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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Stammflüsse des La Plata, entspringt in Brasilien, mündet nach 180 Meil. oberhalb Buenos-Ayres in den Parana.


Uruguay , auch Banda oriental oder von der Hauptstadt Montevideo genannt, südamerikan. Republik, 4900 #M. groß, gesund und fruchtbar, mit etwa 200000 E., meistens span. Abkunft. Die Republik ist in 9 Departements getheilt; hat über 10 Mill. Pesos Schulden und ein beträchtliches Deficit im Budget. U. war spanisch, wurde nach 1815 frei, 1821 von Brasilien occupirt, nach langem Kriege mit Buenos-Ayres 1828 zur selbständigen Republik erklärt, seitdem durch Bürgerkrieg zerrüttet, der 1856 stille zu stehen scheint.


Urup, sehr gebirgige und steile Kurile.


Urwahl, so viel als unmittelbare Wahl durch alle berechtigte Bürger (Urwähler), gegenüber der Wahl durch delegirte Wähler.


Urwald, Wald, der noch nie geschlagen worden ist.


Urwelt, Vorwelt, Periode der Erde vor der Schöpfung des Menschen.


U. s. = ut supra, lat., wie oben.


Usancen (üsangßen), frz.-deutsch, die zur Regel gewordenen Gewohnheiten in der Handelswelt.


Usbeken, der in Turkestan herrschende türk. Volksstamm; die U. begleiten in den Städten die ersten Aemter, wohnen als große Grundbesitzer theilweise in Burgen, sind kriegerisch.


Uschakow, alte russ. Familie. Andrej Iwanowitsch U., geb. 1670, gest. 1747 als Graf u. Generalissimus, gehörte zu den Vertrauten Peters I. - Fedor Fedorowitsch U., geb. 1745, gest. 1817 als russ. Admiral, besiegte 1790 u. 91 die türk. Flotte im schwarzen Meere. - Nikolai Iwanowitsch U. und Alexander U. wurden als Generale in den letzten Türkenkriegen genannt.


Usedom, preuß. Insel, durch die Swine von Wollin getrennt (s. Oder), 73/8 #M. groß, zum Theil waldig u. moorig, im Ganzen nicht unfruchtbar, bildet mit Wollin den Kreis U.-Wollin (18 #M. mit 34000 E.). Die Stadt U. auf der Südwestseite hat 1600 E.


Usher (Oeschr), latinis. Usserius, berühmter Schriftsteller der anglik. Kirche, geb. 1580 zu Dublin, Neffe des Erzbischofs von Armagh, 1601 Geistlicher, schon 1620 Bischof von Meath, 1624 Erzbischof von Armagh; er war ein ebenso großer Gegner der "Papisten" als eifriger Anhänger des Königs, verlor nach der Hinrichtung Karls I. 1649 seine Einkünfte, st. 1655. Kromwell ließ ihn in der Westminsterabtei begraben als Anerkennung der wissenschaftlichen Verdienste, die sich U. neben B. Pearson, Bingham, Beveridge u. a. namentlich um die christlichen Alterthümer u. christliche Literatur erworben hat; unter vielen Schriften erwähnen wir: Veterum epistolarum Hibernicarum sylloge (Dublin 1632, eine Sammlung von Briefen irischer Bischöfe aus den J. 592-1180); Britannicarum ecclesiarum antiquitates (ibid. 1639, großbritan. Kirchengeschichte bis ins 8. Jahrh.); Polycarpi et Ignatii epistolae (1644, mit Abhandlungen), eine Chronologia sacra (1660) Erste Lebensbeschreibung von seinem Hauscaplan N. Bernard (Lond. 1656), jüngste von C. R. Elrington, Dublin 1848.


Usingen, nassauische Stadt mit 2000 E., Schloß, Park; über Nassau-U. s. Nassau.


Usipeter, deutsches Volk, gewöhnlich in Verbindung mit den Tenkterern genannt, wohnten am Niederrhein, wurden von Cäsar, als sie in Gallien eindrangen, durch Verrath geschlagen, erscheinen zuletzt an Sieg u. Lahn wohnend.


Uskat, feste türk. Stadt im Paschalik Siwas in Kleinasien, mit 16000 E., lebhaftem Handel.


Uskochen, Uszkoken, Prädaucier, illyr. Volksstamm, der sich im 15. Jahrh. in das kroat. Gebirge (bei Zeng) flüchtete, die Türken zu Land u. Meer befehdete, aber auch mit den Venetianern in Streit gerieth; ein Theil von ihnen wurde im 17. Jahrh. nach Karlsstadt versetzt, wo sie Landbau trieben. - U. Gebirg, Ausläufer der jul. Alpen, 8 Meil. lang, im neustädter Kreise Illyriens, an der kroat. Gränze, von U. bewohnt.


Uslar, hannöv. Stadt in der Landdrostei Hildesheim, mit 2400 E., Leinweberei, Thonpfeifenfabrik.

