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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Hüllen des Erdkörpers bewohnen. Diese finden
in aufsteigenden oder absteigenden Schichten
eine Verschiedenheit des Climas die ihrer Natur
nach ihnen zuträglich ist, und dieß ist vielleicht
die Ursache ihrer größern Verbreitung. Fische
können unter dem Aequator dieselbe Tempera-
tur finden wie in Lappland, wenn sie tiefer
hinabsteigen. Bei den Vögeln ist daß weniger
der Fall, nur wenige giebt es, die sich der schwe-
bend in der Luft während ihres ganzen Lebens ver-
halten können.

Bei dem Fischen findet man merkwürdige Bei-
spiele der Verbreitung. Es giebt nur eine sehr
kleine Zahl von See Fischen die von der spanischen
und englischen Küste nach Amerika überge-
gangen wären aber sehr viele die um die
ganze westliche Küste von Europa umherziehen,
und um den ganzen Continent herumwandeln so
der Ceriola cosmopolita, der diesen Namen hat
wegen seiner außerordentlichen Verbreitung.
Er findet sich am westlichen Theil der vereinigten
Staaten, bei New York, Brasilien, am Cap der guten

Hoff

Hüllen des Erdkörpers bewohnen. Dieſe finden
in aufſteigenden oder abſteigenden Schichten
eine Verſchiedenheit des Climas die ihrer Natur
nach ihnen zuträglich iſt, und dieß iſt vielleicht
die Ursache ihrer größern Verbreitung. Fiſche
können unter dem Aequator dieſelbe Tempera-
tur finden wie in Lappland, wenn ſie tiefer
hinabſteigen. Bei den Vögeln iſt daß weniger
der Fall, nur wenige giebt es, die ſich der ſchwe-
bend in der Luft während ihres ganzen Lebens ver-
halten können.

Bei dem Fiſchen findet man merkwürdige Bei-
ſpiele der Verbreitung. Es giebt nur eine ſehr
kleine Zahl von See Fiſchen die von der ſpaniſchen
und engliſchen Küſte nach Amerika überge-
gangen wären aber ſehr viele die um die
ganze weſtliche Küſte von Europa umherziehen,
und um den ganzen Continent herumwandeln ſo
der Ceriola cosmopolita, der dieſen Namen hat
wegen ſeiner außerordentlichen Verbreitung.
Er findet ſich am weſtlichen Theil der vereinigten
Staaten, bei New York, Brasilien, am Cap der guten

Hoff
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[585/0591] Hüllen des Erdkörpers bewohnen. Dieſe finden in aufſteigenden oder abſteigenden Schichten eine Verſchiedenheit des Climas die ihrer Natur nach ihnen zuträglich iſt, und dieß iſt vielleicht die Ursache ihrer größern Verbreitung. Fiſche können unter dem Aequator dieſelbe Tempera- tur finden wie in Lappland, wenn ſie tiefer hinabſteigen. Bei den Vögeln iſt daß weniger der Fall, nur wenige giebt es, die ſich der ſchwe- bend in der Luft während ihres ganzen Lebens ver- halten können. Bei dem Fiſchen findet man merkwürdige Bei- ſpiele der Verbreitung. Es giebt nur eine ſehr kleine Zahl von See Fiſchen die von der ſpaniſchen und engliſchen Küſte nach Amerika überge- gangen wären aber ſehr viele die um die ganze weſtliche Küſte von Europa umherziehen, und um den ganzen Continent herumwandeln ſo der Ceriola cosmopolita, der dieſen Namen hat wegen ſeiner außerordentlichen Verbreitung. Er findet ſich am weſtlichen Theil der vereinigten Staaten, bei New York, Brasilien, am Cap der guten Hoff

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Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
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Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 585. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/591>, abgerufen am 26.04.2024.