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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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in Dresden und half diesem seine Reichsgeschichte ausarbeiten; 1754 trat W. zur Kirche zurück, kam 1755 nach Italien, fand in Rom an den Cardinälen Albani, Passionei u. Archinto große Gönner, wurde 1763 Oberaufseher aller Alterthümer in u. um Rom, am 8. Juni 1768 aber in Triest, wohin er auf der Rückreise aus Deutschland gekommen, von einem raubsüchtigen Italiener ermordet. Die Protestanten sind einstimmig im Lobe der Wahrheitsliebe, Rechtlichkeit und Gemüthstiefe W.s, anderseits aber auch darin, daß W. lediglich deßhalb katholisch geworden sei, um Italien studieren u. sich in Rom eine Existenz gründen zu können, Göthe selbst bezeugt, W. sei gegen alle positiven Religionsparteien gleichgültig gewesen und habe in der christlichen Religion überhaupt nur ein Maskenkleid gesehen. Sicher ist, daß die Katholiken niemals viel Aufhebens von W.s Bekehrung machten u. daß aus seinen Werken nur ein seiner Kenner u. glühender Verehrer des classischen Alterthumes spricht. Er ist durch Abhandlungen (über die Nachahmung der griechischen Kunstwerke, Baukunst der Alten, Empfindung des Schönen) und das Hauptwerk: Geschichte der Kunst des Alterthums (Dresden 1768, dazu später: Anmerkungen zur Geschichte der Kunst, das Ganze neu in Wien 1776, 2 B.) der Schöpfer der Kunstgeschichte geworden und hat mit E. Lessing der Kunstbetrachtung ihre weitere Richtung gegeben. Zugleich war W.s Styl classisch, seine monumenti antichi inediti übersetzte Brun ins Deutsche, Berl. 1790-92, 2 B. Gesammtausgaben in 8 Bänden, Dresden 1808 bis 1820, Dresd. und Lpz. 1828-1829. Daß der moderne Cultus des Genius auch W. in seinen Bereich zog, versteht sich beinahe von selbst; sein Geburtstag, der 9. Dezember, wird nicht nur vom archäolog. Institut zu Rom, sondern auch mehrerorts in Deutschland als W.stag gefeiert.


Winckler, Johann Heinrich, geb. 1703 zu Wingendorf in der Oberlausitz, gest. 1770 als Professor der Physik zu Leipzig, unter suchte zuerst die Elektricität einläßlicher und machte die ersten aber unbeachteten Vorschläge zur Ableitung des Blitzes.


Wind, Bewegung der Luftschichten, durch die Störung des Gleichgewichtes verursacht, die in der Regel durch Veränderung der Temperatur u. elektrische Einflüsse verursacht scheinen. Ein sanfter W. durchläuft in der Secunde 5 bis 10', ein steifer W. u. Sturm 40-60', ein Orkan 60-125' und noch mehr. Z wischen den Wendekreisen steigt die starkerwärmte, deßwegen leichtere Luft in die Höhe und richtet sich wegen der Axendrehung der Erde, weil sie sich nicht mit gleicher Schnelligkeit wie die Erde bewegt, in schiefer Richtung gegen Nordost und Südost (Passat-W. e). Am Meere und an großen Seen unterscheidet man Land- u. See-W.; die Erde erhitzt sich nämlich während des Tages mehr als das Wasser, kühlt sich aber während der Nacht auch stärker ab, daher strömt die Luft untertags von der Wasserfläche gegen das Land, nachts von diesem gegen die Wasserfläche. Vgl. Bora, Gallego, Mistral, Samum, Sirocco.


Windau, russ. Hafenstadt in Kurland, an der Mündung der schiffbaren W. in die Ostsee, mit 2000 E.


Windbruch Windfall, vom Sturmwind abgebrochenes Holz, worauf bisweilen Förster, Pfarrer, Holzgrafen od. auch die ärmern Gemeindebewohner ein Vorrecht haben.


