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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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von, geb. 1792 zu Wesel, gest. 1855 zu Herrendorf bei Soldin, nachdem er 1834 Eigenthümer der Breslauer Zeitung geworden war und 1840-1847 das dortige Stadttheater dirigirt hatte; er schrieb in die Allgemeine Zeitung u. hinterließ eine Cavalierperspective, Gastrosophie, Reisewerke u. dgl. m.


Väterliche Gewalt, lat. patria potestas, beider Eltern, namentlich aber des Vaters über die Kinder, welche den elterlichen Pflichten entsprechend das Recht gibt, während der Minderjährigkeit über alle Verhältnisse des Kindes zu verfügen, als über Erziehung, Züchtigung, Religion, Bildung, Berufswahl, Arbeit und Vermögen u. selbst in volljährigem Alter durch erforderliche väterliche Zustimmung auch über Verehelichung. Während in ältern, namentlich Römerzeiten die V. G. eine fast unbedingte war, selbst über Leben u. Tod, Freiheit u. s. w., reguliert u. beschränkt das neuere Recht dieselbe in manchen Beziehungen (Schule, Religion, Ehewesen) durch gesetzliche Vorschriften od. entzieht selbst das Kind der V.n G., wo dieselbe in große Rohheit, schlechten Mißbrauch oder arge Vernachlässigung ausartet.


Vag, lat.-deutsch, unstät, weitschweifig; unbestimmt im Ausdruck.


Vaga, Perino del, eigentlich Buonaccorsi, ital. Maler, einer der geistreichsten Schüler u. vertrauter Freund Rafael's, geb. 1500 in Florenz, arbeitete in Rom unter Rafael, später in Genua, wo er den Palast Doria mit Fresken schmückte, u. st. 1547 zu Rom, wo er eine Schule gründete. Seine besten Gemälde sind aus der Zeit Rafael's, seine spätern zeigen den Verfall der Kunst.


Vagabund, Vagant, lat.-deutsch, Landstreicher.


Vagina, lat., Scheide, Mutterscheide.


Vahl, Martin, geb. 1749 zu Bergen in Norwegen, gest. 1804 als Professor der Botanik zu Kopenhagen, bekannt durch mehre botan. Schriften.


Vaillant (Walljang), Jean Foy, geb. 1632 zu Beauvais, gest. 1706, Numismatiker, einer der ersten, der die Numismatik für die Geschichte fruchtbar machte. (Werke: "Numismata imperatorum romanorum"; "Seleucidarum imperium"; "Historia Ptolemaeorum"; "Arsacidarum imperium"; "Achaemenidarum imperium"; "Numismata aerea imperatorum etc. in coloniis, municipiis et urbibus percussa", die von 1695-1725 in Paris u. Amsterdam herauskamen.)


Vaillant (Walljang), Jean Baptist Philibert, geb. 1790 zu Dijon, trat 1809 in das Geniecorps, wurde 1830 Bataillonschef, 1845 Generallieutenant, leitete 1849 die Belagerungsarbeiten vor Rom, wurde Marschall, 1854 Kriegsminister.


Vaisyas, die 3. Kaste bei den Indiern, Ackerbau und Viehzucht treibend.


Vakia, arab. Gewicht, etwa 3 Zollpfd.


Val (vom lat. vallis), Thal, häufig bei geograph. Bezeichnungen z. B. Val Orbe, Val Travers, Val de Blegno, Val Sugana etc.


Valckenaer (-nahr), Ludwig Kaspar, einer der größten Philologen und dabei ein sehr bescheidener Mann, geb. 1715 zu Leeuwarden in Holland, wurde 1741 Hemsterhuisens Nachfolger als Professor des Griechischen zu Franeker, 1766 Professor der griechischen Sprache und Alterthümer in Leyden, wo er 1785 st. Unter seinen vielen Arbeiten neunen wir nur die Ausgaben einiger Stücke des Euripides, des Theokrit, Kallimach u. s. f., in denen er Kritik und Auslegung musterhaft zu verbinden verstand; seine philologischen, kritischen u. rednerischen Werkchen hat Erfurdt herausgegeben (Opuscula etc., Lips. 1808). - V., Jan, der Sohn des Vorigen, geb. 1757, 1787 Professor der Rechte in Utrecht, gab diese Stelle aus Unwillen über den Sieg des Hauses Oranien auf und zog nach Frankreich, wurde 1795 Professor des Staatsrechts zu Leyden, begleitete verschiedene Gesandtschaftsposten, st. 1821 als Privatmann zu Harlem. Er war ein fruchtbarer und berühmter juristischer Schriftsteller (der Advocat der batavischen Freiheit, Rechtsgutachten in Sachen des Erbstatthalters Wilhelm V.) u. galt als ein noch weit besserer Diplomat.


Val-de-pennas (penjas), span. Stadt in der Mancha, mit 7800 E., berühmtem Rothwein.


