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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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über das Strafrecht der Germanen, Gildenwesen im Mittelalter u. s. f. und viele Abhandlungen in Zeitschriften.


Wildbad, Stadt im württemberg. Schwarzwald in dem wildromantischen Enzthale mit 2400 E., sehr wirksamen warmen Quellen, deßwegen ein stark besuchter Badeort. ("Die Heilkräfte der warmen Quellen zu W.", von Fricker, Stuttgart 1840.)


Wilde Jagd, wüthendes Heer, in Schwaben "Muotars Heer", das bisweilen gehörte nächtliche Tosen in der Luft, das wahrscheinlich von einander in der höhern Atmosphäre begegnenden heftigen Luftströmungen herrührt. Das Volk hört in demselben Hundegebell, Jagdruf und Geschnaube, denn wir haben in dem wüthenden Heer einen Rest des altheidnischen Glaubens, nach welchem Wodan zu Rosse, begleitet von den Walkyren, von seinen Wölfen u. Raben, einem Schlachtfelde zueilte. Der alte Mythus hat sich in mehren Gegenden als Sage an einen wilden Jäger (er ist immer ein Edelmann) geknüpft, der zur Strafe für seinen Frevel bis zum jüngsten Tage jagen muß.


Wildenfels, Standesherrschaft der Grafen Solms-Laubach im sächs. Kreisdir.-Bez. Zwickau; Stadt W. mit 2900 E., Schloß, Marmorbrüchen, Spitzenklöppelei.


Wildfangsrecht, zuletzt noch dem Kurfürsten der Pfalz zustehendes Recht, Wildfänge d. h. uneheliche Kinder und Bursche, die sich 1 Jahr lang in der Pfalz aufhielten, ohne von ihrem Herrn reclamirt zu werden, zu Frohnarbeit u. Kriegsdienst in Beschlag zu nehmen oder dafür eine entsprechende Abgabe zu erheben.


Wildgrafen, wie Rheingrafen und Raugrafen der Titel mehrer Dynastengeschlechter am linken Mittelrheinufer im alten Lothringen; den Titel Wild- und Rheingraf führt gegenwärtig die Grumbach'sche Linie des Hauses Salm-Horstmar (s. Raugraf Salm).


Wildungen, Name von 2 waldeck. Städtchen; Nieder-W. mit 2000 E., hat einen salzhaltigen Sauerbrunnen u. ist besuchter Badeort; im nahen Alt-W. ist ein fürstliches Schloß.


Wildungen, Karl Ludwig, Freiherr von, geb. 1754 zu Kassel, gest. 1822 als Oberforstmeister zu Marburg, bekannt als verdienter Forstmann u. durch Unterhaltungsschriften für Jäger.


Wilhelm, St., Name mehrer Heiligen. - W. von Norwich, soll als 12jähr. Gerberlehrling von Juden zur Osterzeit aufgefangen, gekreuziget und sein Leichnam an einen Baum gehenkt worden sein. Wurde 1144 im Dome zu Norwich beigesetzt; Gedächtnißtag der 25. März. - W., Erzbischof von Bourges, ein geborner Guillaume Berruyer, Zögling Peters des Einsiedlers, Canonicus, dann Cistercienserabt, 1200 durch das Loos auf den erzbischöflichen Stuhl von Bourges erhoben, st. 1209. Gedächtnißtag der 10. Jan. - W., Abt von Roeskilde in Dänemark, zu Paris aus einer vornehmen Familie geboren, anfangs weltlicher Domherr in seiner Vaterstadt, dann geistlicher u. ein Muster der regulirten Augustiner-Domherren, wurde nach Dänemark gerufen, wo er die Zucht im Chorherrenstift Eschil herstellte, das Thomaskloster in Ebbetholdt gründete u. 1203 starb. Gedächtnißtag 6. April. - W., der Eremite, ein am 28. Mai 812 gest. Herzog von Poitou, hat mehre Lebensbeschreiber gefunden. - Ueber den hl. Herzog Wilh. von Aquitanien, gest. 1156, nachdem er Schäfer und Abt von Calme geworden, schrieb neuestens J. J. Depery, Gap 1853.


Wilhelm von Dijon, ein berühmter Klosterreformator, geb. 961 in Oberitalien, aber aus Schwaben stammend und Taufkind Kaisers Otto I. u. seiner Gemahlin Adelheid, wurde Mönch zu Luciacum in der Diöcese Vercelli, kam um 987 durch den Abt Majolus nach Clugny u. wurde von hier aus nach Dijon gesandt. Als Abt des St. Benigniklosters daselbst waltete er so, daß sein Stift in jeder Hinsicht eine Musteranstalt u. eine Akademie der Wissenschaften wurde, von wo aus ein besseres Leben eine Menge von Klöstern durchströmte; W. st. 1031 in dem von ihm reformirten Kloster Fecan und hinterließ interessante Briefe.


Wilhelm von Saint Amour (Sängt Amuhr), ein Burgunder, in der 2. Hälfte

über das Strafrecht der Germanen, Gildenwesen im Mittelalter u. s. f. und viele Abhandlungen in Zeitschriften.


