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Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.

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oder Kriegs-Bau-Kunst.
a part zusammen gelesen und abgehandelt/ damit man hinfüro desto kürtzern
und richtigern Progreß in derselben habe/ und desto ehe den fürgenommenen
Scopum und Zweck erreichen könne/ als schreittet man nunmehr zum Werck sel-
ber/ und werden in diesem ersten Capittel die Termini artis oder Kunstwörter/
wie auch die Termini oder Wörter so gantze Wercke oder andere Krieges-Sa-
chen benennen/ billich abgehandelt. Denn wie eine jegliche andere Kunst denen
Dingen und Sachen/ da sie von handelt/ ihre eigentliche und sonderliche Namen
zueignet/ ohne welcher vorhergehender notitia und Wissenschafft man in dersel-
ben nicht fortkommen kan/ also hat auch diese Kriegs-Baw-Kunst ihre sonder-
liche Wörter und Namen/ welche hie viel einanders/ als sonst in gemeinen Reden/
bedeuten: Solche Wörter aber sind aus unterschiedlichen Sprachen/ als La-
teinischer/ Teutscher/ Jtalienischer/ Spanischer/ Frantzösischer/ und Holländi-
scher Sprachen entlehnet/ und zwar erstlich die Terminos Ichnographicos oder
Wörter/ die zum einfachen Grundrisse gehören anlangend/ sind derselben zwey-
erley/ etliche benennen die Lineen/ etliche die Winckel/ beyderley werden aus der
71. Fig. angezeiget. Die Lineen betreffent/ sind derselben fünfferley:

1. Etliche gehören zu der blossen Figur: a b, Latus interius, die innwendige Seite
oder Polygon der Figur/ Gallice Polygone interiur, ist die Linee welche eine Fe-
stung von einem Winckel zum andern innwendig beschleust.

b c, Semidiameterminor, die Ort-Streiche oder der kleine halbe Diameter, ist
die Linee/ welche aus dem Centro, biß zum Keel-Punct gezogen wird.

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oder Kriegs-Bau-Kunſt.
â part zuſammen geleſen und abgehandelt/ damit man hinfuͤro deſto kuͤrtzern
und richtigern Progreß in derſelben habe/ und deſto ehe den fuͤrgenommenen
Scopum und Zweck erreichen koͤnne/ als ſchreittet man nunmehr zum Werck ſel-
ber/ und werden in dieſem erſten Capittel die Termini artis oder Kunſtwoͤrter/
wie auch die Termini oder Woͤrter ſo gantze Wercke oder andere Krieges-Sa-
chen benennen/ billich abgehandelt. Denn wie eine jegliche andere Kunſt denen
Dingen und Sachen/ da ſie von handelt/ ihre eigentliche und ſonderliche Namen
zueignet/ ohne welcher vorhergehender notitia und Wiſſenſchafft man in derſel-
ben nicht fortkommen kan/ alſo hat auch dieſe Kriegs-Baw-Kunſt ihre ſonder-
liche Woͤrter und Namen/ welche hie viel einanders/ als ſonſt in gemeinen Reden/
bedeuten: Solche Woͤrter aber ſind aus unterſchiedlichen Sprachen/ als La-
teiniſcher/ Teutſcher/ Jtalieniſcher/ Spaniſcher/ Frantzoͤſiſcher/ und Hollaͤndi-
ſcher Sprachen entlehnet/ und zwar erſtlich die Terminos Ichnographicos oder
Woͤrter/ die zum einfachen Grundriſſe gehoͤren anlangend/ ſind derſelben zwey-
erley/ etliche benennen die Lineen/ etliche die Winckel/ beyderley werden aus der
71. Fig. angezeiget. Die Lineen betreffent/ ſind derſelben fuͤnfferley:

1. Etliche gehoͤren zu der bloſſen Figur: a b, Latus interius, die innwendige Seite
oder Polygon der Figur/ Gallicè Polygone interiur, iſt die Linee welche eine Fe-
ſtung von einem Winckel zum andern innwendig beſchleuſt.

b c, Semidiameterminor, die Ort-Streiche oder der kleine halbe Diameter, iſt
die Linee/ welche aus dem Centro, biß zum Keel-Punct gezogen wird.

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[61/0073] oder Kriegs-Bau-Kunſt. â part zuſammen geleſen und abgehandelt/ damit man hinfuͤro deſto kuͤrtzern und richtigern Progreß in derſelben habe/ und deſto ehe den fuͤrgenommenen Scopum und Zweck erreichen koͤnne/ als ſchreittet man nunmehr zum Werck ſel- ber/ und werden in dieſem erſten Capittel die Termini artis oder Kunſtwoͤrter/ wie auch die Termini oder Woͤrter ſo gantze Wercke oder andere Krieges-Sa- chen benennen/ billich abgehandelt. Denn wie eine jegliche andere Kunſt denen Dingen und Sachen/ da ſie von handelt/ ihre eigentliche und ſonderliche Namen zueignet/ ohne welcher vorhergehender notitia und Wiſſenſchafft man in derſel- ben nicht fortkommen kan/ alſo hat auch dieſe Kriegs-Baw-Kunſt ihre ſonder- liche Woͤrter und Namen/ welche hie viel einanders/ als ſonſt in gemeinen Reden/ bedeuten: Solche Woͤrter aber ſind aus unterſchiedlichen Sprachen/ als La- teiniſcher/ Teutſcher/ Jtalieniſcher/ Spaniſcher/ Frantzoͤſiſcher/ und Hollaͤndi- ſcher Sprachen entlehnet/ und zwar erſtlich die Terminos Ichnographicos oder Woͤrter/ die zum einfachen Grundriſſe gehoͤren anlangend/ ſind derſelben zwey- erley/ etliche benennen die Lineen/ etliche die Winckel/ beyderley werden aus der 71. Fig. angezeiget. Die Lineen betreffent/ ſind derſelben fuͤnfferley: 1. Etliche gehoͤren zu der bloſſen Figur: a b, Latus interius, die innwendige Seite oder Polygon der Figur/ Gallicè Polygone interiur, iſt die Linee welche eine Fe- ſtung von einem Winckel zum andern innwendig beſchleuſt. b c, Semidiameterminor, die Ort-Streiche oder der kleine halbe Diameter, iſt die Linee/ welche aus dem Centro, biß zum Keel-Punct gezogen wird. cd Se- J

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Zitationshilfe: Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/73>, abgerufen am 26.04.2024.