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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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mit 2 Häfen und 1200 E.; die Festung W., auf einem Felsen zwischen Waxöe u. Ridöe, vertheidigt mit dem nahen Frederiks borg die Einfahrt nach Stockholm.


Wazo, Bischof von Lüttich, einer der tüchtigsten Männer seiner Zeit, niederer Herkunft, kam durch Bischof Notker von Lüttich zu Schulbildung, wurde Kaplan des selben und machte als Vorstand der Domschule diese Anstalt zu einer der berühmtesten weitum. Notkers Nachfolger Baldric (1008-1018) erhob ihn zum Domdekan, allein die Feindseligkeit des Domprobstes bewog den W. Lüttich zu verlassen. Er wurde Kaplan Kaiser Konrads II., nach seiner Rückkehr nach Lüttich Probst und 1042 Bischof. Dem Kaiser Heinrich III. gegenüber zeigte W., daß es bereits Männer gebe, erfüllt von Gregors VII. Geist, dem Bischofe von Chalons, der die auftauchenden gnostischen Ketzereien jener Zeit mit dem Schwert sofort auszurotten gedachte, rieth er das Mittel der Belehrung und im äußersten Falle das der Excommunication an; er st. 1048.


Weben, das regelmäßige Zusammenflechten biegsamer Fäden zu einem zusammenhängenden Körper (Gewebe, Zeug); der Hauptsache nach besteht ein Gewebe aus parallel in die Länge ausgespannten Fäden (Kettenfäden, Zettel, Aufzug) und in die Quere hindurchgeflochtenen (Einschlag, Eintrag, Wesel, Wirpfe). Der einfache Webstuhl besteht aus 4 durch Rahmen oben u. unten verbundenen Pfosten; zwischen den beiden hintern liegt der Kettenbaum, auf welchem die Kettenfäden aufgewunden und von da horizontal an den Brustbaum geführt werden, an welchen sich der arbeitende Weber lehnt; das fertige Gewebe wird auf den Zeug- oder Unterbaum gewunden. Die Fäden sind durch die Kämme des Rietblatts gezogen, das aus 2 Leisten besteht, zwischen denen die Kämme (Zähne), dünne Rohr- od. Metallplättchen, liegen. Das Rietblatt hängt an 2 Armen und bildet mit ihnen die sog. Lade. Die Kettenfäden werden hinter dem Rietblatte durch metallene Oehre gezogen, welche oben und unten durch dünne Bindfäden (Litzen) an den Querstäben des Geschirrs befestigt sind. Durch eine besondere Vorrichtung wird die eine Hälfte der Kettenfäden auf-, die andere gleichzeitig abwärts gezogen und durch den Zwischenraum der Schütze (Schiffchen), welcher den auf einer Spule sich abwickelnden, durch eine Seitenöffnung austretenden Einschlagfaden enthält, durchgeworfen; damit der Einschlag faden fester sitzt, wird er mit der Lade fest an das bereits Gewobene angedrückt. Seit Anfang dieses Jahrhunderts ist der einfache Webstuhl viel verbessert u. dem Weber die Arbeit erleichtert worden, namentlich durch Jacquard. Für die verschiedenen Gewebe (Wollenzeuge, Tapeten, Sammt etc.) braucht man besonders hiefür eingerichtete Stühle; überdies werden in den großen Fabriken die Webstühle durch Dampf- oder Wasserkraft in Bewegung gesetzt.


Weber, Jos., Theolog und vielseitiger Schriftsteller, geb. 1753 zu Rain in Altbayern, gest. 1826 als Domdekan u. Generalvicar zu Augsburg; außer theologischen Schriften lieferte er philosophische (anfangs Kantianer und wegen allzumilder Beurtheilung des Kantianismus in Unannehmlichkeiten verwickelt, neigte er sich zu Schelling hin), besonders aber physikalische über Galvanismus, Elektricität, animalischen Magnetismus u. s. f. und war Erfinder des Luftelektrophors. Biographie durch Christoph Schmidt, Augsb. 1831.


Weber, Mich., prot. Theolog der supranaturalistischen Richtung, geb. 1754 zu Gröben, einem Dorfe zwischen Weißenfels und Zeitz, Professor in Wittenberg, dann in Halle, wo er 1833 st.; schrieb fast über alle Zweige der Theologie, war besonders als Ausleger und Kritiker des N. T.s berühmt.


Weber, Bernhard Anselm, geschätzter Componist, geb. 1766 zu Manheim, bildete sich unter Vogler, machte größere Kunstreisen als Claviervirtuos, ward 1792 zweiter Director bei der deutschen Oper in Berlin u. st. 1821 als Kapellmeister daselbst. Seine Musikstücke zu deutschen Schauspielen, namentlich zu Schillers Dramen, sind in der Weise Glucks componirt. Außerdem schrieb er ein paar Opern und sehr beliebte melodienreiche Gesänge mit Klavierbegleitung.

mit 2 Häfen und 1200 E.; die Festung W., auf einem Felsen zwischen Waxöe u. Ridöe, vertheidigt mit dem nahen Frederiks borg die Einfahrt nach Stockholm.


