Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

entschied, die Taufe der Häretiker sei giltig, insofern sie unter Anrufung der 3 göttlichen Personen vollzogen worden sei u. drohte für den Fall des Ungehorsams mit Excommunication. Cyprian opponirte heftig auf Synoden und in Sendschreiben, übrigens ohne auf Zerreißung der Einheit mit Rom hinzuarbeiten; als er schon 258 den Märtyrtod erlitt, schlief allmälig der Streit ein, manche afrikan. und kleinasiat. Kirche bequemte sich zur Annahme der röm. Praxis. Erst 314 entschied die Synode von Arles den Streit und zwar im Sinne des Papstes Stephan I., das Concil von Nicäa von 325 aber fügte nachträglich bei, nur die Taufe der Paulianisten d. h. aller Gegner der heil. Dreifaltigkeit, sei zu verwerfen.


Kolping, Adolf, der berühmte Gründer der Gesellenvereine und zugleich ein vortrefflicher Volksschriftsteller, geb. am 8. Dez. 1813 zu Kerpen bei Köln, trieb vom 13.-23. Lebensjahre das Gewerbe Hans Sachsens, begann dann in Köln zu studieren, absolvirte von 1841 an die Theologie zu München und Bonn und empfing 1845 zu Köln die hl. Priesterweihe. Nachdem er einige Jahre in Elberfeld als Caplan und Religionslehrer gewirkt, wurde er nach der Revolution Domvicar in Köln und Stifter der Gesellenvereine, die von Oben herunter mancherorts, namentlich in Oesterreich und Bayern, kräftig unterstützt, in zahlreichen Städten Deutschlands blühen, sich fortwährend mehren u. bereits bis Amerika ausgebreitet haben. K. schrieb über den Gesellenverein (Neuß 1848), einen katholischen Volkskalender (ebdsst. 1850), Kalender für das kathol. Volk (Köln 1854 ff.), ferner ein Volksbüchlein (Soest 1853-54, 2 B.) sowie ein kathol. Volksbuch für die Großen und für die Kleinen (ebdsst. 1855); in den "Rheinischen Volksblättern für Haus, Familie u. Handwerk", die K. seit 1854 herausgibt, sind besonders die von ihm herrührenden politischen Uebersichten voll christlichen Geistes und ächten Humors.


Laßberg, Joseph von, geb. 1770 zu Donaueschingen, fürstl. fürstenbergischer Oberjägermeister, Vertrauter der verwittweten Fürstin Elisabeth. wohnte nach deren Tod von 1821-38 auf dem Schlosse Eppishausen im Thurgau, von 1838 bis zu seinem Tode 1855 auf dem alten ehemals bischöflichkonstanzischen Schlosse zu Meersburg; er war ein Kenner des deutschen Mittelalters wie wenige und überließ die Ergebnisse seines Forscherfleißes gerne andern zur Benutzung. Sein Hauptwerk ist "der Liedersaal" 5 Bde., 1820 im Selbstverlage erschienen; Ausgabe des Schwabenspiegels, Tübingen bei Laupp 1840.


Lipp, Joseph von, Bischof von Rottenburg, Doctor der Theologie, geb. 24. März 1795 zu Holzhausen im württemb. Oberamt Gaildorf, zum Priester geweiht 18. Sept. 1819, Convictsdirector und Professor an dem Gymnasium zu Ehingen 1825, von 1832 Rector desselben, 1845 Dekan des Capitels Ehingen, zum Bischof erwählt 14. Juni 1847, präconisirt 17. Dec., consecrirt 12. März 1848, inthronisirt 19. März, verwendet den größten Theil seines Einkommens zu wohlthätigen Zwecken u. ist durch würdevolle Einfachheit und hohen Ernst ein Vorbild für seinen Klerus. Er reclamirte wie seine hochwürdigsten Collegen der oberrheinischen Kirchenprovinz die unveräußerlichen Rechte der Kirche; die ersehnte definitive Regulirung der hochwichtigen Angelegenheit ist aber bis jetzt noch nicht erfolgt.


