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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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W. getheilt, ist 1330 #M. groß, mit 2600000 E., die größtentheils Walachen oder Romänen sind. Hauptfluß ist die Donau, die bedeutendsten Nebenflüsse sind Aluta u. Sereth; an der Nordgränze zieht sich das metallreiche siebenbürg. Gebirge hin, das viele Zweige gegen die Donau sendet, an der sich eine weite, sehr fruchtbare Ebene ausbreitet. Der Ackerbau wird noch roh betrieben, ermöglicht aber doch wie die Viehzucht eine beträchtliche Ausfuhr. Von Industrie finden sich außer den gewöhnlichen Handwerken in den Städten kaum einige Spuren. Der größte Theil des Grundbesitzes gehört den gegen 3000 Familien starken Bojaren; die Landesbewohner, namentlich auch die zahlreichen Zigeuner. sind größtentheils leibeigen. Die W. ist ein türk. Vasallenstaat; an der Spitze der Regierung steht ein auf 7 Jahre gewählter Hospodar, in der Regel ein Fanariote; die endliche Regulirung der Verfassung wird gegenwärtig von den europäischen Großmächten erwartet (anfangs 1857). - Die W. war ein Theil Daciens, kam unter Trajan an das römische Reich u. wurde romanisirt; nach den Ueberfluthungen der Völkerwanderung war es längere Zeit unabhängig oder Schutzland von Ungarn, bis es sich 1526 freiwillig und bedingungsweise unter osman. Schutz begab. Seit 1716 setzte die Pforte Fanarioten als Hospodare ein u. verletzte die Landesrechte vielfach; Rußland gebrauchte bei jedem Kriege gegen die Türkei die Kräfte der W. und errang im Frieden zu Adrianopel 1829 eine förmliche Schutzherrlichkeit. 1848 hatte auch die W. ihre Revolution, welche russ. u. türk. Truppen in das Land führte, das sie erhalten mußte. 1853 besetzte es Kaiser Nikolaus I. als Pfand dafür, daß die Türkei seine Anforderungen erfülle; es war der Schauplatz der blutigen Kämpfe bei Oltenitza, Kalafat, Slatina, Giurgewo, bis die russ. Truppen im Hochsommer 1854 auf Verlangen Oesterreichs abzogen, welches im Einverständniß mit England u. Frankreich u. zufolge eines besondern Vertrages mit der Türkei die W. u. Moldau besetzte u. auch seit dem Pariser Frieden einige Truppen dort stehen läßt, bis die Angelegenheiten der Donaufürstenthümer definitiv geregelt sind.


Walachen, Volksstamm im südöstl. Europa, nennt sich selbst Romänen, ist gegen 10 Mill. stark, bewohnt die Länder an der unteren Donau, dringt vereinzelt bis Thessalien vor u. bekennt sich größtentheils zur griechischen Kirche. Die W. stammen von den alten Daciern, welche in Folge der Eroberung des Kaisers Trajan romanisirt wurden (vergl. Romänen); sie haben weder das Lob des Fleißes, noch der Reinlichkeit, noch der Tapferkeit, sind aber genügsam und verträglich. (Grammatik der romän. Sprache von Ciparin, 1854; deutsch-walach. Lexikon von Stamati, Jassy 1852).


Walafried, Strabo d. h. der Schielende, ein fleißiger Schriftsteller des 9. Jahrh., geb. 806 in Alemannien, 821 Mönch auf der Insel Reichenau, in Fulda Schüler des Rhabanus Maurus, dann Lehrer und 842 Abt in Reichenau, st. schon 849. Außer exegetischen Arbeiten lieferte er in der Schrift: "De ecclesiasticarum rerum exordiis et incrementis ad Reginbertum episcopum" eine Art Liturgik und Pastoral, namentlich aber verfaßte er in ungebundener und gebundener Rede latein. Lebensbeschreibungen von Heiligen: des Gallus, Othmar, Blaitmaticus, Mamma u. s. f. Die erste Gesammtausgabe von W.s Schriften bildet den 113. und 114. Theil von Mignes Patrologia (1852).


Walburg, St., s. Walpurgis.


Walch, Name von 2 verdienten prot. Theologen. - W., Johann Georg, geb. 1693 zu Meiningen, lehrte von 1718 an zu Jena und st. 1775 daselbst; bekannt ist seine Ausgabe der Werke Luthers (Halle 1737-53, 24 Quartbde.), unter seinen vielen Schriften hat die bibliotheca theologica selecta (Jena 1757 bis 1765) wegen dem genauen Verzeichniß der theologischen Schriften in allen Fächern noch heute Werth, dazu eine bibliotheca patristica, kirchengeschichtliche u. a. Schriften. Noch berühmter wurde sein Sohn, W. Christian Wilhelm Franz, geb. 1726 zu Jena, gest. 1784 daselbst als Professor und Consistorialrath; er war ein fleißiger u. gründlicher

