Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

Bild:
<< vorherige Seite

wöllen/ eine Nonne zu werden. Allhier ist ein Jesuit in Flandern bürtig ankommen/ welcher Procurator in China ist/ wohin ei mit etlichen PP. sich wieder zu erheben willens ist/ und weilen der König in Franckreich mit ihme reden will/ als ist er nach Pariß abgereist. Den 15. ist ein Teutscher/ der bey dem Spannischen Residenten in Diensten ist/ von dem Barigello gefangen worden/ weilen man etwas wenigs Taback von Contrabando bey ihm gefunden/ und weilen er nicht alsobalden ledig gelassen worden/ hat besagter Resident sein Herr bey den Doge sich hefftig beklagt/ und begehrt nebst Ein Frantzös. Schiff von Rom mit vielen Statnen zu Genna angelangt. dessen Loßgebung Satisfaction von dem Barigello. Von Civita Vecchia ist ein Frantzöisis. Schiff mit alten und neuen Statuen beladen ankommen/ welche der König zu Rom hat kauffen und verfertigen lassen. Die Gallere/ so den Printz von Monaco überbracht/ ist wieder zurück gekommen/ und hat selbiger dem Capitain eine güldene Ketten/ 20. Duplonen werth/ denen Officirern 25. Cronen/ und denen Ruderknechten 6. Fäßgen Wein verehret: Brieff aus Cadix melden/ daß alldorten ein Hamburgisches Schiff di Porto velo aus Indien ankommen/ womit Bericht eingelauffen/ daß selbiges Meer von denen Seeräubern nunmehr gantz sicher und frey wäre/ und daß die Galleonen/ welche daselbst mit Wahren beladen werden/ nechstkünfftigen May zu Cadix anlangen sollen.

Das neundte Capitel

Stellet vor/ was in den 17. Niederländischen Provincien sich begeben hat.

Niederländische Geschichten. DIe Brieff aus dem Graffenhaag melden/ daß allda ein Schweitzerischer Ingenieur ankommen/ welcher vorgibt/ daß er ein Secret habe/ ein Stück Geschützes umb die Helffte weniger als sonsten zu laden/ welches eben so weit schiessen/ und eben dergleichen Würckung als ein anders thun solte. Ingleichem so verspricht er/ die jenige / so zersprungen sind/ wieder also zuzurichten/ und in solchen Stand zu bringen / als wann sie gantz neu wären. Die Obrigkeitliche Personen von Amsterdam sind diese Wochen wieder erneuert/ der Herr von Beuningen aber nicht/ wie er besorget zum Burgermeister erwählet/ und wird also derselbe noch dieses Jahr Curator über das Indianische Hauß/ und über die hohe Schul zu Leyden bleiben. Der Herr Marq. de Monpouillant hat dem Herrn Printzen von Dranien die Lista von denen Frantzösischen geflüchteten Officiers/ so er examinirt hat /

wöllen/ eine Nonne zu werden. Allhier ist ein Jesuit in Flandern bürtig ankommen/ welcher Procurator in China ist/ wohin ei mit etlichen PP. sich wieder zu erheben willens ist/ und weilen der König in Franckreich mit ihme reden will/ als ist er nach Pariß abgereist. Den 15. ist ein Teutscher/ der bey dem Spannischen Residenten in Diensten ist/ von dem Barigello gefangen worden/ weilen man etwas wenigs Taback von Contrabando bey ihm gefunden/ und weilen er nicht alsobalden ledig gelassen worden/ hat besagter Resident sein Herr bey den Doge sich hefftig beklagt/ und begehrt nebst Ein Frantzös. Schiff von Rom mit vielen Statnen zu Genna angelangt. dessen Loßgebung Satisfaction von dem Barigello. Von Civita Vecchia ist ein Frantzöisis. Schiff mit alten und neuen Statuen beladen ankommen/ welche der König zu Rom hat kauffen und verfertigen lassen. Die Gallere/ so den Printz von Monaco überbracht/ ist wieder zurück gekommen/ und hat selbiger dem Capitain eine güldene Ketten/ 20. Duplonen werth/ denen Officirern 25. Cronen/ und denen Ruderknechten 6. Fäßgen Wein verehret: Brieff aus Cadix melden/ daß alldorten ein Hamburgisches Schiff di Porto velo aus Indien ankommen/ womit Bericht eingelauffen/ daß selbiges Meer von denen Seeräubern nunmehr gantz sicher und frey wäre/ und daß die Galleonen/ welche daselbst mit Wahren beladen werden/ nechstkünfftigen May zu Cadix anlangen sollen.

