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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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wiederkäuenden Säugethiere, mit zusammengedrückten, nach oben gerichteten und nach hinten gekrümmten Hörnern, das Kinn gewöhnlich mit einem Barte versehen; der Schwanz kurz und meist in die Höhe stehend. Es sind kräftige, lebhafte Thiere, hauptsächlich in gebirgigen Gegenden in Truppen beisammen und sehr geschickt im Klettern. Die wilde Z., Bezoar-Z. (C. aegagrus), mit vorn scharfkantigen Hörnern, die beim Männchen bis 3' lang werden; lebt heerdenweis auf dem Kaukasus. Von der wilden Z. stammt unsere bekannte Haus-Z. (c. hircus). Abarten: die Angora-Z., in Syrien, liefert das Kämelgarn (unrichtig Kameelgarn genannt). Noch kostbarer ist die Wolle der Caschemir-Z. und der ihr ähnlichen thibetanischen, beide auf dem Himalaya. Aus ihrem seinen, unter den Seidehaaren liegenden Wollhaare, von dem jede Z. jährlich nur 8-10 Loth erzeugt, werden die theuren Caschemirshawls verfertigt (das Stück von 50 bis 1000 Thlr.). - Zu den Z.n gehört ferner der Steinbock (s. d.).


Ziegel, aus Thon angefertigte u. im Feuer gebrannte Steine. Das geeignetste Material hiezu ist eine Mischung von Thon oder Lehm mit einer sog. magern Erde, od. mit gebranntem Thon, Sand, Mergel etc., welche Mischung nöthig ist, um das Schwinden der geformten Steine beim Trocknen u. Brennen zu vermindern. Diese Mischung wird dann möglichst von Beimengungen gereinigt durch Liegenlassen an der Luft, Treten mit bloßen Füßen, Auslesen harter Theile und Bearbeiten mit Schaufel u. Hacke. Vor dem Brennen müssen die aus der so zubereiteten Masse geformten Z. sehr gut getrocknet werden, was in den Z. hütten geschieht; noch vorhandene Feuchtigkeit würde beim Brennen den Z. zersprengen. Das Brennen geschieht in eigenen Z. öfen von ungefähr 12' Höhe und Breite u. gegen 30' Länge. Bei jedem einzelnen Brande werden 10-30000 Stück zugleich gebrannt. Es geschieht durch mehre Tage und Nächte ununterbrochen fort, bis man aus der Flamme erkennt, daß die Z. gar gebrannt sind. Gute Z. müssen hart gebrannt, fest und ohne Risse sein, sich mit dem Hammer bearbeiten lassen und dürfen durch Feuchtigkeit und Frost nicht zerbröckeln. Die Farbe der Z. hängt vom größern oder geringern Eisengehalt des Thones ab, gewöhnlich roth durch Eisenoxyd; bei gelbrother Farbe war die Hitze unzureichend; in sehr hoher Hitze gebrannt, werden sie grau (Reduction des Eisenoxyds zu Oxyduloxyd). - Die Kunst der Z.bereitung wurde schon in den frühesten Zeiten geübt, so in Assyrien u. Aegypten, und später durch die Griechen und Römer sehr vervollkommnet.


Ziegelthee, s. Thee.


Ziegenbalg, Bartholomäus, protest. Theolog und Missionär, geb. 1683 zu Pulsnitz in der Lausitz, ging im Auftrage Friedrichs IV. von Dänemark nach Trankebar auf der Küste Koromandel u. begründete daselbst die erste prot. Missionsanstalt 1706, st. 1719; er machte sich um das Tamulische verdient u. gab namentlich eine grammatica tamulica (Halle 1716) heraus.


Ziegenhain, von 1173-1450 eigene Grafschaft, einer Seitenlinie der Landgrasen von Thüringen gehörig, jetzt kurhess. Die Stadt Z. an der Schwalm, mit 1800 E., Schloß, jetzt Staatsgefängniß, ehemals Festung.


Ziegenhain, Dorf bei Jena, bekannt durch die Z. er, Stöcke aus Cornelkirschbaum.


Ziegenpeter, s. Bauernwetzel.


Ziegenrück, preuß.-sächs. Stadt im Reg.-Bez. Erfurt, an der Saale, mit 1100 E.


Zieger, käseartige Substanz, welche nach der Käsebereitung in den Molken zurückbleibt, durch erhöhte Temperatur und den Zusatz einer Säure auszuscheiden; vgl. Schabzieger.


Ziegler, Friedr. Wilh., geb. 1761 zu Braunschweig, viele Jahre Schauspieler zu Wien, wo er 1827 st., über schwemmte als Theaterdichter gleich Julius Voß u. a. die deutschen Bühnen mit Stücken in Kotzebues Manier.


