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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Uso, ital., Gebrauch; U.wechsel dessen Verfallzeit durch Gewohnheit (Usance) od. Gesetze bestimmt ist. Der U. beträgt auf deutschen Handelsplätzen meist 14 Tage von der Acceptation an; auswärts von 2-90 Tage. Der Wechsel kann auch lauten auf 1/4, 1/2 bis 21/2 U.


Usque, lat., bis; u. ad nauseam, bis zum Ueberdrusse.


Ussing, Tage Algreen, geb. 1797 zu Frederiksborg, seit 1840 Professor der Rechte und 1844 Bürgermeister zu Kopenhagen, 1848 dän. Generalprocurator; Handbuch des dän. Criminalrechts, 3. Aufl. Kopenh. 1841; Die Lehre von den Servituten, ebdsst. 1846. - U., Joh. Ludwig, geb. 1820 zu Kopenhagen, seit 1849 Professor an der dortigen Universität, Philolog und Archäolog.


Usteri, Joh. Martin, Dichter, geb. 1763 zu Zürich, gleich Geßner Rathsherr, Maler und Dichter, auch Mitglied des Erziehungs- und Finanzrathes in seiner Vaterstadt, wo er 1827 st. Dichtete hochdeutsch u. schweizerisch einfache gemüthliche Lieder (darunter das bekannte: Freut euch des Lebens) u. Idyllen. Die Dichtungen u. Lebensbeschreibung gab D. Heß heraus, Berl. 1831, 3 Bde. S. schwäb. Dichter.


Usteri, Paul, ein Verwandter des Vorigen u. Sohn des Chorherrn u. Professors Leonhard U., der sich um das Züricher Schulwesen verdient gemacht (gest. 1789), geb. 1768 zu Zürich, wurde Arzt, schon 1797 Mitglied des großen Rathes, begleitete als Haupt des zürichschen Liberalismus der vorradicalen Zeit von da an fast ununterbrochen Staatsämter, lieh der eigentlich von L. Snell dirigirten Bewegung u. Verfassung von 1830 seinen Namen, und st. 1831 als Präsident des großen Rathes. Er hat mehre politische Zeitschriften herausgegeben (Beiträge zur Geschichte der franz. Revolution, Humaniora, Klio, schweizer. Republikaner 1798), in Posselts europ. Annalen sowie in die Allgemeine Zeitung u. s. f., ein schweiz. Staatsrecht, botanische und medicinische Schriften geschrieben.


Ustio, lat, Brennung, Cauterisation; ustulatio, das Anbrennen, Versengen, Dörren.


Ustjug Weliki, russ. Handelsstadt im Gouv. Wologda, am Zusammenfluß der Suchona und des Jug (Dwina), mit 10000 E.


Usucapio, lat., s. Ersitzung.


Usurae, lat., Zinse, Wucher.


Usurpation, unerlaubte Aneignung, z. B. von Servitutsrechten, der Herrschergewalt; usurpiren, widerrechtlichen Besitz nehmen; Usurpator, wer dies thut.


Usus, lat., 1) Gebrauch einer Sache; 2) Rechtsgebrauch, Herkommen; 3) das Servitutsrecht einer Person auf Benutzung einer fremden Sache mit Ausschluß des Fruchtgenusses.


Usus fructus, lat., Nießbrauch, vollständige Nutzung u. Fruchtgenuß. Der Usufructuar kann sein Recht nicht veräußern, wohl aber vermiethen; mit seinem Tode erlischt es. U. est tyrannus, der Gebrauch ist ein Tyrann; u. fori, Gerichtsbrauch; u. loquendi, Sprachgebrauch; usuell, gebräuchlich.


Ut, re, mi, fa, sol, (si, später eingefügt) la, Sylben zur Bezeichnung der Guidonschen Tonleiter, durch si zum Heptachord ausgebildet, nach den Sylben der folgenden sapphischen Strophe:

Ut queant laxis resonare fibris
Mira gestorum famuli tuorum,
Solve polluti labii reatum.
Sancte Johannes.

(vergl. Solmisation.)


Utah, bei den Mormonen auch Deseret d. h. Honigbiene, Territorium der nordamerikan. Union zwischen Oregon, Nebraska, Neumexiko und Californien, über 8000 #M. groß. Außer dem Gebiete des obern Colorado bildet U. eine von Gebirgen rund umschlossene Hochebene, die durch das bis 6600' hohe Wahsatchgebirge in 2 Becken geschieden wird; in dem westl. ist der Humboldfluß, der von dem Humboldsee aufgenommen wird; in dem östl. der große Salzsee mit dem Jordan u. der Niederlassung der Mormonen (s. d.). Die Ureinwohner sind kriegerische Indianer.


Utensilien, lat.-deutsch, Geräthe.


Uterini, lat., Halbgeschwister von der Mutter her.


