Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Hauptstadt W., am Mälarsee u. an dem Flusse Swartan, hat 4000 E., gothische Kathedrale.


Westerbotten, der nördlichste Theil des schwed. Norrlandes, umfaßt den größten Theil des schwed. Lapplands, ist in die Läne Umea oder das eigentliche W. (über 1300 #M. mit 70000 E.) und Pitea oder Norrbotten (über 1500 #M. mit 55000 E.) eingetheilt. Die Hauptstädte sind Umea, am Ausflusse der Umeaelf, mit 1500, Pitea, am Ausflusse der Piteaelf, mit 1300 E.


Westergaard (-gohrd), Niels Ludwig, geb. 1815 zu Kopenhagen, wo er seit 1845 Professor der indisch-oriental. Philologie ist, befaßte sich mit Entzifferung der Keilschrift, schrieb über Sanskrit, gibt den Zend-Avesta heraus (Kopenh. 1852 ff.).


Westermann, Anton, geb. 1806 zu Leipzig, Professor der Philologie daselbst, lieferte neben guten Ausgaben altclassischer Schriftsteller eine gute "Geschichte der Beredsamkeit in Griechenland und Rom" (Leipz. 1833-35).


Westernislands, engl., so viel als Hebriden.


Westernorrland, nordschwed. Län, zwischen Jämtland, Westerbotten, Gefle und dem bottn. Meerbusen, mit 90000 E. auf 447 #M.; Hauptstadt ist Hernösand mit 2500 E.


Westerwald, Gebirge zwischen Rhein, Sieg und Lahn, preußisch u. nassauisch, eigentlich Hochebene mit einzelnen Kuppen, kalt und arm, erreicht im Salzburger Kopf 2000'. Der sog. hohe W. im Nassauischen ist 5 St. lang und 3 breit. Der W. besteht aus Grauwacke, Grünstein, Thonschiefer und Kalk, birgt Eisen, Kupfer, Blei, Silber, Braunkohlen, Pfeifen- und Walkerde, veranlaßt dadurch einen lebbasten Bergbau.


Westfälische Domänenkäufer. Im J. 1810 verkaufte die königl. westfäl. Regierung in ihren Finanznöthen eine Anzahl Domänen. Nach der Auflösung des Königreichs Westfalen fand sich Preußen mit den Käufern ab, weil es das Königreich Hannover förmlich anerkannt hatte, Kurhessen dagegen, Braunschweig und Hannover zogen die Domänen wieder an sich und wiesen die Klagen der Käufer ab, weil sie das Königreich Westfalen nie anerkannt hatten (Napoleon I. hatte bekanntlich den Landgrafen von Hessen und den Herzog von Braunschweig vertrieben, Hannover dem König Georg III. von England entrissen). Zu Wien und Frankfurt erhielten die Kläger zuerst einige Zusicherungen, 1823 erklärte sich aber der Bundestag für incompetent und verwies sie an die Landesgerichte.


Westfälische Pforte, 1 Ml. oberhalb Minden, Durchbruch der Weser zwischen dem Wittekinds- und Jakobsberge, an der schmalsten Stelle nur 200 Schritte breit; durch sie führt die Hauptstraße u. Eisenbahn von Herford u. Bielefeld.


Westfälischer Friede s. dreißigjähriger Krieg.


Westfälischer Kreis oder niederrheinisch-westfälischer Kreis, umfaßte im altdeutschen Reiche: die Bisthümer Münster, Lüttich, Paderborn, Osnabrück, die Abteien Corvey, Stablo, Werden, Essen, Hervorden, Thorn und St. Corneliusmünster; die Herzogthümer Oldenburg, Kleve, Jülich u. Berg; die Fürstenthümer Ostfriesland, Mörs, Minden, Verden, die nassauischen Lande; die Graf- und Herrschaften Mark, Ravensberg. Sayn, Bentheim, Tecklenburg, Lingen, Diepholz, Blankenheim und Geroldstein, Hoya, Manderscheid, Lippe, Reckum, Riedberg, Schauenburg, Virneburg, Wied, Steinfurt, Pyrmont, Holzapfel, Schleiden, Gronsfeld, Spiegelberg, Witten, Gehmen, Gimborn, Wickerad, Kerpen, Mylendonk, Reichenstein; die Reichsstädte Köln, Aachen, Dortmund. Kreisdirectoren waren der Bischof von Münster und der Herzog von Jülich, als Erben des letztern später Brandenburg und Pfalz alternirend.


