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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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in Petersburg, 1812-20 Gesandter in Petersburg, 1823 in Konstantinopel, 1824-25 erster Minister Ferdinands VII., Absolutist, aber Gegner der Ultras, konnte sich deßwegen nicht hatten; 1833-34 kam er abermals an das Staatsruder, mußte aber diesmal den Constitutionellen weichen, st. 1850.


Zebra lat. equus Zebra, eine Art der Gattung Pferde, von der Gestalt des Esels, schön und regelmäßig schwarz gestreift auf weißem Grunde, lebt in Heerden im südl. Afrika, ist wild, boshaft u. sehr schwer zu zähmen.


Zebu, Buckelochs, s. Ochs.


Zeche, eigentlich Gilde, Zunft; im Bergwesen das. einer Gesellschaft verliehene Feld, aus 32 Z. ntheilen od. 128 Kuxen bestehend; die Ordnung, in welcher von Gemeindegliedern eine bestimmte Verpflichtung zu entrichten ist.


Zechine, der venet. Dukate, von der venet. Münzstätte (a Zecca) genannt; s. Dukate.


Zecken, lat. ixodes, Gattung Insekten aus der Ordnung der Tracheenspinnen, halten sich in Waldungen im Gebüsche auf und lassen sich auf vorübergehende Säugethiere, auch auf den Menschen, niederfallen, in deren Haut sie sich mit ihrem Rüssel so fest einbohren, daß man sie nicht entfernen kann, ohne daß der Leib vom Rüssel abreißt, der dann in der Wunde stecken bleibt. Sie fallen indeß, sobald sie sich vollgesoffen haben, von selbst ab.


Zedekia, Zidkia, Sedekias, ursprünglich Mathanias, der 3. Sohn des jüdischen Königs Josias, wurde 598 v. Chr. tributpflichtiger König von Juda durch Nabuchodonosor, nach 10jähriger trauriger Regierung aber als Empörer ins babylonische Exil geschleppt; über seine Regierungsgeschichte s. 2 Kön. 24, 17-25. 21; 2 Chron. 36, 11-18; Jerem. 37-39, 52 vergl. mit 28 bis 34, sowie den Artikel Juda im III. Bd. Seite 504.


Zedler, Joh. Heinr., geb. 1706 zu Breslau, Buchhändler in Leipzig, wo er um 1760 st., bekannt durch den Verlag des nach ihm benannten, noch heute vielfach brauchbaren und jedenfalls historisch interessant bleibenden "Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste" (Lpz. 1731-54, 68 Bde.).


Zedlitz Jos. Christian von, ein guter österr. Dichter, geb. 1790 zu Schloß Johannesberg in österr. Schlesien, focht 1806-11 als Offizier gegen Napoleon I., war einer der ersten, welche diesen Helden des Jahrh. befangen, lebte bis 1837 als Privatmann, trat abermals in Dienst und zog sich 1848 als Kammerherr wiederum ins Privatleben (nach Steyermark) zurück. Mit seinen Dramen (Turturell, Zwei Nächte zu Valladolid, Kerker und Krone u. s. w.), worin er sich an die Romantiker und Schicksalstragödianten anschloß, machte er kein besonderes Glück, dagegen waren vortrefflich die Todtenkränze (1828) u. Gedichte (1832; die "nächtliche Heerschau" ist in Deutschland und Frankreich populär geworden), nicht minder das Märchen "Waldfräulein" in 18 Abenteuern, die Uebersetzung von Byrons "Childe Harold" und sein "Soldatenbüchlein" (Wien 1849-50, 2 Hefte). Neuestes die "Altnordischen Bilder" (Stuttg. 1850).


Zeeland, Seeland, westlichste Provinz des Königreichs der Niederlande, aus den Inseln der Scheldemündung u. dem von den Generalstaaten eroberten Theile Ostflanderns (Staatenflandern) bestehend, 35 #M. großes, flaches, zum Theil sumpfiges Land, mit 165000 E., ist in die Distrikte Middelburg, Goes u. Ziericksee eingetheilt.


Zehen, die äußersten Glieder der Füße, in Form u. Stellung den Fingern der Hand entsprechend. An Beweglichkeit stehen die Z. den Fingern weit nach. besonders gilt dies von der großen Zehe im Vergleich zum Daumen. Nur bei den Affen hat die große Zehe die freie Beweglichkeit des Daumens (daher Vierhänder genannt). Auch haben die Affen unter allen Thieren allein Nägel wie der Mensch. Bei den übrigen Thieren mit Z. sind die Nägel entweder in Hufe, welche die Z. umgeben, oder in Krallen umgewandelt, letztere bei den reißenden Thieren beweglich. Viele Säugethiere treten nur auf den Z. auf (Z.gänger).