Ziegler, Gregor Thomas von Aquin, ausgezeichneter Theolog u. Kirchenfürst, geb. 1770 zu Kirchheim in Schwaben, im Kloster Wiblingen ein Gefährte des

wiederkäuenden Säugethiere, mit zusammengedrückten, nach oben gerichteten und nach hinten gekrümmten Hörnern, das Kinn gewöhnlich mit einem Barte versehen; der Schwanz kurz und meist in die Höhe stehend. Es sind kräftige, lebhafte Thiere, hauptsächlich in gebirgigen Gegenden in Truppen beisammen und sehr geschickt im Klettern. Die wilde Z., Bezoar-Z. (C. aegagrus), mit vorn scharfkantigen Hörnern, die beim Männchen bis 3' lang werden; lebt heerdenweis auf dem Kaukasus. Von der wilden Z. stammt unsere bekannte Haus-Z. (c. hircus). Abarten: die Angora-Z., in Syrien, liefert das Kämelgarn (unrichtig Kameelgarn genannt). Noch kostbarer ist die Wolle der Caschemir-Z. und der ihr ähnlichen thibetanischen, beide auf dem Himalaya. Aus ihrem seinen, unter den Seidehaaren liegenden Wollhaare, von dem jede Z. jährlich nur 8–10 Loth erzeugt, werden die theuren Caschemirshawls verfertigt (das Stück von 50 bis 1000 Thlr.). – Zu den Z.n gehört ferner der Steinbock (s. d.).


Ziegel, aus Thon angefertigte u. im Feuer gebrannte Steine. Das geeignetste Material hiezu ist eine Mischung von Thon oder Lehm mit einer sog. magern Erde, od. mit gebranntem Thon, Sand, Mergel etc., welche Mischung nöthig ist, um das Schwinden der geformten Steine beim Trocknen u. Brennen zu vermindern. Diese Mischung wird dann möglichst von Beimengungen gereinigt durch Liegenlassen an der Luft, Treten mit bloßen Füßen, Auslesen harter Theile und Bearbeiten mit Schaufel u. Hacke. Vor dem Brennen müssen die aus der so zubereiteten Masse geformten Z. sehr gut getrocknet werden, was in den Z. hütten geschieht; noch vorhandene Feuchtigkeit würde beim Brennen den Z. zersprengen. Das Brennen geschieht in eigenen Z. öfen von ungefähr 12' Höhe und Breite u. gegen 30' Länge. Bei jedem einzelnen Brande werden 10–30000 Stück zugleich gebrannt. Es geschieht durch mehre Tage und Nächte ununterbrochen fort, bis man aus der Flamme erkennt, daß die Z. gar gebrannt sind. Gute Z. müssen hart gebrannt, fest und ohne Risse sein, sich mit dem Hammer bearbeiten lassen und dürfen durch Feuchtigkeit und Frost nicht zerbröckeln. Die Farbe der Z. hängt vom größern oder geringern Eisengehalt des Thones ab, gewöhnlich roth durch Eisenoxyd; bei gelbrother Farbe war die Hitze unzureichend; in sehr hoher Hitze gebrannt, werden sie grau (Reduction des Eisenoxyds zu Oxyduloxyd). – Die Kunst der Z.bereitung wurde schon in den frühesten Zeiten geübt, so in Assyrien u. Aegypten, und später durch die Griechen und Römer sehr vervollkommnet.


Ziegelthee, s. Thee.


Ziegenbalg, Bartholomäus, protest. Theolog und Missionär, geb. 1683 zu Pulsnitz in der Lausitz, ging im Auftrage Friedrichs IV. von Dänemark nach Trankebar auf der Küste Koromandel u. begründete daselbst die erste prot. Missionsanstalt 1706, st. 1719; er machte sich um das Tamulische verdient u. gab namentlich eine grammatica tamulica (Halle 1716) heraus.


Ziegenhain, von 1173–1450 eigene Grafschaft, einer Seitenlinie der Landgrasen von Thüringen gehörig, jetzt kurhess. Die Stadt Z. an der Schwalm, mit 1800 E., Schloß, jetzt Staatsgefängniß, ehemals Festung.


Ziegenhain, Dorf bei Jena, bekannt durch die Z. er, Stöcke aus Cornelkirschbaum.


Ziegenpeter, s. Bauernwetzel.


Ziegenrück, preuß.-sächs. Stadt im Reg.-Bez. Erfurt, an der Saale, mit 1100 E.


Zieger, käseartige Substanz, welche nach der Käsebereitung in den Molken zurückbleibt, durch erhöhte Temperatur und den Zusatz einer Säure auszuscheiden; vgl. Schabzieger.


Ziegler, Friedr. Wilh., geb. 1761 zu Braunschweig, viele Jahre Schauspieler zu Wien, wo er 1827 st., über schwemmte als Theaterdichter gleich Julius Voß u. a. die deutschen Bühnen mit Stücken in Kotzebues Manier.


