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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Vice versa, lat., im umgekehrten Falle.


Vich (Wik), Vicque, catalonische Fabrikstadt in der Provinz Barcelona, Bischofssitz, mit Kathedrale, 11000 E.


Vichy (Wischi), französ. Stadt im Depart. Allier, mit 1400 E., wegen seiner alkalischen Thermen (schon den Römern als Aquae calidae bekannt) besuchter Badeort.


Vicinal, lat.-dtsch., nachbarlich; V.weg, Weg, der Nachbarn gehört; gewöhnlich eine Straße, die, von keiner Post befahren wird.


Vico (Wico), Giovanni Battista, geb. 1669 zu Neapel, gest. 1744 als Professor der Rhetorik und Reichshistoriograph, ein gelehrter Archäolog u. Jurist; Hauptwerk: "Pricipj della scienza nuova d'intorno alle commune nature delle nazioni" 7. Aufl. 1817.


Vicomte (wikongt), franz., viscount (weikaunt), engl., Adeliger, Zwischenstufe zwischen Baron und Graf.


Victor, St., s. Richard von St. Victor.


Victor, Name von 3 Päpsten. - V. I., dessen Vorfahre Eleutherius u. dessen Nachfolger Zephyrin war, reg. 185-197, nach andern 192-202; weil er die röm. Osterfeierzeit allgemein angenommen wissen wollte, kam er in bittere Zerwürfnisse mit den Bischöfen Kleinasiens, vgl. Ostern. - V. II., Gebhard, aus dem Geschlechte der Grafen von Calw, ein Verwandter und Rathgeber Kaisers Heinrich III., war Bischof von Eichstädt, wurde Papst 1055; er trat im Bunde mit seinem Legaten Hildebrand (Gregor VII.) mit solcher Energie gegen Simonie, Concubinat, Verschleuderung von Kirchengütern und andere Krebsschäden auf, daß ein röm. Subdiacon einen Vergiftungsversuch wider ihn machte, ließ eine reformirende Synode nach der andern abhalten, kam 1056 ins deutsche Reich und sah den Kaiser sterben, sicherte der Gemahlin u. dem 5jährigen Söhnlein desselben (Heinrich IV.) die Nachfolge, st. aber 1057 kurz nach seiner Rückkehr nach Italien. - V. III., vorher Desiderius, ein Sohn des Fürsten von Benevent, vortrefflicher Abt von Monte-Casino, Cardinal und Vertrauter Gregors VII., welcher ihn in erster Linie zu seinem Nachfolger empfahl. Gewählt war er durchaus nicht zum Verlassen seines Klosters zu bewegen und als er endlich am Himmelfahrtstage 1087 nachgab, st. er schon am 16. Sept. desselben Jahres. - V. IV. nannte sich als Gegenpapst Innocenz II. 1138 der Cardinal Gregorio Conti, ließ sich aber durch den hl. Bernhard bald zum Zurücktritt bringen.


Victor Aurelius, s. Aurelius. - V., Publius Julius, Rhetor aus später aber unbestimmter Zeit; seine Schrift: "ars rhetorica Hermagorae, Ciceronis" etc. wurde zuerst 1823 von Angelo Mai, später von Orelli herausgegeben. - V., Sulpicius, Verfasser von "institutiones oratoriae" abgedruckt in der Sammlung der rhetorum latinorum des Friedr. Pithöus, Paris 1599 u. des Capperonerius, Straßb. 1756.


Victor Amadeus I., Herzog von Savoyen, geb. 1587, regierte von 1630 bis 1637; sein Enkel V A. II., geb. 1666, regierte 1676-1730, st. 1732, nahm an dem span. Erbfolgekrieg Theil, erhielt im Utrechter Frieden den Königstitel, ein Stück der Lombardei und Sicilien, das er jedoch 1720 gegen Sardinien austauschen mußte. - V. A. III., geb. 1726, regierte 1773-96, verlor an Frankreich Savoyen und Nizza.


Victor Emmanuel I., König von Sardinien, geb. 1759, regierte 1802 bis 1821, wo er zu Gunsten seines Bruders Karl Felix resignirte, st. 1824; s. Sardinien.


Victor Emmanuel II., geb. 14. März 1820, vermählt 1842 mit der (1855 gestorbenen) Erzherzogin Adelheid, einer Tochter des Erzherzogs Rainer, aus welcher Ehe 5 Kinder leben, König seit 23. März 1849; s. Sardinien.


Victoria, lat., Sieg, Siegesgöttin.


Victoria I., Königin von Großbritannien u. Irland, geb. 24. Mai 1819, Tochter des 1820 gestorbenen Herzogs von Kent und der Prinzessin Luise V. von Sachsen-Koburg (verwittweten Fürstin von Leiningen), Königin seit 20. Juni 1837, vermählt 10. Februar 1840 mit dem Herzog Albert von Sachsen-Koburg-Gotha, welcher Ehe 8 Kinder entsprossen: V., geb. 21. Novbr. 1840; Albert Eduard, geb. 9. Novbr. 1841;


Vice versa, lat., im umgekehrten Falle.


