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[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

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Allerhand Essig zu machen.
ten kan; dann er bringet wieder die Dräuung/ machet Appetit, und ist der
menschlichen Gesundheit höchstdienlich.

So man in den gemeinen Haus Essig gantzen Pfeffer in ein Tüchlein ge-
bunden hänget/ 8. Tage lang/ so ist er dem Magen und der menschlichen Natur
gesünder als sonsten.

Von allerhand Farben gefärbten Frucht- und
Blumen-Essigen so man in der Kuchen gebrauchet
und auch zur Tafel mit auffsetzet.

Nebenst denen in der Kuchen und Haushaltung gewöhnlichen Wein-und
Bier-Essigen hat man auch hernach folgende mit im Gebrauch/ als da sind

Holder-Essig der hat einen seinen Geruch.
Rosen-Essig siehet schön roth aus/ und riechet lieblich.
Violen-Essig siehet blaulicht roth.
Blau Korn-Blumen-Essig siehet schön und blaulicht-roth.
Lavendel-Blümlein-Essig/ riechet lieblich.
Brombeer-Essig siehet etwas violet-färbig.
Erdbeer-Essig riechet lieblich und siehet ein wenig röthlicht.
Heydelbeer-Essig siehet violet-blau.
Himbeer Essig siehet und riechet lieblich und schön.
Maulbeer-Essig hat einen lieblichen Geruch.
Quitten-Essig hat auch einen seinen Geruch.
Weichsel-Essig siehet schön roth aus.
Citronen-Schalen-Essig riecht lieblich und siehet etwas gelblicht.
Schlehen-Essig/ kühlet wohl und ziehet stattlich zusammen.
Roßmarin-Essig ist sehr kräfftig.
Rauten-Essig desgleichen.
Nägelein-Blumen-Essig siehet röthlich aus.
Majen-Blümlein Essig hat einen lieblichen Geruch.
Scordien-Essig widerstehet den Gifft.
Zitwer-Essig widerstehet auch dem Gifft.

und diese sind die gebräuchlichsten Essige/ so man in der Kuchen und sonsten
in die Haushaltung zum Artzeneyischen Gebrauch zu machen/ und zu bereiten
pfleget.

Die Kräuter und Blumen mögen nun frisch oder etwas gewelckt oder
gar dürre in den Essig gethan werden/ nur ist darbey in Acht zu nehmen/ daß die/ so
sich lange halten/ und dauren sollen/ von etwas gewelckt oder gedörrten Kräutern

und

Allerhand Eſſig zu machen.
ten kan; dann er bringet wieder die Draͤuung/ machet Appetit, und iſt der
menſchlichen Geſundheit hoͤchſtdienlich.

So man in den gemeinen Haus Eſſig gantzen Pfeffer in ein Tuͤchlein ge-
bunden haͤnget/ 8. Tage lang/ ſo iſt er dem Magen und der menſchlichen Natur
geſuͤnder als ſonſten.

Von allerhand Farben gefaͤrbten Frucht- und
Blumen-Eſſigen ſo man in der Kuchen gebrauchet
und auch zur Tafel mit auffſetzet.

Nebenſt denen in der Kuchen und Haushaltung gewoͤhnlichen Wein-und
Bier-Eſſigen hat man auch hernach folgende mit im Gebrauch/ als da ſind

Holder-Eſſig der hat einen ſeinen Geruch.
Roſen-Eſſig ſiehet ſchoͤn roth aus/ und riechet lieblich.
Violen-Eſſig ſiehet blaulicht roth.
Blau Korn-Blumen-Eſſig ſiehet ſchoͤn und blaulicht-roth.
Lavendel-Bluͤmlein-Eſſig/ riechet lieblich.
Brombeer-Eſſig ſiehet etwas violet-faͤrbig.
Erdbeer-Eſſig riechet lieblich und ſiehet ein wenig roͤthlicht.
Heydelbeer-Eſſig ſiehet violet-blau.
Himbeer Eſſig ſiehet und riechet lieblich und ſchoͤn.
Maulbeer-Eſſig hat einen lieblichen Geruch.
Quitten-Eſſig hat auch einen ſeinen Geruch.
Weichſel-Eſſig ſiehet ſchoͤn roth aus.
Citronen-Schalen-Eſſig riecht lieblich und ſiehet etwas gelblicht.
Schlehen-Eſſig/ kuͤhlet wohl und ziehet ſtattlich zuſammen.
Roßmarin-Eſſig iſt ſehr kraͤfftig.
Rauten-Eſſig desgleichen.
Naͤgelein-Blumen-Eſſig ſiehet roͤthlich aus.
Majen-Bluͤmlein Eſſig hat einen lieblichen Geruch.
Scordien-Eſſig widerſtehet den Gifft.
Zitwer-Eſſig widerſtehet auch dem Gifft.