Marilley (-lih), Etienne, der vielgeprüfte Bischof von Lausanne-Genf, geboren 1804, 1831 Priester, wirkte als Seelsorger in Bern, Echallens (im Waadtlande) und Genf. 1835 ging er als Director des Priesterseminars nach Freiburg, kehrte jedoch auf dringendes Ansuchen des Pfarrers Vuarin 1839 nach Genf zurück und wurde 1843 der Nachfolger dieses gefeierten Mannes. Schon im Juni 1840 wußte die Genfer Regierung den Pfarrer M. zu vertreiben, er fand ein Asyl bei seinem Bischofe in Freiburg i. d. Schw. u. wurde 1846 dessen Nachfolger. Die bekannten schweiz. Ereignisse des Jahres 1847 hatten für M. die Folge, daß er auf Befehl der radicalen Freiburger Regierung am 25. Octbr. 1848 Nachts als Staatsgefangener in das Schloß Chillon am Genfersee

entschied, die Taufe der Häretiker sei giltig, insofern sie unter Anrufung der 3 göttlichen Personen vollzogen worden sei u. drohte für den Fall des Ungehorsams mit Excommunication. Cyprian opponirte heftig auf Synoden und in Sendschreiben, übrigens ohne auf Zerreißung der Einheit mit Rom hinzuarbeiten; als er schon 258 den Märtyrtod erlitt, schlief allmälig der Streit ein, manche afrikan. und kleinasiat. Kirche bequemte sich zur Annahme der röm. Praxis. Erst 314 entschied die Synode von Arles den Streit und zwar im Sinne des Papstes Stephan I., das Concil von Nicäa von 325 aber fügte nachträglich bei, nur die Taufe der Paulianisten d. h. aller Gegner der heil. Dreifaltigkeit, sei zu verwerfen.


Kolping, Adolf, der berühmte Gründer der Gesellenvereine und zugleich ein vortrefflicher Volksschriftsteller, geb. am 8. Dez. 1813 zu Kerpen bei Köln, trieb vom 13.–23. Lebensjahre das Gewerbe Hans Sachsens, begann dann in Köln zu studieren, absolvirte von 1841 an die Theologie zu München und Bonn und empfing 1845 zu Köln die hl. Priesterweihe. Nachdem er einige Jahre in Elberfeld als Caplan und Religionslehrer gewirkt, wurde er nach der Revolution Domvicar in Köln und Stifter der Gesellenvereine, die von Oben herunter mancherorts, namentlich in Oesterreich und Bayern, kräftig unterstützt, in zahlreichen Städten Deutschlands blühen, sich fortwährend mehren u. bereits bis Amerika ausgebreitet haben. K. schrieb über den Gesellenverein (Neuß 1848), einen katholischen Volkskalender (ebdsst. 1850), Kalender für das kathol. Volk (Köln 1854 ff.), ferner ein Volksbüchlein (Soest 1853–54, 2 B.) sowie ein kathol. Volksbuch für die Großen und für die Kleinen (ebdsst. 1855); in den „Rheinischen Volksblättern für Haus, Familie u. Handwerk“, die K. seit 1854 herausgibt, sind besonders die von ihm herrührenden politischen Uebersichten voll christlichen Geistes und ächten Humors.


Laßberg, Joseph von, geb. 1770 zu Donaueschingen, fürstl. fürstenbergischer Oberjägermeister, Vertrauter der verwittweten Fürstin Elisabeth. wohnte nach deren Tod von 1821–38 auf dem Schlosse Eppishausen im Thurgau, von 1838 bis zu seinem Tode 1855 auf dem alten ehemals bischöflichkonstanzischen Schlosse zu Meersburg; er war ein Kenner des deutschen Mittelalters wie wenige und überließ die Ergebnisse seines Forscherfleißes gerne andern zur Benutzung. Sein Hauptwerk ist „der Liedersaal“ 5 Bde., 1820 im Selbstverlage erschienen; Ausgabe des Schwabenspiegels, Tübingen bei Laupp 1840.