Wildbad, Stadt im württemberg. Schwarzwald in dem wildromantischen Enzthale mit 2400 E., sehr wirksamen warmen Quellen, deßwegen ein stark besuchter Badeort. („Die Heilkräfte der warmen Quellen zu W.“, von Fricker, Stuttgart 1840.)


Wilde Jagd, wüthendes Heer, in Schwaben „Muotars Heer“, das bisweilen gehörte nächtliche Tosen in der Luft, das wahrscheinlich von einander in der höhern Atmosphäre begegnenden heftigen Luftströmungen herrührt. Das Volk hört in demselben Hundegebell, Jagdruf und Geschnaube, denn wir haben in dem wüthenden Heer einen Rest des altheidnischen Glaubens, nach welchem Wodan zu Rosse, begleitet von den Walkyren, von seinen Wölfen u. Raben, einem Schlachtfelde zueilte. Der alte Mythus hat sich in mehren Gegenden als Sage an einen wilden Jäger (er ist immer ein Edelmann) geknüpft, der zur Strafe für seinen Frevel bis zum jüngsten Tage jagen muß.


Wildenfels, Standesherrschaft der Grafen Solms-Laubach im sächs. Kreisdir.-Bez. Zwickau; Stadt W. mit 2900 E., Schloß, Marmorbrüchen, Spitzenklöppelei.


Wildfangsrecht, zuletzt noch dem Kurfürsten der Pfalz zustehendes Recht, Wildfänge d. h. uneheliche Kinder und Bursche, die sich 1 Jahr lang in der Pfalz aufhielten, ohne von ihrem Herrn reclamirt zu werden, zu Frohnarbeit u. Kriegsdienst in Beschlag zu nehmen oder dafür eine entsprechende Abgabe zu erheben.


Wildgrafen, wie Rheingrafen und Raugrafen der Titel mehrer Dynastengeschlechter am linken Mittelrheinufer im alten Lothringen; den Titel Wild- und Rheingraf führt gegenwärtig die Grumbach'sche Linie des Hauses Salm-Horstmar (s. Raugraf Salm).


Wildungen, Name von 2 waldeck. Städtchen; Nieder-W. mit 2000 E., hat einen salzhaltigen Sauerbrunnen u. ist besuchter Badeort; im nahen Alt-W. ist ein fürstliches Schloß.


Wildungen, Karl Ludwig, Freiherr von, geb. 1754 zu Kassel, gest. 1822 als Oberforstmeister zu Marburg, bekannt als verdienter Forstmann u. durch Unterhaltungsschriften für Jäger.


Wilhelm, St., Name mehrer Heiligen. – W. von Norwich, soll als 12jähr. Gerberlehrling von Juden zur Osterzeit aufgefangen, gekreuziget und sein Leichnam an einen Baum gehenkt worden sein. Wurde 1144 im Dome zu Norwich beigesetzt; Gedächtnißtag der 25. März. – W., Erzbischof von Bourges, ein geborner Guillaume Berruyer, Zögling Peters des Einsiedlers, Canonicus, dann Cistercienserabt, 1200 durch das Loos auf den erzbischöflichen Stuhl von Bourges erhoben, st. 1209. Gedächtnißtag der 10. Jan. – W., Abt von Roeskilde in Dänemark, zu Paris aus einer vornehmen Familie geboren, anfangs weltlicher Domherr in seiner Vaterstadt, dann geistlicher u. ein Muster der regulirten Augustiner-Domherren, wurde nach Dänemark gerufen, wo er die Zucht im Chorherrenstift Eschil herstellte, das Thomaskloster in Ebbetholdt gründete u. 1203 starb. Gedächtnißtag 6. April. – W., der Eremite, ein am 28. Mai 812 gest. Herzog von Poitou, hat mehre Lebensbeschreiber gefunden. – Ueber den hl. Herzog Wilh. von Aquitanien, gest. 1156, nachdem er Schäfer und Abt von Calme geworden, schrieb neuestens J. J. Depéry, Gap 1853.


Wilhelm von Dijon, ein berühmter Klosterreformator, geb. 961 in Oberitalien, aber aus Schwaben stammend und Taufkind Kaisers Otto I. u. seiner Gemahlin Adelheid, wurde Mönch zu Luciacum in der Diöcese Vercelli, kam um 987 durch den Abt Majolus nach Clugny u. wurde von hier aus nach Dijon gesandt. Als Abt des St. Benigniklosters daselbst waltete er so, daß sein Stift in jeder Hinsicht eine Musteranstalt u. eine Akademie der Wissenschaften wurde, von wo aus ein besseres Leben eine Menge von Klöstern durchströmte; W. st. 1031 in dem von ihm reformirten Kloster Fecan und hinterließ interessante Briefe.


