Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite


Zengg, Segnya, königl. Freistadt im ottochaner Regimentsbezirk der kroat. Militärgränze, am awrlakischen Kanal des adriat. Meeres, mit kleinem Hafen, 3100 E.; Sitz eines kath. Bischofs.


Zenith, Scheitelpunkt, derjenige Punkt am Himmelsgewölbe, welcher senkrecht über dem Haupte des Beobachters steht u. diesem als der höchste Punkt am Himmel gilt. Der Bogen des größten Kreises zwischen dem Z. u. einem Gestirne heißt die Z. distanz dieses Gestirnes. Z.distanz und Höhe eines Gestirnes ergänzen sich immer zu 90°.


Zeno, aus Elea in Unteritalien, Philosoph um 500 v. Chr., soll wegen Theilnahme an einer Verschwörung gegen den Tyrannen seiner Vaterstadt in einem Mörser zerstoßen worden sein; vergl. Eleaten.


Zeno, Stifter der stoischen Philosophie, gebürtig aus Kittion, einer Stadt auf Cypern, lebte um 340-260 v. Chr., verlor durch einen Schiffbruch sein Vermögen, wurde dann in Athen ein Schüler des Cynikers Crates, später des Megarikers Stilpon, endlich der Akademiker Xenokrates und Polemo. Nun begann er in der Stoa Poikile selbst zu lehren und eine Schule zu gründen. Man warf ihm vor, er sei ein Eklektiker und habe nicht sowohl in den Lehren als in den Worten anderer Veränderungen vorgenommen. Z. soll sich selbst umgebracht haben; veranlaßt durch den König Antigonus Gonatas setzten ihm die Athener ein Ehrendenkmal mit der Inschrift, sein Leben sei seiner Philosophie gleich gewesen. S. Stoicismus.


Zeno. Kaiser des oström. Reichs von 471-491 nach Chr., ein feiger, wüster Tyrann, der sich aber dennoch gegen furchtbare Aufstände behauptete, sich der Ostgothen nach Italien entledigte, in der Kirchengeschichte durch das Dekret des Henotikon (s. d.) sich einen Platz erwarb.


Zeno, Apostolo, Gelehrter u. Dichter, geb. 1668 zu Venedig, 1715-29 Hofdichter zu Wien, st. 1750 in seiner Vaterstadt; er nahm sich mit Metastasio der Oper an und setzte dieselbe zu den weit gediehenen Fortschritten der Musik in das richtige Verhältniß, lieferte viele Oratorien, welchen neben der Correctheit und Schönheit der Verse auch poetischer Gehalt nicht abgesprochen werden kann (poesie drammatiche, Venez. 1744; epistole. ibid. 1785) und machte sich zugleich verdient als Sammler von historischen Werken (Venez. 1718, 10 Quartbde.). Lebensbeschreibung von F. Negri, Venez. 1816.


Zenobia, Septimia, die weit mehr berühmte als bekannte Königin von Palmyra, Gemahlin des Feldherrn Odenath, welcher die Wirren des röm. Reichs benutzte, um ein syr. Reich mit der Hauptstadt Palmyra zu stiften und 267 n. Chr. ermordet worden sein soll. Z. vergrößerte das Reich mit Mesopotamien u. Aegypten. Kaiser Aurelian machte ihrer Herrschaft 270 n. Chr. ein Ende u. führte sie 273 mit ihren Kindern im Triumphe auf; später stattete er sie mit Landgütern aus, so daß sie ihre Töchter bei vornehmen Römern anbrachte, ihrem Sohne Vabollath wurde ein kleines Fürstenthum in Armenien überlassen. S. Manso: die 30 Tyrannen, die Schriftchen von Wernsdorf (Lips. 1742), Hauteville (La Haye 1758), Capelle (Traj. ad Rhen. 1817), Paulys Reallexikon u. s. f.


Zenodotus, aus Ephesus, eröffnet um 280 v. Chr. die Reihe der alexandrinischen Grammatiker und Sammler u. ist besonders berühmt als der erste, der die homerischen Gesänge zu ordnen und den Text derselben zu berichtigen suchte, sowie als Gegner der Schule des Aristarchus (s. d.).