Windbüchse, ist ein Gewehr von solcher Einrichtung, daß die in demselben zusammengepreßte Luft als treibende Kraft wirkt. Als Luftbehälter dient der Kolben od. eine Kugel aus Kupferblech, welche an das Mittelstück des Laufes befestigt ist. Der konische Hals des Luftbehälters wird durch ein kegelförmiges Ventil geschlossen, welches aber beim Abdrücken des Schlosses für einen Augenblick zurückgestoßen wird, u. so der comprimirten Luft einen augenblicklichen Ausgang gestattet. Da nicht gleich alle Luft austreten kann, so können mehre, jedoch stets schwächere Schüsse hintereinander gethan werden. Um die Luft zusammenzupressen, dient eine einfache Compressions-Luftpumpe, nämlich eine mit Ventil und Stempel versehene Röhre, die mit dem Luftbehälter in Verbindung gebracht wird.

in Dresden und half diesem seine Reichsgeschichte ausarbeiten; 1754 trat W. zur Kirche zurück, kam 1755 nach Italien, fand in Rom an den Cardinälen Albani, Passionei u. Archinto große Gönner, wurde 1763 Oberaufseher aller Alterthümer in u. um Rom, am 8. Juni 1768 aber in Triest, wohin er auf der Rückreise aus Deutschland gekommen, von einem raubsüchtigen Italiener ermordet. Die Protestanten sind einstimmig im Lobe der Wahrheitsliebe, Rechtlichkeit und Gemüthstiefe W.s, anderseits aber auch darin, daß W. lediglich deßhalb katholisch geworden sei, um Italien studieren u. sich in Rom eine Existenz gründen zu können, Göthe selbst bezeugt, W. sei gegen alle positiven Religionsparteien gleichgültig gewesen und habe in der christlichen Religion überhaupt nur ein Maskenkleid gesehen. Sicher ist, daß die Katholiken niemals viel Aufhebens von W.s Bekehrung machten u. daß aus seinen Werken nur ein seiner Kenner u. glühender Verehrer des classischen Alterthumes spricht. Er ist durch Abhandlungen (über die Nachahmung der griechischen Kunstwerke, Baukunst der Alten, Empfindung des Schönen) und das Hauptwerk: Geschichte der Kunst des Alterthums (Dresden 1768, dazu später: Anmerkungen zur Geschichte der Kunst, das Ganze neu in Wien 1776, 2 B.) der Schöpfer der Kunstgeschichte geworden und hat mit E. Lessing der Kunstbetrachtung ihre weitere Richtung gegeben. Zugleich war W.s Styl classisch, seine monumenti antichi inediti übersetzte Brun ins Deutsche, Berl. 1790–92, 2 B. Gesammtausgaben in 8 Bänden, Dresden 1808 bis 1820, Dresd. und Lpz. 1828–1829. Daß der moderne Cultus des Genius auch W. in seinen Bereich zog, versteht sich beinahe von selbst; sein Geburtstag, der 9. Dezember, wird nicht nur vom archäolog. Institut zu Rom, sondern auch mehrerorts in Deutschland als W.stag gefeiert.


Winckler, Johann Heinrich, geb. 1703 zu Wingendorf in der Oberlausitz, gest. 1770 als Professor der Physik zu Leipzig, unter suchte zuerst die Elektricität einläßlicher und machte die ersten aber unbeachteten Vorschläge zur Ableitung des Blitzes.


Wind, Bewegung der Luftschichten, durch die Störung des Gleichgewichtes verursacht, die in der Regel durch Veränderung der Temperatur u. elektrische Einflüsse verursacht scheinen. Ein sanfter W. durchläuft in der Secunde 5 bis 10', ein steifer W. u. Sturm 40–60', ein Orkan 60–125' und noch mehr. Z wischen den Wendekreisen steigt die starkerwärmte, deßwegen leichtere Luft in die Höhe und richtet sich wegen der Axendrehung der Erde, weil sie sich nicht mit gleicher Schnelligkeit wie die Erde bewegt, in schiefer Richtung gegen Nordost und Südost (Passat-W. e). Am Meere und an großen Seen unterscheidet man Land- u. See-W.; die Erde erhitzt sich nämlich während des Tages mehr als das Wasser, kühlt sich aber während der Nacht auch stärker ab, daher strömt die Luft untertags von der Wasserfläche gegen das Land, nachts von diesem gegen die Wasserfläche. Vgl. Bora, Gallego, Mistral, Samum, Sirocco.


