Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite


Widerlage, was der Mann seiner Frau für den Fall, daß er vor ihr stirbt, aus seinem Vermögen zusichert.


Widerruf, 1) eines Rechtsgeschäftes, Schenkung, Testament, Eheversprechen; 2) einer Ehrenbeleidigung, freiwillig od. zufolge Urtheil; 3) der Aussagen und Geständnisse im Strafproceß, wobei aber sorgfältig die Glaubwürdigkeit der frühern od. spätern Angaben zu prüfen ist.


Widerspruch Contradiction, die Setzung von Begriffen oder Urtheilen, die sich gegenseitig aufheben; die Verneinung einer von einem andern aufgestellten Behauptung.


Widerstand, was einer Kraft hemmend entgegentritt; in der Mechanik alles, was die Bewegung hemmt; Selbsthilfe.


Widukind, Witichind, der Vater der niedersächs. Geschichte, ein Benedictinermönch aus Corvey, gest. um 1004 als Rector der Klosterschule daselbst, hinterließ 3 Bücher annales de rebus Saxonum gestis Henrici aucupis, Ottonis etc., bei deren Abfassung er den Sallust als Muster vor sich gehabt zu haben scheint. Ausgaben von Meibom (Frkf. 1621), die neueste im 3. Band von Pertzens Monumenta Germaniae historica, Uebersetzungen von Pollmächer (Dresd. 1790) und Schottin (Berlin 1852).


Wiebeking, Karl Friedr. von, sehr verdienter Baumeister und Ingenieur, geb. 1762 zu Wollin in Pommern, begleitete nacheinander mehre Stellen in bayer. und österr. Diensten und ward 1805 bayer. Geh. Rath und Generaldirector des Wasser-, Brücken- u. Straßenbauwesens, welche Stelle er 1818 niederlegte, um allein wissenschaftlichen Studien zu leben; st. 1842 zu München. Hauptschriften: "Theoretischpraktische Wasserbaukunst" 5 Bde., Manh. 1798 bis 1805, neue Aufl. mit 153 Kupfern, 1811-17; "Beiträge zur Brückenbaukunde" Tübing. 1809, 2. Aufl. 1812; "Theoretisch-praktische bürgerliche Baukunde" 4 Bde. mit Kupfern, München 1821-26; "Architecture civile theoretique et pratique" 7 Bde., Münch. 1822 bis 1830, mit 260 Kupfertafeln.


Wied, altes Geschlecht am Niederrhein u. an der Lahn, vor dem Rheinbund reichsunmittelbar, jetzt unter nassauischer und preuß. Hoheit. Das alte Dynastengeschlecht W. erlosch 1243 im Mannsstamme, durch eine Erbtochter ging Namen und Gut an einen Grafen von Isenburg über, 1462 auf gleiche Weise an einen Herrn von Runkel aus dem Hause Leiningen-Westerburg. 1698 theilte es sich in die Linien W.-Runkel, 1791 reichsfürstlich, 1824 ausgestorben, und W.-Neu-W., 1784 reichsfürstlich, jetzt im Besitze des ganzen Erbes; Haupt des Hauses ist Fürst Wilhelm Hermann Karl, geb. 1814, preuß. Oberst.


Wiedehopf, lat. upupa epops, ein Zugvogel aus der Ordnung der Klettervögel mit unpaarigen Zehen, 1' lang, mit sehr langem, dünnem Schnabel und einem 2'' hohen rostgelben Federbusch, den er häufig rasch in die Höhe richtet. Grundfarbe: rostgelb, Flügel u. Schwanz schwarz mit weißen Binden. Es sind scheue, einsam lebende Vögel, die sich besonders gern in feuchten, sumpfigen Ebenen aufhalten, wo sie den Boden mit ihrem langen Schnabel nach Insektenlarven durchsuchen, finden sich in ganz Europa und im westl. Asien, kommen schon Ende März zu uns u. ziehen im August wieder ab. Während der Brütezeit hat der W. vom Kothe des Nestes einen sehr unangenehmen Geruch (daher auch Kothhahn genannt), verliert diesen aber wieder auf der Wanderung.


Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, s. restitutio in integrum.


Wiedererzeugung, s. Reproduction.


Wiederkäuer, lat. ruminantia, Ordnung der Säugethiere; dieselben haben nur im Unterkiefer Schneidezähne, im Oberkiefer findet sich an deren Stelle blos ein harter Wulst. Auch fehlen die Eckzähne (mit Ausnahme des Kamels); die Backenzähne mit doppelten halben Monden auf ihren Kronen. Die Zehen ohne Beweglichkeit u. mit 2 Hufen bekleidet, welche das Ansehen von einem in der Mitte gespaltenen Hufe haben (daher auch bisulca genannt). Bei einigen noch 2 kleine Afterklauen. Das hauptsächlich Charakteristische dieser Thiere aber bildet die Eigenthümlichkeit, daß sie ihr Futter (Vegetabilien) 2mal kauen,


Widerlage, was der Mann seiner Frau für den Fall, daß er vor ihr stirbt, aus seinem Vermögen zusichert.


Widerruf, 1) eines Rechtsgeschäftes, Schenkung, Testament, Eheversprechen; 2) einer Ehrenbeleidigung, freiwillig od. zufolge Urtheil; 3) der Aussagen und Geständnisse im Strafproceß, wobei aber sorgfältig die Glaubwürdigkeit der frühern od. spätern Angaben zu prüfen ist.


Widerspruch Contradiction, die Setzung von Begriffen oder Urtheilen, die sich gegenseitig aufheben; die Verneinung einer von einem andern aufgestellten Behauptung.


Widerstand, was einer Kraft hemmend entgegentritt; in der Mechanik alles, was die Bewegung hemmt; Selbsthilfe.


Widukind, Witichind, der Vater der niedersächs. Geschichte, ein Benedictinermönch aus Corvey, gest. um 1004 als Rector der Klosterschule daselbst, hinterließ 3 Bücher annales de rebus Saxonum gestis Henrici aucupis, Ottonis etc., bei deren Abfassung er den Sallust als Muster vor sich gehabt zu haben scheint. Ausgaben von Meibom (Frkf. 1621), die neueste im 3. Band von Pertzens Monumenta Germaniae historica, Uebersetzungen von Pollmächer (Dresd. 1790) und Schottin (Berlin 1852).


Wiebeking, Karl Friedr. von, sehr verdienter Baumeister und Ingenieur, geb. 1762 zu Wollin in Pommern, begleitete nacheinander mehre Stellen in bayer. und österr. Diensten und ward 1805 bayer. Geh. Rath und Generaldirector des Wasser-, Brücken- u. Straßenbauwesens, welche Stelle er 1818 niederlegte, um allein wissenschaftlichen Studien zu leben; st. 1842 zu München. Hauptschriften: „Theoretischpraktische Wasserbaukunst“ 5 Bde., Manh. 1798 bis 1805, neue Aufl. mit 153 Kupfern, 1811–17; „Beiträge zur Brückenbaukunde“ Tübing. 1809, 2. Aufl. 1812; „Theoretisch-praktische bürgerliche Baukunde“ 4 Bde. mit Kupfern, München 1821–26; „Architecture civile théorétique et pratique“ 7 Bde., Münch. 1822 bis 1830, mit 260 Kupfertafeln.


Wied, altes Geschlecht am Niederrhein u. an der Lahn, vor dem Rheinbund reichsunmittelbar, jetzt unter nassauischer und preuß. Hoheit. Das alte Dynastengeschlecht W. erlosch 1243 im Mannsstamme, durch eine Erbtochter ging Namen und Gut an einen Grafen von Isenburg über, 1462 auf gleiche Weise an einen Herrn von Runkel aus dem Hause Leiningen-Westerburg. 1698 theilte es sich in die Linien W.-Runkel, 1791 reichsfürstlich, 1824 ausgestorben, und W.-Neu-W., 1784 reichsfürstlich, jetzt im Besitze des ganzen Erbes; Haupt des Hauses ist Fürst Wilhelm Hermann Karl, geb. 1814, preuß. Oberst.