Lipp, Joseph von, Bischof von Rottenburg, Doctor der Theologie, geb. 24. März 1795 zu Holzhausen im württemb. Oberamt Gaildorf, zum Priester geweiht 18. Sept. 1819, Convictsdirector und Professor an dem Gymnasium zu Ehingen 1825, von 1832 Rector desselben, 1845 Dekan des Capitels Ehingen, zum Bischof erwählt 14. Juni 1847, präconisirt 17. Dec., consecrirt 12. März 1848, inthronisirt 19. März, verwendet den größten Theil seines Einkommens zu wohlthätigen Zwecken u. ist durch würdevolle Einfachheit und hohen Ernst ein Vorbild für seinen Klerus. Er reclamirte wie seine hochwürdigsten Collegen der oberrheinischen Kirchenprovinz die unveräußerlichen Rechte der Kirche; die ersehnte definitive Regulirung der hochwichtigen Angelegenheit ist aber bis jetzt noch nicht erfolgt.


Marilley (–lih), Etienne, der vielgeprüfte Bischof von Lausanne-Genf, geboren 1804, 1831 Priester, wirkte als Seelsorger in Bern, Echallens (im Waadtlande) und Genf. 1835 ging er als Director des Priesterseminars nach Freiburg, kehrte jedoch auf dringendes Ansuchen des Pfarrers Vuarin 1839 nach Genf zurück und wurde 1843 der Nachfolger dieses gefeierten Mannes. Schon im Juni 1840 wußte die Genfer Regierung den Pfarrer M. zu vertreiben, er fand ein Asyl bei seinem Bischofe in Freiburg i. d. Schw. u. wurde 1846 dessen Nachfolger. Die bekannten schweiz. Ereignisse des Jahres 1847 hatten für M. die Folge, daß er auf Befehl der radicalen Freiburger Regierung am 25. Octbr. 1848 Nachts als Staatsgefangener in das Schloß Chillon am Genfersee

