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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Privatvermögen. Sein Sohn u. Nachfolger:


Wilhelm II., geb. 28. Juli 1777, diente 1813-14 im preuß. Heere, führte nach seinem Regierungsantritte 1821 die preuß. Militärverfassung ein, änderte auch die Verwaltung etwas zeitgemäßer, berief aber bis 1830 die Landstände nicht ein, was erst in Folge eines Aufstandes zu Kassel geschah. Neue Unruhen bewogen ihn 1831 die Regierung seinem Sohne Friedrich-W. zu übertragen; lebte meistens außerhalb Hessen, im Sommer gewöhnlich in Baden-Baden als der beste Kunde der dortigen Spielbank, st. 20. Novbr. 1847 zu Frankfurt a. M. Seine Gemahlin war Auguste von Preußen, die von ihm eine höchst unwürdige Behandlung erlitt; seine Mätresse, eine geborne Orlöp aus Berlin, erhob er zuerst zur Gräfin von Reichenbach, dann von Lessonitz und dotirte die mit ihr erzeugten Kinder sehr reichlich.


Wilhelm I., Herzog zu Braun schweig und Wolfenbüttel, geb. 25. April 1806, jüngerer Sohn des bei Quatrebras gebliebenen Herzogs Friedrich W., übernahm nach der Vertreibung seines Bruders 1830 provisorisch, 20. April 1831 definitiv die Regierung; er ist unverehelicht.


Wilhelm, Prinz von Preußen. Bruder Friedrich Wilhelms III., geb. 1783, zeichnete sich 1813-15 als Feldherr u. besonders im Festungskriege aus, st. 1851; von seinen Kindern überlebten ihn die Prinzen Adalbert und Waldemar, die Prinzessinen Elisabeth, geb. 1815, seit 1836 mit dem darmstädt. Prinzen Karl Wilhelm Ludwig vermählt, und Maria, jetzige Königin von Bayern.


Wilhelm Friedrich Ludwig, geb. 22. März 1797, machte die Feldzüge von 1813 u. 14 mit, erhielt 1840 als präsumtiver Thronfolger von seinem königl. Bruder Friedrich Wilhelm IV. den Titel Prinz von Preußen, wurde durch die Revolution von 1848 zur zeitweiligen Entfernung nach England bewogen, besiegte 1849 an der Spitze eines preuß. Heeres die Revolution in der Pfalz und in Baden, ist seit 1854 Generaloberst der Infanterie u. seit 1849 wieder sehr populär; er ist auch Großmeister der preuß. Freimaurer. Sein Sohn Friedrich Wilhelm ist 18. Okt. 1831 geb., seine Tochter Luise, jetzige Großherzogin von Baden, 3. Dez. 1838.


Wilhelm Ludwig August, Markgraf von Baden, geb. 8. April 1792, Sohn Karl Friedrichs u. der Gräfin Hochberg, bewies sich von 1809-15 als trefflichen Soldaten, legte 1848 auf den Wunsch der Regierung, welche dem Andrängen der revolutionären Partei nachgab, den Oberbefehl über das bad. Heer nieder, was zu dessen Demoralisation nicht wenig beitrug, hat seitdem auch keiner Sitzung der bad. ersten Kammer mehr beigewohnt.


Wilhelmiten, Name eines hinsichtlich der Zahl der Mitglieder bedeutenden, aber weiters fast unbekannten Mönchsordens, gestiftet vom Herzog Wilhelm von Aquitanien, der 1002 viele Streiter ins heil. Land führte, später längere Zeit zu Anaclet, dem Gegenpapste Innocenz II. hielt, 1238 von letzterem feierlich von der Excommunication befreit wurde, große Wallfahrten unternahm und in Zurückgezogenheit bei Grosseto in Toscana 1156 oder 1157 st. Von dem Hauptkloster aus, worin der Stifter starb, verbreitete sich der W. orden nach Frankreich und ins deutsche Reich (Straßburg, Speyer, Konstanz); Grundlage seiner Regel war die des hl. Benedikt; von den Päpsten Innocenz IV., Alexander IV. u. Urban IV. ist der W.orden mit Privilegien ausgestattet worden.


Wilhelmsbad, Badeort, St. von Hanau, mit kurfürstl. Schloß u. Park.


Wilhelmshöhe, kurfürstl. prächtiges Lustschloß, 1 St. von Kassel, mit Parkanlagen und Wasserkünsten, wie sie sich in Deutschland sonst nirgends finden.


Wilhelmstein, lippe-schaumb. kleine Festung im Steinhudermeere.


Wilhelmsthal, sächs.-weimar. Lustschloß bei Eisenach; W., kurhess. Lustschloß, 2 St. von Kassel; Ferdinands von Braunschweig Sieg über die Franzosen am 24. Juni 1762.


Wilibald Alexis, s. Häring.