Zentner, Georg Friedrich, Freiherr von, geb. 1752 zu Heppenheim, Sohn bürgerlicher Eltern, 1779 Professor des Staatsrechts zu Heidelberg, wurde 1799 nach München berufen, 1817 Minister des Innern, 1819 Freiherr, 1823 Justizminister, st. 1835; die bayer. Verfassung ist in ihrer Zusammenstellung wesentlich sein Werk.


Zeolith, Mesotyp, Mineral von gelblicher, graulicher, röthlicher, brauner, fleisch- u. ziegelrother Farbe, auch farblos, besteht aus Thonerdsilicat verbunden mit Natron, und Kalksilicat. Man unterscheidet mehre Gattungen. - Die Z.e blähen sich in der Hitze auf u. schmelzen zu einem Email; gepulvert bilden sie mit Salzsäure eine Gallerte (Steingallerte).


Zengg, Segnya, königl. Freistadt im ottochaner Regimentsbezirk der kroat. Militärgränze, am awrlakischen Kanal des adriat. Meeres, mit kleinem Hafen, 3100 E.; Sitz eines kath. Bischofs.


Zenith, Scheitelpunkt, derjenige Punkt am Himmelsgewölbe, welcher senkrecht über dem Haupte des Beobachters steht u. diesem als der höchste Punkt am Himmel gilt. Der Bogen des größten Kreises zwischen dem Z. u. einem Gestirne heißt die Z. distanz dieses Gestirnes. Z.distanz und Höhe eines Gestirnes ergänzen sich immer zu 90°.


Zeno, aus Elea in Unteritalien, Philosoph um 500 v. Chr., soll wegen Theilnahme an einer Verschwörung gegen den Tyrannen seiner Vaterstadt in einem Mörser zerstoßen worden sein; vergl. Eleaten.


Zeno, Stifter der stoischen Philosophie, gebürtig aus Kittion, einer Stadt auf Cypern, lebte um 340–260 v. Chr., verlor durch einen Schiffbruch sein Vermögen, wurde dann in Athen ein Schüler des Cynikers Crates, später des Megarikers Stilpon, endlich der Akademiker Xenokrates und Polemo. Nun begann er in der Stoa Poikile selbst zu lehren und eine Schule zu gründen. Man warf ihm vor, er sei ein Eklektiker und habe nicht sowohl in den Lehren als in den Worten anderer Veränderungen vorgenommen. Z. soll sich selbst umgebracht haben; veranlaßt durch den König Antigonus Gonatas setzten ihm die Athener ein Ehrendenkmal mit der Inschrift, sein Leben sei seiner Philosophie gleich gewesen. S. Stoicismus.


Zeno. Kaiser des oström. Reichs von 471–491 nach Chr., ein feiger, wüster Tyrann, der sich aber dennoch gegen furchtbare Aufstände behauptete, sich der Ostgothen nach Italien entledigte, in der Kirchengeschichte durch das Dekret des Henotikon (s. d.) sich einen Platz erwarb.


Zeno, Apostolo, Gelehrter u. Dichter, geb. 1668 zu Venedig, 1715–29 Hofdichter zu Wien, st. 1750 in seiner Vaterstadt; er nahm sich mit Metastasio der Oper an und setzte dieselbe zu den weit gediehenen Fortschritten der Musik in das richtige Verhältniß, lieferte viele Oratorien, welchen neben der Correctheit und Schönheit der Verse auch poetischer Gehalt nicht abgesprochen werden kann (poesie drammatiche, Venez. 1744; epistole. ibid. 1785) und machte sich zugleich verdient als Sammler von historischen Werken (Venez. 1718, 10 Quartbde.). Lebensbeschreibung von F. Negri, Venez. 1816.