Windau, russ. Hafenstadt in Kurland, an der Mündung der schiffbaren W. in die Ostsee, mit 2000 E.


Windbruch Windfall, vom Sturmwind abgebrochenes Holz, worauf bisweilen Förster, Pfarrer, Holzgrafen od. auch die ärmern Gemeindebewohner ein Vorrecht haben.


Windbüchse, ist ein Gewehr von solcher Einrichtung, daß die in demselben zusammengepreßte Luft als treibende Kraft wirkt. Als Luftbehälter dient der Kolben od. eine Kugel aus Kupferblech, welche an das Mittelstück des Laufes befestigt ist. Der konische Hals des Luftbehälters wird durch ein kegelförmiges Ventil geschlossen, welches aber beim Abdrücken des Schlosses für einen Augenblick zurückgestoßen wird, u. so der comprimirten Luft einen augenblicklichen Ausgang gestattet. Da nicht gleich alle Luft austreten kann, so können mehre, jedoch stets schwächere Schüsse hintereinander gethan werden. Um die Luft zusammenzupressen, dient eine einfache Compressions-Luftpumpe, nämlich eine mit Ventil und Stempel versehene Röhre, die mit dem Luftbehälter in Verbindung gebracht wird.

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in Dresden und half diesem seine Reichsgeschichte ausarbeiten; 1754 trat W. zur Kirche zurück, kam 1755 nach Italien, fand in Rom an den Cardinälen Albani, Passionei u. Archinto große Gönner, wurde 1763 Oberaufseher aller Alterthümer in u. um Rom, am 8. Juni 1768 aber in Triest, wohin er auf der Rückreise aus Deutschland gekommen, von einem raubsüchtigen Italiener ermordet. Die Protestanten sind einstimmig im Lobe der Wahrheitsliebe, Rechtlichkeit und Gemüthstiefe W.s, anderseits aber auch darin, daß W. lediglich deßhalb katholisch geworden sei, um Italien studieren u. sich in Rom eine Existenz gründen zu können, Göthe selbst bezeugt, W. sei gegen alle positiven Religionsparteien gleichgültig gewesen und habe in der christlichen Religion überhaupt nur ein Maskenkleid gesehen. Sicher ist, daß die Katholiken niemals viel Aufhebens von W.s Bekehrung machten u. daß aus seinen Werken nur ein seiner Kenner u. glühender Verehrer des classischen Alterthumes spricht. Er ist durch Abhandlungen (über die Nachahmung der griechischen Kunstwerke, Baukunst der Alten, Empfindung des Schönen) und das Hauptwerk: <hi rendition="#g">Geschichte der Kunst des Alterthums</hi> (Dresden 1768, dazu später: Anmerkungen zur Geschichte der Kunst, das Ganze neu in Wien 1776, 2 B.) der Schöpfer der Kunstgeschichte geworden und hat mit E. Lessing der Kunstbetrachtung ihre weitere Richtung gegeben. Zugleich war W.s Styl classisch, seine <hi rendition="#i">monumenti antichi inediti</hi> übersetzte Brun ins Deutsche, Berl. 1790&#x2013;92, 2 B. Gesammtausgaben in 8 Bänden, Dresden 1808 bis 1820, Dresd. und Lpz. 1828&#x2013;1829. Daß der moderne Cultus des Genius auch W. in seinen Bereich zog, versteht sich beinahe von selbst; sein Geburtstag, der 9. Dezember, wird nicht nur vom archäolog. Institut zu Rom, sondern auch mehrerorts in Deutschland als <hi rendition="#g">W.stag</hi> gefeiert.</p><lb/>
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[727/0728] in Dresden und half diesem seine Reichsgeschichte ausarbeiten; 1754 trat W. zur Kirche zurück, kam 1755 nach Italien, fand in Rom an den Cardinälen Albani, Passionei u. Archinto große Gönner, wurde 1763 Oberaufseher aller Alterthümer in u. um Rom, am 8. Juni 1768 aber in Triest, wohin er auf der Rückreise aus Deutschland gekommen, von einem raubsüchtigen Italiener ermordet. Die Protestanten sind einstimmig im Lobe der Wahrheitsliebe, Rechtlichkeit und Gemüthstiefe W.s, anderseits aber auch darin, daß W. lediglich deßhalb katholisch