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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Staates in einen andern; uniren, vereinigen, sich verbünden.


Union, kirchliche, s. Religionsvereinigung.


Unipetal, in der Botanik, mit 1 Blumenblatte; unisexuell, eingeschlechtig.


Unirte Griechen, s. Griechische Kirche, Bd. III. S. 150.


Unisono, ital., im Einklange, einstimmig.


Unität, lat.-deutsch, Einheit, Eintracht, Gemeinschaft.


Unitarier, lat.-deutsch, Einheitsgläubige, welche nur Eine Person in der Gottheit annehmen, näher Jesum Christum als Gottmenschen und den hl. Geist im Sinne der Kirche verwerfen, also gleichbedeutend mit Antitrinitarier, die man in den ersten Jahrh. des Christenthums auch Monarchianer nannte (Paul von Samosata, Praxeas und Noetus, Sabellius). Als U. des Mittelalters lassen sich etwa Amalrich von Bena und David von Dinanto betrachten, dagegen ist seit dem 16. Jahrh. neben den übrigen zahlreichen Häresien früherer Zeiten auch der Unitarismus wieder neu aufgewärmt worden; in Polen, wo unter der Aegide der tollen Adelswirthschaft Häretiker aus aller Herren Länder hausten, bildete sich aus den Dissidenten 1563 eine eigene unitarische Gemeinde, welche Christum als einen höchst ausgezeichneten Menschen verehrte, Seine Anbetung aber als Götzendienst erklärte; in Siebenbürgen wußte der Piemontese Blandrata (s. d.) diesen U.n sogar öffentliche Anerkennung zu verschaffen. Durch F. Socinus erhielten sie den Namen Socinianer (s. d.), breiteten sich nach ihrer Vertreibung aus Polen in Schlesien, Brandenburg, in der Pfalz, den Niederlanden u. s. w. einigermaßen aus u. verschwanden als eigene Sekte im ruhelosen Meer des prot. Sektenwesens (nur in England u. im Staate Massachusets soll es noch einige U. gemeinden geben), doch ihre Grundanschauung darf wohl als die gegenwärtig bei der Mehrzahl der Protestanten herrschende bezeichnet werden.


United states of North America (juneited stehts öf Nahrß Aemerikä), engl., die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Vgl. Uncle Sam.


Univalvae, lat., einschalige Schalthiere.


Univascular, lat.-deutsch, eingefäßig, einkelchig.


Universal (mehr in zusammengesetzten Wörtern), universell (nur adjectivisch gebraucht), vom lat. universus, all, insgesammt, bedeutet: allumfassend, allgemein, das große Ganze betreffend; U.e, ein das ganze Land angehendes, allgemeines Ausschreiben, Manifest; U.en, eine in England u. stark in Nordamerika verbreitete Sekte, deren Mitglieder der sog. natürlichen Religion huldigen, von Lohn od. Strafe im Jenseits nichts wissen wollen u. Gehorsam gegen die Staatsgesetze für die Haupttugend halten; U.ien, mittelalterl.-lat. entia universalia, allgemeine Dinge, nannten die Scholastiker die Geschlechts- od. Allgemeinbegriffe z. B. Mensch, Thier, Tugend, Baum; vgl. Nominalismus; U. geschichte, Weltgeschichte; u.ismus, lat., das Streben nach dem Allgemeinwerden, nach dem Allgemeinen; u. hypotheticus (bedingter Universalismus), die Lehre des Hugenotten Amyraut (s. d.): der Erlöser habe zwar für alle ohne Ausnahme genuggethan, doch würden nur jene selig, welche an Christum glauben; die Gnade des Glaubens versage Gott. Niemanden, wohl aber Seinen Beistand zur heilbringenden Verwendung dieses Glaubens, woher es dann komme, daß Tausende nicht durch Gottes Schuld, sondern aus eigener Schuld verdammt würden. - U. monarchie, Weltmonarchie; U. ität, die Allgemeinheit, Gesammtheit; Universität, Hochschule; universitas, die Gesammtheit; u. non delinquit, lat, die Gesammtheit macht sich keines Vergehens schuldig d. h. eine Staatsgesellschaft kann kein Verbrechen begehen; universum, das Weltall.


Universal, das Ganze umfassend; U. erbe, alleiniger Erbe; U. succession, Erbfolge in die ganze Vermögensmasse, statt nur in bestimmte Vermächtnisse, Legate; U. pfandrecht, aufs ganze Vermögen des Schuldners.


Universität, lat. universitas literarum, Hochschule, nennt man seit dem 14.