Wiedehopf, lat. upupa epops, ein Zugvogel aus der Ordnung der Klettervögel mit unpaarigen Zehen, 1' lang, mit sehr langem, dünnem Schnabel und einem 2'' hohen rostgelben Federbusch, den er häufig rasch in die Höhe richtet. Grundfarbe: rostgelb, Flügel u. Schwanz schwarz mit weißen Binden. Es sind scheue, einsam lebende Vögel, die sich besonders gern in feuchten, sumpfigen Ebenen aufhalten, wo sie den Boden mit ihrem langen Schnabel nach Insektenlarven durchsuchen, finden sich in ganz Europa und im westl. Asien, kommen schon Ende März zu uns u. ziehen im August wieder ab. Während der Brütezeit hat der W. vom Kothe des Nestes einen sehr unangenehmen Geruch (daher auch Kothhahn genannt), verliert diesen aber wieder auf der Wanderung.


Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, s. restitutio in integrum.


Wiedererzeugung, s. Reproduction.


Wiederkäuer, lat. ruminantia, Ordnung der Säugethiere; dieselben haben nur im Unterkiefer Schneidezähne, im Oberkiefer findet sich an deren Stelle blos ein harter Wulst. Auch fehlen die Eckzähne (mit Ausnahme des Kamels); die Backenzähne mit doppelten halben Monden auf ihren Kronen. Die Zehen ohne Beweglichkeit u. mit 2 Hufen bekleidet, welche das Ansehen von einem in der Mitte gespaltenen Hufe haben (daher auch bisulca genannt). Bei einigen noch 2 kleine Afterklauen. Das hauptsächlich Charakteristische dieser Thiere aber bildet die Eigenthümlichkeit, daß sie ihr Futter (Vegetabilien) 2mal kauen,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0712" n="711"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Widerlage</hi>, was der Mann seiner Frau für den Fall, daß er vor ihr stirbt, aus seinem Vermögen zusichert.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Widerruf</hi>, 1) eines Rechtsgeschäftes, Schenkung, Testament, Eheversprechen; 2) einer Ehrenbeleidigung, freiwillig od. zufolge Urtheil; 3) der Aussagen und Geständnisse im Strafproceß, wobei aber sorgfältig die Glaubwürdigkeit der frühern od. spätern Angaben zu prüfen ist.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Widerspruch</hi><hi rendition="#g">Contradiction</hi>, die Setzung von Begriffen oder Urtheilen, die sich gegenseitig aufheben; die Verneinung einer von einem andern aufgestellten Behauptung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Widerstand</hi>, was einer Kraft hemmend entgegentritt; in der Mechanik alles, was die Bewegung hemmt; Selbsthilfe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Widukind</hi>, <hi rendition="#g">Witichind</hi>, der Vater der niedersächs. Geschichte, ein Benedictinermönch aus Corvey, gest. um 1004 als Rector der Klosterschule daselbst, hinterließ 3 Bücher <hi rendition="#i">annales de rebus Saxonum gestis Henrici aucupis, Ottonis etc.</hi>, bei deren Abfassung er den Sallust als Muster vor sich gehabt zu haben scheint. Ausgaben von Meibom (Frkf. 1621), die neueste im 3. Band von Pertzens <hi rendition="#i">Monumenta Germaniae historica</hi>, Uebersetzungen von Pollmächer (Dresd. 1790) und Schottin (Berlin 1852).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wiebeking</hi>, Karl Friedr. von, sehr verdienter Baumeister und Ingenieur, geb. 1762 zu Wollin in Pommern, begleitete nacheinander mehre Stellen in bayer. und österr. Diensten und ward 1805 bayer. Geh. Rath und Generaldirector des Wasser-, Brücken- u. Straßenbauwesens, welche Stelle er 1818 niederlegte, um allein wissenschaftlichen Studien zu leben; st. 1842 zu München. Hauptschriften: &#x201E;Theoretischpraktische Wasserbaukunst&#x201C; 5 Bde., Manh. 1798 bis 1805, neue Aufl. mit 153 Kupfern, 1811&#x2013;17; &#x201E;Beiträge zur Brückenbaukunde&#x201C; Tübing. 