Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

für den Geldmarkt eines bestimmten Landes; V.stabelle, so viel als Münztarif.


Valvulae, lat., in der Botanik so viel als Spelzen; in der Anatomie so viel als Klappen.


Vampyr, Blattnase, lat. Phyllostoma, Gattung südamerik. Fledermäuse, auf der Nasenspitze eine Haut in Gestalt eines aufgerichteten Blattes, die Zunge fleischig, ausdehnbar u. vorn mit Wärzchen besetzt, ebenso die Unterlippe; die V.e verwunden nachts Thiere, selbst Menschen, u. saugen ihr Blut; die kleinen Bißwunden sind indeß ganz ungefährlich, von üblen Folgen höchstens für kleine Thiere. Berüchtigt ist besonders der blutsaugende V. (Ph. Spectrum), von der Größe eines Eichhorns, braun u. ohne Schwanz.


Vampyr, heißt im Volksglauben der Griechen u. Gräkoslaven in der Türkei u. Ungarn ein Gespenst, ein Verstorbener, dessen Leichnam nicht verwest, nachts aus dem Grabe ersteht u. Lebenden das Blut aussaugt; hat er einmal Blut getrunken, so kann er nur durch Pfählung oder Verbrennung unschädlich gemacht werden; ein solcher V. war im Leben ein Zauberer od. Verbrecher, od. ein von einem V. Getödteter.


Van, holländ., von.


Vanad, vanadium, vanadin, ein Metall, welches je nach der Darstellungsweise röthlichweiß oder silberweiß, mehr oder weniger glänzend, od. auch als ein schwarzes, schweres Pulver erscheint, das im Sonnenlichte flimmert und unter starkem Druck Metallglanz zeigt. 1830 von Seeström entdeckt, wurde es von ihm nach V., einem Beinamen der Göttin Freya, benannt. Es kommt auch im V.inbleierz von Mexiko u. Sibirien, im Bohnerze bei Goslar, im Kupferschiefer von Mansfeld etc. vor.


Vancouversinsel, s. Neucaledonien im nordwestl. Amerika.


Vandalen, german. Volk, wahrscheinlich der suevischen Familie angehörig, erscheint um 200 nach Chr. zwischen Oder und Weichsel, später in Dacien, wurde von Constantin dem Gr. nach Pannonien verpflanzt, zog um 406 westl. nach Gallien, später nach Spanien (s. Andalusien), 429 unter Geiserich nach Nordafrika, s. Geiserich. Die V. sind unter allen germanischen Stämmen der Völkerwanderung am berüchtigsten geworden durch wilde Zerstörungslust (Vandalismus); schon Geiserich verfolgte als Arianer die afrikan. Katholiken mit grausamer Härte, seine Nachfolger steigerten die Verfolgung noch, während das Reich durch Thronstreitigkeiten nach merowingischer Weise zerrüttet, das Volk durch die Wirkung des Klimas u. den Einfluß der röm. Ueppigkeit entnervt wurde. So gelang es Belisarn 535 mit einem mäßigen Heere durch 2 Schlachten das vandal. Reich zu stürzen; der letzte König Gelimer st. als Gefangener des Kaisers Justinian I., die wehrbare Mannschaft aber wurde in andere Gegenden des byzantin. Reichs verpflanzt. (Papencordt, Geschichte der vandal. Herrschaft in Afrika, Berlin 1837.)


Vandamme (Wangdamm), Dominique Joseph, geb. 1771 zu Cassel im franz. Depart. du Nord, war bei dem Ausbruche der Revolution gemeiner Soldat, 1792 bereits Brigade-, 1799 Divisionsgeneral. Napoleon I. liebte ihn als einen Schüler Moreaus nicht, übergab ihm auch kein wichtiges Commando bis 1813, wo er bei Kulm geschlagen und gefangen wurde. Er kehrte nach dem 1. Par. Frieden zurück, focht bei Ligny u. Wawre, lehnte in Paris das Obercommando ab u. wanderte für einige Jahre in das Exil; 1818 kehrte er zurück, st. 1830, anerkannt als fähiger General, aber berüchtigt durch Raubsucht u. Brutalität.