Ziegler, Gregor Thomas von Aquin, ausgezeichneter Theolog u. Kirchenfürst, geb. 1770 zu Kirchheim in Schwaben, im Kloster Wiblingen ein Gefährte des

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[781/0782] wiederkäuenden Säugethiere, mit zusammengedrückten, nach oben gerichteten und nach hinten gekrümmten Hörnern, das Kinn gewöhnlich mit einem Barte versehen; der Schwanz kurz und meist in die Höhe stehend. Es sind kräftige, lebhafte Thiere, hauptsächlich in gebirgigen Gegenden in Truppen beisammen und sehr geschickt im Klettern. Die wilde Z., Bezoar-Z. (C. aegagrus), mit vorn scharfkantigen Hörnern, die beim Männchen bis 3' lang werden; lebt heerdenweis auf dem Kaukasus. Von der wilden Z. stammt unsere bekannte Haus-Z. (c. hircus). Abarten: die Angora-Z., in Syrien, liefert das Kämelgarn (unrichtig Kameelgarn genannt). Noch kostbarer ist die Wolle der Caschemir-Z. und der ihr ähnlichen thibetanischen, beide auf dem Himalaya. Aus ihrem seinen, unter den Seidehaaren liegenden Wollhaare, von dem jede Z. jährlich nur 8–10 Loth erzeugt, werden die theuren Caschemirshawls verfertigt (das Stück von 50 bis 1000 Thlr.). – Zu den Z.n gehört ferner der Steinbock (s. d.). Ziegel, aus Thon angefertigte u. im Feuer gebrannte Steine. Das geeignetste Material hiezu ist eine Mischung von Thon oder Lehm mit einer sog. magern Erde, od. mit gebranntem Thon, Sand, Mergel etc., welche Mischung nöthig ist, um das Schwinden der geformten Steine beim Trocknen u. Brennen zu vermindern. Diese Mischung wird dann möglichst von Beimengungen gereinigt durch Liegenlassen an der Luft, Treten mit bloßen Füßen, Auslesen harter Theile und Bearbeiten mit Schaufel u. Hacke. Vor dem Brennen müssen die aus der so zubereiteten Masse geformten Z. sehr gut getrocknet werden, was in den Z. hütten geschieht; noch vorhandene Feuchtigkeit würde beim Brennen den Z. zersprengen. Das Brennen geschieht in eigenen Z. öfen von ungefähr 12' Höhe und Breite u. gegen 30' Länge. Bei jedem einzelnen Brande werden 10–30000 Stück zugleich gebrannt. Es geschieht durch mehre Tage und Nächte ununterbrochen fort, bis man aus der Flamme erkennt, daß die Z. gar gebrannt sind. Gute Z. müssen hart gebrannt, fest und ohne Risse sein, sich mit dem Hammer bearbeiten lassen und dürfen durch Feuchtigkeit und Frost nicht zerbröckeln. Die Farbe der Z. hängt vom größern oder geringern Eisengehalt des Thones ab, gewöhnlich roth durch Eisenoxyd; bei gelbrother Farbe war die Hitze unzureichend; in sehr hoher Hitze gebrannt, werden sie grau (Reduction des Eisenoxyds zu Oxyduloxyd). – Die Kunst der Z.bereitung wurde schon in den frühesten Zeiten geübt, so in Assyrien u. Aegypten, und später durch die Griechen und Römer sehr vervollkommnet. Ziegelthee, s. Thee. Ziegenbalg, Bartholomäus, protest. Theolog und Missionär, geb. 1683 zu Pulsnitz in der Lausitz, ging im Auftrage Friedrichs IV. von Dänemark nach Trankebar auf der Küste Koromandel u. begründete daselbst die erste prot. Missionsanstalt 1706, st. 1719; er machte sich um das Tamulische verdient u. gab namentlich eine grammatica tamulica (Halle 1716) heraus. Ziegenhain, von 1173–1450 eigene Grafschaft, einer Seitenlinie der Landgrasen von Thüringen gehörig, jetzt kurhess. Die Stadt Z. an der Schwalm, mit 1800 E., Schloß, jetzt Staatsgefängniß, ehemals Festung. Ziegenhain, Dorf bei Jena, bekannt durch die Z. er, Stöcke aus Cornelkirschbaum. Ziegenpeter, s. Bauernwetzel. Ziegenrück, preuß.-sächs. Stadt im Reg.-Bez. Erfurt, an der Saale, mit 1100 E. Zieger, käseartige Substanz, welche nach der Käsebereitung in den Molken zurückbleibt, durch erhöhte Temperatur und den Zusatz einer Säure auszuscheiden; vgl. Schabzieger. Ziegler, Friedr. Wilh., geb. 1761 zu Braunschweig, viele Jahre Schauspieler zu Wien, wo er 1827 st., über schwemmte als Theaterdichter gleich Julius Voß u. a. die deutschen Bühnen mit Stücken in Kotzebues Manier. Ziegler, Gregor Thomas von Aquin, ausgezeichneter Theolog u. Kirchenfürst, geb. 1770 zu Kirchheim in Schwaben, im Kloster Wiblingen ein Gefährte des

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 781. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/782>, abgerufen am 29.04.2024.