Westfalen, im frühesten Mittelalter der Theil des alten Herzogthums Sachsen zwischen Rhein und Weser, im Gegensatz zu dem zwischen Weser u. Elbe. Nach Heinrichs des Löwen Sturz und der Zertrümmerung Sachsens erhielt der Kurfürst von Köln den Titel eines Herzogs von W., welches Herzogthum auf 72 #M. 195000 E. hatte; vgl. westfälischer Kreis.


Westfalen, das Königreich, von Napoleon

Hauptstadt W., am Mälarsee u. an dem Flusse Swartan, hat 4000 E., gothische Kathedrale.


Westerbotten, der nördlichste Theil des schwed. Norrlandes, umfaßt den größten Theil des schwed. Lapplands, ist in die Läne Umea oder das eigentliche W. (über 1300 □M. mit 70000 E.) und Pitea oder Norrbotten (über 1500 □M. mit 55000 E.) eingetheilt. Die Hauptstädte sind Umea, am Ausflusse der Umeaelf, mit 1500, Pitea, am Ausflusse der Piteaelf, mit 1300 E.


Westergaard (–gohrd), Niels Ludwig, geb. 1815 zu Kopenhagen, wo er seit 1845 Professor der indisch-oriental. Philologie ist, befaßte sich mit Entzifferung der Keilschrift, schrieb über Sanskrit, gibt den Zend-Avesta heraus (Kopenh. 1852 ff.).


Westermann, Anton, geb. 1806 zu Leipzig, Professor der Philologie daselbst, lieferte neben guten Ausgaben altclassischer Schriftsteller eine gute „Geschichte der Beredsamkeit in Griechenland und Rom“ (Leipz. 1833–35).


Westernislands, engl., so viel als Hebriden.


Westernorrland, nordschwed. Län, zwischen Jämtland, Westerbotten, Gefle und dem bottn. Meerbusen, mit 90000 E. auf 447 □M.; Hauptstadt ist Hernösand mit 2500 E.


Westerwald, Gebirge zwischen Rhein, Sieg und Lahn, preußisch u. nassauisch, eigentlich Hochebene mit einzelnen Kuppen, kalt und arm, erreicht im Salzburger Kopf 2000'. Der sog. hohe W. im Nassauischen ist 5 St. lang und 3 breit. Der W. besteht aus Grauwacke, Grünstein, Thonschiefer und Kalk, birgt Eisen, Kupfer, Blei, Silber, Braunkohlen, Pfeifen- und Walkerde, veranlaßt dadurch einen lebbasten Bergbau.


Westfälische Domänenkäufer. Im J. 1810 verkaufte die königl. westfäl. Regierung in ihren Finanznöthen eine Anzahl Domänen. Nach der Auflösung des Königreichs Westfalen fand sich Preußen mit den Käufern ab, weil es das Königreich Hannover förmlich anerkannt hatte, Kurhessen dagegen, Braunschweig und Hannover zogen die Domänen wieder an sich und wiesen die Klagen der Käufer ab, weil sie das Königreich Westfalen nie anerkannt hatten (Napoleon I. hatte bekanntlich den Landgrafen von Hessen und den Herzog von Braunschweig vertrieben, Hannover dem König Georg III. von England entrissen). Zu Wien und Frankfurt erhielten die Kläger zuerst einige Zusicherungen, 1823 erklärte sich aber der Bundestag für incompetent und verwies sie an die Landesgerichte.


Westfälische Pforte, 1 Ml. oberhalb Minden, Durchbruch der Weser zwischen dem Wittekinds- und Jakobsberge, an der schmalsten Stelle nur 200 Schritte breit; durch sie führt die Hauptstraße u. Eisenbahn von Herford u. Bielefeld.