Vandiemensland od. Tasmania, gebirgige aber gesunde, vom Taman u. Derwent bewässerte Insel, von Neuholland durch die Baßstraße getrennt, ist 1100 QMl. groß u. hat über 70000 E. europ. Abkunft, die sich besonders mit Ackerbau u. Viehzucht (Schafzucht) beschäftigen. Es ist seit 1826 eigenes Gouvernement; Hauptstadt ist Hobarttown; Hafenplätze sind Launceston mit 10000 n. Georgetown mit 3000 E. V. wurde 1642 von Tasman entdeckt, 1803 von den Engländern mit Deportirten colonisirt, zu welchen sich immer mehr freie Einwanderer gesellten. V.

für den Geldmarkt eines bestimmten Landes; V.stabelle, so viel als Münztarif.


Valvulae, lat., in der Botanik so viel als Spelzen; in der Anatomie so viel als Klappen.


Vampyr, Blattnase, lat. Phyllostoma, Gattung südamerik. Fledermäuse, auf der Nasenspitze eine Haut in Gestalt eines aufgerichteten Blattes, die Zunge fleischig, ausdehnbar u. vorn mit Wärzchen besetzt, ebenso die Unterlippe; die V.e verwunden nachts Thiere, selbst Menschen, u. saugen ihr Blut; die kleinen Bißwunden sind indeß ganz ungefährlich, von üblen Folgen höchstens für kleine Thiere. Berüchtigt ist besonders der blutsaugende V. (Ph. Spectrum), von der Größe eines Eichhorns, braun u. ohne Schwanz.


Vampyr, heißt im Volksglauben der Griechen u. Gräkoslaven in der Türkei u. Ungarn ein Gespenst, ein Verstorbener, dessen Leichnam nicht verwest, nachts aus dem Grabe ersteht u. Lebenden das Blut aussaugt; hat er einmal Blut getrunken, so kann er nur durch Pfählung oder Verbrennung unschädlich gemacht werden; ein solcher V. war im Leben ein Zauberer od. Verbrecher, od. ein von einem V. Getödteter.


Van, holländ., von.


Vanad, vanadium, vanadin, ein Metall, welches je nach der Darstellungsweise röthlichweiß oder silberweiß, mehr oder weniger glänzend, od. auch als ein schwarzes, schweres Pulver erscheint, das im Sonnenlichte flimmert und unter starkem Druck Metallglanz zeigt. 1830 von Seeström entdeckt, wurde es von ihm nach V., einem Beinamen der Göttin Freya, benannt. Es kommt auch im V.inbleierz von Mexiko u. Sibirien, im Bohnerze bei Goslar, im Kupferschiefer von Mansfeld etc. vor.


Vancouversinsel, s. Neucaledonien im nordwestl. Amerika.


Vandalen, german. Volk, wahrscheinlich der suevischen Familie angehörig, erscheint um 200 nach Chr. zwischen Oder und Weichsel, später in Dacien, wurde von Constantin dem Gr. nach Pannonien verpflanzt, zog um 406 westl. nach Gallien, später nach Spanien (s. Andalusien), 429 unter Geiserich nach Nordafrika, s. Geiserich. Die V. sind unter allen germanischen Stämmen der Völkerwanderung am berüchtigsten geworden durch wilde Zerstörungslust (Vandalismus); schon Geiserich verfolgte als Arianer die afrikan. Katholiken mit grausamer Härte, seine Nachfolger steigerten die Verfolgung noch, während das Reich durch Thronstreitigkeiten nach merowingischer Weise zerrüttet, das Volk durch die Wirkung des Klimas u. den Einfluß der röm. Ueppigkeit entnervt wurde. So gelang es Belisarn 535 mit einem mäßigen Heere durch 2 Schlachten das vandal. Reich zu stürzen; der letzte König Gelimer st. als Gefangener des Kaisers Justinian I., die wehrbare Mannschaft aber wurde in andere Gegenden des byzantin. Reichs verpflanzt. (Papencordt, Geschichte der vandal. Herrschaft in Afrika, Berlin 1837.)