Wilken, Friedr., Geschichtschreiber, geb. 1777 zu Ratzeburg, 1805 Professor zu Heidelberg, 1817 zu Berlin, wo er 1840 st.; in seinem Hauptwerke, einer

Privatvermögen. Sein Sohn u. Nachfolger:


Wilhelm II., geb. 28. Juli 1777, diente 1813–14 im preuß. Heere, führte nach seinem Regierungsantritte 1821 die preuß. Militärverfassung ein, änderte auch die Verwaltung etwas zeitgemäßer, berief aber bis 1830 die Landstände nicht ein, was erst in Folge eines Aufstandes zu Kassel geschah. Neue Unruhen bewogen ihn 1831 die Regierung seinem Sohne Friedrich-W. zu übertragen; lebte meistens außerhalb Hessen, im Sommer gewöhnlich in Baden-Baden als der beste Kunde der dortigen Spielbank, st. 20. Novbr. 1847 zu Frankfurt a. M. Seine Gemahlin war Auguste von Preußen, die von ihm eine höchst unwürdige Behandlung erlitt; seine Mätresse, eine geborne Orlöp aus Berlin, erhob er zuerst zur Gräfin von Reichenbach, dann von Lessonitz und dotirte die mit ihr erzeugten Kinder sehr reichlich.


Wilhelm I., Herzog zu Braun schweig und Wolfenbüttel, geb. 25. April 1806, jüngerer Sohn des bei Quatrebras gebliebenen Herzogs Friedrich W., übernahm nach der Vertreibung seines Bruders 1830 provisorisch, 20. April 1831 definitiv die Regierung; er ist unverehelicht.


Wilhelm, Prinz von Preußen. Bruder Friedrich Wilhelms III., geb. 1783, zeichnete sich 1813–15 als Feldherr u. besonders im Festungskriege aus, st. 1851; von seinen Kindern überlebten ihn die Prinzen Adalbert und Waldemar, die Prinzessinen Elisabeth, geb. 1815, seit 1836 mit dem darmstädt. Prinzen Karl Wilhelm Ludwig vermählt, und Maria, jetzige Königin von Bayern.


Wilhelm Friedrich Ludwig, geb. 22. März 1797, machte die Feldzüge von 1813 u. 14 mit, erhielt 1840 als präsumtiver Thronfolger von seinem königl. Bruder Friedrich Wilhelm IV. den Titel Prinz von Preußen, wurde durch die Revolution von 1848 zur zeitweiligen Entfernung nach England bewogen, besiegte 1849 an der Spitze eines preuß. Heeres die Revolution in der Pfalz und in Baden, ist seit 1854 Generaloberst der Infanterie u. seit 1849 wieder sehr populär; er ist auch Großmeister der preuß. Freimaurer. Sein Sohn Friedrich Wilhelm ist 18. Okt. 1831 geb., seine Tochter Luise, jetzige Großherzogin von Baden, 3. Dez. 1838.


Wilhelm Ludwig August, Markgraf von Baden, geb. 8. April 1792, Sohn Karl Friedrichs u. der Gräfin Hochberg, bewies sich von 1809–15 als trefflichen Soldaten, legte 1848 auf den Wunsch der Regierung, welche dem Andrängen der revolutionären Partei nachgab, den Oberbefehl über das bad. Heer nieder, was zu dessen Demoralisation nicht wenig beitrug, hat seitdem auch keiner Sitzung der bad. ersten Kammer mehr beigewohnt.


Wilhelmiten, Name eines hinsichtlich der Zahl der Mitglieder bedeutenden, aber weiters fast unbekannten Mönchsordens, gestiftet vom Herzog Wilhelm von Aquitanien, der 1002 viele Streiter ins heil. Land führte, später längere Zeit zu Anaclet, dem Gegenpapste Innocenz II. hielt, 1238 von letzterem feierlich von der Excommunication befreit wurde, große Wallfahrten unternahm und in Zurückgezogenheit bei Grosseto in Toscana 1156 oder 1157 st. Von dem Hauptkloster aus, worin der Stifter starb, verbreitete sich der W. orden nach Frankreich und ins deutsche Reich (Straßburg, Speyer, Konstanz); Grundlage seiner Regel war die des hl. Benedikt; von den Päpsten Innocenz IV., Alexander IV. u. Urban IV. ist der W.orden mit Privilegien ausgestattet worden.


Wilhelmsbad, Badeort, St. von Hanau, mit kurfürstl. Schloß u. Park.


Wilhelmshöhe, kurfürstl. prächtiges Lustschloß, 1 St. von Kassel, mit Parkanlagen und Wasserkünsten, wie sie sich in Deutschland sonst nirgends finden.


Wilhelmstein, lippe-schaumb. kleine Festung im Steinhudermeere.


Wilhelmsthal, sächs.-weimar. Lustschloß bei Eisenach; W., kurhess. Lustschloß, 2 St. von Kassel; Ferdinands von Braunschweig Sieg über die Franzosen am 24. Juni 1762.


Wilibald Alexis, s. Häring.


