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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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der Gedanke der Nation) herausgab und daran arbeitete, seinem Vaterlande auf diplomatischem Wege die nöthige Ruhe zu verschaffen. Bald zog er sich jedoch hoffnungslos von aller Politik zurück, arbeitete in seiner Vaterstadt seine philosophischen Werke aus u. st. schon am 9. Juli 1848. Guizots Werk über die Civilisation Europas hat B. zur Abfassung der class. Schrift angeregt: "Der Protestantismus, verglichen mit dem Katholicismus in seinen Beziehungen zur europ. Civilisation"; ihr folgten die "Briefe an einen Zweifler" (deutsch Regensb. 1852), ein Religionsunterricht für Kinder, der so weit verbreitet ist als die span. Sprache selbst, eine populäre Logik (el Criterio, deutsch 1852), dann aber seine den Geist eines Thomas von Aquin athmenden Hauptwerke, die Filosofia fundamental und eine Filosofia elemental (letztere deutsch Regensb. 1852 bis 1853, 4 Abthlgn.). B.s politische Schriften sind bereits gesammelt, auch kamen 1850 nachgelassene Werke in Barcelona heraus, aber eine Gesammtausgabe fehlt bis jetzt.


Bay (Beh), Michel du, gewöhnlicher latinisirt Bajus genannt, ein berühmter Theologe des 16. Jahrh., der die Erneuerung der pelagianischen Streitigkeiten veranlaßte u. namentlich als Vorläufer des Jansenismus angesehen werden muß; geb. 1513 zu Melun in Belgien, lehrte er zu Löwen 1544-50 mit großem Beifalle Philosophie, wurde Dr. der Theologie und Prof. der hl. Schrift. Sofort bekämpfte er mit seinem Geistesverwandten und Collegen Johann Hessels (gest. 1566) die scholastische Methode und stützte sich bei der Darstellung der Glaubenslehren auf die Bibel und Kirchenväter, namentlich auf Augustinus. Dies und noch mehr sein eigenthümilches System weckte ihm Feinde; als diese 1560 bei der Sorbonne Verwerfung von 18 Sätzen durchgesetzt hatten, suchte Cardinal Granvella zu vermitteln und setzte durch, daß B., Hessels und Jansenius als Deputirte der Universität Löwen auf das Tridentinerconcil geschickt wurden. Zurückgekehrt entwickelte aber B. seine Ansichten bestimmter, Pius V. verdammte 79 Sätze, Gregor XIII. wiederholte 1579 das Verdammungsurtheil; erst jetzt unterwarf sich B., verlor deßhalb auch seine Stellung nicht und st. 1589. Von einem irrigen Begriffe der Natur der Erbsünde ausgehend, kam B. auf den Grundgedanken: die gefallene, der göttlichen Gnade ermangelnde Natur sei völlig ohnmächtig zu jeglichem Guten u. vermöge deßhalb lediglich Sündhaftes zu vollbringen.


Berge. Nach den neuesten Messungen der Engländer ist der Dhawalagiri od. Dhaulagiri nicht der höchste Berg der Erde, sondern erst der dritte in der Reihe. Die höchsten Spitzen sind: Mount Everest 4545 Toisen (zu 6 par. Fuß), Kentschindschunga 4403, Dhaulagiri 4192, Tschumalari 3745, Aconcagua 3738, Schama 3495, Chimborazo 3350, Illimani 3339, Montblanc 2462.


Berlage, Anton, gelehrter Theologe, geb. 1805 zu Münster in Westfalen, 1832 Priester, wurde Privatdocent der Dogmatik an der Akademie zu Münster, 1836 Professor, für das Studienjahr 1855/6 Rector. B. vertrat dem Hermesianismus (s. Hermes, G.) gegenüber das System der Tübinger Schule (Ad. Möhler, v. Drey), schrieb eine "Apologetik der Kirche", Münst. 1835, eine "Einleitung in die christkathol. Dogmatik", ebendas. 1839, und schritt mit seinem "System der kathol. Dogmatik" bis 1857 bis zum 5. Bande vor; lieferte auch Arbeiten in das Kirchen-Lexikon von Wetzer u. Welte.


Brunner, Sebastian, einer der beliebtesten und fruchtbarsten kathol. Dichter u. Schriftsteller, voll gefunden Witzes und Humors, geb. 1814 zu Wien, 1838 Priester, 1844 Doctor der Philosophie, 1848 der Theologie, lebte meist als Seelsorger und Schriftsteller in seiner Vaterstadt, wo er seit 1848 die "Wiener-Kirchenzeitung", eines der tüchtigsten kathol. Journale, herausgibt. B. vereinigt mit einer vielseitigen Bildung eine tüchtige Welt- u. Menschenkenntniß u. eine Satire, die oft köstlich u. mitunter fast allzu derb u. übermüthig losbricht; letzteres ist aber leicht zu verzeihen, weil B.s Satire von einer tiefchristlichen Begeisterung

