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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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und Karl (geb. 1800, gest. 1855) verbunden ist.


Vigerius, latinis. Name des Vigier (Wischieh), Francois, eines franz. Gelehrten, geb. 1591 zu Rouen, gest. 1647 zu Paris, der die gründliche u. feinere Kenntniß der griech. Sprache erheblich förderte durch die Schrift: "de praecipuis graecae dictionis idiotismis", Paris 1627, neu bearbeitet von H. Hoogeveen (Leyd. 1742) u. Zeune (Leipz. 1777), zuletzt durch G. Hermann (4. Aufl., Lpz. 1834).


Vigevano (Widschew-), sardin. Stadt am Ticino, Bischofs sitz, mit 15500 E., Seidemanufacturen.


Vigilant, lat.-deutsch, wachsam; Vigilanz, Wachsamkeit; Vigilanzschein, schriftliches Zeugniß, daß der Lehensmann zur rechten Zeit die Lebenserneuerung nachgesucht hat. Vigilantibus leges sunt scriptae, lat, die Gesetze sind für die Wachenden geschrieben d. h. die Gesetze sind denen nützlich, welche dieselben kenn en. Vigiliren, wachen.


Vigilie, lat. vigiliae, Nachtwache; beim altröm. Heer theilte man die Zeit vom Niedergang bis Aufgang der Sonne in 4 V.n, deren jede 3 Stunden in sich begriff. In der christlichen Kirche verstand man unter V. das Durchwachen der Nacht unter gottesdienstlichen Uebungen, ein von den Heiden herübergenommener Gebrauch, der mit der Zeit auch zu Mißbräuchen führte, beschränkt, endlich ganz aufgehoben u. durch Fasten ersetzt wurde; seit Jahrhunderten bezeichnen V.n jetzt die Vorbereitungstage großer Feste, die V.n von Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Peter u. Paul, Mariä Himmelfahrt u. Allerheiligen sind fast überall auch zugleich Abstinenztage.


Vigilius, St., Bischof von Trient, studierte laut den Bollandisten zu Athen u. Rom, wurde noch sehr jung Bischof, arbeitete eifrig an der Bekehrung der Heiden in seiner Gegend, erlebte, daß um 397 n. Chr. 3 seiner Geistlichen, die Heiligen Sisinnis, Martyrius und Alexander von denselben umgebracht wurden u. soll um 400 selber im Thal Randena gesteiniget worden sein, nachdem er eine Statue des Saturn zertrümmert hatte. Von ihm sind 2 für die Geschichte des Bisthums Trient wichtige Sendschreiben vorhanden; irrthümlich schrieb man ihm bisweilen Schriften gegen den Nestorius und Eutyches zu, welche dem Bischof V. von Thapsus in Afrika angehören, einem berühmten Kirchenschriftsteller des 5. Jahrhunderts, dessen Schriften der Jesuit Chifflet herausgab (Dijon 1664). Gedächtnißtag 19. Mai.


Vigilius, der Papst, ein geborner Römer, Apokrisiar der Päpste Agapet (535-536) u. Sylver, wurde durch die Kaiserin Theodora 537 Papst, während Sylver noch lebte und fortregierte bis 540, wo ihn Belisars Gemahlin umbringen ließ. Die Art und Weise, wie V. Papst geworden sowie sein Benehmen in den monophysitischen Streitigkeiten werfen ein sehr ungünstiges Licht auf ihn; er lebte gefangen u. verbannt 547-554 im Morgenlande u. st. 555 auf der Heimkehr zu Syrakus.


Vignetten (winj-), frz.-deutsch, heißen die kleineren verzierenden Zeichnungen in Büchern, wie sie auf den Titelblättern, vor den einzelnen Abschnitten oder am Rande der Blätter angebracht werden.


Vignola (winjo-), Giacomo Barozzio, berühmter ital. Baumeister und architekton. Schriftsteller, geb. 1507 zu V. in Modena, war päpstl. Architekt, baute als solcher die Kirche del Gesu zu Rom, das Schloß Caprarola u. ward 1564 nach dem Tode Michel Angelo's Architekt der Peterskirche; st. 1573.


Vigny (Winji), Alfred de, geb. 1799 bei Tours, 1814-28 Offizier, privatisirt in Paris, einer der bessern Dichter der franz. romantischen Schule, Lyriker u. Romanschriftsteller, als Dramatiker weniger glücklich.


Vigo, feste span. Seestadt in Galicien, mit 6800 E.; Vernichtung der span.-franz. Flotte durch den engl. Admiral Rooke 23. Oct. 1702. - V., Dorf im Trienter Kreise Tyrols, Hauptort des geognostisch berühmten Fassathals.


Vigogne (wigonj), die Wolle der Vicuna, s. Lama.


Vigor, lat, Kraft, Lebenskraft; vigorös, kräftig; vigoroso, vigorosamente, ital., nachdrücklich und lebhaft.


