Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

keineswegs ein großer Gesetzgeber, auch weiß die Geschichte nichts von der Dauer oder Heilsamkeit seines Werkes.


Zallinger zum Thurn, Jak. Anton, Theolog und Philosoph, gebürtig aus Botzen, wurde Jesuit, lehrte Philosophie zu Augsburg, München, Trient, Dillingen u. Innsbruck, an welch letzterem Orte ein Bruder von ihm, Franz Seraphin (geb. 1743, gest. 1804) sich als Professor der Physik einen Namen erworben hatte, st. 1813 in seiner Vaterstadt; seine Schriften, namentlich die über den Kantianismus, verdienten mehr Beachtung als sie gefunden haben.


Zallwein, Adam, mit dem Klosternamen Gregor, geb. 1712 zu Oberwichtach im bayerischen Walde, wurde 1733 im Kloster Wessobrunn Benedictiner, Professor des canonischen Rechtes und geistlicher Rath in Salzburg, wo er 1766 st., neben Espen, Zech, Riegger, Neller u. a. Z. machte sich um die systematische Bearbeitung, Erläuterung u. Sammlung des kathol. Kirchenrechtes verdient.


Zaluski, poln. Geschlecht, in mehren Mitgliedern durch Patriotismus und Gelehrsamkeit ausgezeichnet. Andreas Chrysost. Z., geb. um 1650, Bischof von Ermeland, gest. 1711, hinterließ "Epistolae historico-familiares" 4 Bde., Braunsb. 1709. Sein Neffe Joseph Andreas, geb. 1701, Bischof von Kiew, 1766-73 von den Russen in Kaluga gefangen gehalten, st. 1774; er hatte eine große Bibliothek gesammelt, welche er seiner Nation testamentarisch zurückließ; 1795 wurde sie auf Befehl Katharinas II. nach Petersburg gebracht. Sein Bruder Andreas Stanislaus, Bischof von Krakau, gest. 1758, wirkte gleich ihm für kirchliches u. wissenschaftliches Leben in Polen.


Zama, eine der bedeutendsten Städte Numidiens, historisch merkwürdig durch Hannibals Niederlage 202 v. Chr.


Zambeccari, Francesco, geb. 1756 zu Bologna, erst span., dann russ. Seeoffizier, beschäftigte sich viel mit der Aeronautik, verunglückte auf einer Luftfahrt 21. Sept. 1812, indem der Ballon Feuer sing.


Zambese, Strom in Südafrika, in seinem obern Laufe erst durch Livingstons Entdeckungen bekannt geworden, mündet in Mozambique in den indischen Ocean; er bildet eine Hauptstraße des Verkehrs der Binnenneger mit den portug. Colonien.


Zamboni, Giuseppe, geb. 1776, Professor zu Verona, gest. 1846, Erfinder der nach ihm benannten Säule; diese besteht aus wechselnden Schichten von unächtem Gold- und Silberpapier, zeigt die Anziehung und Abstoßung der voltaischen Säule an den Polen, aber nicht die chemischen Wirkungen.


Zambos, im ehemals span. Amerika Namen der von Indianern und Negern erzeugten Mischlinge.


Zamojski, altes, reiches poln. Geschlecht. Jan, geb. 1542, studierte in Paris, Straßburg u. Padua die Rechte, war 1573 Präsident des Reichstags u. setzte die Wahl Heinrichs von Valois zum Könige durch; ebenso bewirkte er später die Wahl Stephan Bathoris sowie Sigismunds von Schweden, nöthigte Rußland 1582 zum Frieden, bekämpfte 1595-96 Tataren und Kosaken mit Glück, gründete 1588 Stadt und Festung Zamosk, wo er 1605 st. Unheilvoll erwies sich das von ihm ausgegangene Gesetz, demzufolge jeder poln. Edelmann persönlich bei der Wahl des Königs stimmen durfte. - Andreas, Graf Z., 1764 Krongroßkanzler, zog sich 1767 vor dem russ. Einflusse zurück, ordnete 1776 die neue poln. Gesetzsammlung; st. 1792.