W. getheilt, ist 1330 □M. groß, mit 2600000 E., die größtentheils Walachen oder Romänen sind. Hauptfluß ist die Donau, die bedeutendsten Nebenflüsse sind Aluta u. Sereth; an der Nordgränze zieht sich das metallreiche siebenbürg. Gebirge hin, das viele Zweige gegen die Donau sendet, an der sich eine weite, sehr fruchtbare Ebene ausbreitet. Der Ackerbau wird noch roh betrieben, ermöglicht aber doch wie die Viehzucht eine beträchtliche Ausfuhr. Von Industrie finden sich außer den gewöhnlichen Handwerken in den Städten kaum einige Spuren. Der größte Theil des Grundbesitzes gehört den gegen 3000 Familien starken Bojaren; die Landesbewohner, namentlich auch die zahlreichen Zigeuner. sind größtentheils leibeigen. Die W. ist ein türk. Vasallenstaat; an der Spitze der Regierung steht ein auf 7 Jahre gewählter Hospodar, in der Regel ein Fanariote; die endliche Regulirung der Verfassung wird gegenwärtig von den europäischen Großmächten erwartet (anfangs 1857). – Die W. war ein Theil Daciens, kam unter Trajan an das römische Reich u. wurde romanisirt; nach den Ueberfluthungen der Völkerwanderung war es längere Zeit unabhängig oder Schutzland von Ungarn, bis es sich 1526 freiwillig und bedingungsweise unter osman. Schutz begab. Seit 1716 setzte die Pforte Fanarioten als Hospodare ein u. verletzte die Landesrechte vielfach; Rußland gebrauchte bei jedem Kriege gegen die Türkei die Kräfte der W. und errang im Frieden zu Adrianopel 1829 eine förmliche Schutzherrlichkeit. 1848 hatte auch die W. ihre Revolution, welche russ. u. türk. Truppen in das Land führte, das sie erhalten mußte. 1853 besetzte es Kaiser Nikolaus I. als Pfand dafür, daß die Türkei seine Anforderungen erfülle; es war der Schauplatz der blutigen Kämpfe bei Oltenitza, Kalafat, Slatina, Giurgewo, bis die russ. Truppen im Hochsommer 1854 auf Verlangen Oesterreichs abzogen, welches im Einverständniß mit England u. Frankreich u. zufolge eines besondern Vertrages mit der Türkei die W. u. Moldau besetzte u. auch seit dem Pariser Frieden einige Truppen dort stehen läßt, bis die Angelegenheiten der Donaufürstenthümer definitiv geregelt sind.


Walachen, Volksstamm im südöstl. Europa, nennt sich selbst Romänen, ist gegen 10 Mill. stark, bewohnt die Länder an der unteren Donau, dringt vereinzelt bis Thessalien vor u. bekennt sich größtentheils zur griechischen Kirche. Die W. stammen von den alten Daciern, welche in Folge der Eroberung des Kaisers Trajan romanisirt wurden (vergl. Romänen); sie haben weder das Lob des Fleißes, noch der Reinlichkeit, noch der Tapferkeit, sind aber genügsam und verträglich. (Grammatik der romän. Sprache von Ciparin, 1854; deutsch-walach. Lexikon von Stamati, Jassy 1852).


Walafried, Strabo d. h. der Schielende, ein fleißiger Schriftsteller des 9. Jahrh., geb. 806 in Alemannien, 821 Mönch auf der Insel Reichenau, in Fulda Schüler des Rhabanus Maurus, dann Lehrer und 842 Abt in Reichenau, st. schon 849. Außer exegetischen Arbeiten lieferte er in der Schrift: „De ecclesiasticarum rerum exordiis et incrementis ad Reginbertum episcopum“ eine Art Liturgik und Pastoral, namentlich aber verfaßte er in ungebundener und gebundener Rede latein. Lebensbeschreibungen von Heiligen: des Gallus, Othmar, Blaitmaticus, Mamma u. s. f. Die erste Gesammtausgabe von W.s Schriften bildet den 113. und 114. Theil von Mignes Patrologia (1852).


Walburg, St., s. Walpurgis.


Walch, Name von 2 verdienten prot. Theologen. – W., Johann Georg, geb. 1693 zu Meiningen, lehrte von 1718 an zu Jena und st. 1775 daselbst; bekannt ist seine Ausgabe der Werke Luthers (Halle 1737–53, 24 Quartbde.), unter seinen vielen Schriften hat die bibliotheca theologica selecta (Jena 1757 bis 1765) wegen dem genauen Verzeichniß der theologischen Schriften in allen Fächern noch heute Werth, dazu eine bibliotheca patristica, kirchengeschichtliche u. a. Schriften. Noch berühmter wurde sein Sohn, W. Christian Wilhelm Franz, geb. 1726 zu Jena, gest. 1784 daselbst als Professor und Consistorialrath; er war ein fleißiger u. gründlicher

