörnern, der T.ator selbst zu Wagen, begleitet von Lictoren, Sängern u. Musikern; derselbe trug eine purpurne, goldgestickte Toga, in der einen Hand einen elfenbeinernen Stab mit einem kleinen Adler, in der andern einen Lorbeerzweig, auf dem Kopfe einen Lorbeerkranz. Dem Wagen folgte jubelnd das siegreiche Heer, Lob- aber auch Spottlieder auf den Feldherrn singend. Nach Augustus durfte kein Feldherr mehr triumphiren, sondern mußte sich mit den Insignien des T.s begnügen; in Rom triumphirte zum letztenmale Diocletian, in Konstantinopel Belisar (ausnahmsweise als Feldherr); im Ganzen zählt man 350 T. e.


Triumphbogen, waren Ehrenpforten für den Triumphator; zur Kaiserzeit Thore mit Marmor bekleidet, mit Bildsäulen, Basreliefs und Inschriften geschmückt (der schönste der erhaltenen T. ist der des Titus zu Rom).


Triumviri, lat., Triumvirn d. h. Dreimänner, im alten Rom Name mehrer Beamten. Die bedeutendsten waren die t. capitales, in den Tributcomitien gewählt, überwachten die Vollstreckung der Todes strafe, die Verbrennung verbotener Bücher, die Fahndung auf Verbrecher, durften offenkundige Verbrechen u. Vergehen der Peregrinen u. Sklaven richten, hatten die Aufsicht über die Gefängnisse u. endlich die allgemeine Polizeiaufsicht für die Sicherheit der Stadt bei Tag u. Nacht, auch in Beziehung auf Feuersgefahr (das Amt der t. nocturni ging auf sie über). Die t. monetales waren die Münzmeister; in der spätern Kaiserzeit stand das Münzwesen unter einem procurator od. praepositus monetae. Andere in der röm. Geschichte genannte t. waren außerordentliche Commissionen, z. B. zur Reparatur von Tempeln, zu gesundheitspolizeilichen Zwecken etc. T. quinquennales hießen die Municipalcensoren. Von diesen t. sind wohl zu unterscheiden die Verbindungen in den letzten

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0524" n="523"/>
T. 1505 seiner Abtswürde, weilte längere Zeit am kurfürstlichen Hof zu Berlin u. in Heidelberg, wurde Abt des Schottenklosters St. Jakob zu Würzburg und st. 1516 daselbst. Er schrieb in gutem Latein eine Menge Schriften verschiedenartigen Inhalts; so eine mystische Chronologie, eine Geschichte der Franken von 433&#x2013;1514 n. Chr., eine Geschichte der Herzoge u. Pfalzgrafen von Bayern, in doppelter Bearbeitung eine berühmte Chronik des Klosters Hirsau von 830&#x2013;1370, ebenso Chroniken der Klöster Spanheim und St. Jakob, Schriften über die ausgezeichnetsten Gelehrten des deutschen Reiches, sowie über die Berühmtheiten des Benedictinerordens, dann ein hochberühmtes Werk, nämlich den 970 Schriftsteller umfassenden <hi rendition="#i">Catalogus scriptorum ecclesiasticorum</hi> (beste Ausgabe von Fabricius in dessen <hi rendition="#i">bibliotheca ecclesiastica</hi> 1718), dann eine Menge anderer strengtheologischer Werke. Eine biographische Skizze lieferte Ph. F. Horn: T., Würzb. 1843.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tritheïten</hi>, die Anhänger der Irrlehre, welche in dem dreieinigen Gott 3 gesonderte göttliche Substanzen annimmt (Tritheismus).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Trithionsäure</hi>, s. Schwefel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Triticin</hi>, lat.-deutsch, der Kleber im Weizenmehle (von <hi rendition="#i">triticum</hi>, Weizen).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Triton</hi>, in der griech. Mythologie Sohn des Poseidon und der Amphitrite, Meergott mit Fischschwanz u. Floßfedern, auf einer Muscheltrompete blasend; später erscheinen T.en, welche in der Regel höhern Meergottheiten zum Reiten oder Fahren dienen. &#x2013; T. war auch der Name eines böotischen Bachs u. eines afrikan. Sees zunächst der kleinen Syrte, von welchem Pallas den Beinamen <hi rendition="#g">Tritogeneia</hi> führen soll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tritschinapalli</hi>, <hi rendition="#g">Tritschinapol, Trichinapoly</hi>, brit. Festung im Karnatik mit 80000 E., starkem Verkehre.