Das neundte Capitel

Stellet vor/ was in den 17. Niederländischen Provincien sich begeben hat.

Niederländische Geschichten. DIe Brieff aus dem Graffenhaag melden/ daß allda ein Schweitzerischer Ingenieur ankommen/ welcher vorgibt/ daß er ein Secret habe/ ein Stück Geschützes umb die Helffte weniger als sonsten zu laden/ welches eben so weit schiessen/ und eben dergleichen Würckung als ein anders thun solte. Ingleichem so verspricht er/ die jenige / so zersprungen sind/ wieder also zuzurichten/ und in solchen Stand zu bringen / als wann sie gantz neu wären. Die Obrigkeitliche Personen von Amsterdam sind diese Wochen wieder erneuert/ der Herr von Beuningen aber nicht/ wie er besorget zum Burgermeister erwählet/ und wird also derselbe noch dieses Jahr Curator über das Indianische Hauß/ und über die hohe Schul zu Leyden bleiben. Der Herr Marq. de Monpouillant hat dem Herrn Printzen von Dranien die Lista von denen Frantzösischen geflüchteten Officiers/ so er examinirt hat /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0184" n="172"/>
wöllen/ eine Nonne zu werden. Allhier ist ein Jesuit in Flandern bürtig                      ankommen/ welcher Procurator in China ist/ wohin ei mit etlichen PP. sich                      wieder zu erheben willens ist/ und weilen der König in Franckreich mit ihme                      reden will/ als ist er nach Pariß abgereist. Den 15. ist ein Teutscher/ der                      bey dem Spannischen Residenten in Diensten ist/ von dem Barigello gefangen                      worden/ weilen man etwas wenigs Taback von Contrabando bey ihm gefunden/ und                      weilen er nicht alsobalden ledig gelassen worden/ hat besagter Resident sein                      Herr bey den Doge sich hefftig beklagt/ und begehrt nebst <note place="left">Ein Frantzös. Schiff von Rom mit vielen Statnen zu Genna angelangt.</note>                      dessen Loßgebung Satisfaction von dem Barigello. Von Civita Vecchia ist ein                      Frantzöisis. Schiff mit alten und neuen Statuen beladen ankommen/ welche der                      König zu Rom hat kauffen und verfertigen lassen. Die Gallere/ so den Printz von                      Monaco überbracht/ ist wieder zurück gekommen/ und hat selbiger dem Capitain                      eine güldene Ketten/ 20. Duplonen werth/ denen Officirern 25. Cronen/ und                      denen Ruderknechten 6. Fäßgen Wein verehret: Brieff aus Cadix melden/ daß                      alldorten ein Hamburgisches Schiff di Porto velo aus Indien ankommen/ womit                      Bericht eingelauffen/ daß selbiges Meer von denen Seeräubern nunmehr gantz                      sicher und frey wäre/ und daß die Galleonen/ welche daselbst mit Wahren                      beladen werden/ nechstkünfftigen May zu Cadix anlangen sollen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Das neundte Capitel</head>
        <p>Stellet vor/ was in den 17. Niederländischen Provincien sich begeben hat.</p>