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[660/0661] W. getheilt, ist 1330 □M. groß, mit 2600000 E., die größtentheils Walachen oder Romänen sind. Hauptfluß ist die Donau, die bedeutendsten Nebenflüsse sind Aluta u. Sereth; an der Nordgränze zieht sich das metallreiche siebenbürg. Gebirge hin, das viele Zweige gegen die Donau sendet, an der sich eine weite, sehr fruchtbare Ebene ausbreitet. Der Ackerbau wird noch roh betrieben, ermöglicht aber doch wie die Viehzucht eine beträchtliche Ausfuhr. Von Industrie finden sich außer den gewöhnlichen Handwerken in den Städten kaum einige Spuren. Der größte Theil des Grundbesitzes gehört den gegen 3000 Familien starken Bojaren; die Landesbewohner, namentlich auch die zahlreichen Zigeuner. sind größtentheils leibeigen. Die W. ist ein türk. Vasallenstaat; an der Spitze der Regierung steht ein auf 7 Jahre gewählter Hospodar, in der Regel ein Fanariote; die endliche Regulirung der Verfassung wird gegenwärtig von den europäischen Großmächten erwartet (anfangs 1857). – Die W. war ein Theil Daciens, kam unter Trajan an das römische Reich u. wurde romanisirt; nach den Ueberfluthungen der Völkerwanderung war es längere Zeit unabhängig oder Schutzland von Ungarn, bis es sich 1526 freiwillig und bedingungsweise unter osman. Schutz begab. Seit 1716 setzte die Pforte Fanarioten als Hospodare ein u. verletzte die Landesrechte vielfach; Rußland gebrauchte bei jedem Kriege gegen die Türkei die Kräfte der W. und errang im Frieden zu Adrianopel 1829 eine förmliche Schutzherrlichkeit. 1848 hatte auch die W. ihre Revolution, welche russ. u. türk. Truppen in das Land führte, das sie erhalten mußte. 1853 besetzte es Kaiser Nikolaus I. als Pfand dafür, daß die Türkei seine Anforderungen erfülle; es war der Schauplatz der blutigen Kämpfe bei Oltenitza, Kalafat, Slatina, Giurgewo, bis die russ. Truppen im Hochsommer 1854 auf Verlangen Oesterreichs abzogen, welches im Einverständniß mit England u. Frankreich u. zufolge eines besondern Vertrages mit der Türkei die W. u. Moldau besetzte u. auch seit dem Pariser Frieden einige Truppen dort stehen läßt, bis die Angelegenheiten der Donaufürstenthümer definitiv geregelt sind. Walachen, Volksstamm im südöstl. Europa, nennt sich selbst Romänen, ist gegen 10 Mill. stark, bewohnt die Länder an der unteren Donau, dringt vereinzelt bis Thessalien vor u. bekennt sich größtentheils zur griechischen Kirche. Die W. stammen von den alten Daciern, welche in Folge der Eroberung des Kaisers Trajan romanisirt wurden (vergl. Romänen); sie haben weder das Lob des Fleißes, noch der Reinlichkeit, noch der Tapferkeit, sind aber genügsam und verträglich. (Grammatik der romän. Sprache von Ciparin, 1854; deutsch-walach. Lexikon von Stamati, Jassy 1852). Walafried, Strabo d. h. der Schielende, ein fleißiger Schriftsteller des 9. Jahrh., geb. 806 in Alemannien, 821 Mönch auf der Insel Reichenau, in Fulda Schüler des Rhabanus Maurus, dann Lehrer und 842 Abt in Reichenau, st. schon 849. Außer exegetischen Arbeiten lieferte er in der Schrift: „De ecclesiasticarum rerum exordiis et incrementis ad Reginbertum episcopum“ eine Art Liturgik und Pastoral, namentlich aber verfaßte er in ungebundener und gebundener Rede latein. Lebensbeschreibungen von Heiligen: des Gallus, Othmar, Blaitmaticus, Mamma u. s. f. Die erste Gesammtausgabe von W.s Schriften bildet den 113. und 114. Theil von Mignes Patrologia (1852). Walburg, St., s. Walpurgis. Walch, Name von 2 verdienten prot. Theologen. – W., Johann Georg, geb. 1693 zu Meiningen, lehrte von 1718 an zu Jena und st. 1775 daselbst; bekannt ist seine Ausgabe der Werke Luthers (Halle 1737–53, 24 Quartbde.), unter seinen vielen Schriften hat die bibliotheca theologica selecta (Jena 1757 bis 1765) wegen dem genauen Verzeichniß der theologischen Schriften in allen Fächern noch heute Werth, dazu eine bibliotheca patristica, kirchengeschichtliche u. a. Schriften. Noch berühmter wurde sein Sohn, W. Christian Wilhelm Franz, geb. 1726 zu Jena, gest. 1784 daselbst als Professor und Consistorialrath; er war ein fleißiger u. gründlicher

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 660. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/661>, abgerufen am 28.04.2024.