Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

Bild:
<< vorherige Seite
Von der Kirchen. XII.

WIR gestehen jhnen nicht / daß sie die Kirche seyen / vnd sinds auch nicht / vnd wollens auch nicht hören / was sie vnter dem Nahmen der Kirchen gebieten / oder verbieten. Denn es weis (Gott lob) ein Kind von Sieben Jaren / Was die Kirche sey / Nemlich / die heiligen Gleubigen / vnd die Schäfflin / die jhres Hirten Stimm hören / Denn also beten die Kinder: Ich gleube eine heilige Christliche Kirche. Diese Heiligkeit stehet nicht in Chorhembden / Platten / langen Röcken / vnd andern jhren Ceremonien / durch sie / vber die heilige Schrifft / ertichtet / Sondern im Wort Gottes vnd rechtem Glauben.

Wie man für Gott Berecht wird / Vnd von Guten Wercken. XIII.

WAs ich dauon bißher vnd stetiglich gelehret habe / das weis ich gar nicht zu endern / Nemlich / daß wir durch den Glauben (wie S. Petrus sagt) ein ander new rein Hertz kriegen / vnd GOtt vmb Christus willen / vnsers Mittlers / vns für gantz gerecht / vnd heilig halten wil / vnd helt / Ob wol die Sünde im Fleisch noch nicht gar weg oder Tod ist / so wil er sie doch nicht rechen noch wissen.

Vnd auff solchen Glauben / Vernewerung / vnd Vergebung der Sünde / folgen denn gute Werck. Vnd was an demselben auch noch Sündlich oder mangel ist / sol nicht für Sünde oder mangel gerechnet werden / eben vmb desselben Christi willen / Sondern der Mensch sol gantz / beyde nach der Person vnd seinen Wercken / Ge-

Von der Kirchen. XII.

WIR gestehen jhnen nicht / daß sie die Kirche seyen / vnd sinds auch nicht / vnd wollens auch nicht hören / was sie vnter dem Nahmen der Kirchen gebieten / oder verbieten. Denn es weis (Gott lob) ein Kind von Sieben Jaren / Was die Kirche sey / Nemlich / die heiligen Gleubigen / vnd die Schäfflin / die jhres Hirten Stim̃ hören / Denn also beten die Kinder: Ich gleube eine heilige Christliche Kirche. Diese Heiligkeit stehet nicht in Chorhembden / Platten / langen Röcken / vnd andern jhren Ceremonien / durch sie / vber die heilige Schrifft / ertichtet / Sondern im Wort Gottes vnd rechtem Glauben.

Wie man für Gott Berecht wird / Vnd von Guten Wercken. XIII.

WAs ich dauon bißher vnd stetiglich gelehret habe / das weis ich gar nicht zu endern / Nemlich / daß wir durch den Glauben (wie S. Petrus sagt) ein ander new rein Hertz kriegen / vnd GOtt vmb Christus willen / vnsers Mittlers / vns für gantz gerecht / vnd heilig halten wil / vnd helt / Ob wol die Sünde im Fleisch noch nicht gar weg oder Tod ist / so wil er sie doch nicht rechen noch wissen.

Vnd auff solchen Glauben / Vernewerung / vnd Vergebung der Sünde / folgen denn gute Werck. Vnd was an demselben auch noch Sündlich oder mangel ist / sol nicht für Sünde oder mangel gerechnet werden / eben vmb desselben Christi willen / Sondern der Mensch sol gantz / beyde nach der Person vnd seinen Wercken / Ge-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0641" n="306"/>
      </div>
      <div>
        <head>Von der Kirchen. XII.</head><lb/>
        <p>WIR gestehen jhnen nicht / daß sie die Kirche seyen / vnd sinds auch nicht / vnd                      wollens auch nicht hören / was sie vnter dem Nahmen der Kirchen gebieten / oder                      verbieten. Denn es weis (Gott lob) ein Kind von Sieben Jaren / Was die Kirche                      sey / Nemlich / die heiligen Gleubigen / vnd die Schäfflin / die jhres Hirten                          Stim&#x0303; hören / Denn also beten die Kinder: Ich gleube eine                      heilige Christliche Kirche. Diese Heiligkeit stehet nicht in Chorhembden /                      Platten / langen Röcken / vnd andern jhren Ceremonien / durch sie / vber die                      heilige Schrifft / ertichtet / Sondern im Wort Gottes vnd rechtem Glauben.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Wie man für Gott Berecht wird / Vnd von Guten Wercken. XIII.</head><lb/>
        <p>WAs ich dauon bißher vnd stetiglich gelehret habe / das weis ich gar nicht zu                      endern / Nemlich / daß wir durch den Glauben (wie S. Petrus sagt) ein ander new                      rein Hertz kriegen / vnd GOtt vmb Christus willen / vnsers Mittlers / vns für                      gantz gerecht / vnd heilig halten wil / vnd helt / Ob wol die Sünde im Fleisch                      noch nicht gar weg oder Tod ist / so wil er sie doch nicht rechen noch wissen.</p>
        <p>Vnd auff solchen Glauben / Vernewerung / vnd Vergebung der Sünde / folgen denn                      gute Werck. Vnd was an demselben auch noch Sündlich oder mangel ist / sol nicht                      für Sünde oder mangel gerechnet werden / eben vmb desselben Christi willen /                      Sondern der Mensch sol gantz / beyde nach der Person vnd seinen Wercken /                              Ge-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[306/0641] Von der Kirchen. XII. WIR gestehen jhnen nicht / daß sie die Kirche seyen / vnd sinds auch nicht / vnd wollens auch nicht hören / was sie vnter dem Nahmen der Kirchen gebieten / oder verbieten. Denn es weis (Gott lob) ein Kind von Sieben Jaren / Was die Kirche sey / Nemlich / die heiligen Gleubigen / vnd die Schäfflin / die jhres Hirten Stim̃ hören / Denn also beten die Kinder: Ich gleube eine heilige Christliche Kirche. Diese Heiligkeit stehet nicht in Chorhembden / Platten / langen Röcken / vnd andern jhren Ceremonien / durch sie / vber die heilige Schrifft / ertichtet / Sondern im Wort Gottes vnd rechtem Glauben. Wie man für Gott Berecht wird / Vnd von Guten Wercken. XIII. WAs ich dauon bißher vnd stetiglich gelehret habe / das weis ich gar nicht zu endern / Nemlich / daß wir durch den Glauben (wie S. Petrus sagt) ein ander new rein Hertz kriegen / vnd GOtt vmb Christus willen / vnsers Mittlers / vns für gantz gerecht / vnd heilig halten wil / vnd helt / Ob wol die Sünde im Fleisch noch nicht gar weg oder Tod ist / so wil er sie doch nicht rechen noch wissen. Vnd auff solchen Glauben / Vernewerung / vnd Vergebung der Sünde / folgen denn gute Werck. Vnd was an demselben auch noch Sündlich oder mangel ist / sol nicht für Sünde oder mangel gerechnet werden / eben vmb desselben Christi willen / Sondern der Mensch sol gantz / beyde nach der Person vnd seinen Wercken / Ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/641
Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/641>, abgerufen am 27.04.2024.