Staates in einen andern; uniren, vereinigen, sich verbünden.


Union, kirchliche, s. Religionsvereinigung.


Unipetal, in der Botanik, mit 1 Blumenblatte; unisexuell, eingeschlechtig.


Unirte Griechen, s. Griechische Kirche, Bd. III. S. 150.


Unisono, ital., im Einklange, einstimmig.


Unität, lat.-deutsch, Einheit, Eintracht, Gemeinschaft.


Unitarier, lat.-deutsch, Einheitsgläubige, welche nur Eine Person in der Gottheit annehmen, näher Jesum Christum als Gottmenschen und den hl. Geist im Sinne der Kirche verwerfen, also gleichbedeutend mit Antitrinitarier, die man in den ersten Jahrh. des Christenthums auch Monarchianer nannte (Paul von Samosata, Praxeas und Noëtus, Sabellius). Als U. des Mittelalters lassen sich etwa Amalrich von Bena und David von Dinanto betrachten, dagegen ist seit dem 16. Jahrh. neben den übrigen zahlreichen Häresien früherer Zeiten auch der Unitarismus wieder neu aufgewärmt worden; in Polen, wo unter der Aegide der tollen Adelswirthschaft Häretiker aus aller Herren Länder hausten, bildete sich aus den Dissidenten 1563 eine eigene unitarische Gemeinde, welche Christum als einen höchst ausgezeichneten Menschen verehrte, Seine Anbetung aber als Götzendienst erklärte; in Siebenbürgen wußte der Piemontese Blandrata (s. d.) diesen U.n sogar öffentliche Anerkennung zu verschaffen. Durch F. Socinus erhielten sie den Namen Socinianer (s. d.), breiteten sich nach ihrer Vertreibung aus Polen in Schlesien, Brandenburg, in der Pfalz, den Niederlanden u. s. w. einigermaßen aus u. verschwanden als eigene Sekte im ruhelosen Meer des prot. Sektenwesens (nur in England u. im Staate Massachusets soll es noch einige U. gemeinden geben), doch ihre Grundanschauung darf wohl als die gegenwärtig bei der Mehrzahl der Protestanten herrschende bezeichnet werden.


United states of North America (juneited stehts öf Nahrß Aemerikä), engl., die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Vgl. Uncle Sam.


Univalvae, lat., einschalige Schalthiere.


Univascular, lat.-deutsch, eingefäßig, einkelchig.


Universal (mehr in zusammengesetzten Wörtern), universell (nur adjectivisch gebraucht), vom lat. universus, all, insgesammt, bedeutet: allumfassend, allgemein, das große Ganze betreffend; U.e, ein das ganze Land angehendes, allgemeines Ausschreiben, Manifest; U.en, eine in England u. stark in Nordamerika verbreitete Sekte, deren Mitglieder der sog. natürlichen Religion huldigen, von Lohn od. Strafe im Jenseits nichts wissen wollen u. Gehorsam gegen die Staatsgesetze für die Haupttugend halten; U.ien, mittelalterl.-lat. entia universalia, allgemeine Dinge, nannten die Scholastiker die Geschlechts- od. Allgemeinbegriffe z. B. Mensch, Thier, Tugend, Baum; vgl. Nominalismus; U. geschichte, Weltgeschichte; u.ismus, lat., das Streben nach dem Allgemeinwerden, nach dem Allgemeinen; u. hypotheticus (bedingter Universalismus), die Lehre des Hugenotten Amyraut (s. d.): der Erlöser habe zwar für alle ohne Ausnahme genuggethan, doch würden nur jene selig, welche an Christum glauben; die Gnade des Glaubens versage Gott. Niemanden, wohl aber Seinen Beistand zur heilbringenden Verwendung dieses Glaubens, woher es dann komme, daß Tausende nicht durch Gottes Schuld, sondern aus eigener Schuld verdammt würden. – U. monarchie, Weltmonarchie; U. ität, die Allgemeinheit, Gesammtheit; Universität, Hochschule; universitas, die Gesammtheit; u. non delinquit, lat, die Gesammtheit macht sich keines Vergehens schuldig d. h. eine Staatsgesellschaft kann kein Verbrechen begehen; universum, das Weltall.


Universal, das Ganze umfassend; U. erbe, alleiniger Erbe; U. succession, Erbfolge in die ganze Vermögensmasse, statt nur in bestimmte Vermächtnisse, Legate; U. pfandrecht, aufs ganze Vermögen des Schuldners.


Universität, lat. universitas literarum, Hochschule, nennt man seit dem 14.