Zenobia, Septimia, die weit mehr berühmte als bekannte Königin von Palmyra, Gemahlin des Feldherrn Odenath, welcher die Wirren des röm. Reichs benutzte, um ein syr. Reich mit der Hauptstadt Palmyra zu stiften und 267 n. Chr. ermordet worden sein soll. Z. vergrößerte das Reich mit Mesopotamien u. Aegypten. Kaiser Aurelian machte ihrer Herrschaft 270 n. Chr. ein Ende u. führte sie 273 mit ihren Kindern im Triumphe auf; später stattete er sie mit Landgütern aus, so daß sie ihre Töchter bei vornehmen Römern anbrachte, ihrem Sohne Vabollath wurde ein kleines Fürstenthum in Armenien überlassen. S. Manso: die 30 Tyrannen, die Schriftchen von Wernsdorf (Lips. 1742), Hauteville (La Haye 1758), Capelle (Traj. ad Rhen. 1817), Paulys Reallexikon u. s. f.


Zenodotus, aus Ephesus, eröffnet um 280 v. Chr. die Reihe der alexandrinischen Grammatiker und Sammler u. ist besonders berühmt als der erste, der die homerischen Gesänge zu ordnen und den Text derselben zu berichtigen suchte, sowie als Gegner der Schule des Aristarchus (s. d.).


Zentner, Georg Friedrich, Freiherr von, geb. 1752 zu Heppenheim, Sohn bürgerlicher Eltern, 1779 Professor des Staatsrechts zu Heidelberg, wurde 1799 nach München berufen, 1817 Minister des Innern, 1819 Freiherr, 1823 Justizminister, st. 1835; die bayer. Verfassung ist in ihrer Zusammenstellung wesentlich sein Werk.


Zeolith, Mesotyp, Mineral von gelblicher, graulicher, röthlicher, brauner, fleisch- u. ziegelrother Farbe, auch farblos, besteht aus Thonerdsilicat verbunden mit Natron, und Kalksilicat. Man unterscheidet mehre Gattungen. – Die Z.e blähen sich in der Hitze auf u. schmelzen zu einem Email; gepulvert bilden sie mit Salzsäure eine Gallerte (Steingallerte).