Stammflüsse des La Plata, entspringt in Brasilien, mündet nach 180 Meil. oberhalb Buenos-Ayres in den Parana.


Uruguay , auch Banda oriental oder von der Hauptstadt Montevideo genannt, südamerikan. Republik, 4900 □M. groß, gesund und fruchtbar, mit etwa 200000 E., meistens span. Abkunft. Die Republik ist in 9 Departements getheilt; hat über 10 Mill. Pesos Schulden und ein beträchtliches Deficit im Budget. U. war spanisch, wurde nach 1815 frei, 1821 von Brasilien occupirt, nach langem Kriege mit Buenos-Ayres 1828 zur selbständigen Republik erklärt, seitdem durch Bürgerkrieg zerrüttet, der 1856 stille zu stehen scheint.


Urup, sehr gebirgige und steile Kurile.


Urwahl, so viel als unmittelbare Wahl durch alle berechtigte Bürger (Urwähler), gegenüber der Wahl durch delegirte Wähler.


Urwald, Wald, der noch nie geschlagen worden ist.


Urwelt, Vorwelt, Periode der Erde vor der Schöpfung des Menschen.


U. s. = ut supra, lat., wie oben.


Usancen (üsangßen), frz.-deutsch, die zur Regel gewordenen Gewohnheiten in der Handelswelt.


Usbeken, der in Turkestan herrschende türk. Volksstamm; die U. begleiten in den Städten die ersten Aemter, wohnen als große Grundbesitzer theilweise in Burgen, sind kriegerisch.


Uschakow, alte russ. Familie. Andrej Iwanowitsch U., geb. 1670, gest. 1747 als Graf u. Generalissimus, gehörte zu den Vertrauten Peters I. – Fedor Fedorowitsch U., geb. 1745, gest. 1817 als russ. Admiral, besiegte 1790 u. 91 die türk. Flotte im schwarzen Meere. – Nikolai Iwanowitsch U. und Alexander U. wurden als Generale in den letzten Türkenkriegen genannt.


Usedom, preuß. Insel, durch die Swine von Wollin getrennt (s. Oder), 73/8 □M. groß, zum Theil waldig u. moorig, im Ganzen nicht unfruchtbar, bildet mit Wollin den Kreis U.-Wollin (18 □M. mit 34000 E.). Die Stadt U. auf der Südwestseite hat 1600 E.


Usher (Oeschr), latinis. Usserius, berühmter Schriftsteller der anglik. Kirche, geb. 1580 zu Dublin, Neffe des Erzbischofs von Armagh, 1601 Geistlicher, schon 1620 Bischof von Meath, 1624 Erzbischof von Armagh; er war ein ebenso großer Gegner der „Papisten“ als eifriger Anhänger des Königs, verlor nach der Hinrichtung Karls I. 1649 seine Einkünfte, st. 1655. Kromwell ließ ihn in der Westminsterabtei begraben als Anerkennung der wissenschaftlichen Verdienste, die sich U. neben B. Pearson, Bingham, Beveridge u. a. namentlich um die christlichen Alterthümer u. christliche Literatur erworben hat; unter vielen Schriften erwähnen wir: Veterum epistolarum Hibernicarum sylloge (Dublin 1632, eine Sammlung von Briefen irischer Bischöfe aus den J. 592–1180); Britannicarum ecclesiarum antiquitates (ibid. 1639, großbritan. Kirchengeschichte bis ins 8. Jahrh.); Polycarpi et Ignatii epistolae (1644, mit Abhandlungen), eine Chronologia sacra (1660) Erste Lebensbeschreibung von seinem Hauscaplan N. Bernard (Lond. 1656), jüngste von C. R. Elrington, Dublin 1848.


Usingen, nassauische Stadt mit 2000 E., Schloß, Park; über Nassau-U. s. Nassau.


Usipeter, deutsches Volk, gewöhnlich in Verbindung mit den Tenkterern genannt, wohnten am Niederrhein, wurden von Cäsar, als sie in Gallien eindrangen, durch Verrath geschlagen, erscheinen zuletzt an Sieg u. Lahn wohnend.


Uskat, feste türk. Stadt im Paschalik Siwas in Kleinasien, mit 16000 E., lebhaftem Handel.


Uskochen, Uszkoken, Prädaucier, illyr. Volksstamm, der sich im 15. Jahrh. in das kroat. Gebirge (bei Zeng) flüchtete, die Türken zu Land u. Meer befehdete, aber auch mit den Venetianern in Streit gerieth; ein Theil von ihnen wurde im 17. Jahrh. nach Karlsstadt versetzt, wo sie Landbau trieben. – U. Gebirg, Ausläufer der jul. Alpen, 8 Meil. lang, im neustädter Kreise Illyriens, an der kroat. Gränze, von U. bewohnt.


Uslar, hannöv. Stadt in der Landdrostei Hildesheim, mit 2400 E., Leinweberei, Thonpfeifenfabrik.