Zamolxis, nach anderer Lesart Zalmoxis, ein Gott der Geten, von den späteren Griechen zu einem Schüler des Pythagoras u. Volksbetrüger gestempelt; wird aus dem Lithauischen Zemeluks d. b. Erdgott, erklärt.


Zamora, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz, am untern Duero, Bischofsitz, alte Festungswerke, 10000 E., Leine- und Wollemanufakturen.


Zamora, Antonio de, ein Kammerherr Philipps V. von Spanien (1701 bis 1746), lieferte gute Bühnenstücke (Mazariegos y Monsalves; el hechizado por fuerza), weiters ohne poetischen Gehalt.


Zamosk (Samotsch), poln.-russ. Festung im Gouv. Lublin, mit 5000 E.,

keineswegs ein großer Gesetzgeber, auch weiß die Geschichte nichts von der Dauer oder Heilsamkeit seines Werkes.


Zallinger zum Thurn, Jak. Anton, Theolog und Philosoph, gebürtig aus Botzen, wurde Jesuit, lehrte Philosophie zu Augsburg, München, Trient, Dillingen u. Innsbruck, an welch letzterem Orte ein Bruder von ihm, Franz Seraphin (geb. 1743, gest. 1804) sich als Professor der Physik einen Namen erworben hatte, st. 1813 in seiner Vaterstadt; seine Schriften, namentlich die über den Kantianismus, verdienten mehr Beachtung als sie gefunden haben.


Zallwein, Adam, mit dem Klosternamen Gregor, geb. 1712 zu Oberwichtach im bayerischen Walde, wurde 1733 im Kloster Wessobrunn Benedictiner, Professor des canonischen Rechtes und geistlicher Rath in Salzburg, wo er 1766 st., neben Espen, Zech, Riegger, Neller u. a. Z. machte sich um die systematische Bearbeitung, Erläuterung u. Sammlung des kathol. Kirchenrechtes verdient.


Zaluski, poln. Geschlecht, in mehren Mitgliedern durch Patriotismus und Gelehrsamkeit ausgezeichnet. Andreas Chrysost. Z., geb. um 1650, Bischof von Ermeland, gest. 1711, hinterließ „Epistolae historico-familiares“ 4 Bde., Braunsb. 1709. Sein Neffe Joseph Andreas, geb. 1701, Bischof von Kiew, 1766–73 von den Russen in Kaluga gefangen gehalten, st. 1774; er hatte eine große Bibliothek gesammelt, welche er seiner Nation testamentarisch zurückließ; 1795 wurde sie auf Befehl Katharinas II. nach Petersburg gebracht. Sein Bruder Andreas Stanislaus, Bischof von Krakau, gest. 1758, wirkte gleich ihm für kirchliches u. wissenschaftliches Leben in Polen.


Zama, eine der bedeutendsten Städte Numidiens, historisch merkwürdig durch Hannibals Niederlage 202 v. Chr.


Zambeccari, Francesco, geb. 1756 zu Bologna, erst span., dann russ. Seeoffizier, beschäftigte sich viel mit der Aeronautik, verunglückte auf einer Luftfahrt 21. Sept. 1812, indem der Ballon Feuer sing.


Zambese, Strom in Südafrika, in seinem obern Laufe erst durch Livingstons Entdeckungen bekannt geworden, mündet in Mozambique in den indischen Ocean; er bildet eine Hauptstraße des Verkehrs der Binnenneger mit den portug. Colonien.


Zamboni, Giuseppe, geb. 1776, Professor zu Verona, gest. 1846, Erfinder der nach ihm benannten Säule; diese besteht aus wechselnden Schichten von unächtem Gold- und Silberpapier, zeigt die Anziehung und Abstoßung der voltaischen Säule an den Polen, aber nicht die chemischen Wirkungen.


Zambos, im ehemals span. Amerika Namen der von Indianern und Negern erzeugten Mischlinge.


