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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Elbe, mit 3600 E., Schiffswerfte, Seehandel.


Vegetiren, lat.-deutsch, heißt der Lebensprozeß der Pflanze, daher pflanzenähnlich, unthätig leben; Vegetabilien, Pflanzen; vegetabilisch, zu dem Pflanzenreich gehörig, pflanzenartig; Vegetabilität, Pflanzennatur; Vegetation, Pflanzenwuchs, Pflanzenwelt; vegetativ, zum Pflanzenleben gehörig, wachsend.


Vegetius Renatus, Flavius, röm. Schriftsteller in der 2. Hälfte des 4. Jahrh. n. Chr., schrieb ein "epitome institutionum rei militaris" (Ausgabe von Scriverius, Antwerpen 1607, Uebersetzung von Lipowski, Sulzbach 1827), eine Hauptquelle der Kenntniß des röm. Kriegswesens. - Die "Ars veterinaria sive mulomedicina", eines P. Vegetius oder Veterinarius stammt aus dem 12. oder 13. Jahrh. (herausgegeben von Schneider in den "Scriptores rei rusticae" Bd. 4, Leipz. 1797).


Veglia (Welja), Insel im Quarnero, zum Kreise Istrien gehörig, 43/4 #M. groß mit 11000 E., die Wein, Oel u. Seide bauen, Fischerei und Schiffahrt betreiben. Die Hauptst. V. ist Bischoffsitz, hat 1300 E., kleinen Hafen.


Veh, s. Feh.


Vehiculum, lat., Vehikel, Fahrzeug, Hilfsmittel, Mittel.


Vehmgerichte, s. Femgerichte.


Vehn, holländ. Veen, abgedämmte und entwässerte Moorfläche, zum Torfstich u. Anbau benutzt.


Vehse, Karl Eduard, Geschichtschreiber, geb. 1802 zu Freiberg in Sachsen, 1838 Archivar in Dresden, wo er sich nach einem kurzen Aufenthalte in Amerika wiederum aufhielt, zog 1853 nach Berlin, wurde wegen einzelner Stellen in seiner Geschichte der deutschen Höfe sammt dem Verleger in Untersuchung gezogen und das Werk streng verboten, lebt gegenwärtig in der Schweiz. Die "Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation" füllt bereits 31 Bände und behandelt in 6 Abtheilungen die Höfe von Preußen (6 Bde.), Oesterreich (11 Bände), der Häuser Braunschweig (Hofhaltungen zu Hannover, London und Braunschweig) (5 Bde.), Bayern, Württemberg, Baden, Hessen (5 B.), Sachsen (7 B.) und die kleinen deutschen Höfe (1-5. Band.).


Veilchen, lat. viola, Pflanzengattung mit fünftheiligem Zahlverhältniß der Blütentheile, dreifächeriger vielsamiger Kapsel, niederigem Stengel, wechselständigen Blättern; unter den wenigen Arten nimmt das Märzen-V. (v. odorata) den ersten Platz ein; ihm folgt das 3 farbige (v. tricolor), Stiefmütterchen, Pensee. Die Wurzel der meisten V. erregt Brechen; die sogenannte V. wurz, welche man den Kindern zum Zahnen gibt, ist von der Iris florentina.


Veilchensteine, nennt man Steine, welche wegen des Ueberzugs von dem sog. Veilchenmoose einen veilchenartigen Geruch haben.


Veile, dän. Stadt in Jütland an der Mündung der Veileraue in den Veilefjord, in sehr fruchtbarer Gegend, mit 2500 E., Hafen.


Veit, Philipp, Maler, geb. 1793 zu Berlin, bildete sich in Dresden, seit 1815 in Rom, wo er sich an die romantische Schule anschloß und durch ausgezeichnete Arbeiten, besonders Freskogemälde, die allgemeine Bewunderung erregte. Hierauf war er bis 1843 Director des Städelschen Kunstinstituts in Frankfurt a. M., und schuf daselbst eine Reihe meisterhafter Werke, darunter die beiden Marien am Grabe, das große Freskobild im Städelschen Institut, das Christenthum, welches Bildung und Kunst nach Deutschland bringt, den hl. Georg in der Kirche zu Bensheim, später das große Bild, die Himmelfahrt Mariä, für den Dom zu Frankfurt, für den König von Preußen den barmherzigen Samariter, die Marien am Grabe, die ägypt. Finsterniß; st. 1854 in Rom.


Veith, Joh. Emanuel, einer der ausgezeichnetsten kathol. Schriftsteller unseres Jahrh., geb. 1788 zu Kuttenplan in Böhmen von jüdischen Eltern, studierte zu Prag u. Wien Heil- u. Thierarzneikunde, wurde 1816 Professor, 1819 aber Director der berühmten Veterinärschule zu Wien u. galt als einer der tüchtigsten Lehrer u. Schriftsteller seines Faches (Handbuch der Veterinärkunde, Wien 1817, 4. Aufl. 1840; Handbuch der

Elbe, mit 3600 E., Schiffswerfte, Seehandel.