        <p><note place="left">Niederländische Geschichten.</note> DIe Brieff aus dem                      Graffenhaag melden/ daß allda ein Schweitzerischer Ingenieur ankommen/ welcher                      vorgibt/ daß er ein Secret habe/ ein Stück Geschützes umb die Helffte weniger                      als sonsten zu laden/ welches eben so weit schiessen/ und eben dergleichen                      Würckung als ein anders thun solte. Ingleichem so verspricht er/ die jenige /                      so zersprungen sind/ wieder also zuzurichten/ und in solchen Stand zu bringen                     / als wann sie gantz neu wären. Die Obrigkeitliche Personen von Amsterdam sind                      diese Wochen wieder erneuert/ der Herr von Beuningen aber nicht/ wie er                      besorget zum Burgermeister erwählet/ und wird also derselbe noch dieses Jahr                      Curator über das Indianische Hauß/ und über die hohe Schul zu Leyden bleiben.                      Der Herr Marq. de Monpouillant hat dem Herrn Printzen von Dranien die Lista von                      denen Frantzösischen geflüchteten Officiers/ so er examinirt hat /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[172/0184] wöllen/ eine Nonne zu werden. Allhier ist ein Jesuit in Flandern bürtig ankommen/ welcher Procurator in China ist/ wohin ei mit etlichen PP. sich wieder zu erheben willens ist/ und weilen der König in Franckreich mit ihme reden will/ als ist er nach Pariß abgereist. Den 15. ist ein Teutscher/ der bey dem Spannischen Residenten in Diensten ist/ von dem Barigello gefangen worden/ weilen man etwas wenigs Taback von Contrabando bey ihm gefunden/ und weilen er nicht alsobalden ledig gelassen worden/ hat besagter Resident sein Herr bey den Doge sich hefftig beklagt/ und begehrt nebst dessen Loßgebung Satisfaction von dem Barigello. Von Civita Vecchia ist ein Frantzöisis. Schiff mit alten und neuen Statuen beladen ankommen/ welche der König zu Rom hat kauffen und verfertigen lassen. Die Gallere/ so den Printz von Monaco überbracht/ ist wieder zurück gekommen/ und hat selbiger dem Capitain eine güldene Ketten/ 20. Duplonen werth/ denen Officirern 25. Cronen/ und denen Ruderknechten 6. Fäßgen Wein verehret: Brieff aus Cadix melden/ daß alldorten ein Hamburgisches Schiff di Porto velo aus Indien ankommen/ womit Bericht eingelauffen/ daß selbiges Meer von denen Seeräubern nunmehr gantz sicher und frey wäre/ und daß die Galleonen/ welche daselbst mit Wahren beladen werden/ nechstkünfftigen May zu Cadix anlangen sollen. Ein Frantzös. Schiff von Rom mit vielen Statnen zu Genna angelangt. Das neundte Capitel Stellet vor/ was in den 17. Niederländischen Provincien sich begeben hat. DIe Brieff aus dem Graffenhaag melden/ daß allda ein Schweitzerischer Ingenieur ankommen/ welcher vorgibt/ daß er ein Secret habe/ ein Stück Geschützes umb die Helffte weniger als sonsten zu laden/ welches eben so weit schiessen/ und eben dergleichen Würckung als ein anders thun solte. Ingleichem so verspricht er/ die jenige / so zersprungen sind/ wieder also zuzurichten/ und in solchen Stand zu bringen / als wann sie gantz neu wären. Die Obrigkeitliche Personen von Amsterdam sind diese Wochen wieder erneuert/ der Herr von Beuningen aber nicht/ wie er besorget zum Burgermeister erwählet/ und wird also derselbe noch dieses Jahr Curator über das Indianische Hauß/ und über die hohe Schul zu Leyden bleiben. Der Herr Marq. de Monpouillant hat dem Herrn Printzen von Dranien die Lista von denen Frantzösischen geflüchteten Officiers/ so er examinirt hat / Niederländische Geschichten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/184
Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/184>, abgerufen am 27.04.2024.