Zamojski, altes, reiches poln. Geschlecht. Jan, geb. 1542, studierte in Paris, Straßburg u. Padua die Rechte, war 1573 Präsident des Reichstags u. setzte die Wahl Heinrichs von Valois zum Könige durch; ebenso bewirkte er später die Wahl Stephan Bathoris sowie Sigismunds von Schweden, nöthigte Rußland 1582 zum Frieden, bekämpfte 1595–96 Tataren und Kosaken mit Glück, gründete 1588 Stadt und Festung Zamosk, wo er 1605 st. Unheilvoll erwies sich das von ihm ausgegangene Gesetz, demzufolge jeder poln. Edelmann persönlich bei der Wahl des Königs stimmen durfte. – Andreas, Graf Z., 1764 Krongroßkanzler, zog sich 1767 vor dem russ. Einflusse zurück, ordnete 1776 die neue poln. Gesetzsammlung; st. 1792.


Zamolxis, nach anderer Lesart Zalmoxis, ein Gott der Geten, von den späteren Griechen zu einem Schüler des Pythagoras u. Volksbetrüger gestempelt; wird aus dem Lithauischen Zemeluks d. b. Erdgott, erklärt.


Zamora, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz, am untern Duero, Bischofsitz, alte Festungswerke, 10000 E., Leine- und Wollemanufakturen.


Zamora, Antonio de, ein Kammerherr Philipps V. von Spanien (1701 bis 1746), lieferte gute Bühnenstücke (Mazariegos y Monsalves; el hechizado por fuerza), weiters ohne poetischen Gehalt.