Zehnte, latein. decimae, Abgabe des 10. Theils des Güternutzens vom Z.schuldner

in Petersburg, 1812–20 Gesandter in Petersburg, 1823 in Konstantinopel, 1824–25 erster Minister Ferdinands VII., Absolutist, aber Gegner der Ultras, konnte sich deßwegen nicht hatten; 1833–34 kam er abermals an das Staatsruder, mußte aber diesmal den Constitutionellen weichen, st. 1850.


Zebra lat. equus Zebra, eine Art der Gattung Pferde, von der Gestalt des Esels, schön und regelmäßig schwarz gestreift auf weißem Grunde, lebt in Heerden im südl. Afrika, ist wild, boshaft u. sehr schwer zu zähmen.


Zebu, Buckelochs, s. Ochs.


Zeche, eigentlich Gilde, Zunft; im Bergwesen das. einer Gesellschaft verliehene Feld, aus 32 Z. ntheilen od. 128 Kuxen bestehend; die Ordnung, in welcher von Gemeindegliedern eine bestimmte Verpflichtung zu entrichten ist.


Zechine, der venet. Dukate, von der venet. Münzstätte (a Zecca) genannt; s. Dukate.


Zecken, lat. ixodes, Gattung Insekten aus der Ordnung der Tracheenspinnen, halten sich in Waldungen im Gebüsche auf und lassen sich auf vorübergehende Säugethiere, auch auf den Menschen, niederfallen, in deren Haut sie sich mit ihrem Rüssel so fest einbohren, daß man sie nicht entfernen kann, ohne daß der Leib vom Rüssel abreißt, der dann in der Wunde stecken bleibt. Sie fallen indeß, sobald sie sich vollgesoffen haben, von selbst ab.


Zedekia, Zidkia, Sedekias, ursprünglich Mathanias, der 3. Sohn des jüdischen Königs Josias, wurde 598 v. Chr. tributpflichtiger König von Juda durch Nabuchodonosor, nach 10jähriger trauriger Regierung aber als Empörer ins babylonische Exil geschleppt; über seine Regierungsgeschichte s. 2 Kön. 24, 17–25. 21; 2 Chron. 36, 11–18; Jerem. 37–39, 52 vergl. mit 28 bis 34, sowie den Artikel Juda im III. Bd. Seite 504.


Zedler, Joh. Heinr., geb. 1706 zu Breslau, Buchhändler in Leipzig, wo er um 1760 st., bekannt durch den Verlag des nach ihm benannten, noch heute vielfach brauchbaren und jedenfalls historisch interessant bleibenden „Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste“ (Lpz. 1731–54, 68 Bde.).


Zedlitz Jos. Christian von, ein guter österr. Dichter, geb. 1790 zu Schloß Johannesberg in österr. Schlesien, focht 1806–11 als Offizier gegen Napoleon I., war einer der ersten, welche diesen Helden des Jahrh. befangen, lebte bis 1837 als Privatmann, trat abermals in Dienst und zog sich 1848 als Kammerherr wiederum ins Privatleben (nach Steyermark) zurück. Mit seinen Dramen (Turturell, Zwei Nächte zu Valladolid, Kerker und Krone u. s. w.), worin er sich an die Romantiker und Schicksalstragödianten anschloß, machte er kein besonderes Glück, dagegen waren vortrefflich die Todtenkränze (1828) u. Gedichte (1832; die „nächtliche Heerschau“ ist in Deutschland und Frankreich populär geworden), nicht minder das Märchen „Waldfräulein“ in 18 Abenteuern, die Uebersetzung von Byrons „Childe Harold“ und sein „Soldatenbüchlein“ (Wien 1849–50, 2 Hefte). Neuestes die „Altnordischen Bilder“ (Stuttg. 1850).


Zeeland, Seeland, westlichste Provinz des Königreichs der Niederlande, aus den Inseln der Scheldemündung u. dem von den Generalstaaten eroberten Theile Ostflanderns (Staatenflandern) bestehend, 35 □M. großes, flaches, zum Theil sumpfiges Land, mit 165000 E., ist in die Distrikte Middelburg, Goes u. Ziericksee eingetheilt.


Zehen, die äußersten Glieder der Füße, in Form u. Stellung den Fingern der Hand entsprechend. An Beweglichkeit stehen die Z. den Fingern weit nach. besonders gilt dies von der großen Zehe im Vergleich zum Daumen. Nur bei den Affen hat die große Zehe die freie Beweglichkeit des Daumens (daher Vierhänder genannt). Auch haben die Affen unter allen Thieren allein Nägel wie der Mensch. Bei den übrigen Thieren mit Z. sind die Nägel entweder in Hufe, welche die Z. umgeben, oder in Krallen umgewandelt, letztere bei den reißenden Thieren beweglich. Viele Säugethiere treten nur auf den Z. auf (Z.gänger).


