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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Bestandtheil des W.es "die Blume", läßt sich leider am wenigsten Bestimmtes sagen. Unsere ersten Chemiker sind versucht worden die Blume wegen des bei der Destillation des W.es erhaltenen Oeles (des Oenanthäthers), welcher, wie sie annehmen, durch die Einwirkung von Säuren auf den W.geist während der Nachgährung gebildet wurde, von diesem herrührend zu betrachten. Ueber den Säuregehalt und den Extractivstoff liegen so ziemlich genaue Untersuchungen von Fresenius etc. vor, während der Farbestoff bis jetzt nur oberflächlich untersucht ist.


Weinbrenner Friedrich, geb. 1766 zu Karlsruhe, Architect und architectonischer Schriftsteller, st. 1826 als Oberbaudirector zu Karlsruhe, machte sich um den Theaterbau in optischer und architectonischer Beziehung verdient.


Weinen, s. Thränen.


Weingarten, ehemalige reiche Benedictinerabtei, von Welf III. in Altdorf (bei Ravensburg in Oberschwaben) gestiftet, 1802 säcularisirt, mit schöner Kirche, einer der größten Orgeln, Wallfahrt zum hl. Blute.


Weingeist so viel als Alkohol.


Weinheim, bad. Amtsstadt im Unterrheinkreise an der Bergstraße, mit 5800 E., Wein- u. Wallnußbau, Gerbereien.


Weinkauf Leihkauf, Trinkgeld, gemeinsames Mahl und Gelag zur Bestätigung des Vertragswillens.


Weinlig, Christian Theodor, geb. 1780 zu Dresden, Rechtsgelehrter, widmete sich später ganz der Musik, st. 1842 als Cantor der Thomasschule zu Leipzig, Componist u. theoretischer Musiker. Sein Sohn Christian Albert, geb. 1812, Nationalökonom, 1845 Professor in Erlangen, 1846 Ministerialrath beim sächs. Ministerium des Innern, 1849 geh. Rath, Director der Abtheilung für Handel, Gewerbe und Ackerbau.


Weinprobe. Die Weine sind verschiedenen Verfälschungen ausgesetzt, die sich nicht immer durch chemische Agentien entdecken lassen, wie z. B. das Vermischen mit geringern Weinsorten, das Färben etc. Die gröbste und strafbarste Verfälschung aber, das Versüßen sauer gewordener Weine mit Bleioxyd, kann leicht durch die Hahnemannische W., einem Gemische von Schwefelcalcium u. Weinsäure mit Wasser, entdeckt werden. Auch andere Metalle, welche zufällig im Weine enthalten sein können, werden durch diese Flüssigkeit entdeckt, soz.B. Kupfer u. Arsenik. Letzterer kann beim Schwefeln der Fässer durch arsenikhaltenden Schwefel in Wein kommen und wird durch die Probeflüssigkeit, nachdem der Wein zuerst mit Chlor entfärbt wurde, aus diesem als gelber Niederschlag gefällt. Das Blei wird durch die Probeflüssigkeit schwarzbraun, das Kupfer dunkelbraun gefällt.


Weinsberg, württemb. Oberamtsstadt im Neckarkreise, mit 2000 E., Weinbau, Gypsbrüchen. Dabei die Ruine einer Burg (Weibertreu), aus der nach der Volkssage die Weiber ihre Männer auf dem Rücken hinaustrugen als Kaiser Konrad III. 1140 die Männer wegen ihres hartnäckigen Widerstandes nieder hauen lassen wollte, den Weibern aber ihr Bestes mitzunehmen erlaubt hatte. Früher leitete man die Parteinamen Welfen u. Ghibellinen aus dem Schlachtrufe: hie Welf! hie Waiblingen! ab, der in der Schlacht bei W. zuerst gebraucht worden sein soll (vgl. Waiblingen).


Weinstein, lat. tartarus, das bei der Weingährung an den Wänden der Fässer sich absetzende doppeltweinsaure Kali, durch verschiedene Beimischung grün od. roth gefärbt, wird in der Färberei gebraucht, der gereinigte W. (cremor tartari) vielfach in den Apotheken.


Weisbach, Julius, ausgezeichneter Mathematiker u. Hydrauliker, geb. 1806 auf der Eisenhütte Mittelschmiedeberg bei Annaberg, bildete sich zu Freiberg, Göttingen und Wien, ward 1833 Lehrer der angewandten Mathematik in Freiberg, besonders berühmt durch seine hydraulischen Versuche, deren wichtige Resultate er in den Schriften: "Versuche über den Ausfluß des Wassers durch Schieber, Hähne etc." Lpz. 1842; und "Versuche über die unvollkommene Contraction des Wassers beim Ausfluß des selben aus Röhren u. Gefäßen" Lpz. 1843 niederlegte. Hauptwerk: "Lehrbuch der Ingenieur- und Maschinenmechanik"

Bestandtheil des W.es „die Blume“, läßt sich leider am wenigsten Bestimmtes sagen. Unsere ersten Chemiker sind versucht worden die Blume wegen des bei der Destillation des W.es erhaltenen Oeles (des Oenanthäthers), welcher, wie sie annehmen, durch die Einwirkung von Säuren auf den W.geist während der Nachgährung gebildet wurde, von diesem herrührend zu betrachten. Ueber den Säuregehalt und den Extractivstoff liegen so ziemlich genaue Untersuchungen von Fresenius etc. vor, während der Farbestoff bis jetzt nur oberflächlich untersucht ist.