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0810" n="809"/>
entschied, die Taufe der Häretiker sei giltig, <hi rendition="#g">insofern sie unter Anrufung der 3 göttlichen Personen vollzogen worden sei</hi> u. drohte für den Fall des Ungehorsams mit Excommunication. Cyprian opponirte heftig auf Synoden und in Sendschreiben, übrigens ohne auf Zerreißung der Einheit mit Rom hinzuarbeiten; als er schon 258 den Märtyrtod erlitt, schlief allmälig der Streit ein, manche afrikan. und kleinasiat. Kirche bequemte sich zur Annahme der röm. Praxis. Erst 314 entschied die Synode von Arles den Streit und zwar im Sinne des Papstes Stephan I., das Concil von Nicäa von 325 aber fügte nachträglich bei, nur die Taufe der Paulianisten d. h. aller Gegner der heil. Dreifaltigkeit, sei zu verwerfen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kolping</hi>, Adolf, der berühmte Gründer der Gesellenvereine und zugleich ein vortrefflicher Volksschriftsteller, geb. am 8. Dez. 1813 zu Kerpen bei Köln, trieb vom 13.&#x2013;23. Lebensjahre das Gewerbe Hans Sachsens, begann dann in Köln zu studieren, absolvirte von 1841 an die Theologie zu München und Bonn und empfing 1845 zu Köln die hl. Priesterweihe. Nachdem er einige Jahre in Elberfeld als Caplan und Religionslehrer gewirkt, wurde er nach der Revolution Domvicar in Köln und Stifter der Gesellenvereine, die von Oben herunter mancherorts, namentlich in Oesterreich und Bayern, kräftig unterstützt, in zahlreichen Städten Deutschlands blühen, sich fortwährend mehren u. bereits bis Amerika ausgebreitet haben. K. schrieb über den Gesellenverein (Neuß 1848), einen katholischen Volkskalender (ebdsst. 1850), Kalender für das kathol. Volk (Köln 1854 ff.), ferner ein Volksbüchlein (Soest 1853&#x2013;54, 2 B.) sowie ein kathol. Volksbuch für die Großen und für die Kleinen (ebdsst. 1855); in den &#x201E;Rheinischen Volksblättern für Haus, Familie u. Handwerk&#x201C;, die K. seit 1854 herausgibt, sind besonders die von ihm herrührenden politischen Uebersichten voll christlichen Geistes und ächten Humors.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Laßberg</hi>, Joseph von, geb. 1770 zu Donaueschingen, fürstl. fürstenbergischer Oberjägermeister, Vertrauter der verwittweten Fürstin Elisabeth. wohnte nach deren Tod von 1821&#x2013;38 auf dem Schlosse Eppishausen im Thurgau, von 1838 bis zu seinem Tode 1855 auf dem alten ehemals bischöflichkonstanzischen Schlosse zu Meersburg; er war ein Kenner des deutschen Mittelalters wie wenige und überließ die Ergebnisse seines Forscherfleißes gerne andern zur Benutzung. Sein Hauptwerk ist &#x201E;der Liedersaal&#x201C; 5 Bde., 1820 im Selbstverlage erschienen; Ausgabe des Schwabenspiegels, Tübingen bei Laupp 1840.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lipp</hi>, Joseph von, Bischof von Rottenburg, Doctor der Theologie, geb. 24. März 1795 zu Holzhausen im württemb. Oberamt Gaildorf, zum Priester geweiht 18. Sept. 1819, Convictsdirector und Professor an dem Gymnasium zu Ehingen 1825, von 1832 Rector desselben, 1845 Dekan des Capitels Ehingen, zum Bischof erwählt 14. Juni 1847, präconisirt 17. Dec., consecrirt 12. März 1848, inthronisirt 19. März, verwendet den größten Theil seines Einkommens zu wohlthätigen Zwecken u. ist durch würdevolle Einfachheit und hohen Ernst ein Vorbild für seinen Klerus. Er reclamirte wie seine hochwürdigsten Collegen der oberrheinischen Kirchenprovinz die unveräußerlichen Rechte der Kirche; die ersehnte definitive Regulirung der hochwichtigen Angelegenheit ist aber bis jetzt noch nicht erfolgt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Marilley</hi> (&#x2013;lih), Etienne, der vielgeprüfte Bischof von Lausanne-Genf, geboren 1804, 1831 Priester, wirkte als Seelsorger in Bern, Echallens (im Waadtlande) und Genf. 1835 ging er als Director des Priesterseminars nach Freiburg, kehrte jedoch auf dringendes Ansuchen des Pfarrers Vuarin 1839 nach Genf zurück und wurde 1843 der Nachfolger dieses gefeierten Mannes. Schon im Juni 1840 wußte die Genfer Regierung den Pfarrer M. zu vertreiben, er fand ein Asyl bei seinem Bischofe in Freiburg i. d. Schw. u. wurde 1846 dessen Nachfolger. Die bekannten schweiz. Ereignisse des Jahres 1847 hatten für M. die Folge, daß er auf Befehl der radicalen Freiburger Regierung am 25. Octbr. 1848 Nachts als Staatsgefangener in das Schloß Chillon am Genfersee