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Trituriren</hi>, lat.-deutsch, zermalmen, zerreiben; <hi rendition="#g">Trituration</hi>, das Zermalmen (der Speisen).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Triumph</hi>, bei den alten Römern der feierliche Zug des siegreichen Feldherrn auf das Capitolium von der <hi rendition="#i">porta triumphalis</hi> auf dem Marsfelde. Dahin gingen Magistrate, Senatoren u. Bürger bekränzt u. in Feierkleidern dem T. <hi rendition="#g">ator</hi> entgegen und stellten sich an die Spitze des Zugs; dann kam die Militärmusik, die mannigfaltige Kriegsbeute, getragen und geführt, ausgezeichnete Gefangene, dazwischen 100 oder mehr Opferstiere mit vergoldeten Hörnern, der T.ator selbst zu Wagen, begleitet von Lictoren, Sängern u. Musikern; derselbe trug eine purpurne, goldgestickte Toga, in der einen Hand einen elfenbeinernen Stab mit einem kleinen Adler, in der andern einen Lorbeerzweig, auf dem Kopfe einen Lorbeerkranz. Dem Wagen folgte jubelnd das siegreiche Heer, Lob- aber auch Spottlieder auf den Feldherrn singend. Nach Augustus durfte kein Feldherr mehr triumphiren, sondern mußte sich mit den Insignien des T.s begnügen; in Rom triumphirte zum letztenmale Diocletian, in Konstantinopel Belisar (ausnahmsweise als Feldherr); im Ganzen zählt man 350 T. e.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Triumphbogen</hi>, waren Ehrenpforten für den Triumphator; zur Kaiserzeit Thore mit Marmor bekleidet, mit Bildsäulen, Basreliefs und Inschriften geschmückt (der schönste der erhaltenen T. ist der des Titus zu Rom).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Triumviri</hi>, lat., <hi rendition="#g">Triumvirn</hi> d. h. Dreimänner, im alten Rom Name mehrer Beamten. Die bedeutendsten waren die <hi rendition="#i">t. capitales</hi>, in den Tributcomitien gewählt, überwachten die Vollstreckung der Todes strafe, die Verbrennung verbotener Bücher, die Fahndung auf Verbrecher, durften offenkundige Verbrechen u. Vergehen der Peregrinen u. Sklaven richten, hatten die Aufsicht über die Gefängnisse u. endlich die allgemeine Polizeiaufsicht für die Sicherheit der Stadt bei Tag u. Nacht, auch in Beziehung auf Feuersgefahr (das Amt der <hi rendition="#i">t. nocturni</hi> ging auf sie über). Die <hi rendition="#i">t. monetales</hi> waren die Münzmeister; in der spätern Kaiserzeit stand das Münzwesen unter einem <hi rendition="#i">procurator</hi> od. <hi rendition="#i">praepositus monetae.</hi> Andere in der röm. Geschichte genannte <hi rendition="#i">t.</hi> waren außerordentliche Commissionen, z. B. zur Reparatur von Tempeln, zu gesundheitspolizeilichen Zwecken etc. <hi rendition="#i">T. quinquennales</hi> hießen die Municipalcensoren. Von diesen <hi rendition="#i">t.</hi> sind wohl zu unterscheiden die Verbindungen in den letzten