Vich (Wik), Vicque, catalonische Fabrikstadt in der Provinz Barcelona, Bischofssitz, mit Kathedrale, 11000 E.


Vichy (Wischi), französ. Stadt im Depart. Allier, mit 1400 E., wegen seiner alkalischen Thermen (schon den Römern als Aquae calidae bekannt) besuchter Badeort.


Vicinal, lat.-dtsch., nachbarlich; V.weg, Weg, der Nachbarn gehört; gewöhnlich eine Straße, die, von keiner Post befahren wird.


Vico (Wico), Giovanni Battista, geb. 1669 zu Neapel, gest. 1744 als Professor der Rhetorik und Reichshistoriograph, ein gelehrter Archäolog u. Jurist; Hauptwerk: „Pricipj della scienza nuova d'intorno alle commune nature delle nazioni“ 7. Aufl. 1817.


Vicomte (wikongt), franz., viscount (weikaunt), engl., Adeliger, Zwischenstufe zwischen Baron und Graf.


Victor, St., s. Richard von St. Victor.


Victor, Name von 3 Päpsten. – V. I., dessen Vorfahre Eleutherius u. dessen Nachfolger Zephyrin war, reg. 185–197, nach andern 192–202; weil er die röm. Osterfeierzeit allgemein angenommen wissen wollte, kam er in bittere Zerwürfnisse mit den Bischöfen Kleinasiens, vgl. Ostern. – V. II., Gebhard, aus dem Geschlechte der Grafen von Calw, ein Verwandter und Rathgeber Kaisers Heinrich III., war Bischof von Eichstädt, wurde Papst 1055; er trat im Bunde mit seinem Legaten Hildebrand (Gregor VII.) mit solcher Energie gegen Simonie, Concubinat, Verschleuderung von Kirchengütern und andere Krebsschäden auf, daß ein röm. Subdiacon einen Vergiftungsversuch wider ihn machte, ließ eine reformirende Synode nach der andern abhalten, kam 1056 ins deutsche Reich und sah den Kaiser sterben, sicherte der Gemahlin u. dem 5jährigen Söhnlein desselben (Heinrich IV.) die Nachfolge, st. aber 1057 kurz nach seiner Rückkehr nach Italien. – V. III., vorher Desiderius, ein Sohn des Fürsten von Benevent, vortrefflicher Abt von Monte-Casino, Cardinal und Vertrauter Gregors VII., welcher ihn in erster Linie zu seinem Nachfolger empfahl. Gewählt war er durchaus nicht zum Verlassen seines Klosters zu bewegen und als er endlich am Himmelfahrtstage 1087 nachgab, st. er schon am 16. Sept. desselben Jahres. – V. IV. nannte sich als Gegenpapst Innocenz II. 1138 der Cardinal Gregorio Conti, ließ sich aber durch den hl. Bernhard bald zum Zurücktritt bringen.


Victor Aurelius, s. Aurelius. – V., Publius Julius, Rhetor aus später aber unbestimmter Zeit; seine Schrift: „ars rhetorica Hermagorae, Ciceronis“ etc. wurde zuerst 1823 von Angelo Mai, später von Orelli herausgegeben. – V., Sulpicius, Verfasser von „institutiones oratoriae“ abgedruckt in der Sammlung der rhetorum latinorum des Friedr. Pithöus, Paris 1599 u. des Capperonerius, Straßb. 1756.


Victor Amadeus I., Herzog von Savoyen, geb. 1587, regierte von 1630 bis 1637; sein Enkel V A. II., geb. 1666, regierte 1676–1730, st. 1732, nahm an dem span. Erbfolgekrieg Theil, erhielt im Utrechter Frieden den Königstitel, ein Stück der Lombardei und Sicilien, das er jedoch 1720 gegen Sardinien austauschen mußte. – V. A. III., geb. 1726, regierte 1773–96, verlor an Frankreich Savoyen und Nizza.


Victor Emmanuel I., König von Sardinien, geb. 1759, regierte 1802 bis 1821, wo er zu Gunsten seines Bruders Karl Felix resignirte, st. 1824; s. Sardinien.


Victor Emmanuel II., geb. 14. März 1820, vermählt 1842 mit der (1855 gestorbenen) Erzherzogin Adelheid, einer Tochter des Erzherzogs Rainer, aus welcher Ehe 5 Kinder leben, König seit 23. März 1849; s. Sardinien.


Victoria, lat., Sieg, Siegesgöttin.