Zamosk (Samotsch), poln.-russ. Festung im Gouv. Lublin, mit 5000 E.,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0769" n="768"/>
keineswegs ein großer Gesetzgeber, auch weiß die Geschichte nichts von der Dauer oder Heilsamkeit seines Werkes.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zallinger</hi><hi rendition="#g">zum Thurn</hi>, Jak. Anton, Theolog und Philosoph, gebürtig aus Botzen, wurde Jesuit, lehrte Philosophie zu Augsburg, München, Trient, Dillingen u. Innsbruck, an welch letzterem Orte ein Bruder von ihm, <hi rendition="#g">Franz Seraphin</hi> (geb. 1743, gest. 1804) sich als Professor der Physik einen Namen erworben hatte, st. 1813 in seiner Vaterstadt; seine Schriften, namentlich die über den Kantianismus, verdienten mehr Beachtung als sie gefunden haben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zallwein</hi>, Adam, mit dem Klosternamen <hi rendition="#g">Gregor</hi>, geb. 1712 zu Oberwichtach im bayerischen Walde, wurde 1733 im Kloster Wessobrunn Benedictiner, Professor des canonischen Rechtes und geistlicher Rath in Salzburg, wo er 1766 st., neben Espen, Zech, Riegger, Neller u. a. Z. machte sich um die systematische Bearbeitung, Erläuterung u. Sammlung des kathol. Kirchenrechtes verdient.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zaluski</hi>, poln. Geschlecht, in mehren Mitgliedern durch Patriotismus und Gelehrsamkeit ausgezeichnet. <hi rendition="#g">Andreas Chrysost.</hi> Z., geb. um 1650, Bischof von Ermeland, gest. 1711, hinterließ &#x201E;<hi rendition="#i">Epistolae historico-familiares</hi>&#x201C; 4 Bde., Braunsb. 1709. Sein Neffe <hi rendition="#g">Joseph Andreas</hi>, geb. 1701, Bischof von Kiew, 1766&#x2013;73 von den Russen in Kaluga gefangen gehalten, st. 1774; er hatte eine große Bibliothek gesammelt, welche er seiner Nation testamentarisch zurückließ; 1795 wurde sie auf Befehl Katharinas II. nach Petersburg gebracht. Sein Bruder <hi rendition="#g">Andreas Stanislaus</hi>, Bischof von Krakau, gest. 1758, wirkte gleich ihm für kirchliches u. wissenschaftliches Leben in Polen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zama</hi>, eine der bedeutendsten Städte Numidiens, historisch merkwürdig durch Hannibals Niederlage 202 v. Chr.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zambeccari</hi>, Francesco, geb. 1756 zu Bologna, erst span., dann russ. Seeoffizier, beschäftigte sich viel mit der Aeronautik, verunglückte auf einer Luftfahrt 21. Sept. 1812, indem der Ballon Feuer sing.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zambese</hi>, Strom in Südafrika, in seinem obern Laufe erst durch Livingstons Entdeckungen bekannt geworden, mündet in Mozambique in den indischen Ocean; er bildet eine Hauptstraße des Verkehrs der Binnenneger mit den portug. Colonien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zamboni</hi>, Giuseppe, geb. 1776, Professor zu Verona, gest. 1846, Erfinder der nach ihm benannten Säule; diese besteht aus wechselnden Schichten von unächtem Gold- und Silberpapier, zeigt die Anziehung und Abstoßung der voltaischen Säule an den Polen, aber nicht die chemischen Wirkungen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zambos</hi>, im ehemals span. Amerika Namen der von Indianern und Negern erzeugten Mischlinge.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zamojski</hi>, altes, reiches poln. Geschlecht. Jan, geb. 1542, studierte in Paris, Straßburg u. Padua die Rechte, war 1573 Präsident des Reichstags u. setzte die Wahl Heinrichs von Valois zum Könige durch; ebenso bewirkte er später die Wahl Stephan Bathoris sowie Sigismunds von Schweden, nöthigte Rußland 1582 zum Frieden, bekämpfte 1595&#x2013;96 Tataren und Kosaken mit Glück, gründete 1588 Stadt und Festung <hi rendition="#g">Zamosk</hi>, wo er 1605 st. Unheilvoll erwies sich das von ihm ausgegangene Gesetz, demzufolge jeder poln. Edelmann persönlich bei der Wahl des Königs stimmen durfte. &#x2013; <hi rendition="#g">Andreas</hi>, Graf Z., 1764 Krongroßkanzler, zog sich 1767 vor dem russ. Einflusse zurück, ordnete 1776 die neue poln. Gesetzsammlung; st. 1792.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zamolxis</hi>, nach anderer Lesart <hi rendition="#g">Zalmoxis</hi>, ein Gott der Geten, von den späteren Griechen zu einem Schüler des Pythagoras u. Volksbetrüger gestempelt; wird aus dem Lithauischen Zemeluks d. b. Erdgott, erklärt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zamora</hi>, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz, am untern Duero, Bischofsitz, alte Festungswerke, 10000 E., Leine- und Wollemanufakturen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zamora</hi>, Antonio de, ein Kammerherr Philipps V. von Spanien (1701 bis 1746), lieferte gute Bühnenstücke <hi rendition="#i">(Mazariegos y Monsalves; el hechizado por fuerza)</hi>, weiters ohne poetischen Gehalt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zamosk</hi> (Samotsch), poln.