Vandamme (Wangdamm), Dominique Joseph, geb. 1771 zu Cassel im franz. Depart. du Nord, war bei dem Ausbruche der Revolution gemeiner Soldat, 1792 bereits Brigade-, 1799 Divisionsgeneral. Napoleon I. liebte ihn als einen Schüler Moreaus nicht, übergab ihm auch kein wichtiges Commando bis 1813, wo er bei Kulm geschlagen und gefangen wurde. Er kehrte nach dem 1. Par. Frieden zurück, focht bei Ligny u. Wawre, lehnte in Paris das Obercommando ab u. wanderte für einige Jahre in das Exil; 1818 kehrte er zurück, st. 1830, anerkannt als fähiger General, aber berüchtigt durch Raubsucht u. Brutalität.


Vandiemensland od. Tasmania, gebirgige aber gesunde, vom Taman u. Derwent bewässerte Insel, von Neuholland durch die Baßstraße getrennt, ist 1100 QMl. groß u. hat über 70000 E. europ. Abkunft, die sich besonders mit Ackerbau u. Viehzucht (Schafzucht) beschäftigen. Es ist seit 1826 eigenes Gouvernement; Hauptstadt ist Hobarttown; Hafenplätze sind Launceston mit 10000 n. Georgetown mit 3000 E. V. wurde 1642 von Tasman entdeckt, 1803 von den Engländern mit Deportirten colonisirt, zu welchen sich immer mehr freie Einwanderer gesellten. V.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0581" n="580"/>
für den Geldmarkt eines bestimmten Landes; <hi rendition="#g">V.stabelle</hi>, so viel als Münztarif.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Valvulae</hi>, lat., in der Botanik so viel als Spelzen; in der Anatomie so viel als Klappen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Vampyr</hi>, <hi rendition="#g">Blattnase</hi>, lat. <hi rendition="#i">Phyllostoma</hi>, Gattung südamerik. Fledermäuse, auf der Nasenspitze eine Haut in Gestalt eines aufgerichteten Blattes, die Zunge fleischig, ausdehnbar u. vorn mit Wärzchen besetzt, ebenso die Unterlippe; die V.e verwunden nachts Thiere, selbst Menschen, u. saugen ihr Blut; die kleinen Bißwunden sind indeß ganz ungefährlich, von üblen Folgen höchstens für kleine Thiere. Berüchtigt ist besonders der <hi rendition="#g">blutsaugende</hi> V. <hi rendition="#i">(Ph. Spectrum)</hi>, von der Größe eines Eichhorns, braun u. ohne Schwanz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Vampyr</hi>, heißt im Volksglauben der Griechen u. Gräkoslaven in der Türkei u. Ungarn ein Gespenst, ein Verstorbener, dessen Leichnam nicht verwest, nachts aus dem Grabe ersteht u. Lebenden das Blut aussaugt; hat er einmal Blut getrunken, so kann er nur durch Pfählung oder Verbrennung unschädlich gemacht werden; ein solcher V. war im Leben ein Zauberer od. Verbrecher, od. ein von einem V. Getödteter.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Van</hi>, holländ., von.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Vanad</hi>, <hi rendition="#i">vanadium, vanadin</hi>, ein Metall, welches je nach der Darstellungsweise röthlichweiß oder silberweiß, mehr oder weniger glänzend, od. auch als ein schwarzes, schweres Pulver erscheint, das im Sonnenlichte flimmert und unter starkem Druck Metallglanz zeigt. 1830 von Seeström entdeckt, wurde es von ihm nach V., einem Beinamen der Göttin Freya, benannt. Es kommt auch im V.inbleierz von Mexiko u. Sibirien, im Bohnerze bei Goslar, im Kupferschiefer von Mansfeld etc. vor.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Vancouversinsel</hi>, s. Neucaledonien im nordwestl. Amerika.