Vilagos (Wilagosch), ungar. Marktflecken,

und Karl (geb. 1800, gest. 1855) verbunden ist.


Vigerius, latinis. Name des Vigier (Wischieh), François, eines franz. Gelehrten, geb. 1591 zu Rouen, gest. 1647 zu Paris, der die gründliche u. feinere Kenntniß der griech. Sprache erheblich förderte durch die Schrift: „de praecipuis graecae dictionis idiotismis“, Paris 1627, neu bearbeitet von H. Hoogeveen (Leyd. 1742) u. Zeune (Leipz. 1777), zuletzt durch G. Hermann (4. Aufl., Lpz. 1834).


Vigevano (Widschew–), sardin. Stadt am Ticino, Bischofs sitz, mit 15500 E., Seidemanufacturen.


Vigilant, lat.-deutsch, wachsam; Vigilanz, Wachsamkeit; Vigilanzschein, schriftliches Zeugniß, daß der Lehensmann zur rechten Zeit die Lebenserneuerung nachgesucht hat. Vigilantibus leges sunt scriptae, lat, die Gesetze sind für die Wachenden geschrieben d. h. die Gesetze sind denen nützlich, welche dieselben kenn en. Vigiliren, wachen.


Vigilie, lat. vigiliae, Nachtwache; beim altröm. Heer theilte man die Zeit vom Niedergang bis Aufgang der Sonne in 4 V.n, deren jede 3 Stunden in sich begriff. In der christlichen Kirche verstand man unter V. das Durchwachen der Nacht unter gottesdienstlichen Uebungen, ein von den Heiden herübergenommener Gebrauch, der mit der Zeit auch zu Mißbräuchen führte, beschränkt, endlich ganz aufgehoben u. durch Fasten ersetzt wurde; seit Jahrhunderten bezeichnen V.n jetzt die Vorbereitungstage großer Feste, die V.n von Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Peter u. Paul, Mariä Himmelfahrt u. Allerheiligen sind fast überall auch zugleich Abstinenztage.


Vigilius, St., Bischof von Trient, studierte laut den Bollandisten zu Athen u. Rom, wurde noch sehr jung Bischof, arbeitete eifrig an der Bekehrung der Heiden in seiner Gegend, erlebte, daß um 397 n. Chr. 3 seiner Geistlichen, die Heiligen Sisinnis, Martyrius und Alexander von denselben umgebracht wurden u. soll um 400 selber im Thal Randena gesteiniget worden sein, nachdem er eine Statue des Saturn zertrümmert hatte. Von ihm sind 2 für die Geschichte des Bisthums Trient wichtige Sendschreiben vorhanden; irrthümlich schrieb man ihm bisweilen Schriften gegen den Nestorius und Eutyches zu, welche dem Bischof V. von Thapsus in Afrika angehören, einem berühmten Kirchenschriftsteller des 5. Jahrhunderts, dessen Schriften der Jesuit Chifflet herausgab (Dijon 1664). Gedächtnißtag 19. Mai.


Vigilius, der Papst, ein geborner Römer, Apokrisiar der Päpste Agapet (535–536) u. Sylver, wurde durch die Kaiserin Theodora 537 Papst, während Sylver noch lebte und fortregierte bis 540, wo ihn Belisars Gemahlin umbringen ließ. Die Art und Weise, wie V. Papst geworden sowie sein Benehmen in den monophysitischen Streitigkeiten werfen ein sehr ungünstiges Licht auf ihn; er lebte gefangen u. verbannt 547–554 im Morgenlande u. st. 555 auf der Heimkehr zu Syrakus.


Vignetten (winj–), frz.-deutsch, heißen die kleineren verzierenden Zeichnungen in Büchern, wie sie auf den Titelblättern, vor den einzelnen Abschnitten oder am Rande der Blätter angebracht werden.


Vignola (winjo–), Giacomo Barozzio, berühmter ital. Baumeister und architekton. Schriftsteller, geb. 1507 zu V. in Modena, war päpstl. Architekt, baute als solcher die Kirche del Gésu zu Rom, das Schloß Caprarola u. ward 1564 nach dem Tode Michel Angelo's Architekt der Peterskirche; st. 1573.


Vigny (Winji), Alfred de, geb. 1799 bei Tours, 1814–28 Offizier, privatisirt in Paris, einer der bessern Dichter der franz. romantischen Schule, Lyriker u. Romanschriftsteller, als Dramatiker weniger glücklich.


Vigo, feste span. Seestadt in Galicien, mit 6800 E.; Vernichtung der span.-franz. Flotte durch den engl. Admiral Rooke 23. Oct. 1702. – V., Dorf im Trienter Kreise Tyrols, Hauptort des geognostisch berühmten Fassathals.


Vigogne (wigonj), die Wolle der Vicuna, s. Lama.


Vigor, lat, Kraft, Lebenskraft; vigorös, kräftig; vigoroso, vigorosamente, ital., nachdrücklich und lebhaft.


