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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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macht, dasselbe als Weltgesetz erkennt und anerkennt, der Charakter als der durch die Zucht des Gesetzes gebildete W.; endlich c) die Einheit des individuellen und allgemeinen W.ns, das geistige Wollen, welches den sinnlichen Menschen dem geistigen unterordnet, die Ideen der Sittlichkeit und Schönheit, das Wirken für einen absoluten Zweck und ein absolutes Gut, das Urbild alles Guten und Begehrungswerthen, Gott, zum Inhalte u. Ziele hat. - Die Freiheit des menschlichen W.ns ist eine unmittelbare Thatsache des Bewußtseins u. als solche eines Beweises weder fähig noch bedürftig, sie ist auch eine Grundlehre des positiven Christenthums, für deren Wahrheit das Gewissen das evidenteste Zeugniß ablegt; aber die nähere Auseinandersetzung, wie und inwiefern unser W. an sich frei sei, gehört zu den schwierigsten Fragen der Metaphysik, die Auseinandersetzung des Verhältnisses der menschlichen Freiheit zur göttlichen Gnade zu den schwierigsten Aufgaben der speculativen Theologie (F. Wörter gibt "die christliche Lehre über das Verhältniß von Gnade und Freiheit von den apostolischen Zeiten bis auf Augustinus" heraus, erste Hälfte Freib. 1856). - Absoluter W., der durchaus reine u. schrankenlose, der göttliche W.; böser W., der dem Sittengesetz widersprechende W., dann auch verstockte Halsstarrigkeit; W. ensgesetze oder Gesetze der praktischen Vernunft, in der Kant'schen Kunstsprache die Rechts- und Tugendgesetze; willig, wer etwas gern thut od. unterläßt; Willkür, der W., insofern er zwischen entgegengesetzten Bestimmungen lediglich nach subjectivem Ermessen od. gemäß der momentanen Gemüthsstimmung kürt d. h. wählt, dann der unbestimmte, im Uebergang zum Bestimmten begriffene W.; wollen, jedes Streben, dessen Ziel dunkel oder klar vorgestellt wird; freies Wollen, das von äußerm Zwange unabhängige, dann das tugendhafte Wollen. - Vergl. Erbsünde, Erlösung, Freiheit, Gnade, Moral, Pelagianer, Philosophie, Psychologie, Sünde.


Wille, letzter, letzte Willensverordnung, lat. ultima voluntas. Anordnung auf den Todesfall, so viel wie Testament, Vermächtniß; widerruflich u. abänderlich bis zum letzten Lebensaugenblicke. Wille, Joh. Georg, berühmter Kupferstecher, geb. 1715 in der Nähe von Königsberg bei Gießen, war zuerst Müller, Büchsenmacher, Schuhmacher, kam 1736 mit Georg Schmidt nach Paris, erlernte mit diesem die Kupferstechkunst u. blieb daselbst bis zu seinem Tode 1806. Er stach theils Porträts, theils historische Bilder, hauptsächlich aber die Genrebilder holländ. Maler. Richtige Zeichnung, Reinheit des Stiches u. treffliches Helldunkel zeichnen seine Bilder aus. W. wurde unter Napoleon I. Ritter der Ehrenlegion und Mitglied des Instituts.


Willems Jean Francois, geb. 1793 zu Bouchout in der Provinz Antwerpen, gest. 1846 als Beamter in Gent, war die Seele der Bewegung in Belgien zu Gunsten des vlämischen Elements und hochverdienter Mitarbeiter am "Belgisch Museum", Herausgeber des "Reineke Vos", der Chroniken des Jan van Heelu und de Klerks "Gesten der Hertogen van Brabant".


Willemsoord, s. Frederiksoord.


Williams (Uilliämms), Helena Maria, engl. Dichterin n. Erzählerin, versuchte sich auch im Historischen, geb. 1762, lebte seit 1788 in Paris, besang die Revolution, 1801 aber auch die engl. Freiheit und Seeherrschaft, wofür sie Napoleon I. einige Zeit einsperren ließ, st. 1827; Schriften jetzt vergessen.


Willibald, St., der erste Bischof von Eichstätt, geb. 700 in England aus dem Geschlechte des großen Bonifacius, pilgerte 720 nach Rom u. Jerusalem, machte den Rückweg über Konstantinopel, lebte dann 10 Jahre als Mönch in Monte-Casino. Veranlaßt durch Bonifacius und Papst Gregor III. wanderte W. 740 nach Deutschland, wurde von Bonifacius zum Priester geweiht und 741 - nach einer minder haltbaren Meinung erst 745 - zum Bischof von Eichstätt. Mit seinen Geschwistern Walpurgis u. Wunnebald sowie mit andern Gehilfen, z. B. dem Angelsachsen Sola, leistete W. Außerordentliches für die Christianisirung seiner Diöcese, wohnte 742 auch der ersten von Karlmann berufenen