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Vandalen</hi>, german. Volk, wahrscheinlich der suevischen Familie angehörig, erscheint um 200 nach Chr. zwischen Oder und Weichsel, später in Dacien, wurde von Constantin dem Gr. nach Pannonien verpflanzt, zog um 406 westl. nach Gallien, später nach Spanien (s. Andalusien), 429 unter Geiserich nach Nordafrika, s. Geiserich. Die V. sind unter allen germanischen Stämmen der Völkerwanderung am berüchtigsten geworden durch wilde Zerstörungslust (Vandalismus); schon Geiserich verfolgte als Arianer die afrikan. Katholiken mit grausamer Härte, seine Nachfolger steigerten die Verfolgung noch, während das Reich durch Thronstreitigkeiten nach merowingischer Weise zerrüttet, das Volk durch die Wirkung des Klimas u. den Einfluß der röm. Ueppigkeit entnervt wurde. So gelang es Belisarn 535 mit einem mäßigen Heere durch 2 Schlachten das vandal. Reich zu stürzen; der letzte König Gelimer st. als Gefangener des Kaisers Justinian I., die wehrbare Mannschaft aber wurde in andere Gegenden des byzantin. Reichs verpflanzt. (Papencordt, Geschichte der vandal. Herrschaft in Afrika, Berlin 1837.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Vandamme</hi> (Wangdamm), Dominique Joseph, geb. 1771 zu Cassel im franz. Depart. du Nord, war bei dem Ausbruche der Revolution gemeiner Soldat, 1792 bereits Brigade-, 1799 Divisionsgeneral. Napoleon I. liebte ihn als einen Schüler Moreaus nicht, übergab ihm auch kein wichtiges Commando bis 1813, wo er bei Kulm geschlagen und gefangen wurde. Er kehrte nach dem 1. Par. Frieden zurück, focht bei Ligny u. Wawre, lehnte in Paris das Obercommando ab u. wanderte für einige Jahre in das Exil; 1818 kehrte er zurück, st. 1830, anerkannt als fähiger General, aber berüchtigt durch Raubsucht u. Brutalität.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Vandiemensland</hi> od. <hi rendition="#g">Tasmania</hi>, gebirgige aber gesunde, vom Taman u. Derwent bewässerte Insel, von Neuholland durch die Baßstraße getrennt, ist 1100 QMl. groß u. hat über 70000 E. europ. Abkunft, die sich besonders mit Ackerbau u. Viehzucht (Schafzucht) beschäftigen. Es ist seit 1826 eigenes Gouvernement; Hauptstadt ist Hobarttown; Hafenplätze sind Launceston mit 10000 n. Georgetown mit 3000 E. V. wurde 1642 von Tasman entdeckt, 1803 von den Engländern mit Deportirten colonisirt, zu welchen sich immer mehr freie Einwanderer gesellten. V.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[580/0581] für den Geldmarkt eines bestimmten Landes; V.stabelle, so viel als Münztarif. Valvulae, lat., in der Botanik so viel als Spelzen; in der Anatomie so viel als Klappen. Vampyr, Blattnase, lat. Phyllostoma, Gattung südamerik. Fledermäuse, auf der Nasenspitze eine Haut in Gestalt eines aufgerichteten Blattes, die Zunge fleischig, ausdehnbar u. vorn mit Wärzchen besetzt, ebenso die Unterlippe; die V.e verwunden nachts Thiere, selbst Menschen, u. saugen ihr Blut; die kleinen Bißwunden sind indeß ganz ungefährlich, von üblen Folgen höchstens für kleine Thiere. Berüchtigt ist besonders der blutsaugende V. (Ph. Spectrum), von der Größe eines Eichhorns, braun u. ohne Schwanz. Vampyr, heißt im Volksglauben der Griechen u. Gräkoslaven