Weinbrenner Friedrich, geb. 1766 zu Karlsruhe, Architect und architectonischer Schriftsteller, st. 1826 als Oberbaudirector zu Karlsruhe, machte sich um den Theaterbau in optischer und architectonischer Beziehung verdient.


Weinen, s. Thränen.


Weingarten, ehemalige reiche Benedictinerabtei, von Welf III. in Altdorf (bei Ravensburg in Oberschwaben) gestiftet, 1802 säcularisirt, mit schöner Kirche, einer der größten Orgeln, Wallfahrt zum hl. Blute.


Weingeist so viel als Alkohol.


Weinheim, bad. Amtsstadt im Unterrheinkreise an der Bergstraße, mit 5800 E., Wein- u. Wallnußbau, Gerbereien.


Weinkauf Leihkauf, Trinkgeld, gemeinsames Mahl und Gelag zur Bestätigung des Vertragswillens.


Weinlig, Christian Theodor, geb. 1780 zu Dresden, Rechtsgelehrter, widmete sich später ganz der Musik, st. 1842 als Cantor der Thomasschule zu Leipzig, Componist u. theoretischer Musiker. Sein Sohn Christian Albert, geb. 1812, Nationalökonom, 1845 Professor in Erlangen, 1846 Ministerialrath beim sächs. Ministerium des Innern, 1849 geh. Rath, Director der Abtheilung für Handel, Gewerbe und Ackerbau.


Weinprobe. Die Weine sind verschiedenen Verfälschungen ausgesetzt, die sich nicht immer durch chemische Agentien entdecken lassen, wie z. B. das Vermischen mit geringern Weinsorten, das Färben etc. Die gröbste und strafbarste Verfälschung aber, das Versüßen sauer gewordener Weine mit Bleioxyd, kann leicht durch die Hahnemannische W., einem Gemische von Schwefelcalcium u. Weinsäure mit Wasser, entdeckt werden. Auch andere Metalle, welche zufällig im Weine enthalten sein können, werden durch diese Flüssigkeit entdeckt, soz.B. Kupfer u. Arsenik. Letzterer kann beim Schwefeln der Fässer durch arsenikhaltenden Schwefel in Wein kommen und wird durch die Probeflüssigkeit, nachdem der Wein zuerst mit Chlor entfärbt wurde, aus diesem als gelber Niederschlag gefällt. Das Blei wird durch die Probeflüssigkeit schwarzbraun, das Kupfer dunkelbraun gefällt.


Weinsberg, württemb. Oberamtsstadt im Neckarkreise, mit 2000 E., Weinbau, Gypsbrüchen. Dabei die Ruine einer Burg (Weibertreu), aus der nach der Volkssage die Weiber ihre Männer auf dem Rücken hinaustrugen als Kaiser Konrad III. 1140 die Männer wegen ihres hartnäckigen Widerstandes nieder hauen lassen wollte, den Weibern aber ihr Bestes mitzunehmen erlaubt hatte. Früher leitete man die Parteinamen Welfen u. Ghibellinen aus dem Schlachtrufe: hie Welf! hie Waiblingen! ab, der in der Schlacht bei W. zuerst gebraucht worden sein soll (vgl. Waiblingen).


Weinstein, lat. tartarus, das bei der Weingährung an den Wänden der Fässer sich absetzende doppeltweinsaure Kali, durch verschiedene Beimischung grün od. roth gefärbt, wird in der Färberei gebraucht, der gereinigte W. (cremor tartari) vielfach in den Apotheken.


Weisbach, Julius, ausgezeichneter Mathematiker u. Hydrauliker, geb. 1806 auf der Eisenhütte Mittelschmiedeberg bei Annaberg, bildete sich zu Freiberg, Göttingen und Wien, ward 1833 Lehrer der angewandten Mathematik in Freiberg, besonders berühmt durch seine hydraulischen Versuche, deren wichtige Resultate er in den Schriften: „Versuche über den Ausfluß des Wassers durch Schieber, Hähne etc.“ Lpz. 1842; und „Versuche über die unvollkommene Contraction des Wassers beim Ausfluß des selben aus Röhren u. Gefäßen“ Lpz. 1843 niederlegte. Hauptwerk: „Lehrbuch der Ingenieur- und Maschinenmechanik“