geworden sei, um Italien studieren u. sich in Rom eine Existenz gründen zu können, Göthe selbst bezeugt, W. sei gegen alle positiven Religionsparteien gleichgültig gewesen und habe in der christlichen Religion überhaupt nur ein Maskenkleid gesehen. Sicher ist, daß die Katholiken niemals viel Aufhebens von W.s Bekehrung machten u. daß aus seinen Werken nur ein seiner Kenner u. glühender Verehrer des classischen Alterthumes spricht. Er ist durch Abhandlungen (über die Nachahmung der griechischen Kunstwerke, Baukunst der Alten, Empfindung des Schönen) und das Hauptwerk: Geschichte der Kunst des Alterthums (Dresden 1768, dazu später: Anmerkungen zur Geschichte der Kunst, das Ganze neu in Wien 1776, 2 B.) der Schöpfer der Kunstgeschichte geworden und hat mit E. Lessing der Kunstbetrachtung ihre weitere Richtung gegeben. Zugleich war W.s Styl classisch, seine monumenti antichi inediti übersetzte Brun ins Deutsche, Berl. 1790–92, 2 B. Gesammtausgaben in 8 Bänden, Dresden 1808 bis 1820, Dresd. und Lpz. 1828–1829. Daß der moderne Cultus des Genius auch W. in seinen Bereich zog, versteht sich beinahe von selbst; sein Geburtstag, der 9. Dezember, wird nicht nur vom archäolog. Institut zu Rom, sondern auch mehrerorts in Deutschland als W.stag gefeiert. Winckler, Johann Heinrich, geb. 1703 zu Wingendorf in der Oberlausitz, gest. 1770 als Professor der Physik zu Leipzig, unter suchte zuerst die Elektricität einläßlicher und machte die ersten aber unbeachteten Vorschläge zur Ableitung des Blitzes. Wind, Bewegung der Luftschichten, durch die Störung des Gleichgewichtes verursacht, die in der Regel durch Veränderung der Temperatur u. elektrische Einflüsse verursacht scheinen. Ein sanfter W. durchläuft in der Secunde 5 bis 10', ein steifer W. u. Sturm 40–60', ein Orkan 60–125' und noch mehr. Z wischen den Wendekreisen steigt die starkerwärmte, deßwegen leichtere Luft in die Höhe und richtet sich wegen der Axendrehung der Erde, weil sie sich nicht mit gleicher Schnelligkeit wie die Erde bewegt, in schiefer Richtung gegen Nordost und Südost (Passat-W. e). Am Meere und an großen Seen unterscheidet man Land- u. See-W.; die Erde erhitzt sich nämlich während des Tages mehr als das Wasser, kühlt sich aber während der Nacht auch stärker ab, daher strömt die Luft untertags von der Wasserfläche gegen das Land, nachts von diesem gegen die Wasserfläche. Vgl. Bora, Gallego, Mistral, Samum, Sirocco. Windau, russ. Hafenstadt in Kurland, an der Mündung der schiffbaren W. in die Ostsee, mit 2000 E. Windbruch Windfall, vom Sturmwind abgebrochenes Holz, worauf bisweilen Förster, Pfarrer, Holzgrafen od. auch die ärmern Gemeindebewohner ein Vorrecht haben. Windbüchse, ist ein Gewehr von solcher Einrichtung, daß die in demselben zusammengepreßte Luft als treibende Kraft wirkt. Als Luftbehälter dient der Kolben od. eine Kugel aus Kupferblech, welche an das Mittelstück des Laufes befestigt ist. Der konische Hals des Luftbehälters wird durch ein kegelförmiges Ventil geschlossen, welches aber beim Abdrücken des Schlosses für einen Augenblick zurückgestoßen wird, u. so der comprimirten Luft einen augenblicklichen Ausgang gestattet. Da nicht gleich alle Luft austreten kann, so können mehre, jedoch stets schwächere Schüsse hintereinander gethan werden. Um die Luft zusammenzupressen, dient eine einfache Compressions-Luftpumpe, nämlich eine mit Ventil und Stempel versehene Röhre, die mit dem Luftbehälter in Verbindung gebracht wird.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 727. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/728>, abgerufen am 28.04.2024.