1809, 2. Aufl. 1812; &#x201E;Theoretisch-praktische bürgerliche Baukunde&#x201C; 4 Bde. mit Kupfern, München 1821&#x2013;26; &#x201E;<hi rendition="#i">Architecture civile théorétique et pratique</hi>&#x201C; 7 Bde., Münch. 1822 bis 1830, mit 260 Kupfertafeln.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wied</hi>, altes Geschlecht am Niederrhein u. an der Lahn, vor dem Rheinbund reichsunmittelbar, jetzt unter nassauischer und preuß. Hoheit. Das alte <hi rendition="#g">Dynastengeschlecht</hi> W. erlosch 1243 im Mannsstamme, durch eine Erbtochter ging Namen und Gut an einen Grafen von Isenburg über, 1462 auf gleiche Weise an einen Herrn von Runkel aus dem Hause Leiningen-Westerburg. 1698 theilte es sich in die Linien W.-<hi rendition="#g">Runkel</hi>, 1791 reichsfürstlich, 1824 ausgestorben, und W.-<hi rendition="#g">Neu</hi>-W., 1784 reichsfürstlich, jetzt im Besitze des ganzen Erbes; Haupt des Hauses ist Fürst <hi rendition="#g">Wilhelm Hermann Karl</hi>, geb. 1814, preuß. Oberst.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wiedehopf</hi>, lat. <hi rendition="#i">upupa epops</hi>, ein Zugvogel aus der Ordnung der Klettervögel mit unpaarigen Zehen, 1' lang, mit sehr langem, dünnem Schnabel und einem 2'' hohen rostgelben Federbusch, den er häufig rasch in die Höhe richtet. Grundfarbe: rostgelb, Flügel u. Schwanz schwarz mit weißen Binden. Es sind scheue, einsam lebende Vögel, die sich besonders gern in feuchten, sumpfigen Ebenen aufhalten, wo sie den Boden mit ihrem langen Schnabel nach Insektenlarven durchsuchen, finden sich in ganz Europa und im westl. Asien, kommen schon Ende März zu uns u. ziehen im August wieder ab. Während der Brütezeit hat der W. vom Kothe des Nestes einen sehr unangenehmen Geruch (daher auch Kothhahn genannt), verliert diesen aber wieder auf der Wanderung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wiedereinsetzung</hi> in den vorigen Stand, s. <hi rendition="#i">restitutio in integrum.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wiedererzeugung</hi>, s. Reproduction.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wiederkäuer</hi>, lat. <hi rendition="#i">ruminantia</hi>, Ordnung der Säugethiere; dieselben haben nur im Unterkiefer Schneidezähne, im Oberkiefer findet sich an deren Stelle blos ein harter Wulst. Auch fehlen die Eckzähne (mit Ausnahme des Kamels); die Backenzähne mit doppelten halben Monden auf ihren Kronen. Die Zehen ohne Beweglichkeit u. mit 2 Hufen bekleidet, welche das Ansehen von einem in der Mitte gespaltenen Hufe haben (daher auch <hi rendition="#i">bisulca</hi> genannt). Bei einigen noch 2 kleine Afterklauen. Das hauptsächlich Charakteristische dieser Thiere aber bildet die Eigenthümlichkeit, daß sie ihr Futter (Vegetabilien) 2mal kauen,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[711/0712] Widerlage, was der Mann seiner Frau für den Fall, daß er vor ihr stirbt, aus seinem Vermögen zusichert. Widerruf, 1) eines Rechtsgeschäftes, Schenkung, Testament, Eheversprechen; 2) einer Ehrenbeleidigung, freiwillig od. zufolge Urtheil; 3) der Aussagen und Geständnisse im Strafproceß, wobei aber sorgfältig die Glaubwürdigkeit der frühern od. spätern Angaben zu prüfen ist. Widerspruch Contradiction, die Setzung von Begriffen oder Urtheilen, die sich gegenseitig aufheben; die Verneinung einer von einem andern aufgestellten Behauptung. Widerstand, was einer Kraft hemmend entgegentritt; in der Mechanik alles, was die Bewegung hemmt; Selbsthilfe. Widukind, Witichind, der Vater der niedersächs. Geschichte, ein Benedictinermönch aus Corvey, gest. um 1004 als Rector der Klosterschule daselbst, hinterließ 3 Bücher annales de rebus Saxonum gestis Henrici aucupis, Ottonis etc., bei deren Abfassung er den Sallust als Muster vor sich gehabt zu haben scheint. Ausgaben von Meibom (Frkf. 1621), die neueste im 3. Band von Pertzens Monumenta Germaniae historica, Uebersetzungen von Pollmächer (Dresd. 