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Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597.

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verdampt / als Widerteuffer / so da lehren / daß wir ohne das Leibliche wort des Euangelij / den heiligen Geist durch eigene Gedancken vnd Werck erlangen.

Dawider haben die Caluinisten / wie Schwenckfelder /Gegenlehre der Calvintsteu. Widerteuffer / Enthusiasten vnd Manicheer / das dem leiblichen eusserlichen wort in keinem wege die Werckstat des heiligen Geistes gebüre / sondern das jnnerlich vnd jnwendig herkomme die Lehre oder erleuchtung des Geistes / nicht von aussen. 2. Daß der Glaube nicht aus dem Wort komme / sondern ohn Mittel von Gott geben werde. 3. Daß die Sacrament den Glauben nicht wircken noch stercken. 4. Ja daß durch Gottes versehung von den Eltern vns die Seligkeit vnd heiliger Geist angeboren werde. Denn aus dem gepredigten Wort (sprechen sie) haben wir nichts denn Bedeutung vnd Zeichen der dinge / vnd sonsten nichts / Aus dem eusserlichen wort nichts denn wort / ja auch ein gerausch der wort / wie Zwingel / Beza / vnd Oecolampad in seinem lesterlichen Antisyngrammate weitleufftig also schwermet fol. O. 2. & 3. Diese Postill machets zwar nicht so gar grob / aber dennoch grob guung.

Der erste Irrthumb.

Denn erstlich spricht Eisenbergs Postill (wie oben der1. Keine krafft sol das eusserliche wort des Predigers haben. Spruch verdeutschet ist fol. 13. Niemand kan durchs Wort wircken / denn Gott allein. Vnd es sey ein Abgötterey / dem wort des Menschen / dem Gebet / dem Exorcismo, einige Göttliche krafft zuschreiben / welche solchs thun / verurtheilt die Postill zum Tode / Supra fol. 13. Art. 1. errore 8. Nunquam cathedram spiritus sancti verbo vocali tribuemus, spricht Occolam. Et, ex verbis nil nisi verba, imo strepitus verborum.

verdampt / als Widerteuffer / so da lehren / daß wir ohne das Leibliche wort des Euangelij / den heiligen Geist durch eigene Gedancken vnd Werck erlangen.

Dawider haben die Caluinisten / wie Schwenckfelder /Gegenlehre der Calvintsteu. Widerteuffer / Enthusiasten vnd Manicheer / das dem leiblichen eusserlichen wort in keinem wege die Werckstat des heiligen Geistes gebüre / sondern das jnnerlich vnd jnwendig herkomme die Lehre oder erleuchtung des Geistes / nicht von aussen. 2. Daß der Glaube nicht aus dem Wort komme / sondern ohn Mittel von Gott geben werde. 3. Daß die Sacrament den Glauben nicht wircken noch stercken. 4. Ja daß durch Gottes versehung von den Eltern vns die Seligkeit vnd heiliger Geist angeboren werde. Denn aus dem gepredigten Wort (sprechen sie) haben wir nichts denn Bedeutung vnd Zeichen der dinge / vnd sonsten nichts / Aus dem eusserlichen wort nichts denn wort / ja auch ein gerausch der wort / wie Zwingel / Beza / vnd Oecolampad in seinem lesterlichen Antisyngrammate weitleufftig also schwermet fol. O. 2. & 3. Diese Postill machets zwar nicht so gar grob / aber dennoch grob guung.

Der erste Irrthumb.

Denn erstlich spricht Eisenbergs Postill (wie oben der1. Keine krafft sol das eusserliche wort des Predigers haben. Spruch verdeutschet ist fol. 13. Niemand kan durchs Wort wircken / denn Gott allein. Vnd es sey ein Abgötterey / dem wort des Menschen / dem Gebet / dem Exorcismo, einige Göttliche krafft zuschreiben / welche solchs thun / verurtheilt die Postill zum Tode / Supra fol. 13. Art. 1. errore 8. Nunquam cathedram spiritus sancti verbo vocali tribuemus, spricht Occolam. Et, ex verbis nil nisi verba, imò strepitus verborum.

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[45/0105] verdampt / als Widerteuffer / so da lehren / daß wir ohne das Leibliche wort des Euangelij / den heiligen Geist durch eigene Gedancken vnd Werck erlangen. Dawider haben die Caluinisten / wie Schwenckfelder / Widerteuffer / Enthusiasten vnd Manicheer / das dem leiblichen eusserlichen wort in keinem wege die Werckstat des heiligen Geistes gebüre / sondern das jnnerlich vnd jnwendig herkomme die Lehre oder erleuchtung des Geistes / nicht von aussen. 2. Daß der Glaube nicht aus dem Wort komme / sondern ohn Mittel von Gott geben werde. 3. Daß die Sacrament den Glauben nicht wircken noch stercken. 4. Ja daß durch Gottes versehung von den Eltern vns die Seligkeit vnd heiliger Geist angeboren werde. Denn aus dem gepredigten Wort (sprechen sie) haben wir nichts denn Bedeutung vnd Zeichen der dinge / vnd sonsten nichts / Aus dem eusserlichen wort nichts denn wort / ja auch ein gerausch der wort / wie Zwingel / Beza / vnd Oecolampad in seinem lesterlichen Antisyngrammate weitleufftig also schwermet fol. O. 2. & 3. Diese Postill machets zwar nicht so gar grob / aber dennoch grob guung. Gegenlehre der Calvintsteu. Der erste Irrthumb. Denn erstlich spricht Eisenbergs Postill (wie oben der Spruch verdeutschet ist fol. 13. Niemand kan durchs Wort wircken / denn Gott allein. Vnd es sey ein Abgötterey / dem wort des Menschen / dem Gebet / dem Exorcismo, einige Göttliche krafft zuschreiben / welche solchs thun / verurtheilt die Postill zum Tode / Supra fol. 13. Art. 1. errore 8. Nunquam cathedram spiritus sancti verbo vocali tribuemus, spricht Occolam. Et, ex verbis nil nisi verba, imò strepitus verborum. 1. Keine krafft sol das eusserliche wort des Predigers haben.

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Zitationshilfe: Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_vorzeichnis_1597/105>, abgerufen am 26.04.2024.