Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

Bild:
<< vorherige Seite

Das XXXI. Capitel/
wird/ diese Milch aber solle nicht sauer seyn; alsdann nimmt man 5. oder 6. Eyer/
zerklopffet sie wohl/ und rühret es unter die Milch/ ohngefehr bey einer halben
Maas/ und rühret das Meel darein/ bis daß der Taig sich fein luck aufwälgern
lässet/ macht alsdann Nudeln daraus/ lässet sie gehen/ und wann man sie bachen
will/ so schneidet man der Länge nach einen Schnitt darien/ und leget sie nicht gar
zu heiß in das Schmaltz/ sonsten überlauffen sie/ und gehen nicht schön auf/ man
bächet sie derowegen fein gemach ab.

4. Nudeln gut zu bereiten.

Nudeln werden (wann sie gut seyn sollen) gemachet von Buter/ Eyern und
guten Meel/ wohl gewürcket/ gesaltzen/ mit einem Wälger-Holtz von einander ge-
trieben und dünn gemachet/ alsdann erstlich zu Flecklein/ hernach gantz klein ge-
schnitten/ in Wasser wohl gesotten/ wiederum abgekühlet/ darauf in einer Platten
auf eine Glut gesetzet/ mit heissen Butter begossen/ und mit Pfeffer/ Jngwer und
Saltz bestreuet.

Oder/ man kan eine Erbis-Brühe darüber machen/ mit Butter/ Saltz/
Muscaten-Blüh/ und Saffran.

Oder/ man kan die etwas gesottene Nudeln mit heissem Schmaltz in einer
Pfannen bachen.



Das XXXI. Capitel.
Wie man allerhand Baum-Früchte
und Obst/ so man auch das Jahr über ver-
speisset/ den Winter über gut und frisch be-
halten möge.

Hierinnen muß man auf folgende drey Stücke Achtung geben/ als:

I. Auf die Zeit.
II. Den Ort der Verwahrung.
III. Die Aufsicht und Verwahrung an sich selbsten.

I. Was die Zeit anbetrifft/ wann man das Baum-Obst einsamlen solle/ so

geschie-

Das XXXI. Capitel/
wird/ dieſe Milch aber ſolle nicht ſauer ſeyn; alsdann nimmt man 5. oder 6. Eyer/
zerklopffet ſie wohl/ und ruͤhret es unter die Milch/ ohngefehr bey einer halben
Maas/ und ruͤhret das Meel darein/ bis daß der Taig ſich fein luck aufwaͤlgern
laͤſſet/ macht alsdann Nudeln daraus/ laͤſſet ſie gehen/ und wann man ſie bachen
will/ ſo ſchneidet man der Laͤnge nach einen Schnitt darien/ und leget ſie nicht gar
zu heiß in das Schmaltz/ ſonſten uͤberlauffen ſie/ und gehen nicht ſchoͤn auf/ man
baͤchet ſie derowegen fein gemach ab.

4. Nudeln gut zu bereiten.

Nudeln werden (wann ſie gut ſeyn ſollen) gemachet von Buter/ Eyern und
guten Meel/ wohl gewuͤrcket/ geſaltzen/ mit einem Waͤlger-Holtz von einander ge-
trieben und duͤnn gemachet/ alsdann erſtlich zu Flecklein/ hernach gantz klein ge-
ſchnitten/ in Waſſer wohl geſotten/ wiederum abgekuͤhlet/ darauf in einer Platten
auf eine Glut geſetzet/ mit heiſſen Butter begoſſen/ und mit Pfeffer/ Jngwer und
Saltz beſtreuet.

Oder/ man kan eine Erbis-Bruͤhe daruͤber machen/ mit Butter/ Saltz/
Muſcaten-Bluͤh/ und Saffran.

Oder/ man kan die etwas geſottene Nudeln mit heiſſem Schmaltz in einer
Pfannen bachen.



Das XXXI. Capitel.
Wie man allerhand Baum-Fruͤchte
und Obſt/ ſo man auch das Jahr uͤber ver-
ſpeiſſet/ den Winter uͤber gut und friſch be-
halten moͤge.

Hierinnen muß man auf folgende drey Stuͤcke Achtung geben/ als:

I. Auf die Zeit.
II. Den Ort der Verwahrung.
III. Die Aufſicht und Verwahrung an ſich ſelbſten.

I. Was die Zeit anbetrifft/ wann man das Baum-Obſt einſamlen ſolle/ ſo

geſchie-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0510" n="488"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">XXXI.</hi> Capitel/</hi></fw><lb/>
wird/ die&#x017F;e Milch aber &#x017F;olle nicht &#x017F;auer &#x017F;eyn; alsdann nimmt man 5. oder 6. Eyer/<lb/>
zerklopffet &#x017F;ie wohl/ und ru&#x0364;hret es unter die Milch/ ohngefehr bey einer halben<lb/>
Maas/ und ru&#x0364;hret das Meel darein/ bis daß der Taig &#x017F;ich fein luck aufwa&#x0364;lgern<lb/>
la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et/ macht alsdann Nudeln daraus/ la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ie gehen/ und wann man &#x017F;ie bachen<lb/>
will/ &#x017F;o &#x017F;chneidet man der La&#x0364;nge nach einen Schnitt darien/ und leget &#x017F;ie nicht gar<lb/>
zu heiß in das Schmaltz/ &#x017F;on&#x017F;ten u&#x0364;berlauffen &#x017F;ie/ und gehen nicht &#x017F;cho&#x0364;n auf/ man<lb/>
ba&#x0364;chet &#x017F;ie derowegen fein gemach ab.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">4. Nudeln gut zu bereiten.</hi> </head><lb/>
            <p>Nudeln werden (wann &#x017F;ie gut &#x017F;eyn &#x017F;ollen) gemachet von Buter/ Eyern und<lb/>
guten Meel/ wohl gewu&#x0364;rcket/ ge&#x017F;altzen/ mit einem Wa&#x0364;lger-Holtz von einander ge-<lb/>
trieben und du&#x0364;nn gemachet/ alsdann er&#x017F;tlich zu Flecklein/ hernach gantz klein ge-<lb/>
&#x017F;chnitten/ in Wa&#x017F;&#x017F;er wohl ge&#x017F;otten/ wiederum abgeku&#x0364;hlet/ darauf in einer Platten<lb/>
auf eine Glut ge&#x017F;etzet/ mit hei&#x017F;&#x017F;en Butter bego&#x017F;&#x017F;en/ und mit Pfeffer/ Jngwer und<lb/>
Saltz be&#x017F;treuet.</p><lb/>
            <p>Oder/ man kan eine Erbis-Bru&#x0364;he daru&#x0364;ber machen/ mit Butter/ Saltz/<lb/>
Mu&#x017F;caten-Blu&#x0364;h/ und Saffran.</p><lb/>
            <p>Oder/ man kan die etwas ge&#x017F;ottene Nudeln mit hei&#x017F;&#x017F;em Schmaltz in einer<lb/>
Pfannen bachen.</p>
          </div>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">XXXI.</hi> Capitel.<lb/>
Wie man allerhand Baum-Fru&#x0364;chte<lb/>
und Ob&#x017F;t/ &#x017F;o man auch das Jahr u&#x0364;ber ver-<lb/>
&#x017F;pei&#x017F;&#x017F;et/ den Winter u&#x0364;ber gut und fri&#x017F;ch be-<lb/>
halten mo&#x0364;ge.</hi> </head><lb/>
        <p>Hierinnen muß man auf folgende drey Stu&#x0364;cke Achtung geben/ als:</p><lb/>
        <list>
          <item> <hi rendition="#aq">I.</hi> <hi rendition="#fr">Auf die Zeit.</hi> </item><lb/>
          <item> <hi rendition="#aq">II.</hi> <hi rendition="#fr">Den Ort der Verwahrung.</hi> </item><lb/>
          <item> <hi rendition="#aq">III.</hi> <hi rendition="#fr">Die Auf&#x017F;icht und Verwahrung an &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;ten.</hi> </item>
        </list><lb/>
        <p><hi rendition="#aq">I.</hi> Was die Zeit anbetrifft/ wann man das Baum-Ob&#x017F;t ein&#x017F;amlen &#x017F;olle/ &#x017F;o<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ge&#x017F;chie-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[488/0510] Das XXXI. Capitel/ wird/ dieſe Milch aber ſolle nicht ſauer ſeyn; alsdann nimmt man 5. oder 6. Eyer/ zerklopffet ſie wohl/ und ruͤhret es unter die Milch/ ohngefehr bey einer halben Maas/ und ruͤhret das Meel darein/ bis daß der Taig ſich fein luck aufwaͤlgern laͤſſet/ macht alsdann Nudeln daraus/ laͤſſet ſie gehen/ und wann man ſie bachen will/ ſo ſchneidet man der Laͤnge nach einen Schnitt darien/ und leget ſie nicht gar zu heiß in das Schmaltz/ ſonſten uͤberlauffen ſie/ und gehen nicht ſchoͤn auf/ man baͤchet ſie derowegen fein gemach ab. 4. Nudeln gut zu bereiten. Nudeln werden (wann ſie gut ſeyn ſollen) gemachet von Buter/ Eyern und guten Meel/ wohl gewuͤrcket/ geſaltzen/ mit einem Waͤlger-Holtz von einander ge- trieben und duͤnn gemachet/ alsdann erſtlich zu Flecklein/ hernach gantz klein ge- ſchnitten/ in Waſſer wohl geſotten/ wiederum abgekuͤhlet/ darauf in einer Platten auf eine Glut geſetzet/ mit heiſſen Butter begoſſen/ und mit Pfeffer/ Jngwer und Saltz beſtreuet. Oder/ man kan eine Erbis-Bruͤhe daruͤber machen/ mit Butter/ Saltz/ Muſcaten-Bluͤh/ und Saffran. Oder/ man kan die etwas geſottene Nudeln mit heiſſem Schmaltz in einer Pfannen bachen. Das XXXI. Capitel. Wie man allerhand Baum-Fruͤchte und Obſt/ ſo man auch das Jahr uͤber ver- ſpeiſſet/ den Winter uͤber gut und friſch be- halten moͤge. Hierinnen muß man auf folgende drey Stuͤcke Achtung geben/ als: I. Auf die Zeit. II. Den Ort der Verwahrung. III. Die Aufſicht und Verwahrung an ſich ſelbſten. I. Was die Zeit anbetrifft/ wann man das Baum-Obſt einſamlen ſolle/ ſo geſchie-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/510
Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 488. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/510>, abgerufen am 26.04.2024.