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[557/0558] Staates in einen andern; uniren, vereinigen, sich verbünden. Union, kirchliche, s. Religionsvereinigung. Unipetal, in der Botanik, mit 1 Blumenblatte; unisexuell, eingeschlechtig. Unirte Griechen, s. Griechische Kirche, Bd. III. S. 150. Unisono, ital., im Einklange, einstimmig. Unität, lat.-deutsch, Einheit, Eintracht, Gemeinschaft. Unitarier, lat.-deutsch, Einheitsgläubige, welche nur Eine Person in der Gottheit annehmen, näher Jesum Christum als Gottmenschen und den hl. Geist im Sinne der Kirche verwerfen, also gleichbedeutend mit Antitrinitarier, die man in den ersten Jahrh. des Christenthums auch Monarchianer nannte (Paul von Samosata, Praxeas und Noëtus, Sabellius). Als U. des Mittelalters lassen sich etwa Amalrich von Bena und David von Dinanto betrachten, dagegen ist seit dem 16. Jahrh. neben den übrigen zahlreichen Häresien früherer Zeiten auch der Unitarismus wieder neu aufgewärmt worden; in Polen, wo unter der Aegide der tollen Adelswirthschaft Häretiker aus aller Herren Länder hausten, bildete sich aus den Dissidenten 1563 eine eigene unitarische Gemeinde, welche Christum als einen höchst ausgezeichneten Menschen verehrte, Seine Anbetung aber als Götzendienst erklärte; in Siebenbürgen wußte der Piemontese Blandrata (s. d.) diesen U.n sogar öffentliche Anerkennung zu verschaffen. Durch F. Socinus erhielten sie den Namen Socinianer (s. d.), breiteten sich nach ihrer Vertreibung aus Polen in Schlesien, Brandenburg, in der Pfalz, den Niederlanden u. s. w. einigermaßen aus u. verschwanden als eigene Sekte im ruhelosen Meer des prot. Sektenwesens (nur in England u. im Staate Massachusets soll es noch einige U. gemeinden geben), doch ihre Grundanschauung darf wohl als die gegenwärtig bei der Mehrzahl der Protestanten herrschende bezeichnet werden. United states of North America (juneited stehts öf Nahrß Aemerikä), engl., die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Vgl. Uncle Sam. Univalvae, lat., einschalige Schalthiere. Univascular, lat.-deutsch, eingefäßig, einkelchig. Universal (mehr in zusammengesetzten Wörtern), universell (nur adjectivisch gebraucht), vom lat. universus, all, insgesammt, bedeutet: allumfassend, allgemein, das große Ganze betreffend; U.e, ein das ganze Land angehendes, allgemeines Ausschreiben, Manifest; U.en, eine in England u. stark in Nordamerika verbreitete Sekte, deren Mitglieder der sog. natürlichen Religion huldigen, von Lohn od. Strafe im Jenseits nichts wissen wollen u. Gehorsam gegen die Staatsgesetze für die Haupttugend halten; U.ien, mittelalterl.-lat. entia universalia, allgemeine Dinge, nannten die Scholastiker die Geschlechts- od. Allgemeinbegriffe z. B. Mensch, Thier, Tugend, Baum; vgl. Nominalismus; U. geschichte, Weltgeschichte; u.ismus, lat., das Streben nach dem Allgemeinwerden, nach dem Allgemeinen; u. hypotheticus (bedingter Universalismus), die Lehre des Hugenotten Amyraut (s. d.): der Erlöser habe zwar für alle ohne Ausnahme genuggethan, doch würden nur jene selig, welche an Christum glauben; die Gnade des Glaubens versage Gott. Niemanden, wohl aber Seinen Beistand zur heilbringenden Verwendung dieses Glaubens, woher es dann komme, daß Tausende nicht durch Gottes Schuld, sondern aus eigener Schuld verdammt würden. – U. monarchie, Weltmonarchie; U. ität, die Allgemeinheit, Gesammtheit; Universität, Hochschule; universitas, die Gesammtheit; u. non delinquit, lat, die Gesammtheit macht sich keines Vergehens schuldig d. h. eine Staatsgesellschaft kann kein Verbrechen begehen; universum, das Weltall. Universal, das Ganze umfassend; U. erbe, alleiniger Erbe; U. succession, Erbfolge in die ganze Vermögensmasse, statt nur in bestimmte Vermächtnisse, Legate; U. pfandrecht, aufs ganze Vermögen des Schuldners. Universität, lat. universitas literarum, Hochschule, nennt man seit dem 14.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 557. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/558>, abgerufen am 28.04.2024.