Westfälischer Friede s. dreißigjähriger Krieg.


Westfälischer Kreis oder niederrheinisch-westfälischer Kreis, umfaßte im altdeutschen Reiche: die Bisthümer Münster, Lüttich, Paderborn, Osnabrück, die Abteien Corvey, Stablo, Werden, Essen, Hervorden, Thorn und St. Corneliusmünster; die Herzogthümer Oldenburg, Kleve, Jülich u. Berg; die Fürstenthümer Ostfriesland, Mörs, Minden, Verden, die nassauischen Lande; die Graf- und Herrschaften Mark, Ravensberg. Sayn, Bentheim, Tecklenburg, Lingen, Diepholz, Blankenheim und Geroldstein, Hoya, Manderscheid, Lippe, Reckum, Riedberg, Schauenburg, Virneburg, Wied, Steinfurt, Pyrmont, Holzapfel, Schleiden, Gronsfeld, Spiegelberg, Witten, Gehmen, Gimborn, Wickerad, Kerpen, Mylendonk, Reichenstein; die Reichsstädte Köln, Aachen, Dortmund. Kreisdirectoren waren der Bischof von Münster und der Herzog von Jülich, als Erben des letztern später Brandenburg und Pfalz alternirend.


Westfalen, im frühesten Mittelalter der Theil des alten Herzogthums Sachsen zwischen Rhein und Weser, im Gegensatz zu dem zwischen Weser u. Elbe. Nach Heinrichs des Löwen Sturz und der Zertrümmerung Sachsens erhielt der Kurfürst von Köln den Titel eines Herzogs von W., welches Herzogthum auf 72 □M. 195000 E. hatte; vgl. westfälischer Kreis.


