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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Witt, die Metzeleien in Irland und Schottland bleiben Flecken seines Namens, welche auch Schriftsteller wie Macauley nicht zu verwischen vermögen.


Wilhelm I., Friedrich, König der Niederlande von 1814-40, geb. 24. Aug. 1772, Sohn des Erbstatthalters W. V. und der preuß. Prinzessin Friederike Sophie Wilhelmine, focht gegen die Franzosen bei Neerwinden und Fleurus, mußte am 9. Jan. 1794 sich zu Scheveningen einschiffen, lebte hierauf in England und Preußen, übernahm 1802 für seinen Vater (der 1806 zu Braunschweig st.) die Regierung über die ihm zur Entschädigung auf dem rechten Rheinufer zugefallenen Gebiete Fulda, Korvey, Weingarten etc., verlor sie u. seine Stammlande, weil er den Beitritt zum Rheinbunde verweigerte, focht 1809 bei Wagram, wurde österr. Marschall, 1814 ohne Widerstand König der Niederlande; über seine Regierung s. Niederlande, Geschichte. Am 7. Octbr. 1840 legte er freiwillig die Krone nieder u. st. 1843 zu Berlin als der reichste Privatmann Europas, denn er hatte auch als König in großem Umfange speculirt. Sein Sohn und Nachfolger:


Wilhelm II., Friedr. Georg Ludw., geb. 6. Sept. 1792. zeichnete sich in dem engl. Heere in Spanien gegen die Franzosen aus, commandirte 1814 die Holländer bei Quatrebras u. Waterloo, 1831 bei dem siegreichen Feldzuge gegen die Belgier, folgte seinem Vater 1840, machte 1848 manche Zugeständnisse, st. 17. März 1849. Sein Sohn und Nachfolger:


Wilhelm III., Alex. Paul Friedr. Ludw., geb. 19. Febr. 1817, regiert seit 1849, ist vermählt mit der Prinzessin Sophie von Württemberg; der Kronprinz Wilhelm ist geb. 4. Sept. 1840.


Wilhelm IV., Heinrich, König von Großbritannien, Irland und Hannover, geb. 21. Aug. 1765, führte als Prinz den Titel Herzog von Clarence u. St. Andrews, wurde 1827 Großadmiral u. ermunterte als solcher den Admiral Codrington zum Angriff auf die türk. Flotte (bei Navarin), folgte 26. Juni 1830 seinem Bruder Georg IV. auf dem Thron, st. 20. Juni 1837. Seine Regierung ist für England dadurch denkwürdig geworden, daß unter derselben die Parlamentsreform zu Stande kam. Aus seiner Ehe mit Adelheid von S. Meiningen hinterließ er keine Kinder; seine mit der Schauspielerin Jourdans erzeugten waren der Graf Münster, gest. 1842 und Lord Frederik Fitz Clarence, gest. 1854; des letztern Sohn ist Lord William George.


Wilhelm I., König von Württemberg seit 30. Octbr. 1816, geb. 27. Sept. 1781 zu Lüben in Schlesien, Sohn des nachherigen Königs Friedrich I. u. der Prinzessin Auguste Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel, diente 1800 als Freiwilliger im Heere des Erzherzogs Johann, sollte 1812 das württemberg. Contingent nach Rußland führen, kehrte aber in Wilna zurück, befehligte 1813 und 1814 das 7. Armeecorps der Verbündeten in Frankreich, siegte bei Epinal und Sens, trug zum Siege bei Brienne wesentlich bei und rettete durch seinen aufopfernden Widerstand bei Montereau das Hauptheer vor schweren Verlusten, focht bei Paris und 1815 vor Straßburg. Nach seinem Regierungsantritte kam die Verfassung zu Stande; vergl. über seine Regierung Württemberg. Seine 3. Gemahlin, seine Cousine Pauline, gebar 6. März 1823 den Kronprinzen Karl.


Wilhelm IV., Landgraf von Hessenkassel von 1547-92, Sohn Philipps des Großmüthigen, beschäftigte sich viel mit Astronomie; seine Beobachtungen sind theils von Snellius herausgegeben, theils liegen sie noch ungedruckt in Kassel.


Wilhelm I., Kurfürst von Hessen 1803 bis 1821, als Landgraf Wilhelm IX., geb. 3. Jan. 1747, zuerst Landgraf von Hanau, 1785 Landgraf sämmtlicher hess. Lande, lieferte den Engländern in den nordamerikan. Krieg um schweres Geld hess. Regimenter, nahm von 1792-95 lebhaften Antheil an dem Kriege gegen Frankreich, wurde 1803 Kurfürst, blieb im preuß.-franz. Kriege 1806 neutral, stellte aber 16000 Mann auf, wofür ihn Napoleon I. 1807 vertrieb. Nach seiner Rückkehr ließ er Verwaltung und Heer auf den Stand von 1806 zurückversetzen, anerkannte keine Verfügung der westfälischen Regierung an, st. 27. Febr. 1821 und hinterließ ein großes

Witt, die Metzeleien in Irland und Schottland bleiben Flecken seines Namens, welche auch Schriftsteller wie Macauley nicht zu verwischen vermögen.