Zehnte, latein. decimae, Abgabe des 10. Theils des Güternutzens vom Z.schuldner

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[771/0772] in Petersburg, 1812–20 Gesandter in Petersburg, 1823 in Konstantinopel, 1824–25 erster Minister Ferdinands VII., Absolutist, aber Gegner der Ultras, konnte sich deßwegen nicht hatten; 1833–34 kam er abermals an das Staatsruder, mußte aber diesmal den Constitutionellen weichen, st. 1850. Zebra lat. equus Zebra, eine Art der Gattung Pferde, von der Gestalt des Esels, schön und regelmäßig schwarz gestreift auf weißem Grunde, lebt in Heerden im südl. Afrika, ist wild, boshaft u. sehr schwer zu zähmen. Zebu, Buckelochs, s. Ochs. Zeche, eigentlich Gilde, Zunft; im Bergwesen das. einer Gesellschaft verliehene Feld, aus 32 Z. ntheilen od. 128 Kuxen bestehend; die Ordnung, in welcher von Gemeindegliedern eine bestimmte Verpflichtung zu entrichten ist. Zechine, der venet. Dukate, von der venet. Münzstätte (a Zecca) genannt; s. Dukate. Zecken, lat. ixodes, Gattung Insekten aus der Ordnung der Tracheenspinnen, halten sich in Waldungen im Gebüsche auf und lassen sich auf vorübergehende Säugethiere, auch auf den Menschen, niederfallen, in deren Haut sie sich mit ihrem Rüssel so fest einbohren, daß man sie nicht entfernen kann, ohne daß der Leib vom Rüssel abreißt, der dann in der Wunde stecken bleibt. Sie fallen indeß, sobald sie sich vollgesoffen haben, von selbst ab. Zedekia, Zidkia, Sedekias, ursprünglich Mathanias, der 3. Sohn des jüdischen Königs Josias, wurde 598 v. Chr. tributpflichtiger König von Juda durch Nabuchodonosor, nach 10jähriger trauriger Regierung aber als Empörer ins babylonische Exil geschleppt; über seine Regierungsgeschichte s. 2 Kön. 24, 17–25. 21; 2 Chron. 36, 11–18; Jerem. 37–39, 52 vergl. mit 28 bis 34, sowie den Artikel Juda im III. Bd. Seite 504. Zedler, Joh. Heinr., geb. 1706 zu Breslau, Buchhändler in Leipzig, wo er um 1760 st., bekannt durch den Verlag des nach ihm benannten, noch heute vielfach brauchbaren und jedenfalls historisch interessant bleibenden „Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste“ (Lpz. 1731–54, 68 Bde.). Zedlitz Jos. Christian von, ein guter österr. Dichter, geb. 1790 zu Schloß Johannesberg in österr. Schlesien, focht 1806–11 als Offizier gegen Napoleon I., war einer der ersten, welche diesen Helden des Jahrh. befangen, lebte bis 1837 als Privatmann, trat abermals in Dienst und zog sich 1848 als Kammerherr wiederum ins Privatleben (nach Steyermark) zurück. Mit seinen Dramen (Turturell, Zwei Nächte zu Valladolid, Kerker und Krone u. s. w.), worin er sich an die Romantiker und Schicksalstragödianten anschloß, machte er kein besonderes Glück, dagegen waren vortrefflich die Todtenkränze (1828) u. Gedichte (1832; die „nächtliche Heerschau“ ist in Deutschland und Frankreich populär geworden), nicht minder das Märchen „Waldfräulein“ in 18 Abenteuern, die Uebersetzung von Byrons „Childe Harold“ und sein „Soldatenbüchlein“ (Wien 1849–50, 2 Hefte). Neuestes die „Altnordischen Bilder“ (Stuttg. 1850). Zeeland, Seeland, westlichste Provinz des Königreichs der Niederlande, aus den Inseln der Scheldemündung u. dem von den Generalstaaten eroberten Theile Ostflanderns (Staatenflandern) bestehend, 35 □M. großes, flaches, zum Theil sumpfiges Land, mit 165000 E., ist in die Distrikte Middelburg, Goes u. Ziericksee eingetheilt. Zehen, die äußersten Glieder der Füße, in Form u. Stellung den Fingern der Hand entsprechend. An Beweglichkeit stehen die Z. den Fingern weit nach. besonders gilt dies von der großen Zehe im Vergleich zum Daumen. Nur bei den Affen hat die große Zehe die freie Beweglichkeit des Daumens (daher Vierhänder genannt). Auch haben die Affen unter allen Thieren allein Nägel wie der Mensch. Bei den übrigen Thieren mit Z. sind die Nägel entweder in Hufe, welche die Z. umgeben, oder in Krallen umgewandelt, letztere bei den reißenden Thieren beweglich. Viele Säugethiere treten nur auf den Z. auf (Z.gänger). Zehnte, latein. decimae, Abgabe des 10. Theils des Güternutzens vom Z.schuldner

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 771. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/772>, abgerufen am 28.04.2024.