Wilhelm von Saint Amour (Sängt Amuhr), ein Burgunder, in der 2. Hälfte

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[719/0720] über das Strafrecht der Germanen, Gildenwesen im Mittelalter u. s. f. und viele Abhandlungen in Zeitschriften. Wildbad, Stadt im württemberg. Schwarzwald in dem wildromantischen Enzthale mit 2400 E., sehr wirksamen warmen Quellen, deßwegen ein stark besuchter Badeort. („Die Heilkräfte der warmen Quellen zu W.“, von Fricker, Stuttgart 1840.) Wilde Jagd, wüthendes Heer, in Schwaben „Muotars Heer“, das bisweilen gehörte nächtliche Tosen in der Luft, das wahrscheinlich von einander in der höhern Atmosphäre begegnenden heftigen Luftströmungen herrührt. Das Volk hört in demselben Hundegebell, Jagdruf und Geschnaube, denn wir haben in dem wüthenden Heer einen Rest des altheidnischen Glaubens, nach welchem Wodan zu Rosse, begleitet von den Walkyren, von seinen Wölfen u. Raben, einem Schlachtfelde zueilte. Der alte Mythus hat sich in mehren Gegenden als Sage an einen wilden Jäger (er ist immer ein Edelmann) geknüpft, der zur Strafe für seinen Frevel bis zum jüngsten Tage jagen muß. Wildenfels, Standesherrschaft der Grafen Solms-Laubach im sächs. Kreisdir.-Bez. Zwickau; Stadt W. mit 2900 E., Schloß, Marmorbrüchen, Spitzenklöppelei. Wildfangsrecht, zuletzt noch dem Kurfürsten der Pfalz zustehendes Recht, Wildfänge d. h. uneheliche Kinder und Bursche, die sich 1 Jahr lang in der Pfalz aufhielten, ohne von ihrem Herrn reclamirt zu werden, zu Frohnarbeit u. Kriegsdienst in Beschlag zu nehmen oder dafür eine entsprechende Abgabe zu erheben. Wildgrafen, wie Rheingrafen und Raugrafen der Titel mehrer Dynastengeschlechter am linken Mittelrheinufer im alten Lothringen; den Titel Wild- und Rheingraf führt gegenwärtig die Grumbach'sche Linie des Hauses Salm-Horstmar (s. Raugraf Salm). Wildungen, Name von 2 waldeck. Städtchen; Nieder-W. mit 2000 E., hat einen salzhaltigen Sauerbrunnen u. ist besuchter Badeort; im nahen Alt-W. ist ein fürstliches Schloß. Wildungen, Karl Ludwig, Freiherr von, geb. 1754 zu Kassel, gest. 1822 als Oberforstmeister zu Marburg, bekannt als verdienter Forstmann u. durch Unterhaltungsschriften für Jäger. Wilhelm, St., Name mehrer Heiligen. – W. von Norwich, soll als 12jähr. Gerberlehrling von Juden zur Osterzeit aufgefangen, gekreuziget und sein Leichnam an einen Baum gehenkt worden sein. Wurde 1144 im Dome zu Norwich beigesetzt; Gedächtnißtag der 25. März. – W., Erzbischof von Bourges, ein geborner Guillaume Berruyer, Zögling Peters des Einsiedlers, Canonicus, dann Cistercienserabt, 1200 durch das Loos auf den erzbischöflichen Stuhl von Bourges erhoben, st. 1209. Gedächtnißtag der 10. Jan. – W., Abt von Roeskilde in Dänemark, zu Paris aus einer vornehmen Familie geboren, anfangs weltlicher Domherr in seiner Vaterstadt, dann geistlicher u. ein Muster der regulirten Augustiner-Domherren, wurde nach Dänemark gerufen, wo er die Zucht im Chorherrenstift Eschil herstellte, das Thomaskloster in Ebbetholdt gründete u. 1203 starb. Gedächtnißtag 6. April. – W., der Eremite, ein am 28. Mai 812 gest. Herzog von Poitou, hat mehre Lebensbeschreiber gefunden. – Ueber den hl. Herzog Wilh. von Aquitanien, gest. 1156, nachdem er Schäfer und Abt von Calme geworden, schrieb neuestens J. J. Depéry, Gap 1853. Wilhelm von Dijon, ein berühmter Klosterreformator, geb. 961 in Oberitalien, aber aus Schwaben stammend und Taufkind Kaisers Otto I. u. seiner Gemahlin Adelheid, wurde Mönch zu Luciacum in der Diöcese Vercelli, kam um 987 durch den Abt Majolus nach Clugny u. wurde von hier aus nach Dijon gesandt. Als Abt des St. Benigniklosters daselbst waltete er so, daß sein Stift in jeder Hinsicht eine Musteranstalt u. eine Akademie der Wissenschaften wurde, von wo aus ein besseres Leben eine Menge von Klöstern durchströmte; W. st. 1031 in dem von ihm reformirten Kloster Fecan und hinterließ interessante Briefe. Wilhelm von Saint Amour (Sängt Amuhr), ein Burgunder, in der 2. Hälfte

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 719. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/720>, abgerufen am 29.04.2024.