Vegetiren, lat.-deutsch, heißt der Lebensprozeß der Pflanze, daher pflanzenähnlich, unthätig leben; Vegetabilien, Pflanzen; vegetabilisch, zu dem Pflanzenreich gehörig, pflanzenartig; Vegetabilität, Pflanzennatur; Vegetation, Pflanzenwuchs, Pflanzenwelt; vegetativ, zum Pflanzenleben gehörig, wachsend.


Vegetius Renatus, Flavius, röm. Schriftsteller in der 2. Hälfte des 4. Jahrh. n. Chr., schrieb ein „epitome institutionum rei militaris“ (Ausgabe von Scriverius, Antwerpen 1607, Uebersetzung von Lipowski, Sulzbach 1827), eine Hauptquelle der Kenntniß des röm. Kriegswesens. – Die „Ars veterinaria sive mulomedicina“, eines P. Vegetius oder Veterinarius stammt aus dem 12. oder 13. Jahrh. (herausgegeben von Schneider in den „Scriptores rei rusticae“ Bd. 4, Leipz. 1797).


Veglia (Welja), Insel im Quarnero, zum Kreise Istrien gehörig, 43/4 □M. groß mit 11000 E., die Wein, Oel u. Seide bauen, Fischerei und Schiffahrt betreiben. Die Hauptst. V. ist Bischoffsitz, hat 1300 E., kleinen Hafen.


Veh, s. Feh.


Vehiculum, lat., Vehikel, Fahrzeug, Hilfsmittel, Mittel.


Vehmgerichte, s. Femgerichte.


Vehn, holländ. Veen, abgedämmte und entwässerte Moorfläche, zum Torfstich u. Anbau benutzt.


Vehse, Karl Eduard, Geschichtschreiber, geb. 1802 zu Freiberg in Sachsen, 1838 Archivar in Dresden, wo er sich nach einem kurzen Aufenthalte in Amerika wiederum aufhielt, zog 1853 nach Berlin, wurde wegen einzelner Stellen in seiner Geschichte der deutschen Höfe sammt dem Verleger in Untersuchung gezogen und das Werk streng verboten, lebt gegenwärtig in der Schweiz. Die „Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation“ füllt bereits 31 Bände und behandelt in 6 Abtheilungen die Höfe von Preußen (6 Bde.), Oesterreich (11 Bände), der Häuser Braunschweig (Hofhaltungen zu Hannover, London und Braunschweig) (5 Bde.), Bayern, Württemberg, Baden, Hessen (5 B.), Sachsen (7 B.) und die kleinen deutschen Höfe (1–5. Band.).


Veilchen, lat. viola, Pflanzengattung mit fünftheiligem Zahlverhältniß der Blütentheile, dreifächeriger vielsamiger Kapsel, niederigem Stengel, wechselständigen Blättern; unter den wenigen Arten nimmt das Märzen-V. (v. odorata) den ersten Platz ein; ihm folgt das 3 farbige (v. tricolor), Stiefmütterchen, Pensée. Die Wurzel der meisten V. erregt Brechen; die sogenannte V. wurz, welche man den Kindern zum Zahnen gibt, ist von der Iris florentina.


Veilchensteine, nennt man Steine, welche wegen des Ueberzugs von dem sog. Veilchenmoose einen veilchenartigen Geruch haben.


Veile, dän. Stadt in Jütland an der Mündung der Veileraue in den Veilefjord, in sehr fruchtbarer Gegend, mit 2500 E., Hafen.


Veit, Philipp, Maler, geb. 1793 zu Berlin, bildete sich in Dresden, seit 1815 in Rom, wo er sich an die romantische Schule anschloß und durch ausgezeichnete Arbeiten, besonders Freskogemälde, die allgemeine Bewunderung erregte. Hierauf war er bis 1843 Director des Städelschen Kunstinstituts in Frankfurt a. M., und schuf daselbst eine Reihe meisterhafter Werke, darunter die beiden Marien am Grabe, das große Freskobild im Städelschen Institut, das Christenthum, welches Bildung und Kunst nach Deutschland bringt, den hl. Georg in der Kirche zu Bensheim, später das große Bild, die Himmelfahrt Mariä, für den Dom zu Frankfurt, für den König von Preußen den barmherzigen Samariter, die Marien am Grabe, die ägypt. Finsterniß; st. 1854 in Rom.