in der Türkei u. Ungarn ein Gespenst, ein Verstorbener, dessen Leichnam nicht verwest, nachts aus dem Grabe ersteht u. Lebenden das Blut aussaugt; hat er einmal Blut getrunken, so kann er nur durch Pfählung oder Verbrennung unschädlich gemacht werden; ein solcher V. war im Leben ein Zauberer od. Verbrecher, od. ein von einem V. Getödteter. Van, holländ., von. Vanad, vanadium, vanadin, ein Metall, welches je nach der Darstellungsweise röthlichweiß oder silberweiß, mehr oder weniger glänzend, od. auch als ein schwarzes, schweres Pulver erscheint, das im Sonnenlichte flimmert und unter starkem Druck Metallglanz zeigt. 1830 von Seeström entdeckt, wurde es von ihm nach V., einem Beinamen der Göttin Freya, benannt. Es kommt auch im V.inbleierz von Mexiko u. Sibirien, im Bohnerze bei Goslar, im Kupferschiefer von Mansfeld etc. vor. Vancouversinsel, s. Neucaledonien im nordwestl. Amerika. Vandalen, german. Volk, wahrscheinlich der suevischen Familie angehörig, erscheint um 200 nach Chr. zwischen Oder und Weichsel, später in Dacien, wurde von Constantin dem Gr. nach Pannonien verpflanzt, zog um 406 westl. nach Gallien, später nach Spanien (s. Andalusien), 429 unter Geiserich nach Nordafrika, s. Geiserich. Die V. sind unter allen germanischen Stämmen der Völkerwanderung am berüchtigsten geworden durch wilde Zerstörungslust (Vandalismus); schon Geiserich verfolgte als Arianer die afrikan. Katholiken mit grausamer Härte, seine Nachfolger steigerten die Verfolgung noch, während das Reich durch Thronstreitigkeiten nach merowingischer Weise zerrüttet, das Volk durch die Wirkung des Klimas u. den Einfluß der röm. Ueppigkeit entnervt wurde. So gelang es Belisarn 535 mit einem mäßigen Heere durch 2 Schlachten das vandal. Reich zu stürzen; der letzte König Gelimer st. als Gefangener des Kaisers Justinian I., die wehrbare Mannschaft aber wurde in andere Gegenden des byzantin. Reichs verpflanzt. (Papencordt, Geschichte der vandal. Herrschaft in Afrika, Berlin 1837.) Vandamme (Wangdamm), Dominique Joseph, geb. 1771 zu Cassel im franz. Depart. du Nord, war bei dem Ausbruche der Revolution gemeiner Soldat, 1792 bereits Brigade-, 1799 Divisionsgeneral. Napoleon I. liebte ihn als einen Schüler Moreaus nicht, übergab ihm auch kein wichtiges Commando bis 1813, wo er bei Kulm geschlagen und gefangen wurde. Er kehrte nach dem 1. Par. Frieden zurück, focht bei Ligny u. Wawre, lehnte in Paris das Obercommando ab u. wanderte für einige Jahre in das Exil; 1818 kehrte er zurück, st. 1830, anerkannt als fähiger General, aber berüchtigt durch Raubsucht u. Brutalität. Vandiemensland od. Tasmania, gebirgige aber gesunde, vom Taman u. Derwent bewässerte Insel, von Neuholland durch die Baßstraße getrennt, ist 1100 QMl. groß u. hat über 70000 E. europ. Abkunft, die sich besonders mit Ackerbau u. Viehzucht (Schafzucht) beschäftigen. Es ist seit 1826 eigenes Gouvernement; Hauptstadt ist Hobarttown; Hafenplätze sind Launceston mit 10000 n. Georgetown mit 3000 E. V. wurde 1642 von Tasman entdeckt, 1803 von den Engländern mit Deportirten colonisirt, zu welchen sich immer mehr freie Einwanderer gesellten. V.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/581
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/581>, abgerufen am 29.04.2024.