Victoria I., Königin von Großbritannien u. Irland, geb. 24. Mai 1819, Tochter des 1820 gestorbenen Herzogs von Kent und der Prinzessin Luise V. von Sachsen-Koburg (verwittweten Fürstin von Leiningen), Königin seit 20. Juni 1837, vermählt 10. Februar 1840 mit dem Herzog Albert von Sachsen-Koburg-Gotha, welcher Ehe 8 Kinder entsprossen: V., geb. 21. Novbr. 1840; Albert Eduard, geb. 9. Novbr. 1841;

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[621/0622] Vice versa, lat., im umgekehrten Falle. Vich (Wik), Vicque, catalonische Fabrikstadt in der Provinz Barcelona, Bischofssitz, mit Kathedrale, 11000 E. Vichy (Wischi), französ. Stadt im Depart. Allier, mit 1400 E., wegen seiner alkalischen Thermen (schon den Römern als Aquae calidae bekannt) besuchter Badeort. Vicinal, lat.-dtsch., nachbarlich; V.weg, Weg, der Nachbarn gehört; gewöhnlich eine Straße, die, von keiner Post befahren wird. Vico (Wico), Giovanni Battista, geb. 1669 zu Neapel, gest. 1744 als Professor der Rhetorik und Reichshistoriograph, ein gelehrter Archäolog u. Jurist; Hauptwerk: „Pricipj della scienza nuova d'intorno alle commune nature delle nazioni“ 7. Aufl. 1817. Vicomte (wikongt), franz., viscount (weikaunt), engl., Adeliger, Zwischenstufe zwischen Baron und Graf. Victor, St., s. Richard von St. Victor. Victor, Name von 3 Päpsten. – V. I., dessen Vorfahre Eleutherius u. dessen Nachfolger Zephyrin war, reg. 185–197, nach andern 192–202; weil er die röm. Osterfeierzeit allgemein angenommen wissen wollte, kam er in bittere Zerwürfnisse mit den Bischöfen Kleinasiens, vgl. Ostern. – V. II., Gebhard, aus dem Geschlechte der Grafen von Calw, ein Verwandter und Rathgeber Kaisers Heinrich III., war Bischof von Eichstädt, wurde Papst 1055; er trat im Bunde mit seinem Legaten Hildebrand (Gregor VII.) mit solcher Energie gegen Simonie, Concubinat, Verschleuderung von Kirchengütern und andere Krebsschäden auf, daß ein röm. Subdiacon einen Vergiftungsversuch wider ihn machte, ließ eine reformirende Synode nach der andern abhalten, kam 1056 ins deutsche Reich und sah den Kaiser sterben, sicherte der Gemahlin u. dem 5jährigen Söhnlein desselben (Heinrich IV.) die Nachfolge, st. aber 1057 kurz nach seiner Rückkehr nach Italien. – V. III., vorher Desiderius, ein Sohn des Fürsten von Benevent, vortrefflicher Abt von Monte-Casino, Cardinal und Vertrauter Gregors VII., welcher ihn in erster Linie zu seinem Nachfolger empfahl. Gewählt war er durchaus nicht zum Verlassen seines Klosters zu bewegen und als er endlich am Himmelfahrtstage 1087 nachgab, st. er schon am 16. Sept. desselben Jahres. – V. IV. nannte sich als Gegenpapst Innocenz II. 1138 der Cardinal Gregorio Conti, ließ sich aber durch den hl. Bernhard bald zum Zurücktritt bringen. Victor Aurelius, s. Aurelius. – V., Publius Julius, Rhetor aus später aber unbestimmter Zeit; seine Schrift: „ars rhetorica Hermagorae, Ciceronis“ etc. wurde zuerst 1823 von Angelo Mai, später von Orelli herausgegeben. – V., Sulpicius, Verfasser von „institutiones oratoriae“ abgedruckt in der Sammlung der rhetorum latinorum des Friedr. Pithöus, Paris 1599 u. des Capperonerius, Straßb. 1756. Victor Amadeus I., Herzog von Savoyen, geb. 1587, regierte von 1630 bis 1637; sein Enkel V A. II., geb. 1666, regierte 1676–1730, st. 1732, nahm an dem span. Erbfolgekrieg Theil, erhielt im Utrechter Frieden den Königstitel, ein Stück der Lombardei und Sicilien, das er jedoch 1720 gegen Sardinien austauschen mußte. – V. A. III., geb. 1726, regierte 1773–96, verlor an Frankreich Savoyen und Nizza. Victor Emmanuel I., König von Sardinien, geb. 1759, regierte 1802 bis 1821, wo er zu Gunsten seines Bruders Karl Felix resignirte, st. 1824; s. Sardinien. Victor Emmanuel II., geb. 14. März 1820, vermählt 1842 mit der (1855 gestorbenen) Erzherzogin Adelheid, einer Tochter des Erzherzogs Rainer, aus welcher Ehe 5 Kinder leben, König seit 23. März 1849; s. Sardinien. Victoria, lat., Sieg, Siegesgöttin. Victoria I., Königin von Großbritannien u. Irland, geb. 24. Mai 1819, Tochter des 1820 gestorbenen Herzogs von Kent und der Prinzessin Luise V. von Sachsen-Koburg (verwittweten Fürstin von Leiningen), Königin seit 20. Juni 1837, vermählt 10. Februar 1840 mit dem Herzog Albert von Sachsen-Koburg-Gotha, welcher Ehe 8 Kinder entsprossen: V., geb. 21. Novbr. 1840; Albert Eduard, geb. 9. Novbr. 1841;

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 621. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/622>, abgerufen am 29.04.2024.