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[625/0626] und Karl (geb. 1800, gest. 1855) verbunden ist. Vigerius, latinis. Name des Vigier (Wischieh), François, eines franz. Gelehrten, geb. 1591 zu Rouen, gest. 1647 zu Paris, der die gründliche u. feinere Kenntniß der griech. Sprache erheblich förderte durch die Schrift: „de praecipuis graecae dictionis idiotismis“, Paris 1627, neu bearbeitet von H. Hoogeveen (Leyd. 1742) u. Zeune (Leipz. 1777), zuletzt durch G. Hermann (4. Aufl., Lpz. 1834). Vigevano (Widschew–), sardin. Stadt am Ticino, Bischofs sitz, mit 15500 E., Seidemanufacturen. Vigilant, lat.-deutsch, wachsam; Vigilanz, Wachsamkeit; Vigilanzschein, schriftliches Zeugniß, daß der Lehensmann zur rechten Zeit die Lebenserneuerung nachgesucht hat. Vigilantibus leges sunt scriptae, lat, die Gesetze sind für die Wachenden geschrieben d. h. die Gesetze sind denen nützlich, welche dieselben kenn en. Vigiliren, wachen. Vigilie, lat. vigiliae, Nachtwache; beim altröm. Heer theilte man die Zeit vom Niedergang bis Aufgang der Sonne in 4 V.n, deren jede 3 Stunden in sich begriff. In der christlichen Kirche verstand man unter V. das Durchwachen der Nacht unter gottesdienstlichen Uebungen, ein von den Heiden herübergenommener Gebrauch, der mit der Zeit auch zu Mißbräuchen führte, beschränkt, endlich ganz aufgehoben u. durch Fasten ersetzt wurde; seit Jahrhunderten bezeichnen V.n jetzt die Vorbereitungstage großer Feste, die V.n von Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Peter u. Paul, Mariä Himmelfahrt u. Allerheiligen sind fast überall auch zugleich Abstinenztage. Vigilius, St., Bischof von Trient, studierte laut den Bollandisten zu Athen u. Rom, wurde noch sehr jung Bischof, arbeitete eifrig an der Bekehrung der Heiden in seiner Gegend, erlebte, daß um 397 n. Chr. 3 seiner Geistlichen, die Heiligen Sisinnis, Martyrius und Alexander von denselben umgebracht wurden u. soll um 400 selber im Thal Randena gesteiniget worden sein, nachdem er eine Statue des Saturn zertrümmert hatte. Von ihm sind 2 für die Geschichte des Bisthums Trient wichtige Sendschreiben vorhanden; irrthümlich schrieb man ihm bisweilen Schriften gegen den Nestorius und Eutyches zu, welche dem Bischof V. von Thapsus in Afrika angehören, einem berühmten Kirchenschriftsteller des 5. Jahrhunderts, dessen Schriften der Jesuit Chifflet herausgab (Dijon 1664). Gedächtnißtag 19. Mai. Vigilius, der Papst, ein geborner Römer, Apokrisiar der Päpste Agapet (535–536) u. Sylver, wurde durch die Kaiserin Theodora 537 Papst, während Sylver noch lebte und fortregierte bis 540, wo ihn Belisars Gemahlin umbringen ließ. Die Art und Weise, wie V. Papst geworden sowie sein Benehmen in den monophysitischen Streitigkeiten werfen ein sehr ungünstiges Licht auf ihn; er lebte gefangen u. verbannt 547–554 im Morgenlande u. st. 555 auf der Heimkehr zu Syrakus. Vignetten (winj–), frz.-deutsch, heißen die kleineren verzierenden Zeichnungen in Büchern, wie sie auf den Titelblättern, vor den einzelnen Abschnitten oder am Rande der Blätter angebracht werden. Vignola (winjo–), Giacomo Barozzio, berühmter ital. Baumeister und architekton. Schriftsteller, geb. 1507 zu V. in Modena, war päpstl. Architekt, baute als solcher die Kirche del Gésu zu Rom, das Schloß Caprarola u. ward 1564 nach dem Tode Michel Angelo's Architekt der Peterskirche; st. 1573. Vigny (Winji), Alfred de, geb. 1799 bei Tours, 1814–28 Offizier, privatisirt in Paris, einer der bessern Dichter der franz. romantischen Schule, Lyriker u. Romanschriftsteller, als Dramatiker weniger glücklich. Vigo, feste span. Seestadt in Galicien, mit 6800 E.; Vernichtung der span.-franz. Flotte durch den engl. Admiral Rooke 23. Oct. 1702. – V., Dorf im Trienter Kreise Tyrols, Hauptort des geognostisch berühmten Fassathals. Vigogne (wigonj), die Wolle der Vicuna, s. Lama. Vigor, lat, Kraft, Lebenskraft; vigorös, kräftig; vigoroso, vigorosamente, ital., nachdrücklich und lebhaft. Vilagos (Wilagosch), ungar. Marktflecken,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 625. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/626>, abgerufen am 28.04.2024.