Uterus, lat., Gebärmutter, Fruchthalter, das weibliche Geschlechtsorgan,


Uso, ital., Gebrauch; U.wechsel dessen Verfallzeit durch Gewohnheit (Usance) od. Gesetze bestimmt ist. Der U. beträgt auf deutschen Handelsplätzen meist 14 Tage von der Acceptation an; auswärts von 2–90 Tage. Der Wechsel kann auch lauten auf 1/4, 1/2 bis 21/2 U.


Usque, lat., bis; u. ad nauseam, bis zum Ueberdrusse.


Ussing, Tage Algreen, geb. 1797 zu Frederiksborg, seit 1840 Professor der Rechte und 1844 Bürgermeister zu Kopenhagen, 1848 dän. Generalprocurator; Handbuch des dän. Criminalrechts, 3. Aufl. Kopenh. 1841; Die Lehre von den Servituten, ebdsst. 1846. – U., Joh. Ludwig, geb. 1820 zu Kopenhagen, seit 1849 Professor an der dortigen Universität, Philolog und Archäolog.


Usteri, Joh. Martin, Dichter, geb. 1763 zu Zürich, gleich Geßner Rathsherr, Maler und Dichter, auch Mitglied des Erziehungs- und Finanzrathes in seiner Vaterstadt, wo er 1827 st. Dichtete hochdeutsch u. schweizerisch einfache gemüthliche Lieder (darunter das bekannte: Freut euch des Lebens) u. Idyllen. Die Dichtungen u. Lebensbeschreibung gab D. Heß heraus, Berl. 1831, 3 Bde. S. schwäb. Dichter.


Usteri, Paul, ein Verwandter des Vorigen u. Sohn des Chorherrn u. Professors Leonhard U., der sich um das Züricher Schulwesen verdient gemacht (gest. 1789), geb. 1768 zu Zürich, wurde Arzt, schon 1797 Mitglied des großen Rathes, begleitete als Haupt des zürichschen Liberalismus der vorradicalen Zeit von da an fast ununterbrochen Staatsämter, lieh der eigentlich von L. Snell dirigirten Bewegung u. Verfassung von 1830 seinen Namen, und st. 1831 als Präsident des großen Rathes. Er hat mehre politische Zeitschriften herausgegeben (Beiträge zur Geschichte der franz. Revolution, Humaniora, Klio, schweizer. Republikaner 1798), in Posselts europ. Annalen sowie in die Allgemeine Zeitung u. s. f., ein schweiz. Staatsrecht, botanische und medicinische Schriften geschrieben.


Ustio, lat, Brennung, Cauterisation; ustulatio, das Anbrennen, Versengen, Dörren.


Ustjug Weliki, russ. Handelsstadt im Gouv. Wologda, am Zusammenfluß der Suchona und des Jug (Dwina), mit 10000 E.


Usucapio, lat., s. Ersitzung.


Usurae, lat., Zinse, Wucher.


Usurpation, unerlaubte Aneignung, z. B. von Servitutsrechten, der Herrschergewalt; usurpiren, widerrechtlichen Besitz nehmen; Usurpator, wer dies thut.


Usus, lat., 1) Gebrauch einer Sache; 2) Rechtsgebrauch, Herkommen; 3) das Servitutsrecht einer Person auf Benutzung einer fremden Sache mit Ausschluß des Fruchtgenusses.


Usus fructus, lat., Nießbrauch, vollständige Nutzung u. Fruchtgenuß. Der Usufructuar kann sein Recht nicht veräußern, wohl aber vermiethen; mit seinem Tode erlischt es. U. est tyrannus, der Gebrauch ist ein Tyrann; u. fori, Gerichtsbrauch; u. loquendi, Sprachgebrauch; usuell, gebräuchlich.


Ut, re, mi, fa, sol, (si, später eingefügt) la, Sylben zur Bezeichnung der Guidonschen Tonleiter, durch si zum Heptachord ausgebildet, nach den Sylben der folgenden sapphischen Strophe:

Ut queant laxis resonare fibris
Mira gestorum famuli tuorum,
Solve polluti labii reatum.
Sancte Johannes.

(vergl. Solmisation.)


Utah, bei den Mormonen auch Deseret d. h. Honigbiene, Territorium der nordamerikan. Union zwischen Oregon, Nebraska, Neumexiko und Californien, über 8000 □M. groß. Außer dem Gebiete des obern Colorado bildet U. eine von Gebirgen rund umschlossene Hochebene, die durch das bis 6600' hohe Wahsatchgebirge in 2 Becken geschieden wird; in dem westl. ist der Humboldfluß, der von dem Humboldsee aufgenommen wird; in dem östl. der große Salzsee mit dem Jordan u. der Niederlassung der Mormonen (s. d.). Die Ureinwohner sind kriegerische Indianer.