Westfalen, das Königreich, von Napoleon

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0705" n="704"/><hi rendition="#g">Hauptstadt</hi> W., am Mälarsee u. an dem Flusse Swartan, hat 4000 E., gothische Kathedrale.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Westerbotten</hi>, der nördlichste Theil des schwed. Norrlandes, umfaßt den größten Theil des schwed. Lapplands, ist in die Läne Umea oder das eigentliche W. (über 1300 &#x25A1;M. mit 70000 E.) und Pitea oder Norrbotten (über 1500 &#x25A1;M. mit 55000 E.) eingetheilt. Die Hauptstädte sind Umea, am Ausflusse der Umeaelf, mit 1500, Pitea, am Ausflusse der Piteaelf, mit 1300 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Westergaard</hi> (&#x2013;gohrd), Niels Ludwig, geb. 1815 zu Kopenhagen, wo er seit 1845 Professor der indisch-oriental. Philologie ist, befaßte sich mit Entzifferung der Keilschrift, schrieb über Sanskrit, gibt den Zend-Avesta heraus (Kopenh. 1852 ff.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Westermann</hi>, Anton, geb. 1806 zu Leipzig, Professor der Philologie daselbst, lieferte neben guten Ausgaben altclassischer Schriftsteller eine gute &#x201E;Geschichte der Beredsamkeit in Griechenland und Rom&#x201C; (Leipz. 1833&#x2013;35).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Westernislands</hi>, engl., so viel als Hebriden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Westernorrland</hi>, nordschwed. Län, zwischen Jämtland, Westerbotten, Gefle und dem bottn. Meerbusen, mit 90000 E. auf 447 &#x25A1;M.; Hauptstadt ist Hernösand mit 2500 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Westerwald</hi>, Gebirge zwischen Rhein, Sieg und Lahn, preußisch u. nassauisch, eigentlich Hochebene mit einzelnen Kuppen, kalt und arm, erreicht im Salzburger Kopf 2000'. Der sog. <hi rendition="#g">hohe</hi> W. im Nassauischen ist 5 St. lang und 3 breit. Der W. besteht aus Grauwacke, Grünstein, Thonschiefer und Kalk, birgt Eisen, Kupfer, Blei, Silber, Braunkohlen, Pfeifen- und Walkerde, veranlaßt dadurch einen lebbasten Bergbau.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Westfälische Domänenkäufer</hi>. Im J. 1810 verkaufte die königl. westfäl. Regierung in ihren Finanznöthen eine Anzahl Domänen. Nach der Auflösung des Königreichs Westfalen fand sich Preußen mit den Käufern ab, weil es das Königreich Hannover förmlich anerkannt hatte, Kurhessen dagegen, Braunschweig und Hannover zogen die Domänen wieder an sich und wiesen die Klagen der Käufer ab, weil sie das Königreich Westfalen nie anerkannt hatten (Napoleon I. hatte bekanntlich den Landgrafen von Hessen und den Herzog von Braunschweig vertrieben, Hannover dem König Georg III. von England entrissen). Zu Wien und Frankfurt erhielten die Kläger zuerst einige Zusicherungen, 1823 erklärte sich aber der Bundestag für incompetent und verwies sie an die Landesgerichte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Westfälische Pforte</hi>, 1 Ml. oberhalb Minden, Durchbruch der Weser zwischen dem Wittekinds- und Jakobsberge, an der schmalsten Stelle nur 200 Schritte breit; durch sie führt die Hauptstraße u. Eisenbahn von Herford u. Bielefeld.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Westfälischer Friede</hi> s. dreißigjähriger Krieg.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Westfälischer Kreis</hi> oder <hi rendition="#g">niederrheinisch-westfälischer Kreis</hi>, umfaßte im altdeutschen Reiche: die Bisthümer Münster, Lüttich, Paderborn, Osnabrück, die Abteien Corvey, Stablo, Werden, Essen, Hervorden, Thorn und St. Corneliusmünster; die Herzogthümer Oldenburg, Kleve, Jülich u. Berg; die Fürstenthümer Ostfriesland, Mörs, Minden, Verden, die nassauischen Lande; die Graf- und Herrschaften Mark, Ravensberg. Sayn, Bentheim, Tecklenburg, Lingen, Diepholz, Blankenheim und Geroldstein, Hoya, Manderscheid, Lippe, Reckum, Riedberg, Schauenburg, Virneburg, Wied, Steinfurt, Pyrmont, Holzapfel, Schleiden, Gronsfeld, Spiegelberg, Witten, Gehmen, Gimborn, Wickerad, Kerpen, Mylendonk, Reichenstein; die Reichsstädte Köln, Aachen, Dortmund. Kreisdirectoren waren der Bischof von Münster und der Herzog von Jülich, als Erben des letztern später Brandenburg und Pfalz alternirend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Westfalen</hi>, im frühesten Mittelalter der Theil des alten Herzogthums Sachsen zwischen Rhein und Weser, im Gegensatz zu dem zwischen Weser u. Elbe. Nach Heinrichs des Löwen Sturz und der Zertrümmerung Sachsens erhielt der Kurfürst von Köln den Titel eines <hi rendition="#g">Herzogs von</hi> W., welches Herzogthum auf 72 &#x25A1;M. 195000 E. hatte; vgl. westfälischer Kreis.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Westfalen</hi>, das Königreich, von Napoleon