Wilhelm I., Friedrich, König der Niederlande von 1814–40, geb. 24. Aug. 1772, Sohn des Erbstatthalters W. V. und der preuß. Prinzessin Friederike Sophie Wilhelmine, focht gegen die Franzosen bei Neerwinden und Fleurus, mußte am 9. Jan. 1794 sich zu Scheveningen einschiffen, lebte hierauf in England und Preußen, übernahm 1802 für seinen Vater (der 1806 zu Braunschweig st.) die Regierung über die ihm zur Entschädigung auf dem rechten Rheinufer zugefallenen Gebiete Fulda, Korvey, Weingarten etc., verlor sie u. seine Stammlande, weil er den Beitritt zum Rheinbunde verweigerte, focht 1809 bei Wagram, wurde österr. Marschall, 1814 ohne Widerstand König der Niederlande; über seine Regierung s. Niederlande, Geschichte. Am 7. Octbr. 1840 legte er freiwillig die Krone nieder u. st. 1843 zu Berlin als der reichste Privatmann Europas, denn er hatte auch als König in großem Umfange speculirt. Sein Sohn und Nachfolger:


Wilhelm II., Friedr. Georg Ludw., geb. 6. Sept. 1792. zeichnete sich in dem engl. Heere in Spanien gegen die Franzosen aus, commandirte 1814 die Holländer bei Quatrebras u. Waterloo, 1831 bei dem siegreichen Feldzuge gegen die Belgier, folgte seinem Vater 1840, machte 1848 manche Zugeständnisse, st. 17. März 1849. Sein Sohn und Nachfolger:


Wilhelm III., Alex. Paul Friedr. Ludw., geb. 19. Febr. 1817, regiert seit 1849, ist vermählt mit der Prinzessin Sophie von Württemberg; der Kronprinz Wilhelm ist geb. 4. Sept. 1840.


Wilhelm IV., Heinrich, König von Großbritannien, Irland und Hannover, geb. 21. Aug. 1765, führte als Prinz den Titel Herzog von Clarence u. St. Andrews, wurde 1827 Großadmiral u. ermunterte als solcher den Admiral Codrington zum Angriff auf die türk. Flotte (bei Navarin), folgte 26. Juni 1830 seinem Bruder Georg IV. auf dem Thron, st. 20. Juni 1837. Seine Regierung ist für England dadurch denkwürdig geworden, daß unter derselben die Parlamentsreform zu Stande kam. Aus seiner Ehe mit Adelheid von S. Meiningen hinterließ er keine Kinder; seine mit der Schauspielerin Jourdans erzeugten waren der Graf Münster, gest. 1842 und Lord Frederik Fitz Clarence, gest. 1854; des letztern Sohn ist Lord William George.


Wilhelm I., König von Württemberg seit 30. Octbr. 1816, geb. 27. Sept. 1781 zu Lüben in Schlesien, Sohn des nachherigen Königs Friedrich I. u. der Prinzessin Auguste Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel, diente 1800 als Freiwilliger im Heere des Erzherzogs Johann, sollte 1812 das württemberg. Contingent nach Rußland führen, kehrte aber in Wilna zurück, befehligte 1813 und 1814 das 7. Armeecorps der Verbündeten in Frankreich, siegte bei Epinal und Sens, trug zum Siege bei Brienne wesentlich bei und rettete durch seinen aufopfernden Widerstand bei Montereau das Hauptheer vor schweren Verlusten, focht bei Paris und 1815 vor Straßburg. Nach seinem Regierungsantritte kam die Verfassung zu Stande; vergl. über seine Regierung Württemberg. Seine 3. Gemahlin, seine Cousine Pauline, gebar 6. März 1823 den Kronprinzen Karl.


Wilhelm IV., Landgraf von Hessenkassel von 1547–92, Sohn Philipps des Großmüthigen, beschäftigte sich viel mit Astronomie; seine Beobachtungen sind theils von Snellius herausgegeben, theils liegen sie noch ungedruckt in Kassel.


Wilhelm I., Kurfürst von Hessen 1803 bis 1821, als Landgraf Wilhelm IX., geb. 3. Jan. 1747, zuerst Landgraf von Hanau, 1785 Landgraf sämmtlicher hess. Lande, lieferte den Engländern in den nordamerikan. Krieg um schweres Geld hess. Regimenter, nahm von 1792–95 lebhaften Antheil an dem Kriege gegen Frankreich, wurde 1803 Kurfürst, blieb im preuß.-franz. Kriege 1806 neutral, stellte aber 16000 Mann auf, wofür ihn Napoleon I. 1807 vertrieb. Nach seiner Rückkehr ließ er Verwaltung und Heer auf den Stand von 1806 zurückversetzen, anerkannte keine Verfügung der westfälischen Regierung an, st. 27. Febr. 1821 und hinterließ ein großes