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[571/0572] Stammflüsse des La Plata, entspringt in Brasilien, mündet nach 180 Meil. oberhalb Buenos-Ayres in den Parana. Uruguay , auch Banda oriental oder von der Hauptstadt Montevideo genannt, südamerikan. Republik, 4900 □M. groß, gesund und fruchtbar, mit etwa 200000 E., meistens span. Abkunft. Die Republik ist in 9 Departements getheilt; hat über 10 Mill. Pesos Schulden und ein beträchtliches Deficit im Budget. U. war spanisch, wurde nach 1815 frei, 1821 von Brasilien occupirt, nach langem Kriege mit Buenos-Ayres 1828 zur selbständigen Republik erklärt, seitdem durch Bürgerkrieg zerrüttet, der 1856 stille zu stehen scheint. Urup, sehr gebirgige und steile Kurile. Urwahl, so viel als unmittelbare Wahl durch alle berechtigte Bürger (Urwähler), gegenüber der Wahl durch delegirte Wähler. Urwald, Wald, der noch nie geschlagen worden ist. Urwelt, Vorwelt, Periode der Erde vor der Schöpfung des Menschen. U. s. = ut supra, lat., wie oben. Usancen (üsangßen), frz.-deutsch, die zur Regel gewordenen Gewohnheiten in der Handelswelt. Usbeken, der in Turkestan herrschende türk. Volksstamm; die U. begleiten in den Städten die ersten Aemter, wohnen als große Grundbesitzer theilweise in Burgen, sind kriegerisch. Uschakow, alte russ. Familie. Andrej Iwanowitsch U., geb. 1670, gest. 1747 als Graf u. Generalissimus, gehörte zu den Vertrauten Peters I. – Fedor Fedorowitsch U., geb. 1745, gest. 1817 als russ. Admiral, besiegte 1790 u. 91 die türk. Flotte im schwarzen Meere. – Nikolai Iwanowitsch U. und Alexander U. wurden als Generale in den letzten Türkenkriegen genannt. Usedom, preuß. Insel, durch die Swine von Wollin getrennt (s. Oder), 73/8 □M. groß, zum Theil waldig u. moorig, im Ganzen nicht unfruchtbar, bildet mit Wollin den Kreis U.-Wollin (18 □M. mit 34000 E.). Die Stadt U. auf der Südwestseite hat 1600 E. Usher (Oeschr), latinis. Usserius, berühmter Schriftsteller der anglik. Kirche, geb. 1580 zu Dublin, Neffe des Erzbischofs von Armagh, 1601 Geistlicher, schon 1620 Bischof von Meath, 1624 Erzbischof von Armagh; er war ein ebenso großer Gegner der „Papisten“ als eifriger Anhänger des Königs, verlor nach der Hinrichtung Karls I. 1649 seine Einkünfte, st. 1655. Kromwell ließ ihn in der Westminsterabtei begraben als Anerkennung der wissenschaftlichen Verdienste, die sich U. neben B. Pearson, Bingham, Beveridge u. a. namentlich um die christlichen Alterthümer u. christliche Literatur erworben hat; unter vielen Schriften erwähnen wir: Veterum epistolarum Hibernicarum sylloge (Dublin 1632, eine Sammlung von Briefen irischer Bischöfe aus den J. 592–1180); Britannicarum ecclesiarum antiquitates (ibid. 1639, großbritan. Kirchengeschichte bis ins 8. Jahrh.); Polycarpi et Ignatii epistolae (1644, mit Abhandlungen), eine Chronologia sacra (1660) Erste Lebensbeschreibung von seinem Hauscaplan N. Bernard (Lond. 1656), jüngste von C. R. Elrington, Dublin 1848. Usingen, nassauische Stadt mit 2000 E., Schloß, Park; über Nassau-U. s. Nassau. Usipeter, deutsches Volk, gewöhnlich in Verbindung mit den Tenkterern genannt, wohnten am Niederrhein, wurden von Cäsar, als sie in Gallien eindrangen, durch Verrath geschlagen, erscheinen zuletzt an Sieg u. Lahn wohnend. Uskat, feste türk. Stadt im Paschalik Siwas in Kleinasien, mit 16000 E., lebhaftem Handel. Uskochen, Uszkoken, Prädaucier, illyr. Volksstamm, der sich im 15. Jahrh. in das kroat. Gebirge (bei Zeng) flüchtete, die Türken zu Land u. Meer befehdete, aber auch mit den Venetianern in Streit gerieth; ein Theil von ihnen wurde im 17. Jahrh. nach Karlsstadt versetzt, wo sie Landbau trieben. – U. Gebirg, Ausläufer der jul. Alpen, 8 Meil. lang, im neustädter Kreise Illyriens, an der kroat. Gränze, von U. bewohnt. Uslar, hannöv. Stadt in der Landdrostei Hildesheim, mit 2400 E., Leinweberei, Thonpfeifenfabrik.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 571. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/572>, abgerufen am 28.04.2024.