Wazo, Bischof von Lüttich, einer der tüchtigsten Männer seiner Zeit, niederer Herkunft, kam durch Bischof Notker von Lüttich zu Schulbildung, wurde Kaplan des selben und machte als Vorstand der Domschule diese Anstalt zu einer der berühmtesten weitum. Notkers Nachfolger Baldric (1008–1018) erhob ihn zum Domdekan, allein die Feindseligkeit des Domprobstes bewog den W. Lüttich zu verlassen. Er wurde Kaplan Kaiser Konrads II., nach seiner Rückkehr nach Lüttich Probst und 1042 Bischof. Dem Kaiser Heinrich III. gegenüber zeigte W., daß es bereits Männer gebe, erfüllt von Gregors VII. Geist, dem Bischofe von Chalons, der die auftauchenden gnostischen Ketzereien jener Zeit mit dem Schwert sofort auszurotten gedachte, rieth er das Mittel der Belehrung und im äußersten Falle das der Excommunication an; er st. 1048.


Weben, das regelmäßige Zusammenflechten biegsamer Fäden zu einem zusammenhängenden Körper (Gewebe, Zeug); der Hauptsache nach besteht ein Gewebe aus parallel in die Länge ausgespannten Fäden (Kettenfäden, Zettel, Aufzug) und in die Quere hindurchgeflochtenen (Einschlag, Eintrag, Wesel, Wirpfe). Der einfache Webstuhl besteht aus 4 durch Rahmen oben u. unten verbundenen Pfosten; zwischen den beiden hintern liegt der Kettenbaum, auf welchem die Kettenfäden aufgewunden und von da horizontal an den Brustbaum geführt werden, an welchen sich der arbeitende Weber lehnt; das fertige Gewebe wird auf den Zeug- oder Unterbaum gewunden. Die Fäden sind durch die Kämme des Rietblatts gezogen, das aus 2 Leisten besteht, zwischen denen die Kämme (Zähne), dünne Rohr- od. Metallplättchen, liegen. Das Rietblatt hängt an 2 Armen und bildet mit ihnen die sog. Lade. Die Kettenfäden werden hinter dem Rietblatte durch metallene Oehre gezogen, welche oben und unten durch dünne Bindfäden (Litzen) an den Querstäben des Geschirrs befestigt sind. Durch eine besondere Vorrichtung wird die eine Hälfte der Kettenfäden auf-, die andere gleichzeitig abwärts gezogen und durch den Zwischenraum der Schütze (Schiffchen), welcher den auf einer Spule sich abwickelnden, durch eine Seitenöffnung austretenden Einschlagfaden enthält, durchgeworfen; damit der Einschlag faden fester sitzt, wird er mit der Lade fest an das bereits Gewobene angedrückt. Seit Anfang dieses Jahrhunderts ist der einfache Webstuhl viel verbessert u. dem Weber die Arbeit erleichtert worden, namentlich durch Jacquard. Für die verschiedenen Gewebe (Wollenzeuge, Tapeten, Sammt etc.) braucht man besonders hiefür eingerichtete Stühle; überdies werden in den großen Fabriken die Webstühle durch Dampf- oder Wasserkraft in Bewegung gesetzt.


Weber, Jos., Theolog und vielseitiger Schriftsteller, geb. 1753 zu Rain in Altbayern, gest. 1826 als Domdekan u. Generalvicar zu Augsburg; außer theologischen Schriften lieferte er philosophische (anfangs Kantianer und wegen allzumilder Beurtheilung des Kantianismus in Unannehmlichkeiten verwickelt, neigte er sich zu Schelling hin), besonders aber physikalische über Galvanismus, Elektricität, animalischen Magnetismus u. s. f. und war Erfinder des Luftelektrophors. Biographie durch Christoph Schmidt, Augsb. 1831.


Weber, Mich., prot. Theolog der supranaturalistischen Richtung, geb. 1754 zu Gröben, einem Dorfe zwischen Weißenfels und Zeitz, Professor in Wittenberg, dann in Halle, wo er 1833 st.; schrieb fast über alle Zweige der Theologie, war besonders als Ausleger und Kritiker des N. T.s berühmt.


Weber, Bernhard Anselm, geschätzter Componist, geb. 1766 zu Manheim, bildete sich unter Vogler, machte größere Kunstreisen als Claviervirtuos, ward 1792 zweiter Director bei der deutschen Oper in Berlin u. st. 1821 als Kapellmeister daselbst. Seine Musikstücke zu deutschen Schauspielen, namentlich zu Schillers Dramen, sind in der Weise Glucks componirt. Außerdem schrieb er ein paar Opern und sehr beliebte melodienreiche Gesänge mit Klavierbegleitung.

