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[N. N.]: Splendor Solis. [s. l.], [ca. 1590].

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Die Dritte gleichnis.

Avicenna spricht im Capitel von
den Feuchtigkeiten:

Die Hitz/ so sie wircket in einem
Feuchtem Cörper/ so gebieret sie im Ersten eine
Schwärtze/ Aus der Vrsach haben gesehen von wei-
tem die Alten Weisen auffgehen einen Nebel/ der
überging vnd verschwertzet die Erden/ vnd sie sahen
auch die Vngestümme des Meers vnd die Wasser-
fluten über das Antlitz der Erden/ vnd dieselben
faul vnd stinckend werden/ in der Finsternis/ auch
sahen sie versincken den König der Erden/ vnd höre-
ten den mit begirlicher Stimme ruffen: "Der mich
erlöset/ wird mit mir ewiglich leben/ vnd regiren
in meiner Clarheit auff meinem Königlichen stul/"
Vnd die Nacht vmbgab alle ding/ Des andern Ta-
ges sahen sie über den König auffgehen einen schein-
barn Morgenstern/ vnd das Licht des Tages/ die fin-
sternus erleuchten die clare Sonnen/ durch die Wol-
cken mancherlei gestalt der Farben mit ihren Strä-
men vnd glansten dringen/ vnd ein wolrichenden

Die Dritte gleichnis.

Avicenna spricht im Capitel von
den Feuchtigkeiten:

Die Hitz/ so sie wircket in einem
Feuchtem Cörper/ so gebieret sie im Ersten eine
Schwärtze/ Aus der Vrsach haben gesehen von wei-
tem die Alten Weisen auffgehen einen Nebel/ der
überging vnd verschwertzet die Erden/ vnd sie sahen
auch die Vngestümme des Meers vnd die Wasser-
fluten über das Antlitz der Erden/ vnd dieselben
faul vnd stinckend werden/ in der Finsternis/ auch
sahen sie versincken den König der Erden/ vnd höre-
ten den mit begirlicher Stimme ruffen: »Der mich
erlöset/ wird mit mir ewiglich leben/ vnd regiren
in meiner Clarheit auff meinem Königlichen stul/«
Vnd die Nacht vmbgab alle ding/ Des andern Ta-
ges sahen sie über den König auffgehen einen schein-
barn Morgenstern/ vnd das Licht des Tages/ die fin-
sternus erleuchten die clare Sonnen/ durch die Wol-
cken mancherlei gestalt der Farben mit ihren Strä-
men vnd glansten dringen/ vnd ein wolrichenden

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[0040] Die Dritte gleichnis. Avicenna spricht im Capitel von den Feuchtigkeiten: Die Hitz/ so sie wircket in einem Feuchtem Cörper/ so gebieret sie im Ersten eine Schwärtze/ Aus der Vrsach haben gesehen von wei- tem die Alten Weisen auffgehen einen Nebel/ der überging vnd verschwertzet die Erden/ vnd sie sahen auch die Vngestümme des Meers vnd die Wasser- fluten über das Antlitz der Erden/ vnd dieselben faul vnd stinckend werden/ in der Finsternis/ auch sahen sie versincken den König der Erden/ vnd höre- ten den mit begirlicher Stimme ruffen: »Der mich erlöset/ wird mit mir ewiglich leben/ vnd regiren in meiner Clarheit auff meinem Königlichen stul/« Vnd die Nacht vmbgab alle ding/ Des andern Ta- ges sahen sie über den König auffgehen einen schein- barn Morgenstern/ vnd das Licht des Tages/ die fin- sternus erleuchten die clare Sonnen/ durch die Wol- cken mancherlei gestalt der Farben mit ihren Strä- men vnd glansten dringen/ vnd ein wolrichenden

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  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert

In einigen Fällen wurde Fettdruck zur Darstellung hervorgehobener Passagen verwendet. Initialen kommen nicht nur am Satzanfang vor. Manche Antiqua-Stellen verwenden im Original zusätzlich eine Kapitälchen-ähnliche Darstellung, die nicht zusätzlich realisiert wurde. Sonderzeichen wurden per Oxygen-Zeichentabelle eingefügt. ͻ als Abkürzungszeichen us, is.




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Zitationshilfe: [N. N.]: Splendor Solis. [s. l.], [ca. 1590], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_splendorsolis_1590/40>, abgerufen am 26.04.2024.