der Gedanke der Nation) herausgab und daran arbeitete, seinem Vaterlande auf diplomatischem Wege die nöthige Ruhe zu verschaffen. Bald zog er sich jedoch hoffnungslos von aller Politik zurück, arbeitete in seiner Vaterstadt seine philosophischen Werke aus u. st. schon am 9. Juli 1848. Guizots Werk über die Civilisation Europas hat B. zur Abfassung der class. Schrift angeregt: „Der Protestantismus, verglichen mit dem Katholicismus in seinen Beziehungen zur europ. Civilisation“; ihr folgten die „Briefe an einen Zweifler“ (deutsch Regensb. 1852), ein Religionsunterricht für Kinder, der so weit verbreitet ist als die span. Sprache selbst, eine populäre Logik (el Criterio, deutsch 1852), dann aber seine den Geist eines Thomas von Aquin athmenden Hauptwerke, die Filosofia fundamental und eine Filosofia elemental (letztere deutsch Regensb. 1852 bis 1853, 4 Abthlgn.). B.s politische Schriften sind bereits gesammelt, auch kamen 1850 nachgelassene Werke in Barcelona heraus, aber eine Gesammtausgabe fehlt bis jetzt.


Bay (Beh), Michel du, gewöhnlicher latinisirt Bajus genannt, ein berühmter Theologe des 16. Jahrh., der die Erneuerung der pelagianischen Streitigkeiten veranlaßte u. namentlich als Vorläufer des Jansenismus angesehen werden muß; geb. 1513 zu Melun in Belgien, lehrte er zu Löwen 1544–50 mit großem Beifalle Philosophie, wurde Dr. der Theologie und Prof. der hl. Schrift. Sofort bekämpfte er mit seinem Geistesverwandten und Collegen Johann Hessels (gest. 1566) die scholastische Methode und stützte sich bei der Darstellung der Glaubenslehren auf die Bibel und Kirchenväter, namentlich auf Augustinus. Dies und noch mehr sein eigenthümilches System weckte ihm Feinde; als diese 1560 bei der Sorbonne Verwerfung von 18 Sätzen durchgesetzt hatten, suchte Cardinal Granvella zu vermitteln und setzte durch, daß B., Hessels und Jansenius als Deputirte der Universität Löwen auf das Tridentinerconcil geschickt wurden. Zurückgekehrt entwickelte aber B. seine Ansichten bestimmter, Pius V. verdammte 79 Sätze, Gregor XIII. wiederholte 1579 das Verdammungsurtheil; erst jetzt unterwarf sich B., verlor deßhalb auch seine Stellung nicht und st. 1589. Von einem irrigen Begriffe der Natur der Erbsünde ausgehend, kam B. auf den Grundgedanken: die gefallene, der göttlichen Gnade ermangelnde Natur sei völlig ohnmächtig zu jeglichem Guten u. vermöge deßhalb lediglich Sündhaftes zu vollbringen.


Berge. Nach den neuesten Messungen der Engländer ist der Dhawalagiri od. Dhaulagiri nicht der höchste Berg der Erde, sondern erst der dritte in der Reihe. Die höchsten Spitzen sind: Mount Everest 4545 Toisen (zu 6 par. Fuß), Kentschindschunga 4403, Dhaulagiri 4192, Tschumalari 3745, Aconcagua 3738, Schama 3495, Chimborazo 3350, Illimani 3339, Montblanc 2462.


Berlage, Anton, gelehrter Theologe, geb. 1805 zu Münster in Westfalen, 1832 Priester, wurde Privatdocent der Dogmatik an der Akademie zu Münster, 1836 Professor, für das Studienjahr 1855/6 Rector. B. vertrat dem Hermesianismus (s. Hermes, G.) gegenüber das System der Tübinger Schule (Ad. Möhler, v. Drey), schrieb eine „Apologetik der Kirche“, Münst. 1835, eine „Einleitung in die christkathol. Dogmatik“, ebendas. 1839, und schritt mit seinem „System der kathol. Dogmatik“ bis 1857 bis zum 5. Bande vor; lieferte auch Arbeiten in das Kirchen-Lexikon von Wetzer u. Welte.


Brunner, Sebastian, einer der beliebtesten und fruchtbarsten kathol. Dichter u. Schriftsteller, voll gefunden Witzes und Humors, geb. 1814 zu Wien, 1838 Priester, 1844 Doctor der Philosophie, 1848 der Theologie, lebte meist als Seelsorger und Schriftsteller in seiner Vaterstadt, wo er seit 1848 die „Wiener-Kirchenzeitung“, eines der tüchtigsten kathol. Journale, herausgibt. B. vereinigt mit einer vielseitigen Bildung eine tüchtige Welt- u. Menschenkenntniß u. eine Satire, die oft köstlich u. mitunter fast allzu derb u. übermüthig losbricht; letzteres ist aber leicht zu verzeihen, weil B.s Satire von einer tiefchristlichen Begeisterung