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[809/0810] entschied, die Taufe der Häretiker sei giltig, insofern sie unter Anrufung der 3 göttlichen Personen vollzogen worden sei u. drohte für den Fall des Ungehorsams mit Excommunication. Cyprian opponirte heftig auf Synoden und in Sendschreiben, übrigens ohne auf Zerreißung der Einheit mit Rom hinzuarbeiten; als er schon 258 den Märtyrtod erlitt, schlief allmälig der Streit ein, manche afrikan. und kleinasiat. Kirche bequemte sich zur Annahme der röm. Praxis. Erst 314 entschied die Synode von Arles den Streit und zwar im Sinne des Papstes Stephan I., das Concil von Nicäa von 325 aber fügte nachträglich bei, nur die Taufe der Paulianisten d. h. aller Gegner der heil. Dreifaltigkeit, sei zu verwerfen. Kolping, Adolf, der berühmte Gründer der Gesellenvereine und zugleich ein vortrefflicher Volksschriftsteller, geb. am 8. Dez. 1813 zu Kerpen bei Köln, trieb vom 13.–23. Lebensjahre das Gewerbe Hans Sachsens, begann dann in Köln zu studieren, absolvirte von 1841 an die Theologie zu München und Bonn und empfing 1845 zu Köln die hl. Priesterweihe. Nachdem er einige Jahre in Elberfeld als Caplan und Religionslehrer gewirkt, wurde er nach der Revolution Domvicar in Köln und Stifter der Gesellenvereine, die von Oben herunter mancherorts, namentlich in Oesterreich und Bayern, kräftig unterstützt, in zahlreichen Städten Deutschlands blühen, sich fortwährend mehren u. bereits bis Amerika ausgebreitet haben. K. schrieb über den Gesellenverein (Neuß 1848), einen katholischen Volkskalender (ebdsst. 1850), Kalender für das kathol. Volk (Köln 1854 ff.), ferner ein Volksbüchlein (Soest 1853–54, 2 B.) sowie ein kathol. Volksbuch für die Großen und für die Kleinen (ebdsst. 1855); in den „Rheinischen Volksblättern für Haus, Familie u. Handwerk“, die K. seit 1854 herausgibt, sind besonders die von ihm herrührenden politischen Uebersichten voll christlichen Geistes und ächten Humors. Laßberg, Joseph von, geb. 1770 zu Donaueschingen, fürstl. fürstenbergischer Oberjägermeister, Vertrauter der verwittweten Fürstin Elisabeth. wohnte nach deren Tod von 1821–38 auf dem Schlosse Eppishausen im Thurgau, von 1838 bis zu seinem Tode 1855 auf dem alten ehemals bischöflichkonstanzischen Schlosse zu Meersburg; er war ein Kenner des deutschen Mittelalters wie wenige und überließ die Ergebnisse seines Forscherfleißes gerne andern zur Benutzung. Sein Hauptwerk ist „der Liedersaal“ 5 Bde., 1820 im Selbstverlage erschienen; Ausgabe des Schwabenspiegels, Tübingen bei Laupp 1840. Lipp, Joseph von, Bischof von Rottenburg, Doctor der Theologie, geb. 24. März 1795 zu Holzhausen im württemb. Oberamt Gaildorf, zum Priester geweiht 18. Sept. 1819, Convictsdirector und Professor an dem Gymnasium zu Ehingen 1825, von 1832 Rector desselben, 1845 Dekan des Capitels Ehingen, zum Bischof erwählt 14. Juni 1847, präconisirt 17. Dec., consecrirt 12. März 1848, inthronisirt 19. März, verwendet den größten Theil seines Einkommens zu wohlthätigen Zwecken u. ist durch würdevolle Einfachheit und hohen Ernst ein Vorbild für seinen Klerus. Er reclamirte wie seine hochwürdigsten Collegen der oberrheinischen Kirchenprovinz die unveräußerlichen Rechte der Kirche; die ersehnte definitive Regulirung der hochwichtigen Angelegenheit ist aber bis jetzt noch nicht erfolgt. Marilley (–lih), Etienne, der vielgeprüfte Bischof von Lausanne-Genf, geboren 1804, 1831 Priester, wirkte als Seelsorger in Bern, Echallens (im Waadtlande) und Genf. 1835 ging er als Director des Priesterseminars nach Freiburg, kehrte jedoch auf dringendes Ansuchen des Pfarrers Vuarin 1839 nach Genf zurück und wurde 1843 der Nachfolger dieses gefeierten Mannes. Schon im Juni 1840 wußte die Genfer Regierung den Pfarrer M. zu vertreiben, er fand ein Asyl bei seinem Bischofe in Freiburg i. d. Schw. u. wurde 1846 dessen Nachfolger. Die bekannten schweiz. Ereignisse des Jahres 1847 hatten für M. die Folge, daß er auf Befehl der radicalen Freiburger Regierung am 25. Octbr. 1848 Nachts als Staatsgefangener in das Schloß Chillon am Genfersee

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/810
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 809. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/810>, abgerufen am 28.04.2024.