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[572/0573] Uso, ital., Gebrauch; U.wechsel dessen Verfallzeit durch Gewohnheit (Usance) od. Gesetze bestimmt ist. Der U. beträgt auf deutschen Handelsplätzen meist 14 Tage von der Acceptation an; auswärts von 2–90 Tage. Der Wechsel kann auch lauten auf 1/4, 1/2 bis 21/2 U. Usque, lat., bis; u. ad nauseam, bis zum Ueberdrusse. Ussing, Tage Algreen, geb. 1797 zu Frederiksborg, seit 1840 Professor der Rechte und 1844 Bürgermeister zu Kopenhagen, 1848 dän. Generalprocurator; Handbuch des dän. Criminalrechts, 3. Aufl. Kopenh. 1841; Die Lehre von den Servituten, ebdsst. 1846. – U., Joh. Ludwig, geb. 1820 zu Kopenhagen, seit 1849 Professor an der dortigen Universität, Philolog und Archäolog. Usteri, Joh. Martin, Dichter, geb. 1763 zu Zürich, gleich Geßner Rathsherr, Maler und Dichter, auch Mitglied des Erziehungs- und Finanzrathes in seiner Vaterstadt, wo er 1827 st. Dichtete hochdeutsch u. schweizerisch einfache gemüthliche Lieder (darunter das bekannte: Freut euch des Lebens) u. Idyllen. Die Dichtungen u. Lebensbeschreibung gab D. Heß heraus, Berl. 1831, 3 Bde. S. schwäb. Dichter. Usteri, Paul, ein Verwandter des Vorigen u. Sohn des Chorherrn u. Professors Leonhard U., der sich um das Züricher Schulwesen verdient gemacht (gest. 1789), geb. 1768 zu Zürich, wurde Arzt, schon 1797 Mitglied des großen Rathes, begleitete als Haupt des zürichschen Liberalismus der vorradicalen Zeit von da an fast ununterbrochen Staatsämter, lieh der eigentlich von L. Snell dirigirten Bewegung u. Verfassung von 1830 seinen Namen, und st. 1831 als Präsident des großen Rathes. Er hat mehre politische Zeitschriften herausgegeben (Beiträge zur Geschichte der franz. Revolution, Humaniora, Klio, schweizer. Republikaner 1798), in Posselts europ. Annalen sowie in die Allgemeine Zeitung u. s. f., ein schweiz. Staatsrecht, botanische und medicinische Schriften geschrieben. Ustio, lat, Brennung, Cauterisation; ustulatio, das Anbrennen, Versengen, Dörren. Ustjug Weliki, russ. Handelsstadt im Gouv. Wologda, am Zusammenfluß der Suchona und des Jug (Dwina), mit 10000 E. Usucapio, lat., s. Ersitzung. Usurae, lat., Zinse, Wucher. Usurpation, unerlaubte Aneignung, z. B. von Servitutsrechten, der Herrschergewalt; usurpiren, widerrechtlichen Besitz nehmen; Usurpator, wer dies thut. Usus, lat., 1) Gebrauch einer Sache; 2) Rechtsgebrauch, Herkommen; 3) das Servitutsrecht einer Person auf Benutzung einer fremden Sache mit Ausschluß des Fruchtgenusses. Usus fructus, lat., Nießbrauch, vollständige Nutzung u. Fruchtgenuß. Der Usufructuar kann sein Recht nicht veräußern, wohl aber vermiethen; mit seinem Tode erlischt es. U. est tyrannus, der Gebrauch ist ein Tyrann; u. fori, Gerichtsbrauch; u. loquendi, Sprachgebrauch; usuell, gebräuchlich. Ut, re, mi, fa, sol, (si, später eingefügt) la, Sylben zur Bezeichnung der Guidonschen Tonleiter, durch si zum Heptachord ausgebildet, nach den Sylben der folgenden sapphischen Strophe: Ut queant laxis resonare fibris Mira gestorum famuli tuorum, Solve polluti labii reatum. Sancte Johannes. (vergl. Solmisation.) Utah, bei den Mormonen auch Deseret d. h. Honigbiene, Territorium der nordamerikan. Union zwischen Oregon, Nebraska, Neumexiko und Californien, über 8000 □M. groß. Außer dem Gebiete des obern Colorado bildet U. eine von Gebirgen rund umschlossene Hochebene, die durch das bis 6600' hohe Wahsatchgebirge in 2 Becken geschieden wird; in dem westl. ist der Humboldfluß, der von dem Humboldsee aufgenommen wird; in dem östl. der große Salzsee mit dem Jordan u. der Niederlassung der Mormonen (s. d.). Die Ureinwohner sind kriegerische Indianer. Utensilien, lat.-deutsch, Geräthe. Uterini, lat., Halbgeschwister von der Mutter her. Uterus, lat., Gebärmutter, Fruchthalter, das weibliche Geschlechtsorgan,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 572. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/573>, abgerufen am 29.04.2024.