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[523/0524] T. 1505 seiner Abtswürde, weilte längere Zeit am kurfürstlichen Hof zu Berlin u. in Heidelberg, wurde Abt des Schottenklosters St. Jakob zu Würzburg und st. 1516 daselbst. Er schrieb in gutem Latein eine Menge Schriften verschiedenartigen Inhalts; so eine mystische Chronologie, eine Geschichte der Franken von 433–1514 n. Chr., eine Geschichte der Herzoge u. Pfalzgrafen von Bayern, in doppelter Bearbeitung eine berühmte Chronik des Klosters Hirsau von 830–1370, ebenso Chroniken der Klöster Spanheim und St. Jakob, Schriften über die ausgezeichnetsten Gelehrten des deutschen Reiches, sowie über die Berühmtheiten des Benedictinerordens, dann ein hochberühmtes Werk, nämlich den 970 Schriftsteller umfassenden Catalogus scriptorum ecclesiasticorum (beste Ausgabe von Fabricius in dessen bibliotheca ecclesiastica 1718), dann eine Menge anderer strengtheologischer Werke. Eine biographische Skizze lieferte Ph. F. Horn: T., Würzb. 1843. Tritheïten, die Anhänger der Irrlehre, welche in dem dreieinigen Gott 3 gesonderte göttliche Substanzen annimmt (Tritheismus). Trithionsäure, s. Schwefel. Triticin, lat.-deutsch, der Kleber im Weizenmehle (von triticum, Weizen). Triton, in der griech. Mythologie Sohn des Poseidon und der Amphitrite, Meergott mit Fischschwanz u. Floßfedern, auf einer Muscheltrompete blasend; später erscheinen T.en, welche in der Regel höhern Meergottheiten zum Reiten oder Fahren dienen. – T. war auch der Name eines böotischen Bachs u. eines afrikan. Sees zunächst der kleinen Syrte, von welchem Pallas den Beinamen Tritogeneia führen soll. Tritschinapalli, Tritschinapol, Trichinapoly, brit. Festung im Karnatik mit 80000 E., starkem Verkehre. Trituriren, lat.-deutsch, zermalmen, zerreiben; Trituration, das Zermalmen (der Speisen). Triumph, bei den alten Römern der feierliche Zug des siegreichen Feldherrn auf das Capitolium von der porta triumphalis auf dem Marsfelde. Dahin gingen Magistrate, Senatoren u. Bürger bekränzt u. in Feierkleidern dem T. ator entgegen und stellten sich an die Spitze des Zugs; dann kam die Militärmusik, die mannigfaltige Kriegsbeute, getragen und geführt, ausgezeichnete Gefangene, dazwischen 100 oder mehr Opferstiere mit vergoldeten Hörnern, der T.ator selbst zu Wagen, begleitet von Lictoren, Sängern u. Musikern; derselbe trug eine purpurne, goldgestickte Toga, in der einen Hand einen elfenbeinernen Stab mit einem kleinen Adler, in der andern einen Lorbeerzweig, auf dem Kopfe einen Lorbeerkranz. Dem Wagen folgte jubelnd das siegreiche Heer, Lob- aber auch Spottlieder auf den Feldherrn singend. Nach Augustus durfte kein Feldherr mehr triumphiren, sondern mußte sich mit den Insignien des T.s begnügen; in Rom triumphirte zum letztenmale Diocletian, in Konstantinopel Belisar (ausnahmsweise als Feldherr); im Ganzen zählt man 350 T. e. Triumphbogen, waren Ehrenpforten für den Triumphator; zur Kaiserzeit Thore mit Marmor bekleidet, mit Bildsäulen, Basreliefs und Inschriften geschmückt (der schönste der erhaltenen T. ist der des Titus zu Rom). Triumviri, lat., Triumvirn d. h. Dreimänner, im alten Rom Name mehrer Beamten. Die bedeutendsten waren die t. capitales, in den Tributcomitien gewählt, überwachten die Vollstreckung der Todes strafe, die Verbrennung verbotener Bücher, die Fahndung auf Verbrecher, durften offenkundige Verbrechen u. Vergehen der Peregrinen u. Sklaven richten, hatten die Aufsicht über die Gefängnisse u. endlich die allgemeine Polizeiaufsicht für die Sicherheit der Stadt bei Tag u. Nacht, auch in Beziehung auf Feuersgefahr (das Amt der t. nocturni ging auf sie über). Die t. monetales waren die Münzmeister; in der spätern Kaiserzeit stand das Münzwesen unter einem procurator od. praepositus monetae. Andere in der röm. Geschichte genannte t. waren außerordentliche Commissionen, z. B. zur Reparatur von Tempeln, zu gesundheitspolizeilichen Zwecken etc. T. quinquennales hießen die Municipalcensoren. Von diesen t. sind wohl zu unterscheiden die Verbindungen in den letzten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/524
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/524>, abgerufen am 29.04.2024.