-russ. Festung im Gouv. Lublin, mit 5000 E.,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[768/0769] keineswegs ein großer Gesetzgeber, auch weiß die Geschichte nichts von der Dauer oder Heilsamkeit seines Werkes. Zallinger zum Thurn, Jak. Anton, Theolog und Philosoph, gebürtig aus Botzen, wurde Jesuit, lehrte Philosophie zu Augsburg, München, Trient, Dillingen u. Innsbruck, an welch letzterem Orte ein Bruder von ihm, Franz Seraphin (geb. 1743, gest. 1804) sich als Professor der Physik einen Namen erworben hatte, st. 1813 in seiner Vaterstadt; seine Schriften, namentlich die über den Kantianismus, verdienten mehr Beachtung als sie gefunden haben. Zallwein, Adam, mit dem Klosternamen Gregor, geb. 1712 zu Oberwichtach im bayerischen Walde, wurde 1733 im Kloster Wessobrunn Benedictiner, Professor des canonischen Rechtes und geistlicher Rath in Salzburg, wo er 1766 st., neben Espen, Zech, Riegger, Neller u. a. Z. machte sich um die systematische Bearbeitung, Erläuterung u. Sammlung des kathol. Kirchenrechtes verdient. Zaluski, poln. Geschlecht, in mehren Mitgliedern durch Patriotismus und Gelehrsamkeit ausgezeichnet. Andreas Chrysost. Z., geb. um 1650, Bischof von Ermeland, gest. 1711, hinterließ „Epistolae historico-familiares“ 4 Bde., Braunsb. 1709. Sein Neffe Joseph Andreas, geb. 1701, Bischof von Kiew, 1766–73 von den Russen in Kaluga gefangen gehalten, st. 1774; er hatte eine große Bibliothek gesammelt, welche er seiner Nation testamentarisch zurückließ; 1795 wurde sie auf Befehl Katharinas II. nach Petersburg gebracht. Sein Bruder Andreas Stanislaus, Bischof von Krakau, gest. 1758, wirkte gleich ihm für kirchliches u. wissenschaftliches Leben in Polen. Zama, eine der bedeutendsten Städte Numidiens, historisch merkwürdig durch Hannibals Niederlage 202 v. Chr. Zambeccari, Francesco, geb. 1756 zu Bologna, erst span., dann russ. Seeoffizier, beschäftigte sich viel mit der Aeronautik, verunglückte auf einer Luftfahrt 21. Sept. 1812, indem der Ballon Feuer sing. Zambese, Strom in Südafrika, in seinem obern Laufe erst durch Livingstons Entdeckungen bekannt geworden, mündet in Mozambique in den indischen Ocean; er bildet eine Hauptstraße des Verkehrs der Binnenneger mit den portug. Colonien. Zamboni, Giuseppe, geb. 1776, Professor zu Verona, gest. 1846, Erfinder der nach ihm benannten Säule; diese besteht aus wechselnden Schichten von unächtem Gold- und Silberpapier, zeigt die Anziehung und Abstoßung der voltaischen Säule an den Polen, aber nicht die chemischen Wirkungen. Zambos, im ehemals span. Amerika Namen der von Indianern und Negern erzeugten Mischlinge. Zamojski, altes, reiches poln. Geschlecht. Jan, geb. 1542, studierte in Paris, Straßburg u. Padua die Rechte, war 1573 Präsident des Reichstags u. setzte die Wahl Heinrichs von Valois zum Könige durch; ebenso bewirkte er später die Wahl Stephan Bathoris sowie Sigismunds von Schweden, nöthigte Rußland 1582 zum Frieden, bekämpfte 1595–96 Tataren und Kosaken mit Glück, gründete 1588 Stadt und Festung Zamosk, wo er 1605 st. Unheilvoll erwies sich das von ihm ausgegangene Gesetz, demzufolge jeder poln. Edelmann persönlich bei der Wahl des Königs stimmen durfte. – Andreas, Graf Z., 1764 Krongroßkanzler, zog sich 1767 vor dem russ. Einflusse zurück, ordnete 1776 die neue poln. Gesetzsammlung; st. 1792. Zamolxis, nach anderer Lesart Zalmoxis, ein Gott der Geten, von den späteren Griechen zu einem Schüler des Pythagoras u. Volksbetrüger gestempelt; wird aus dem Lithauischen Zemeluks d. b. Erdgott, erklärt. Zamora, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz, am untern Duero, Bischofsitz, alte Festungswerke, 10000 E., Leine- und Wollemanufakturen. Zamora, Antonio de, ein Kammerherr Philipps V. von Spanien (1701 bis 1746), lieferte gute Bühnenstücke (Mazariegos y Monsalves; el hechizado por fuerza), weiters ohne poetischen Gehalt. Zamosk (Samotsch), poln.-russ. Festung im Gouv. Lublin, mit 5000 E.,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/769
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 768. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/769>, abgerufen am 29.04.2024.