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[689/0690] Bestandtheil des W.es „die Blume“, läßt sich leider am wenigsten Bestimmtes sagen. Unsere ersten Chemiker sind versucht worden die Blume wegen des bei der Destillation des W.es erhaltenen Oeles (des Oenanthäthers), welcher, wie sie annehmen, durch die Einwirkung von Säuren auf den W.geist während der Nachgährung gebildet wurde, von diesem herrührend zu betrachten. Ueber den Säuregehalt und den Extractivstoff liegen so ziemlich genaue Untersuchungen von Fresenius etc. vor, während der Farbestoff bis jetzt nur oberflächlich untersucht ist. Weinbrenner Friedrich, geb. 1766 zu Karlsruhe, Architect und architectonischer Schriftsteller, st. 1826 als Oberbaudirector zu Karlsruhe, machte sich um den Theaterbau in optischer und architectonischer Beziehung verdient. Weinen, s. Thränen. Weingarten, ehemalige reiche Benedictinerabtei, von Welf III. in Altdorf (bei Ravensburg in Oberschwaben) gestiftet, 1802 säcularisirt, mit schöner Kirche, einer der größten Orgeln, Wallfahrt zum hl. Blute. Weingeist so viel als Alkohol. Weinheim, bad. Amtsstadt im Unterrheinkreise an der Bergstraße, mit 5800 E., Wein- u. Wallnußbau, Gerbereien. Weinkauf Leihkauf, Trinkgeld, gemeinsames Mahl und Gelag zur Bestätigung des Vertragswillens. Weinlig, Christian Theodor, geb. 1780 zu Dresden, Rechtsgelehrter, widmete sich später ganz der Musik, st. 1842 als Cantor der Thomasschule zu Leipzig, Componist u. theoretischer Musiker. Sein Sohn Christian Albert, geb. 1812, Nationalökonom, 1845 Professor in Erlangen, 1846 Ministerialrath beim sächs. Ministerium des Innern, 1849 geh. Rath, Director der Abtheilung für Handel, Gewerbe und Ackerbau. Weinprobe. Die Weine sind verschiedenen Verfälschungen ausgesetzt, die sich nicht immer durch chemische Agentien entdecken lassen, wie z. B. das Vermischen mit geringern Weinsorten, das Färben etc. Die gröbste und strafbarste Verfälschung aber, das Versüßen sauer gewordener Weine mit Bleioxyd, kann leicht durch die Hahnemannische W., einem Gemische von Schwefelcalcium u. Weinsäure mit Wasser, entdeckt werden. Auch andere Metalle, welche zufällig im Weine enthalten sein können, werden durch diese Flüssigkeit entdeckt, soz.B. Kupfer u. Arsenik. Letzterer kann beim Schwefeln der Fässer durch arsenikhaltenden Schwefel in Wein kommen und wird durch die Probeflüssigkeit, nachdem der Wein zuerst mit Chlor entfärbt wurde, aus diesem als gelber Niederschlag gefällt. Das Blei wird durch die Probeflüssigkeit schwarzbraun, das Kupfer dunkelbraun gefällt. Weinsberg, württemb. Oberamtsstadt im Neckarkreise, mit 2000 E., Weinbau, Gypsbrüchen. Dabei die Ruine einer Burg (Weibertreu), aus der nach der Volkssage die Weiber ihre Männer auf dem Rücken hinaustrugen als Kaiser Konrad III. 1140 die Männer wegen ihres hartnäckigen Widerstandes nieder hauen lassen wollte, den Weibern aber ihr Bestes mitzunehmen erlaubt hatte. Früher leitete man die Parteinamen Welfen u. Ghibellinen aus dem Schlachtrufe: hie Welf! hie Waiblingen! ab, der in der Schlacht bei W. zuerst gebraucht worden sein soll (vgl. Waiblingen). Weinstein, lat. tartarus, das bei der Weingährung an den Wänden der Fässer sich absetzende doppeltweinsaure Kali, durch verschiedene Beimischung grün od. roth gefärbt, wird in der Färberei gebraucht, der gereinigte W. (cremor tartari) vielfach in den Apotheken. Weisbach, Julius, ausgezeichneter Mathematiker u. Hydrauliker, geb. 1806 auf der Eisenhütte Mittelschmiedeberg bei Annaberg, bildete sich zu Freiberg, Göttingen und Wien, ward 1833 Lehrer der angewandten Mathematik in Freiberg, besonders berühmt durch seine hydraulischen Versuche, deren wichtige Resultate er in den Schriften: „Versuche über den Ausfluß des Wassers durch Schieber, Hähne etc.“ Lpz. 1842; und „Versuche über die unvollkommene Contraction des Wassers beim Ausfluß des selben aus Röhren u. Gefäßen“ Lpz. 1843 niederlegte. Hauptwerk: „Lehrbuch der Ingenieur- und Maschinenmechanik“

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 689. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/690>, abgerufen am 29.04.2024.