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[804/0805] der Gedanke der Nation) herausgab und daran arbeitete, seinem Vaterlande auf diplomatischem Wege die nöthige Ruhe zu verschaffen. Bald zog er sich jedoch hoffnungslos von aller Politik zurück, arbeitete in seiner Vaterstadt seine philosophischen Werke aus u. st. schon am 9. Juli 1848. Guizots Werk über die Civilisation Europas hat B. zur Abfassung der class. Schrift angeregt: „Der Protestantismus, verglichen mit dem Katholicismus in seinen Beziehungen zur europ. Civilisation“; ihr folgten die „Briefe an einen Zweifler“ (deutsch Regensb. 1852), ein Religionsunterricht für Kinder, der so weit verbreitet ist als die span. Sprache selbst, eine populäre Logik (el Criterio, deutsch 1852), dann aber seine den Geist eines Thomas von Aquin athmenden Hauptwerke, die Filosofia fundamental und eine Filosofia elemental (letztere deutsch Regensb. 1852 bis 1853, 4 Abthlgn.). B.s politische Schriften sind bereits gesammelt, auch kamen 1850 nachgelassene Werke in Barcelona heraus, aber eine Gesammtausgabe fehlt bis jetzt. Bay (Beh), Michel du, gewöhnlicher latinisirt Bajus genannt, ein berühmter Theologe des 16. Jahrh., der die Erneuerung der pelagianischen Streitigkeiten veranlaßte u. namentlich als Vorläufer des Jansenismus angesehen werden muß; geb. 1513 zu Melun in Belgien, lehrte er zu Löwen 1544–50 mit großem Beifalle Philosophie, wurde Dr. der Theologie und Prof. der hl. Schrift. Sofort bekämpfte er mit seinem Geistesverwandten und Collegen Johann Hessels (gest. 1566) die scholastische Methode und stützte sich bei der Darstellung der Glaubenslehren auf die Bibel und Kirchenväter, namentlich auf Augustinus. Dies und noch mehr sein eigenthümilches System weckte ihm Feinde; als diese 1560 bei der Sorbonne Verwerfung von 18 Sätzen durchgesetzt hatten, suchte Cardinal Granvella zu vermitteln und setzte durch, daß B., Hessels und Jansenius als Deputirte der Universität Löwen auf das Tridentinerconcil geschickt wurden. Zurückgekehrt entwickelte aber B. seine Ansichten bestimmter, Pius V. verdammte 79 Sätze, Gregor XIII. wiederholte 1579 das Verdammungsurtheil; erst jetzt unterwarf sich B., verlor deßhalb auch seine Stellung nicht und st. 1589. Von einem irrigen Begriffe der Natur der Erbsünde ausgehend, kam B. auf den Grundgedanken: die gefallene, der göttlichen Gnade ermangelnde Natur sei völlig ohnmächtig zu jeglichem Guten u. vermöge deßhalb lediglich Sündhaftes zu vollbringen. Berge. Nach den neuesten Messungen der Engländer ist der Dhawalagiri od. Dhaulagiri nicht der höchste Berg der Erde, sondern erst der dritte in der Reihe. Die höchsten Spitzen sind: Mount Everest 4545 Toisen (zu 6 par. Fuß), Kentschindschunga 4403, Dhaulagiri 4192, Tschumalari 3745, Aconcagua 3738, Schama 3495, Chimborazo 3350, Illimani 3339, Montblanc 2462. Berlage, Anton, gelehrter Theologe, geb. 1805 zu Münster in Westfalen, 1832 Priester, wurde Privatdocent der Dogmatik an der Akademie zu Münster, 1836 Professor, für das Studienjahr 1855/6 Rector. B. vertrat dem Hermesianismus (s. Hermes, G.) gegenüber das System der Tübinger Schule (Ad. Möhler, v. Drey), schrieb eine „Apologetik der Kirche“, Münst. 1835, eine „Einleitung in die christkathol. Dogmatik“, ebendas. 1839, und schritt mit seinem „System der kathol. Dogmatik“ bis 1857 bis zum 5. Bande vor; lieferte auch Arbeiten in das Kirchen-Lexikon von Wetzer u. Welte. Brunner, Sebastian, einer der beliebtesten und fruchtbarsten kathol. Dichter u. Schriftsteller, voll gefunden Witzes und Humors, geb. 1814 zu Wien, 1838 Priester, 1844 Doctor der Philosophie, 1848 der Theologie, lebte meist als Seelsorger und Schriftsteller in seiner Vaterstadt, wo er seit 1848 die „Wiener-Kirchenzeitung“, eines der tüchtigsten kathol. Journale, herausgibt. B. vereinigt mit einer vielseitigen Bildung eine tüchtige Welt- u. Menschenkenntniß u. eine Satire, die oft köstlich u. mitunter fast allzu derb u. übermüthig losbricht; letzteres ist aber leicht zu verzeihen, weil B.s Satire von einer tiefchristlichen Begeisterung

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 804. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/805>, abgerufen am 29.04.2024.