1790) und Schottin (Berlin 1852). Wiebeking, Karl Friedr. von, sehr verdienter Baumeister und Ingenieur, geb. 1762 zu Wollin in Pommern, begleitete nacheinander mehre Stellen in bayer. und österr. Diensten und ward 1805 bayer. Geh. Rath und Generaldirector des Wasser-, Brücken- u. Straßenbauwesens, welche Stelle er 1818 niederlegte, um allein wissenschaftlichen Studien zu leben; st. 1842 zu München. Hauptschriften: „Theoretischpraktische Wasserbaukunst“ 5 Bde., Manh. 1798 bis 1805, neue Aufl. mit 153 Kupfern, 1811–17; „Beiträge zur Brückenbaukunde“ Tübing. 1809, 2. Aufl. 1812; „Theoretisch-praktische bürgerliche Baukunde“ 4 Bde. mit Kupfern, München 1821–26; „Architecture civile théorétique et pratique“ 7 Bde., Münch. 1822 bis 1830, mit 260 Kupfertafeln. Wied, altes Geschlecht am Niederrhein u. an der Lahn, vor dem Rheinbund reichsunmittelbar, jetzt unter nassauischer und preuß. Hoheit. Das alte Dynastengeschlecht W. erlosch 1243 im Mannsstamme, durch eine Erbtochter ging Namen und Gut an einen Grafen von Isenburg über, 1462 auf gleiche Weise an einen Herrn von Runkel aus dem Hause Leiningen-Westerburg. 1698 theilte es sich in die Linien W.-Runkel, 1791 reichsfürstlich, 1824 ausgestorben, und W.-Neu-W., 1784 reichsfürstlich, jetzt im Besitze des ganzen Erbes; Haupt des Hauses ist Fürst Wilhelm Hermann Karl, geb. 1814, preuß. Oberst. Wiedehopf, lat. upupa epops, ein Zugvogel aus der Ordnung der Klettervögel mit unpaarigen Zehen, 1' lang, mit sehr langem, dünnem Schnabel und einem 2'' hohen rostgelben Federbusch, den er häufig rasch in die Höhe richtet. Grundfarbe: rostgelb, Flügel u. Schwanz schwarz mit weißen Binden. Es sind scheue, einsam lebende Vögel, die sich besonders gern in feuchten, sumpfigen Ebenen aufhalten, wo sie den Boden mit ihrem langen Schnabel nach Insektenlarven durchsuchen, finden sich in ganz Europa und im westl. Asien, kommen schon Ende März zu uns u. ziehen im August wieder ab. Während der Brütezeit hat der W. vom Kothe des Nestes einen sehr unangenehmen Geruch (daher auch Kothhahn genannt), verliert diesen aber wieder auf der Wanderung. Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, s. restitutio in integrum. Wiedererzeugung, s. Reproduction. Wiederkäuer, lat. ruminantia, Ordnung der Säugethiere; dieselben haben nur im Unterkiefer Schneidezähne, im Oberkiefer findet sich an deren Stelle blos ein harter Wulst. Auch fehlen die Eckzähne (mit Ausnahme des Kamels); die Backenzähne mit doppelten halben Monden auf ihren Kronen. Die Zehen ohne Beweglichkeit u. mit 2 Hufen bekleidet, welche das Ansehen von einem in der Mitte gespaltenen Hufe haben (daher auch bisulca genannt). Bei einigen noch 2 kleine Afterklauen. Das hauptsächlich Charakteristische dieser Thiere aber bildet die Eigenthümlichkeit, daß sie ihr Futter (Vegetabilien) 2mal kauen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/712
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 711. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/712>, abgerufen am 29.04.2024.