macht, dasselbe als Weltgesetz erkennt und anerkennt, der Charakter als der durch die Zucht des Gesetzes gebildete W.; endlich c) die Einheit des individuellen und allgemeinen W.ns, das geistige Wollen, welches den sinnlichen Menschen dem geistigen unterordnet, die Ideen der Sittlichkeit und Schönheit, das Wirken für einen absoluten Zweck und ein absolutes Gut, das Urbild alles Guten und Begehrungswerthen, Gott, zum Inhalte u. Ziele hat. – Die Freiheit des menschlichen W.ns ist eine unmittelbare Thatsache des Bewußtseins u. als solche eines Beweises weder fähig noch bedürftig, sie ist auch eine Grundlehre des positiven Christenthums, für deren Wahrheit das Gewissen das evidenteste Zeugniß ablegt; aber die nähere Auseinandersetzung, wie und inwiefern unser W. an sich frei sei, gehört zu den schwierigsten Fragen der Metaphysik, die Auseinandersetzung des Verhältnisses der menschlichen Freiheit zur göttlichen Gnade zu den schwierigsten Aufgaben der speculativen Theologie (F. Wörter gibt „die christliche Lehre über das Verhältniß von Gnade und Freiheit von den apostolischen Zeiten bis auf Augustinus“ heraus, erste Hälfte Freib. 1856). – Absoluter W., der durchaus reine u. schrankenlose, der göttliche W.; böser W., der dem Sittengesetz widersprechende W., dann auch verstockte Halsstarrigkeit; W. ensgesetze oder Gesetze der praktischen Vernunft, in der Kant'schen Kunstsprache die Rechts- und Tugendgesetze; willig, wer etwas gern thut od. unterläßt; Willkür, der W., insofern er zwischen entgegengesetzten Bestimmungen lediglich nach subjectivem Ermessen od. gemäß der momentanen Gemüthsstimmung kürt d. h. wählt, dann der unbestimmte, im Uebergang zum Bestimmten begriffene W.; wollen, jedes Streben, dessen Ziel dunkel oder klar vorgestellt wird; freies Wollen, das von äußerm Zwange unabhängige, dann das tugendhafte Wollen. – Vergl. Erbsünde, Erlösung, Freiheit, Gnade, Moral, Pelagianer, Philosophie, Psychologie, Sünde.


Wille, letzter, letzte Willensverordnung, lat. ultima voluntas. Anordnung auf den Todesfall, so viel wie Testament, Vermächtniß; widerruflich u. abänderlich bis zum letzten Lebensaugenblicke. Wille, Joh. Georg, berühmter Kupferstecher, geb. 1715 in der Nähe von Königsberg bei Gießen, war zuerst Müller, Büchsenmacher, Schuhmacher, kam 1736 mit Georg Schmidt nach Paris, erlernte mit diesem die Kupferstechkunst u. blieb daselbst bis zu seinem Tode 1806. Er stach theils Porträts, theils historische Bilder, hauptsächlich aber die Genrebilder holländ. Maler. Richtige Zeichnung, Reinheit des Stiches u. treffliches Helldunkel zeichnen seine Bilder aus. W. wurde unter Napoleon I. Ritter der Ehrenlegion und Mitglied des Instituts.


Willems Jean François, geb. 1793 zu Bouchout in der Provinz Antwerpen, gest. 1846 als Beamter in Gent, war die Seele der Bewegung in Belgien zu Gunsten des vlämischen Elements und hochverdienter Mitarbeiter am „Belgisch Museum“, Herausgeber des „Reineke Vos“, der Chroniken des Jan van Heelu und de Klerks „Gesten der Hertogen van Brabant“.


Willemsoord, s. Frederiksoord.


Williams (Uilliämms), Helena Maria, engl. Dichterin n. Erzählerin, versuchte sich auch im Historischen, geb. 1762, lebte seit 1788 in Paris, besang die Revolution, 1801 aber auch die engl. Freiheit und Seeherrschaft, wofür sie Napoleon I. einige Zeit einsperren ließ, st. 1827; Schriften jetzt vergessen.


Willibald, St., der erste Bischof von Eichstätt, geb. 700 in England aus dem Geschlechte des großen Bonifacius, pilgerte 720 nach Rom u. Jerusalem, machte den Rückweg über Konstantinopel, lebte dann 10 Jahre als Mönch in Monte-Casino. Veranlaßt durch Bonifacius und Papst Gregor III. wanderte W. 740 nach Deutschland, wurde von Bonifacius zum Priester geweiht und 741 – nach einer minder haltbaren Meinung erst 745 – zum Bischof von Eichstätt. Mit seinen Geschwistern Walpurgis u. Wunnebald sowie mit andern Gehilfen, z. B. dem Angelsachsen Sola, leistete W. Außerordentliches für die Christianisirung seiner Diöcese, wohnte 742 auch der ersten von Karlmann berufenen