und dieſe ſind die gebraͤuchlichſten Eſſige/ ſo man in der Kuchen und ſonſten
in die Haushaltung zum Artzeneyiſchen Gebrauch zu machen/ und zu bereiten
pfleget.

Die Kraͤuter und Blumen moͤgen nun friſch oder etwas gewelckt oder
gar duͤrre in den Eſſig gethan werden/ nur iſt darbey in Acht zu nehmen/ daß die/ ſo
ſich lange halten/ und dauren ſollen/ von etwas gewelckt oder gedoͤrrten Kraͤutern

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[663/0685] Allerhand Eſſig zu machen. ten kan; dann er bringet wieder die Draͤuung/ machet Appetit, und iſt der menſchlichen Geſundheit hoͤchſtdienlich. So man in den gemeinen Haus Eſſig gantzen Pfeffer in ein Tuͤchlein ge- bunden haͤnget/ 8. Tage lang/ ſo iſt er dem Magen und der menſchlichen Natur geſuͤnder als ſonſten. Von allerhand Farben gefaͤrbten Frucht- und Blumen-Eſſigen ſo man in der Kuchen gebrauchet und auch zur Tafel mit auffſetzet. Nebenſt denen in der Kuchen und Haushaltung gewoͤhnlichen Wein-und Bier-Eſſigen hat man auch hernach folgende mit im Gebrauch/ als da ſind Holder-Eſſig der hat einen ſeinen Geruch. Roſen-Eſſig ſiehet ſchoͤn roth aus/ und riechet lieblich. Violen-Eſſig ſiehet blaulicht roth. Blau Korn-Blumen-Eſſig ſiehet ſchoͤn und blaulicht-roth. Lavendel-Bluͤmlein-Eſſig/ riechet lieblich. Brombeer-Eſſig ſiehet etwas violet-faͤrbig. Erdbeer-Eſſig riechet lieblich und ſiehet ein wenig roͤthlicht. Heydelbeer-Eſſig ſiehet violet-blau. Himbeer Eſſig ſiehet und riechet lieblich und ſchoͤn. Maulbeer-Eſſig hat einen lieblichen Geruch. Quitten-Eſſig hat auch einen ſeinen Geruch. Weichſel-Eſſig ſiehet ſchoͤn roth aus. Citronen-Schalen-Eſſig riecht lieblich und ſiehet etwas gelblicht. Schlehen-Eſſig/ kuͤhlet wohl und ziehet ſtattlich zuſammen. Roßmarin-Eſſig iſt ſehr kraͤfftig. Rauten-Eſſig desgleichen. Naͤgelein-Blumen-Eſſig ſiehet roͤthlich aus. Majen-Bluͤmlein Eſſig hat einen lieblichen Geruch. Scordien-Eſſig widerſtehet den Gifft. Zitwer-Eſſig widerſtehet auch dem Gifft. und dieſe ſind die gebraͤuchlichſten Eſſige/ ſo man in der Kuchen und ſonſten in die Haushaltung zum Artzeneyiſchen Gebrauch zu machen/ und zu bereiten pfleget. Die Kraͤuter und Blumen moͤgen nun friſch oder etwas gewelckt oder gar duͤrre in den Eſſig gethan werden/ nur iſt darbey in Acht zu nehmen/ daß die/ ſo ſich lange halten/ und dauren ſollen/ von etwas gewelckt oder gedoͤrrten Kraͤutern und

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 663. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/685>, abgerufen am 26.04.2024.