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0778" n="777"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zengg</hi>, <hi rendition="#g">Segnya</hi>, königl. Freistadt im ottochaner Regimentsbezirk der kroat. Militärgränze, am awrlakischen Kanal des adriat. Meeres, mit kleinem Hafen, 3100 E.; Sitz eines kath. Bischofs.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zenith</hi>, <hi rendition="#g">Scheitelpunkt</hi>, derjenige Punkt am Himmelsgewölbe, welcher senkrecht über dem Haupte des Beobachters steht u. diesem als der höchste Punkt am Himmel gilt. Der Bogen des größten Kreises zwischen dem Z. u. einem Gestirne heißt die Z. <hi rendition="#g">distanz</hi> dieses Gestirnes. Z.distanz und Höhe eines Gestirnes ergänzen sich immer zu 90°.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zeno</hi>, aus Elea in Unteritalien, Philosoph um 500 v. Chr., soll wegen Theilnahme an einer Verschwörung gegen den Tyrannen seiner Vaterstadt in einem Mörser zerstoßen worden sein; vergl. Eleaten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zeno</hi>, Stifter der stoischen Philosophie, gebürtig aus Kittion, einer Stadt auf Cypern, lebte um 340&#x2013;260 v. Chr., verlor durch einen Schiffbruch sein Vermögen, wurde dann in Athen ein Schüler des Cynikers Crates, später des Megarikers Stilpon, endlich der Akademiker Xenokrates und Polemo. Nun begann er in der Stoa Poikile selbst zu lehren und eine Schule zu gründen. Man warf ihm vor, er sei ein Eklektiker und habe nicht sowohl in den Lehren als in den Worten anderer Veränderungen vorgenommen. Z. soll sich selbst umgebracht haben; veranlaßt durch den König Antigonus Gonatas setzten ihm die Athener ein Ehrendenkmal mit der Inschrift, sein Leben sei seiner Philosophie gleich gewesen. S. Stoicismus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zeno</hi>. Kaiser des oström. Reichs von 471&#x2013;491 nach Chr., ein feiger, wüster Tyrann, der sich aber dennoch gegen furchtbare Aufstände behauptete, sich der Ostgothen nach Italien entledigte, in der Kirchengeschichte durch das Dekret des Henotikon (s. d.) sich einen Platz erwarb.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zeno</hi>, Apostolo, Gelehrter u. Dichter, geb. 1668 zu Venedig, 1715&#x2013;29 Hofdichter zu Wien, st. 1750 in seiner Vaterstadt; er nahm sich mit Metastasio der Oper an und setzte dieselbe zu den weit gediehenen Fortschritten der Musik in das richtige Verhältniß, lieferte viele Oratorien, welchen neben der Correctheit und Schönheit der Verse auch poetischer Gehalt nicht abgesprochen werden kann (<hi rendition="#i">poesie drammatiche, Venez.</hi> 1744; <hi rendition="#i">epistole. ibid.</hi> 1785) und machte sich zugleich verdient als Sammler von historischen Werken (<hi rendition="#i">Venez.</hi> 1718, 10 Quartbde.). Lebensbeschreibung von F. Negri, <hi rendition="#i">Venez.</hi> 1816.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zenobia</hi>, Septimia, die weit mehr berühmte als bekannte Königin von Palmyra, Gemahlin des Feldherrn Odenath, welcher die Wirren des röm. Reichs benutzte, um ein syr. Reich mit der Hauptstadt Palmyra zu stiften und 267 n. Chr. ermordet worden sein soll. Z. vergrößerte das Reich mit Mesopotamien u. Aegypten. Kaiser Aurelian machte ihrer Herrschaft 270 n. Chr. ein Ende u. führte sie 273 mit ihren Kindern im Triumphe auf; später stattete er sie mit Landgütern aus, so daß sie ihre Töchter bei vornehmen Römern anbrachte, ihrem Sohne Vabollath wurde ein kleines Fürstenthum in Armenien überlassen. S. Manso: die 30 Tyrannen, die Schriftchen von Wernsdorf (<hi rendition="#i">Lips.</hi> 1742), Hauteville (La Haye 1758), Capelle (<hi rendition="#i">Traj. ad Rhen.</hi> 1817), Paulys Reallexikon u. s. f.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zenodotus</hi>, aus Ephesus, eröffnet um 280 v. Chr. die Reihe der alexandrinischen Grammatiker und Sammler u. ist besonders berühmt als der erste, der die homerischen Gesänge zu ordnen und den Text derselben zu berichtigen suchte, sowie als Gegner der Schule des Aristarchus (s. d.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zentner</hi>, Georg Friedrich, Freiherr von, geb. 1752 zu Heppenheim, Sohn bürgerlicher Eltern, 1779 Professor des Staatsrechts zu Heidelberg, wurde 1799 nach München berufen, 1817 Minister des Innern, 1819 Freiherr, 1823 Justizminister, st. 1835; die bayer. Verfassung ist in ihrer Zusammenstellung wesentlich sein Werk.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Zeolith</hi>, <hi rendition="#g">Mesotyp</hi>, Mineral von gelblicher, graulicher, röthlicher, brauner, fleisch- u. ziegelrother Farbe, auch farblos, besteht aus Thonerdsilicat verbunden mit Natron, und Kalksilicat. Man unterscheidet mehre Gattungen. &#x2013; Die Z.e blähen sich in der Hitze auf u. schmelzen zu einem Email; gepulvert bilden sie mit Salzsäure eine Gallerte (Steingallerte).