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[724/0725] macht, dasselbe als Weltgesetz erkennt und anerkennt, der Charakter als der durch die Zucht des Gesetzes gebildete W.; endlich c) die Einheit des individuellen und allgemeinen W.ns, das geistige Wollen, welches den sinnlichen Menschen dem geistigen unterordnet, die Ideen der Sittlichkeit und Schönheit, das Wirken für einen absoluten Zweck und ein absolutes Gut, das Urbild alles Guten und Begehrungswerthen, Gott, zum Inhalte u. Ziele hat. – Die Freiheit des menschlichen W.ns ist eine unmittelbare Thatsache des Bewußtseins u. als solche eines Beweises weder fähig noch bedürftig, sie ist auch eine Grundlehre des positiven Christenthums, für deren Wahrheit das Gewissen das evidenteste Zeugniß ablegt; aber die nähere Auseinandersetzung, wie und inwiefern unser W. an sich frei sei, gehört zu den schwierigsten Fragen der Metaphysik, die Auseinandersetzung des Verhältnisses der menschlichen Freiheit zur göttlichen Gnade zu den schwierigsten Aufgaben der speculativen Theologie (F. Wörter gibt „die christliche Lehre über das Verhältniß von Gnade und Freiheit von den apostolischen Zeiten bis auf Augustinus“ heraus, erste Hälfte Freib. 1856). – Absoluter W., der durchaus reine u. schrankenlose, der göttliche W.; böser W., der dem Sittengesetz widersprechende W., dann auch verstockte Halsstarrigkeit; W. ensgesetze oder Gesetze der praktischen Vernunft, in der Kant'schen Kunstsprache die Rechts- und Tugendgesetze; willig, wer etwas gern thut od. unterläßt; Willkür, der W., insofern er zwischen entgegengesetzten Bestimmungen lediglich nach subjectivem Ermessen od. gemäß der momentanen Gemüthsstimmung kürt d. h. wählt, dann der unbestimmte, im Uebergang zum Bestimmten begriffene W.; wollen, jedes Streben, dessen Ziel dunkel oder klar vorgestellt wird; freies Wollen, das von äußerm Zwange unabhängige, dann das tugendhafte Wollen. – Vergl. Erbsünde, Erlösung, Freiheit, Gnade, Moral, Pelagianer, Philosophie, Psychologie, Sünde. Wille, letzter, letzte Willensverordnung, lat. ultima voluntas. Anordnung auf den Todesfall, so viel wie Testament, Vermächtniß; widerruflich u. abänderlich bis zum letzten Lebensaugenblicke. Wille, Joh. Georg, berühmter Kupferstecher, geb. 1715 in der Nähe von Königsberg bei Gießen, war zuerst Müller, Büchsenmacher, Schuhmacher, kam 1736 mit Georg Schmidt nach Paris, erlernte mit diesem die Kupferstechkunst u. blieb daselbst bis zu seinem Tode 1806. Er stach theils Porträts, theils historische Bilder, hauptsächlich aber die Genrebilder holländ. Maler. Richtige Zeichnung, Reinheit des Stiches u. treffliches Helldunkel zeichnen seine Bilder aus. W. wurde unter Napoleon I. Ritter der Ehrenlegion und Mitglied des Instituts. Willems Jean François, geb. 1793 zu Bouchout in der Provinz Antwerpen, gest. 1846 als Beamter in Gent, war die Seele der Bewegung in Belgien zu Gunsten des vlämischen Elements und hochverdienter Mitarbeiter am „Belgisch Museum“, Herausgeber des „Reineke Vos“, der Chroniken des Jan van Heelu und de Klerks „Gesten der Hertogen van Brabant“. Willemsoord, s. Frederiksoord. Williams (Uilliämms), Helena Maria, engl. Dichterin n. Erzählerin, versuchte sich auch im Historischen, geb. 1762, lebte seit 1788 in Paris, besang die Revolution, 1801 aber auch die engl. Freiheit und Seeherrschaft, wofür sie Napoleon I. einige Zeit einsperren ließ, st. 1827; Schriften jetzt vergessen. Willibald, St., der erste Bischof von Eichstätt, geb. 700 in England aus dem Geschlechte des großen Bonifacius, pilgerte 720 nach Rom u. Jerusalem, machte den Rückweg über Konstantinopel, lebte dann 10 Jahre als Mönch in Monte-Casino. Veranlaßt durch Bonifacius und Papst Gregor III. wanderte W. 740 nach Deutschland, wurde von Bonifacius zum Priester geweiht und 741 – nach einer minder haltbaren Meinung erst 745 – zum Bischof von Eichstätt. Mit seinen Geschwistern Walpurgis u. Wunnebald sowie mit andern Gehilfen, z. B. dem Angelsachsen Sola, leistete W. Außerordentliches für die Christianisirung seiner Diöcese, wohnte 742 auch der ersten von Karlmann berufenen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 724. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/725>, abgerufen am 28.04.2024.