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[721/0722] Witt, die Metzeleien in Irland und Schottland bleiben Flecken seines Namens, welche auch Schriftsteller wie Macauley nicht zu verwischen vermögen. Wilhelm I., Friedrich, König der Niederlande von 1814–40, geb. 24. Aug. 1772, Sohn des Erbstatthalters W. V. und der preuß. Prinzessin Friederike Sophie Wilhelmine, focht gegen die Franzosen bei Neerwinden und Fleurus, mußte am 9. Jan. 1794 sich zu Scheveningen einschiffen, lebte hierauf in England und Preußen, übernahm 1802 für seinen Vater (der 1806 zu Braunschweig st.) die Regierung über die ihm zur Entschädigung auf dem rechten Rheinufer zugefallenen Gebiete Fulda, Korvey, Weingarten etc., verlor sie u. seine Stammlande, weil er den Beitritt zum Rheinbunde verweigerte, focht 1809 bei Wagram, wurde österr. Marschall, 1814 ohne Widerstand König der Niederlande; über seine Regierung s. Niederlande, Geschichte. Am 7. Octbr. 1840 legte er freiwillig die Krone nieder u. st. 1843 zu Berlin als der reichste Privatmann Europas, denn er hatte auch als König in großem Umfange speculirt. Sein Sohn und Nachfolger: Wilhelm II., Friedr. Georg Ludw., geb. 6. Sept. 1792. zeichnete sich in dem engl. Heere in Spanien gegen die Franzosen aus, commandirte 1814 die Holländer bei Quatrebras u. Waterloo, 1831 bei dem siegreichen Feldzuge gegen die Belgier, folgte seinem Vater 1840, machte 1848 manche Zugeständnisse, st. 17. März 1849. Sein Sohn und Nachfolger: Wilhelm III., Alex. Paul Friedr. Ludw., geb. 19. Febr. 1817, regiert seit 1849, ist vermählt mit der Prinzessin Sophie von Württemberg; der Kronprinz Wilhelm ist geb. 4. Sept. 1840. Wilhelm IV., Heinrich, König von Großbritannien, Irland und Hannover, geb. 21. Aug. 1765, führte als Prinz den Titel Herzog von Clarence u. St. Andrews, wurde 1827 Großadmiral u. ermunterte als solcher den Admiral Codrington zum Angriff auf die türk. Flotte (bei Navarin), folgte 26. Juni 1830 seinem Bruder Georg IV. auf dem Thron, st. 20. Juni 1837. Seine Regierung ist für England dadurch denkwürdig geworden, daß unter derselben die Parlamentsreform zu Stande kam. Aus seiner Ehe mit Adelheid von S. Meiningen hinterließ er keine Kinder; seine mit der Schauspielerin Jourdans erzeugten waren der Graf Münster, gest. 1842 und Lord Frederik Fitz Clarence, gest. 1854; des letztern Sohn ist Lord William George. Wilhelm I., König von Württemberg seit 30. Octbr. 1816, geb. 27. Sept. 1781 zu Lüben in Schlesien, Sohn des nachherigen Königs Friedrich I. u. der Prinzessin Auguste Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel, diente 1800 als Freiwilliger im Heere des Erzherzogs Johann, sollte 1812 das württemberg. Contingent nach Rußland führen, kehrte aber in Wilna zurück, befehligte 1813 und 1814 das 7. Armeecorps der Verbündeten in Frankreich, siegte bei Epinal und Sens, trug zum Siege bei Brienne wesentlich bei und rettete durch seinen aufopfernden Widerstand bei Montereau das Hauptheer vor schweren Verlusten, focht bei Paris und 1815 vor Straßburg. Nach seinem Regierungsantritte kam die Verfassung zu Stande; vergl. über seine Regierung Württemberg. Seine 3. Gemahlin, seine Cousine Pauline, gebar 6. März 1823 den Kronprinzen Karl. Wilhelm IV., Landgraf von Hessenkassel von 1547–92, Sohn Philipps des Großmüthigen, beschäftigte sich viel mit Astronomie; seine Beobachtungen sind theils von Snellius herausgegeben, theils liegen sie noch ungedruckt in Kassel. Wilhelm I., Kurfürst von Hessen 1803 bis 1821, als Landgraf Wilhelm IX., geb. 3. Jan. 1747, zuerst Landgraf von Hanau, 1785 Landgraf sämmtlicher hess. Lande, lieferte den Engländern in den nordamerikan. Krieg um schweres Geld hess. Regimenter, nahm von 1792–95 lebhaften Antheil an dem Kriege gegen Frankreich, wurde 1803 Kurfürst, blieb im preuß.-franz. Kriege 1806 neutral, stellte aber 16000 Mann auf, wofür ihn Napoleon I. 1807 vertrieb. Nach seiner Rückkehr ließ er Verwaltung und Heer auf den Stand von 1806 zurückversetzen, anerkannte keine Verfügung der westfälischen Regierung an, st. 27. Febr. 1821 und hinterließ ein großes

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 721. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/722>, abgerufen am 29.04.2024.