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[704/0705] Hauptstadt W., am Mälarsee u. an dem Flusse Swartan, hat 4000 E., gothische Kathedrale. Westerbotten, der nördlichste Theil des schwed. Norrlandes, umfaßt den größten Theil des schwed. Lapplands, ist in die Läne Umea oder das eigentliche W. (über 1300 □M. mit 70000 E.) und Pitea oder Norrbotten (über 1500 □M. mit 55000 E.) eingetheilt. Die Hauptstädte sind Umea, am Ausflusse der Umeaelf, mit 1500, Pitea, am Ausflusse der Piteaelf, mit 1300 E. Westergaard (–gohrd), Niels Ludwig, geb. 1815 zu Kopenhagen, wo er seit 1845 Professor der indisch-oriental. Philologie ist, befaßte sich mit Entzifferung der Keilschrift, schrieb über Sanskrit, gibt den Zend-Avesta heraus (Kopenh. 1852 ff.). Westermann, Anton, geb. 1806 zu Leipzig, Professor der Philologie daselbst, lieferte neben guten Ausgaben altclassischer Schriftsteller eine gute „Geschichte der Beredsamkeit in Griechenland und Rom“ (Leipz. 1833–35). Westernislands, engl., so viel als Hebriden. Westernorrland, nordschwed. Län, zwischen Jämtland, Westerbotten, Gefle und dem bottn. Meerbusen, mit 90000 E. auf 447 □M.; Hauptstadt ist Hernösand mit 2500 E. Westerwald, Gebirge zwischen Rhein, Sieg und Lahn, preußisch u. nassauisch, eigentlich Hochebene mit einzelnen Kuppen, kalt und arm, erreicht im Salzburger Kopf 2000'. Der sog. hohe W. im Nassauischen ist 5 St. lang und 3 breit. Der W. besteht aus Grauwacke, Grünstein, Thonschiefer und Kalk, birgt Eisen, Kupfer, Blei, Silber, Braunkohlen, Pfeifen- und Walkerde, veranlaßt dadurch einen lebbasten Bergbau. Westfälische Domänenkäufer. Im J. 1810 verkaufte die königl. westfäl. Regierung in ihren Finanznöthen eine Anzahl Domänen. Nach der Auflösung des Königreichs Westfalen fand sich Preußen mit den Käufern ab, weil es das Königreich Hannover förmlich anerkannt hatte, Kurhessen dagegen, Braunschweig und Hannover zogen die Domänen wieder an sich und wiesen die Klagen der Käufer ab, weil sie das Königreich Westfalen nie anerkannt hatten (Napoleon I. hatte bekanntlich den Landgrafen von Hessen und den Herzog von Braunschweig vertrieben, Hannover dem König Georg III. von England entrissen). Zu Wien und Frankfurt erhielten die Kläger zuerst einige Zusicherungen, 1823 erklärte sich aber der Bundestag für incompetent und verwies sie an die Landesgerichte. Westfälische Pforte, 1 Ml. oberhalb Minden, Durchbruch der Weser zwischen dem Wittekinds- und Jakobsberge, an der schmalsten Stelle nur 200 Schritte breit; durch sie führt die Hauptstraße u. Eisenbahn von Herford u. Bielefeld. Westfälischer Friede s. dreißigjähriger Krieg. Westfälischer Kreis oder niederrheinisch-westfälischer Kreis, umfaßte im altdeutschen Reiche: die Bisthümer Münster, Lüttich, Paderborn, Osnabrück, die Abteien Corvey, Stablo, Werden, Essen, Hervorden, Thorn und St. Corneliusmünster; die Herzogthümer Oldenburg, Kleve, Jülich u. Berg; die Fürstenthümer Ostfriesland, Mörs, Minden, Verden, die nassauischen Lande; die Graf- und Herrschaften Mark, Ravensberg. Sayn, Bentheim, Tecklenburg, Lingen, Diepholz, Blankenheim und Geroldstein, Hoya, Manderscheid, Lippe, Reckum, Riedberg, Schauenburg, Virneburg, Wied, Steinfurt, Pyrmont, Holzapfel, Schleiden, Gronsfeld, Spiegelberg, Witten, Gehmen, Gimborn, Wickerad, Kerpen, Mylendonk, Reichenstein; die Reichsstädte Köln, Aachen, Dortmund. Kreisdirectoren waren der Bischof von Münster und der Herzog von Jülich, als Erben des letztern später Brandenburg und Pfalz alternirend. Westfalen, im frühesten Mittelalter der Theil des alten Herzogthums Sachsen zwischen Rhein und Weser, im Gegensatz zu dem zwischen Weser u. Elbe. Nach Heinrichs des Löwen Sturz und der Zertrümmerung Sachsens erhielt der Kurfürst von Köln den Titel eines Herzogs von W., welches Herzogthum auf 72 □M. 195000 E. hatte; vgl. westfälischer Kreis. Westfalen, das Königreich, von Napoleon

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/705
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 704. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/705>, abgerufen am 29.04.2024.