Veith, Joh. Emanuel, einer der ausgezeichnetsten kathol. Schriftsteller unseres Jahrh., geb. 1788 zu Kuttenplan in Böhmen von jüdischen Eltern, studierte zu Prag u. Wien Heil- u. Thierarzneikunde, wurde 1816 Professor, 1819 aber Director der berühmten Veterinärschule zu Wien u. galt als einer der tüchtigsten Lehrer u. Schriftsteller seines Faches (Handbuch der Veterinärkunde, Wien 1817, 4. Aufl. 1840; Handbuch der

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[588/0589] Elbe, mit 3600 E., Schiffswerfte, Seehandel. Vegetiren, lat.-deutsch, heißt der Lebensprozeß der Pflanze, daher pflanzenähnlich, unthätig leben; Vegetabilien, Pflanzen; vegetabilisch, zu dem Pflanzenreich gehörig, pflanzenartig; Vegetabilität, Pflanzennatur; Vegetation, Pflanzenwuchs, Pflanzenwelt; vegetativ, zum Pflanzenleben gehörig, wachsend. Vegetius Renatus, Flavius, röm. Schriftsteller in der 2. Hälfte des 4. Jahrh. n. Chr., schrieb ein „epitome institutionum rei militaris“ (Ausgabe von Scriverius, Antwerpen 1607, Uebersetzung von Lipowski, Sulzbach 1827), eine Hauptquelle der Kenntniß des röm. Kriegswesens. – Die „Ars veterinaria sive mulomedicina“, eines P. Vegetius oder Veterinarius stammt aus dem 12. oder 13. Jahrh. (herausgegeben von Schneider in den „Scriptores rei rusticae“ Bd. 4, Leipz. 1797). Veglia (Welja), Insel im Quarnero, zum Kreise Istrien gehörig, 43/4 □M. groß mit 11000 E., die Wein, Oel u. Seide bauen, Fischerei und Schiffahrt betreiben. Die Hauptst. V. ist Bischoffsitz, hat 1300 E., kleinen Hafen. Veh, s. Feh. Vehiculum, lat., Vehikel, Fahrzeug, Hilfsmittel, Mittel. Vehmgerichte, s. Femgerichte. Vehn, holländ. Veen, abgedämmte und entwässerte Moorfläche, zum Torfstich u. Anbau benutzt. Vehse, Karl Eduard, Geschichtschreiber, geb. 1802 zu Freiberg in Sachsen, 1838 Archivar in Dresden, wo er sich nach einem kurzen Aufenthalte in Amerika wiederum aufhielt, zog 1853 nach Berlin, wurde wegen einzelner Stellen in seiner Geschichte der deutschen Höfe sammt dem Verleger in Untersuchung gezogen und das Werk streng verboten, lebt gegenwärtig in der Schweiz. Die „Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation“ füllt bereits 31 Bände und behandelt in 6 Abtheilungen die Höfe von Preußen (6 Bde.), Oesterreich (11 Bände), der Häuser Braunschweig (Hofhaltungen zu Hannover, London und Braunschweig) (5 Bde.), Bayern, Württemberg, Baden, Hessen (5 B.), Sachsen (7 B.) und die kleinen deutschen Höfe (1–5. Band.). Veilchen, lat. viola, Pflanzengattung mit fünftheiligem Zahlverhältniß der Blütentheile, dreifächeriger vielsamiger Kapsel, niederigem Stengel, wechselständigen Blättern; unter den wenigen Arten nimmt das Märzen-V. (v. odorata) den ersten Platz ein; ihm folgt das 3 farbige (v. tricolor), Stiefmütterchen, Pensée. Die Wurzel der meisten V. erregt Brechen; die sogenannte V. wurz, welche man den Kindern zum Zahnen gibt, ist von der Iris florentina. Veilchensteine, nennt man Steine, welche wegen des Ueberzugs von dem sog. Veilchenmoose einen veilchenartigen Geruch haben. Veile, dän. Stadt in Jütland an der Mündung der Veileraue in den Veilefjord, in sehr fruchtbarer Gegend, mit 2500 E., Hafen. Veit, Philipp, Maler, geb. 1793 zu Berlin, bildete sich in Dresden, seit 1815 in Rom, wo er sich an die romantische Schule anschloß und durch ausgezeichnete Arbeiten, besonders Freskogemälde, die allgemeine Bewunderung erregte. Hierauf war er bis 1843 Director des Städelschen Kunstinstituts in Frankfurt a. M., und schuf daselbst eine Reihe meisterhafter Werke, darunter die beiden Marien am Grabe, das große Freskobild im Städelschen Institut, das Christenthum, welches Bildung und Kunst nach Deutschland bringt, den hl. Georg in der Kirche zu Bensheim, später das große Bild, die Himmelfahrt Mariä, für den Dom zu Frankfurt, für den König von Preußen den barmherzigen Samariter, die Marien am Grabe, die ägypt. Finsterniß; st. 1854 in Rom. Veith, Joh. Emanuel, einer der ausgezeichnetsten kathol. Schriftsteller unseres Jahrh., geb. 1788 zu Kuttenplan in Böhmen von jüdischen Eltern, studierte zu Prag u. Wien Heil- u. Thierarzneikunde, wurde 1816 Professor, 1819 aber Director der berühmten Veterinärschule zu Wien u. galt als einer der tüchtigsten Lehrer u. Schriftsteller seines Faches (Handbuch der Veterinärkunde, Wien 1817, 4. Aufl. 1840; Handbuch der

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 588. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/589>, abgerufen am 29.04.2024.