Valdivia, Hauptst. der chilen. Pro-

von, geb. 1792 zu Wesel, gest. 1855 zu Herrendorf bei Soldin, nachdem er 1834 Eigenthümer der Breslauer Zeitung geworden war und 1840–1847 das dortige Stadttheater dirigirt hatte; er schrieb in die Allgemeine Zeitung u. hinterließ eine Cavalierperspective, Gastrosophie, Reisewerke u. dgl. m.


Väterliche Gewalt, lat. patria potestas, beider Eltern, namentlich aber des Vaters über die Kinder, welche den elterlichen Pflichten entsprechend das Recht gibt, während der Minderjährigkeit über alle Verhältnisse des Kindes zu verfügen, als über Erziehung, Züchtigung, Religion, Bildung, Berufswahl, Arbeit und Vermögen u. selbst in volljährigem Alter durch erforderliche väterliche Zustimmung auch über Verehelichung. Während in ältern, namentlich Römerzeiten die V. G. eine fast unbedingte war, selbst über Leben u. Tod, Freiheit u. s. w., reguliert u. beschränkt das neuere Recht dieselbe in manchen Beziehungen (Schule, Religion, Ehewesen) durch gesetzliche Vorschriften od. entzieht selbst das Kind der V.n G., wo dieselbe in große Rohheit, schlechten Mißbrauch oder arge Vernachlässigung ausartet.


Vag, lat.-deutsch, unstät, weitschweifig; unbestimmt im Ausdruck.


Vaga, Perino del, eigentlich Buonaccorsi, ital. Maler, einer der geistreichsten Schüler u. vertrauter Freund Rafael's, geb. 1500 in Florenz, arbeitete in Rom unter Rafael, später in Genua, wo er den Palast Doria mit Fresken schmückte, u. st. 1547 zu Rom, wo er eine Schule gründete. Seine besten Gemälde sind aus der Zeit Rafael's, seine spätern zeigen den Verfall der Kunst.


Vagabund, Vagant, lat.-deutsch, Landstreicher.


Vagina, lat., Scheide, Mutterscheide.


Vahl, Martin, geb. 1749 zu Bergen in Norwegen, gest. 1804 als Professor der Botanik zu Kopenhagen, bekannt durch mehre botan. Schriften.


Vaillant (Walljang), Jean Foy, geb. 1632 zu Beauvais, gest. 1706, Numismatiker, einer der ersten, der die Numismatik für die Geschichte fruchtbar machte. (Werke: „Numismata imperatorum romanorum“; „Seleucidarum imperium“; „Historia Ptolemaeorum“; „Arsacidarum imperium“; „Achaemenidarum imperium“; „Numismata aerea imperatorum etc. in coloniis, municipiis et urbibus percussa“, die von 1695–1725 in Paris u. Amsterdam herauskamen.)


Vaillant (Walljang), Jean Baptist Philibert, geb. 1790 zu Dijon, trat 1809 in das Geniecorps, wurde 1830 Bataillonschef, 1845 Generallieutenant, leitete 1849 die Belagerungsarbeiten vor Rom, wurde Marschall, 1854 Kriegsminister.


Vaisyas, die 3. Kaste bei den Indiern, Ackerbau und Viehzucht treibend.


Vakia, arab. Gewicht, etwa 3 Zollpfd.


Val (vom lat. vallis), Thal, häufig bei geograph. Bezeichnungen z. B. Val Orbe, Val Travers, Val de Blegno, Val Sugana etc.


Valckenaer (–nahr), Ludwig Kaspar, einer der größten Philologen und dabei ein sehr bescheidener Mann, geb. 1715 zu Leeuwarden in Holland, wurde 1741 Hemsterhuisens Nachfolger als Professor des Griechischen zu Franeker, 1766 Professor der griechischen Sprache und Alterthümer in Leyden, wo er 1785 st. Unter seinen vielen Arbeiten neunen wir nur die Ausgaben einiger Stücke des Euripides, des Theokrit, Kallimach u. s. f., in denen er Kritik und Auslegung musterhaft zu verbinden verstand; seine philologischen, kritischen u. rednerischen Werkchen hat Erfurdt herausgegeben (Opuscula etc., Lips. 1808). – V., Jan, der Sohn des Vorigen, geb. 1757, 1787 Professor der Rechte in Utrecht, gab diese Stelle aus Unwillen über den Sieg des Hauses Oranien auf und zog nach Frankreich, wurde 1795 Professor des Staatsrechts zu Leyden, begleitete verschiedene Gesandtschaftsposten, st. 1821 als Privatmann zu Harlem. Er war ein fruchtbarer und berühmter juristischer Schriftsteller (der Advocat der batavischen Freiheit, Rechtsgutachten in Sachen des Erbstatthalters Wilhelm V.) u. galt als ein noch weit besserer Diplomat.


Val-de-pennas (penjas), span. Stadt in der Mancha, mit 7800 E., berühmtem Rothwein.


