Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597.

Bild:
<< vorherige Seite
Antwort.

WAS höre ich hie von Zeichen / vnd Schrifft? Hatte nicht D. Pezel seine Maulsperrung gemacht / Er wolle aus der Einsetzung des heiligen Abendmahls seinen Caluinischen Schwarm beweisen? Stehet nun in der Einsetzung des heiligen Abendmahls / bey jhr keinem Euangelisten etwas vom Zeichen / oder Sacramentischer vergleichung? Wie kompt denn dieser verwirrte Mann dazu / das er aus den worten des heiligen Abendmahls / den ersten Beweis zusaget? Amphora coepit institui currente rota, cur urceus exit, spricht der Poet: Möchte er doch redlich schwermen / vnnd sprechen / wie Boquinus in Thesib. Verba S. Coenae simpliciter intelligere, fidei regula non sinit, Oder wie Zwingel Anno 1530. ad principes Germ. Tom. 2. fol. 442. Verbum DEInequaquam ferre vel admittere potest, ut corpus Christi in Coena esse dicatur.

Nu aber rhümet sich D. Pezel der Einsetzung des heiligen Abendmahls / da er es aber sol beweisen / kompt er her getrolt mit dem Zeichen / vnd Sacramenilicher vergleichung. Bringet also seine Phanthasey in die heilige Schrifft / vnd wil nicht aus der Schrifft / oder aus den worten Christi / die rechte Meinung nemen. Wolten jhm aber auch sein praedicamentum Signi, wie droben praedicamentum Relationis, zu gut halten / wenn er nur die Warheit / vnd nicht Lügen / fürbrechte.

Aber wo stehets doch in der Schrifft / oder wo ists gegründet das D. Pezel hie von seiner Zeicheley fürgibt / vnd der heiligen Einsetzung Christi antichtet vnnd anleuget?

Antwort.

WAS höre ich hie von Zeichen / vnd Schrifft? Hatte nicht D. Pezel seine Maulsperrung gemacht / Er wolle aus der Einsetzung des heiligen Abendmahls seinen Caluinischen Schwarm beweisen? Stehet nun in der Einsetzung des heiligen Abendmahls / bey jhr keinem Euangelisten etwas vom Zeichen / oder Sacramentischer vergleichung? Wie kompt denn dieser verwirrte Mann dazu / das er aus den worten des heiligen Abendmahls / den ersten Beweis zusaget? Amphora coepit institui currente rota, cur urceus exit, spricht der Poet: Möchte er doch redlich schwermen / vnnd sprechen / wie Boquinus in Thesib. Verba S. Coenae simpliciter intelligere, fidei regula non sinit, Oder wie Zwingel Anno 1530. ad principes Germ. Tom. 2. fol. 442. Verbum DEInequaquam ferre vel admittere potest, ut corpus Christi in Coena esse dicatur.

Nu aber rhümet sich D. Pezel der Einsetzung des heiligen Abendmahls / da er es aber sol beweisen / kompt er her getrolt mit dem Zeichen / vnd Sacramenilicher vergleichung. Bringet also seine Phanthasey in die heilige Schrifft / vnd wil nicht aus der Schrifft / oder aus den worten Christi / die rechte Meinung nemen. Wolten jhm aber auch sein praedicamentum Signi, wie droben praedicamentum Relationis, zu gut halten / wenn er nur die Warheit / vnd nicht Lügen / fürbrechte.

Aber wo stehets doch in der Schrifft / oder wo ists gegründet das D. Pezel hie von seiner Zeicheley fürgibt / vnd der heiligen Einsetzung Christi antichtet vnnd anleuget?

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0164"/>
      </div>
      <div>
        <head>Antwort.<lb/></head>
        <p>WAS höre ich hie von Zeichen / vnd Schrifft? Hatte nicht D. Pezel seine                      Maulsperrung gemacht / Er wolle aus der Einsetzung des heiligen Abendmahls                      seinen Caluinischen Schwarm beweisen? Stehet nun in der Einsetzung des heiligen                      Abendmahls / bey jhr keinem Euangelisten etwas vom Zeichen / oder                      Sacramentischer vergleichung? Wie kompt denn dieser verwirrte Mann dazu / das er                      aus den worten des heiligen Abendmahls / den ersten Beweis zusaget? Amphora                      coepit institui currente rota, cur urceus exit, spricht der Poet: Möchte er doch                      redlich schwermen / vnnd sprechen / wie Boquinus in Thesib. Verba S. Coenae                      simpliciter intelligere, fidei regula non sinit, Oder wie Zwingel Anno 1530. ad                      principes Germ. Tom. 2. fol. 442. Verbum DEInequaquam ferre vel admittere                      potest, ut corpus Christi in Coena esse dicatur.</p>
        <p>Nu aber rhümet sich D. Pezel der Einsetzung des heiligen Abendmahls / da er es                      aber sol beweisen / kompt er her getrolt mit dem Zeichen / vnd Sacramenilicher                      vergleichung. Bringet also seine Phanthasey in die heilige Schrifft / vnd wil                      nicht aus der Schrifft / oder aus den worten Christi / die rechte Meinung nemen.                      Wolten jhm aber auch sein praedicamentum Signi, wie droben praedicamentum                      Relationis, zu gut halten / wenn er nur die Warheit / vnd nicht Lügen /                      fürbrechte.</p>
        <p>Aber wo stehets doch in der Schrifft / oder wo ists gegründet das D. Pezel hie                      von seiner Zeicheley fürgibt / vnd der heiligen Einsetzung Christi antichtet                      vnnd anleuget?
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0164] Antwort. WAS höre ich hie von Zeichen / vnd Schrifft? Hatte nicht D. Pezel seine Maulsperrung gemacht / Er wolle aus der Einsetzung des heiligen Abendmahls seinen Caluinischen Schwarm beweisen? Stehet nun in der Einsetzung des heiligen Abendmahls / bey jhr keinem Euangelisten etwas vom Zeichen / oder Sacramentischer vergleichung? Wie kompt denn dieser verwirrte Mann dazu / das er aus den worten des heiligen Abendmahls / den ersten Beweis zusaget? Amphora coepit institui currente rota, cur urceus exit, spricht der Poet: Möchte er doch redlich schwermen / vnnd sprechen / wie Boquinus in Thesib. Verba S. Coenae simpliciter intelligere, fidei regula non sinit, Oder wie Zwingel Anno 1530. ad principes Germ. Tom. 2. fol. 442. Verbum DEInequaquam ferre vel admittere potest, ut corpus Christi in Coena esse dicatur. Nu aber rhümet sich D. Pezel der Einsetzung des heiligen Abendmahls / da er es aber sol beweisen / kompt er her getrolt mit dem Zeichen / vnd Sacramenilicher vergleichung. Bringet also seine Phanthasey in die heilige Schrifft / vnd wil nicht aus der Schrifft / oder aus den worten Christi / die rechte Meinung nemen. Wolten jhm aber auch sein praedicamentum Signi, wie droben praedicamentum Relationis, zu gut halten / wenn er nur die Warheit / vnd nicht Lügen / fürbrechte. Aber wo stehets doch in der Schrifft / oder wo ists gegründet das D. Pezel hie von seiner Zeicheley fürgibt / vnd der heiligen Einsetzung Christi antichtet vnnd anleuget?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_vorzeichnis_1597
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_vorzeichnis_1597/164
Zitationshilfe: Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_vorzeichnis_1597/164>, abgerufen am 11.05.2024.