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[678/0679] mit 2 Häfen und 1200 E.; die Festung W., auf einem Felsen zwischen Waxöe u. Ridöe, vertheidigt mit dem nahen Frederiks borg die Einfahrt nach Stockholm. Wazo, Bischof von Lüttich, einer der tüchtigsten Männer seiner Zeit, niederer Herkunft, kam durch Bischof Notker von Lüttich zu Schulbildung, wurde Kaplan des selben und machte als Vorstand der Domschule diese Anstalt zu einer der berühmtesten weitum. Notkers Nachfolger Baldric (1008–1018) erhob ihn zum Domdekan, allein die Feindseligkeit des Domprobstes bewog den W. Lüttich zu verlassen. Er wurde Kaplan Kaiser Konrads II., nach seiner Rückkehr nach Lüttich Probst und 1042 Bischof. Dem Kaiser Heinrich III. gegenüber zeigte W., daß es bereits Männer gebe, erfüllt von Gregors VII. Geist, dem Bischofe von Chalons, der die auftauchenden gnostischen Ketzereien jener Zeit mit dem Schwert sofort auszurotten gedachte, rieth er das Mittel der Belehrung und im äußersten Falle das der Excommunication an; er st. 1048. Weben, das regelmäßige Zusammenflechten biegsamer Fäden zu einem zusammenhängenden Körper (Gewebe, Zeug); der Hauptsache nach besteht ein Gewebe aus parallel in die Länge ausgespannten Fäden (Kettenfäden, Zettel, Aufzug) und in die Quere hindurchgeflochtenen (Einschlag, Eintrag, Wesel, Wirpfe). Der einfache Webstuhl besteht aus 4 durch Rahmen oben u. unten verbundenen Pfosten; zwischen den beiden hintern liegt der Kettenbaum, auf welchem die Kettenfäden aufgewunden und von da horizontal an den Brustbaum geführt werden, an welchen sich der arbeitende Weber lehnt; das fertige Gewebe wird auf den Zeug- oder Unterbaum gewunden. Die Fäden sind durch die Kämme des Rietblatts gezogen, das aus 2 Leisten besteht, zwischen denen die Kämme (Zähne), dünne Rohr- od. Metallplättchen, liegen. Das Rietblatt hängt an 2 Armen und bildet mit ihnen die sog. Lade. Die Kettenfäden werden hinter dem Rietblatte durch metallene Oehre gezogen, welche oben und unten durch dünne Bindfäden (Litzen) an den Querstäben des Geschirrs befestigt sind. Durch eine besondere Vorrichtung wird die eine Hälfte der Kettenfäden auf-, die andere gleichzeitig abwärts gezogen und durch den Zwischenraum der Schütze (Schiffchen), welcher den auf einer Spule sich abwickelnden, durch eine Seitenöffnung austretenden Einschlagfaden enthält, durchgeworfen; damit der Einschlag faden fester sitzt, wird er mit der Lade fest an das bereits Gewobene angedrückt. Seit Anfang dieses Jahrhunderts ist der einfache Webstuhl viel verbessert u. dem Weber die Arbeit erleichtert worden, namentlich durch Jacquard. Für die verschiedenen Gewebe (Wollenzeuge, Tapeten, Sammt etc.) braucht man besonders hiefür eingerichtete Stühle; überdies werden in den großen Fabriken die Webstühle durch Dampf- oder Wasserkraft in Bewegung gesetzt. Weber, Jos., Theolog und vielseitiger Schriftsteller, geb. 1753 zu Rain in Altbayern, gest. 1826 als Domdekan u. Generalvicar zu Augsburg; außer theologischen Schriften lieferte er philosophische (anfangs Kantianer und wegen allzumilder Beurtheilung des Kantianismus in Unannehmlichkeiten verwickelt, neigte er sich zu Schelling hin), besonders aber physikalische über Galvanismus, Elektricität, animalischen Magnetismus u. s. f. und war Erfinder des Luftelektrophors. Biographie durch Christoph Schmidt, Augsb. 1831. Weber, Mich., prot. Theolog der supranaturalistischen Richtung, geb. 1754 zu Gröben, einem Dorfe zwischen Weißenfels und Zeitz, Professor in Wittenberg, dann in Halle, wo er 1833 st.; schrieb fast über alle Zweige der Theologie, war besonders als Ausleger und Kritiker des N. T.s berühmt. Weber, Bernhard Anselm, geschätzter Componist, geb. 1766 zu Manheim, bildete sich unter Vogler, machte größere Kunstreisen als Claviervirtuos, ward 1792 zweiter Director bei der deutschen Oper in Berlin u. st. 1821 als Kapellmeister daselbst. Seine Musikstücke zu deutschen Schauspielen, namentlich zu Schillers Dramen, sind in der Weise Glucks componirt. Außerdem schrieb er ein paar Opern und sehr beliebte melodienreiche Gesänge mit Klavierbegleitung.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 678. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/679>, abgerufen am 29.04.2024.