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Dienstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 52, Danzig, 1698.

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N°. 52.
    1698.
Dienstags Ordinari
Post-Zeitungen.



Ceuta/ vom 16. Octobr.

DEn 10. dieses haben die Mohren stärcker als sie gewohnet sind/
aus ihren Batterien gegen unsere Contrescarpe gefeuert/ und
sind denselben Tag zwey von unsern neue Capitains/ ein Fän-
drich und einige Soldaten/ von denen Splittern derer Pallisaden ver-
wundet worden. Den 11. dito hat man die Arbeit an unsern Wer-
cken fortgesetzet/ und ware sonderlich beschäfftiget/ die Minen zu säu-
bern und sie in Standt zu setzen/ im Fall der Noht springen lassen zu
können. Gegen 3. Uhr Nachmittag kamen auff unserm Meer zwo
Holländische Fregatten an/ von welchen die Capitains unserm Gou-
verneur anerboten biß 2000. Canonen-Schüsse gegen der Feinde
Läger zu thun/ worfür gedachter Gouverneur ihnen gar höfflichen
Danck sagte/ daß er deren keinen nöhtig hätte/ und regalirte sie; Des-
sen ohnangesehen/ liesse doch jeder von gemeldten Capitains 100. Ca-
non-Schüsse gegen die Attaqus der Barbaren thun/ welche ihnen
aber keinen Schaden zufügeten/ weilen selbige zuweit/ entfernet wa-
ren; Währendem solchem Schiessen wurden die Mohren allarmi-
ret/ und lieffen in grosser Anzahl zu ihren Posten/ aus Furcht/daß
wir einen Ausfall thun möchten/ und nach diesem Stücken-Schies-
sen sind gedachte Fregatten wieder unter Seegel gegangen. Den
13. haben die Feinde 14. Bomben herein geworffen/ aber nur einige
Gebäude beschädiget/ und wir haben von unsern Bollwerckern ih-
nen mit Schiessen wacker geantwortet. Den 15. gaben unsere aus-
gestellte Schild-Wachten Bericht/ daß der mehrere Theil der Feind-
lichen Völcker in ihre Attaques giengen/ und daß viele davon Hau-
en/ Schüppen und Spaden bey sich hätten/ gleich als wann sie

Vorha-
N°. 52.
    1698.
Dienstags Ordinari
Post-Zeitungen.



Ceuta/ vom 16. Octobr.

DEn 10. dieses haben die Mohren stärcker als sie gewohnet sind/
aus ihren Batterien gegen unsere Contrescarpe gefeuert/ und
sind denselben Tag zwey von unsern neue Capitains/ ein Fän-
drich und einige Soldaten/ von denen Splittern derer Pallisaden ver-
wundet worden. Den 11. dito hat man die Arbeit an unsern Wer-
cken fortgesetzet/ und ware sonderlich beschäfftiget/ die Minen zu säu-
bern und sie in Standt zu setzen/ im Fall der Noht springen lassen zu
können. Gegen 3. Uhr Nachmittag kamen auff unserm Meer zwo
Holländische Fregatten an/ von welchen die Capitains unserm Gou-
verneur anerboten biß 2000. Canonen-Schüsse gegen der Feinde
Läger zu thun/ worfür gedachter Gouverneur ihnen gar höfflichen
Danck sagte/ daß er deren keinen nöhtig hätte/ und regalirte sie; Des-
sen ohnangesehen/ liesse doch jeder von gemeldten Capitains 100. Ca-
non-Schüsse gegen die Attaqus der Barbaren thun/ welche ihnen
aber keinen Schaden zufügeten/ weilen selbige zuweit/ entfernet wa-
ren; Währendem solchem Schiessen wurden die Mohren allarmi-
ret/ und lieffen in grosser Anzahl zu ihren Posten/ aus Furcht/daß
wir einen Ausfall thun möchten/ und nach diesem Stücken-Schies-
sen sind gedachte Fregatten wieder unter Seegel gegangen. Den
13. haben die Feinde 14. Bomben herein geworffen/ aber nur einige
Gebäude beschädiget/ und wir haben von unsern Bollwerckern ih-
nen mit Schiessen wacker geantwortet. Den 15. gaben unsere aus-
gestellte Schild-Wachten Bericht/ daß der mehrere Theil der Feind-
lichen Völcker in ihre Attaques giengen/ und daß viele davon Hau-
en/ Schüppen und Spaden bey sich hätten/ gleich als wann sie

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Zitationshilfe: Dienstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 52, Danzig, 1698, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0052_1698/1>, abgerufen am 11.05.2024.