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[575/0576] von, geb. 1792 zu Wesel, gest. 1855 zu Herrendorf bei Soldin, nachdem er 1834 Eigenthümer der Breslauer Zeitung geworden war und 1840–1847 das dortige Stadttheater dirigirt hatte; er schrieb in die Allgemeine Zeitung u. hinterließ eine Cavalierperspective, Gastrosophie, Reisewerke u. dgl. m. Väterliche Gewalt, lat. patria potestas, beider Eltern, namentlich aber des Vaters über die Kinder, welche den elterlichen Pflichten entsprechend das Recht gibt, während der Minderjährigkeit über alle Verhältnisse des Kindes zu verfügen, als über Erziehung, Züchtigung, Religion, Bildung, Berufswahl, Arbeit und Vermögen u. selbst in volljährigem Alter durch erforderliche väterliche Zustimmung auch über Verehelichung. Während in ältern, namentlich Römerzeiten die V. G. eine fast unbedingte war, selbst über Leben u. Tod, Freiheit u. s. w., reguliert u. beschränkt das neuere Recht dieselbe in manchen Beziehungen (Schule, Religion, Ehewesen) durch gesetzliche Vorschriften od. entzieht selbst das Kind der V.n G., wo dieselbe in große Rohheit, schlechten Mißbrauch oder arge Vernachlässigung ausartet. Vag, lat.-deutsch, unstät, weitschweifig; unbestimmt im Ausdruck. Vaga, Perino del, eigentlich Buonaccorsi, ital. Maler, einer der geistreichsten Schüler u. vertrauter Freund Rafael's, geb. 1500 in Florenz, arbeitete in Rom unter Rafael, später in Genua, wo er den Palast Doria mit Fresken schmückte, u. st. 1547 zu Rom, wo er eine Schule gründete. Seine besten Gemälde sind aus der Zeit Rafael's, seine spätern zeigen den Verfall der Kunst. Vagabund, Vagant, lat.-deutsch, Landstreicher. Vagina, lat., Scheide, Mutterscheide. Vahl, Martin, geb. 1749 zu Bergen in Norwegen, gest. 1804 als Professor der Botanik zu Kopenhagen, bekannt durch mehre botan. Schriften. Vaillant (Walljang), Jean Foy, geb. 1632 zu Beauvais, gest. 1706, Numismatiker, einer der ersten, der die Numismatik für die Geschichte fruchtbar machte. (Werke: „Numismata imperatorum romanorum“; „Seleucidarum imperium“; „Historia Ptolemaeorum“; „Arsacidarum imperium“; „Achaemenidarum imperium“; „Numismata aerea imperatorum etc. in coloniis, municipiis et urbibus percussa“, die von 1695–1725 in Paris u. Amsterdam herauskamen.) Vaillant (Walljang), Jean Baptist Philibert, geb. 1790 zu Dijon, trat 1809 in das Geniecorps, wurde 1830 Bataillonschef, 1845 Generallieutenant, leitete 1849 die Belagerungsarbeiten vor Rom, wurde Marschall, 1854 Kriegsminister. Vaisyas, die 3. Kaste bei den Indiern, Ackerbau und Viehzucht treibend. Vakia, arab. Gewicht, etwa 3 Zollpfd. Val (vom lat. vallis), Thal, häufig bei geograph. Bezeichnungen z. B. Val Orbe, Val Travers, Val de Blegno, Val Sugana etc. Valckenaer (–nahr), Ludwig Kaspar, einer der größten Philologen und dabei ein sehr bescheidener Mann, geb. 1715 zu Leeuwarden in Holland, wurde 1741 Hemsterhuisens Nachfolger als Professor des Griechischen zu Franeker, 1766 Professor der griechischen Sprache und Alterthümer in Leyden, wo er 1785 st. Unter seinen vielen Arbeiten neunen wir nur die Ausgaben einiger Stücke des Euripides, des Theokrit, Kallimach u. s. f., in denen er Kritik und Auslegung musterhaft zu verbinden verstand; seine philologischen, kritischen u. rednerischen Werkchen hat Erfurdt herausgegeben (Opuscula etc., Lips. 1808). – V., Jan, der Sohn des Vorigen, geb. 1757, 1787 Professor der Rechte in Utrecht, gab diese Stelle aus Unwillen über den Sieg des Hauses Oranien auf und zog nach Frankreich, wurde 1795 Professor des Staatsrechts zu Leyden, begleitete verschiedene Gesandtschaftsposten, st. 1821 als Privatmann zu Harlem. Er war ein fruchtbarer und berühmter juristischer Schriftsteller (der Advocat der batavischen Freiheit, Rechtsgutachten in Sachen des Erbstatthalters Wilhelm V.) u. galt als ein noch weit besserer Diplomat. Val-de-pennas (penjas), span. Stadt in der Mancha, mit 7800 E., berühmtem Rothwein. Valdivia, Hauptst. der chilen. Pro-

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 575. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/576>, abgerufen am 28.04.2024.