Wilken, Friedr., Geschichtschreiber, geb. 1777 zu Ratzeburg, 1805 Professor zu Heidelberg, 1817 zu Berlin, wo er 1840 st.; in seinem Hauptwerke, einer

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[722/0723] Privatvermögen. Sein Sohn u. Nachfolger: Wilhelm II., geb. 28. Juli 1777, diente 1813–14 im preuß. Heere, führte nach seinem Regierungsantritte 1821 die preuß. Militärverfassung ein, änderte auch die Verwaltung etwas zeitgemäßer, berief aber bis 1830 die Landstände nicht ein, was erst in Folge eines Aufstandes zu Kassel geschah. Neue Unruhen bewogen ihn 1831 die Regierung seinem Sohne Friedrich-W. zu übertragen; lebte meistens außerhalb Hessen, im Sommer gewöhnlich in Baden-Baden als der beste Kunde der dortigen Spielbank, st. 20. Novbr. 1847 zu Frankfurt a. M. Seine Gemahlin war Auguste von Preußen, die von ihm eine höchst unwürdige Behandlung erlitt; seine Mätresse, eine geborne Orlöp aus Berlin, erhob er zuerst zur Gräfin von Reichenbach, dann von Lessonitz und dotirte die mit ihr erzeugten Kinder sehr reichlich. Wilhelm I., Herzog zu Braun schweig und Wolfenbüttel, geb. 25. April 1806, jüngerer Sohn des bei Quatrebras gebliebenen Herzogs Friedrich W., übernahm nach der Vertreibung seines Bruders 1830 provisorisch, 20. April 1831 definitiv die Regierung; er ist unverehelicht. Wilhelm, Prinz von Preußen. Bruder Friedrich Wilhelms III., geb. 1783, zeichnete sich 1813–15 als Feldherr u. besonders im Festungskriege aus, st. 1851; von seinen Kindern überlebten ihn die Prinzen Adalbert und Waldemar, die Prinzessinen Elisabeth, geb. 1815, seit 1836 mit dem darmstädt. Prinzen Karl Wilhelm Ludwig vermählt, und Maria, jetzige Königin von Bayern. Wilhelm Friedrich Ludwig, geb. 22. März 1797, machte die Feldzüge von 1813 u. 14 mit, erhielt 1840 als präsumtiver Thronfolger von seinem königl. Bruder Friedrich Wilhelm IV. den Titel Prinz von Preußen, wurde durch die Revolution von 1848 zur zeitweiligen Entfernung nach England bewogen, besiegte 1849 an der Spitze eines preuß. Heeres die Revolution in der Pfalz und in Baden, ist seit 1854 Generaloberst der Infanterie u. seit 1849 wieder sehr populär; er ist auch Großmeister der preuß. Freimaurer. Sein Sohn Friedrich Wilhelm ist 18. Okt. 1831 geb., seine Tochter Luise, jetzige Großherzogin von Baden, 3. Dez. 1838. Wilhelm Ludwig August, Markgraf von Baden, geb. 8. April 1792, Sohn Karl Friedrichs u. der Gräfin Hochberg, bewies sich von 1809–15 als trefflichen Soldaten, legte 1848 auf den Wunsch der Regierung, welche dem Andrängen der revolutionären Partei nachgab, den Oberbefehl über das bad. Heer nieder, was zu dessen Demoralisation nicht wenig beitrug, hat seitdem auch keiner Sitzung der bad. ersten Kammer mehr beigewohnt. Wilhelmiten, Name eines hinsichtlich der Zahl der Mitglieder bedeutenden, aber weiters fast unbekannten Mönchsordens, gestiftet vom Herzog Wilhelm von Aquitanien, der 1002 viele Streiter ins heil. Land führte, später längere Zeit zu Anaclet, dem Gegenpapste Innocenz II. hielt, 1238 von letzterem feierlich von der Excommunication befreit wurde, große Wallfahrten unternahm und in Zurückgezogenheit bei Grosseto in Toscana 1156 oder 1157 st. Von dem Hauptkloster aus, worin der Stifter starb, verbreitete sich der W. orden nach Frankreich und ins deutsche Reich (Straßburg, Speyer, Konstanz); Grundlage seiner Regel war die des hl. Benedikt; von den Päpsten Innocenz IV., Alexander IV. u. Urban IV. ist der W.orden mit Privilegien ausgestattet worden. Wilhelmsbad, Badeort, St. von Hanau, mit kurfürstl. Schloß u. Park. Wilhelmshöhe, kurfürstl. prächtiges Lustschloß, 1 St. von Kassel, mit Parkanlagen und Wasserkünsten, wie sie sich in Deutschland sonst nirgends finden. Wilhelmstein, lippe-schaumb. kleine Festung im Steinhudermeere. Wilhelmsthal, sächs.-weimar. Lustschloß bei Eisenach; W., kurhess. Lustschloß, 2 St. von Kassel; Ferdinands von Braunschweig Sieg über die Franzosen am 24. Juni 1762. Wilibald Alexis, s. Häring. Wilken, Friedr., Geschichtschreiber, geb. 1777 zu Ratzeburg, 1805 Professor zu Heidelberg, 1817 zu Berlin, wo er 1840 st.; in seinem Hauptwerke, einer

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 722. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/723>, abgerufen am 28.04.2024.