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[777/0778] Zengg, Segnya, königl. Freistadt im ottochaner Regimentsbezirk der kroat. Militärgränze, am awrlakischen Kanal des adriat. Meeres, mit kleinem Hafen, 3100 E.; Sitz eines kath. Bischofs. Zenith, Scheitelpunkt, derjenige Punkt am Himmelsgewölbe, welcher senkrecht über dem Haupte des Beobachters steht u. diesem als der höchste Punkt am Himmel gilt. Der Bogen des größten Kreises zwischen dem Z. u. einem Gestirne heißt die Z. distanz dieses Gestirnes. Z.distanz und Höhe eines Gestirnes ergänzen sich immer zu 90°. Zeno, aus Elea in Unteritalien, Philosoph um 500 v. Chr., soll wegen Theilnahme an einer Verschwörung gegen den Tyrannen seiner Vaterstadt in einem Mörser zerstoßen worden sein; vergl. Eleaten. Zeno, Stifter der stoischen Philosophie, gebürtig aus Kittion, einer Stadt auf Cypern, lebte um 340–260 v. Chr., verlor durch einen Schiffbruch sein Vermögen, wurde dann in Athen ein Schüler des Cynikers Crates, später des Megarikers Stilpon, endlich der Akademiker Xenokrates und Polemo. Nun begann er in der Stoa Poikile selbst zu lehren und eine Schule zu gründen. Man warf ihm vor, er sei ein Eklektiker und habe nicht sowohl in den Lehren als in den Worten anderer Veränderungen vorgenommen. Z. soll sich selbst umgebracht haben; veranlaßt durch den König Antigonus Gonatas setzten ihm die Athener ein Ehrendenkmal mit der Inschrift, sein Leben sei seiner Philosophie gleich gewesen. S. Stoicismus. Zeno. Kaiser des oström. Reichs von 471–491 nach Chr., ein feiger, wüster Tyrann, der sich aber dennoch gegen furchtbare Aufstände behauptete, sich der Ostgothen nach Italien entledigte, in der Kirchengeschichte durch das Dekret des Henotikon (s. d.) sich einen Platz erwarb. Zeno, Apostolo, Gelehrter u. Dichter, geb. 1668 zu Venedig, 1715–29 Hofdichter zu Wien, st. 1750 in seiner Vaterstadt; er nahm sich mit Metastasio der Oper an und setzte dieselbe zu den weit gediehenen Fortschritten der Musik in das richtige Verhältniß, lieferte viele Oratorien, welchen neben der Correctheit und Schönheit der Verse auch poetischer Gehalt nicht abgesprochen werden kann (poesie drammatiche, Venez. 1744; epistole. ibid. 1785) und machte sich zugleich verdient als Sammler von historischen Werken (Venez. 1718, 10 Quartbde.). Lebensbeschreibung von F. Negri, Venez. 1816. Zenobia, Septimia, die weit mehr berühmte als bekannte Königin von Palmyra, Gemahlin des Feldherrn Odenath, welcher die Wirren des röm. Reichs benutzte, um ein syr. Reich mit der Hauptstadt Palmyra zu stiften und 267 n. Chr. ermordet worden sein soll. Z. vergrößerte das Reich mit Mesopotamien u. Aegypten. Kaiser Aurelian machte ihrer Herrschaft 270 n. Chr. ein Ende u. führte sie 273 mit ihren Kindern im Triumphe auf; später stattete er sie mit Landgütern aus, so daß sie ihre Töchter bei vornehmen Römern anbrachte, ihrem Sohne Vabollath wurde ein kleines Fürstenthum in Armenien überlassen. S. Manso: die 30 Tyrannen, die Schriftchen von Wernsdorf (Lips. 1742), Hauteville (La Haye 1758), Capelle (Traj. ad Rhen. 1817), Paulys Reallexikon u. s. f. Zenodotus, aus Ephesus, eröffnet um 280 v. Chr. die Reihe der alexandrinischen Grammatiker und Sammler u. ist besonders berühmt als der erste, der die homerischen Gesänge zu ordnen und den Text derselben zu berichtigen suchte, sowie als Gegner der Schule des Aristarchus (s. d.). Zentner, Georg Friedrich, Freiherr von, geb. 1752 zu Heppenheim, Sohn bürgerlicher Eltern, 1779 Professor des Staatsrechts zu Heidelberg, wurde 1799 nach München berufen, 1817 Minister des Innern, 1819 Freiherr, 1823 Justizminister, st. 1835; die bayer. Verfassung ist in ihrer Zusammenstellung wesentlich sein Werk. Zeolith, Mesotyp, Mineral von gelblicher, graulicher, röthlicher, brauner, fleisch- u. ziegelrother Farbe, auch farblos, besteht aus Thonerdsilicat verbunden mit Natron, und Kalksilicat. Man unterscheidet mehre Gattungen. – Die Z.e blähen sich in der Hitze auf u. schmelzen zu einem Email; gepulvert bilden sie mit Salzsäure eine Gallerte (Steingallerte).

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/778
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 777. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/778>, abgerufen am 29.04.2024.