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Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 2. Band: M-Z. Berlin, 1898.

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Töchteralbum von Thekla v. Gumpert hat sie seit einer Reihe von Jahren Erzählungen geliefert, ebenso für viele andere Roman- und Tageszeitungen.

Werke s. Sophie v. Keller.

[Steinlein, Laura]

*Steinlein, Laura, geb. Freese, Ps. Arthalis und Arthur Freese, Berlin, Chorinerstrasse 871, wurde am 24. August 1826 zu Friedefeld in Pommern als Tochter eines Rittergutsbesitzers geboren und konnte, da ihr, elf Monate alt, ein Sturz aus dem Wagen für Lebensdauer ein schweres Leid zufügte, erst mit Beginn des elften Jahres geregelten Unterricht erhalten. Mit 18 Jahren schrieb Laura ihre erste Novelle. Bald darauf verheiratete sie sich mit dem Landwirt Franz Steinlein aus Berlin. Trotz der aufreibenden Pflichten, welche ihr die Leitung eines grossen Hauswesens auferlegte, fand sie doch Zeit und Lust, sich der Litteratur zu widmen und eine Reihe von Dramen und Novellen zu dichten, die erst in neuerer Zeit an die Öffentlichkeit traten und für welche ihr drei Preise und zwar in Leipzig, Frankfurt a. M. und Dresden zuerkannt wurden.

Werke s. Nachtrag: Arthalis u. Arthur Freese.

[Steinmann, Agnes]

#Steinmann, Agnes, Ps. Anny Stella, Hamburg, Werderstrasse 77, schreibt Novellen und Humoresken.

[Steinrück, Frau Melanie]

*Steinrück, Frau Melanie, Ps. Mario Adelmi, Nürnberg, Hauptmarkt 2, geboren am 10. Juli 1849 in Leipzig. Ihr Vater war der Versicherungsdirektor Schultze, ihre Mutter eine geborne Französin. Als Kind lernte sie französisch und englisch. Nach dem Tode des Vaters zog die Mutter nach Basel; Melanie konnte sich jedoch in die dortigen Verhältnisse nicht eingewöhnen und fühlte sich sehr unglücklich. Auf ihr Bitten verlegte ihre Mutter den Wohnsitz nach Freiburg in Breisgau. Nachdem Melanie kürzere Zeit als Erzieherin wirkte, wurde ihr die Stelle als Vorsteherin der Bassinbäder in Badenweiler angeboten, die sie annahm und 101/2 Jahr innehatte. Sie verheiratete sich mit dem Zeitungsherausgeber Steinrück in Freiburg i. B. Anfänglich war die Ehe sehr glücklich. Das Verhältnis änderte sich aber nach der Übersiedelung nach Nürnberg und nun geht die Ehe nach dreizehnjährigem Bestande ihrer Auflösung entgegen. Das einzige Kind aus dieser Ehe, ein hochbegabter elfjähriger Knabe, verbleibt der Mutter. M. St. verfasste schon als Kind, meist auf dem Schulweg, ihre ersten Gedichte. Ihre erste Novelle: "Miss Alice" schrieb sie in Freiburg. Dieselbe erschien im Oberrheinischen Kurier. Bis zu ihrer Verheiratung hat sie gegen zwanzig grössere Romane und Novellen geschrieben. Ein Lustspiel: "Emil Wilfried" aus ihrer Feder gelangte 1886 am Nürnberger Stadttheater zur Aufführung. Die unerquicklichen Eheverhältnisse verhinderten sie zu schreiben und so ruhte die Feden 10 Jahre lang. Erst vor drei Jahren begann sie ihre litterarische Thätigkeit von neuem. Ihr "König Drosselbart", eine Kinderkomödie, fand während der letzten zwei Jahre am Nürnberger und Fürther Stadttheater eine Reihe von Aufführungen. Eine weitere Märchendichtung: "Der geraubte

Töchteralbum von Thekla v. Gumpert hat sie seit einer Reihe von Jahren Erzählungen geliefert, ebenso für viele andere Roman- und Tageszeitungen.

Werke s. Sophie v. Keller.

[Steinlein, Laura]

*Steinlein, Laura, geb. Freese, Ps. Arthalis und Arthur Freese, Berlin, Chorinerstrasse 871, wurde am 24. August 1826 zu Friedefeld in Pommern als Tochter eines Rittergutsbesitzers geboren und konnte, da ihr, elf Monate alt, ein Sturz aus dem Wagen für Lebensdauer ein schweres Leid zufügte, erst mit Beginn des elften Jahres geregelten Unterricht erhalten. Mit 18 Jahren schrieb Laura ihre erste Novelle. Bald darauf verheiratete sie sich mit dem Landwirt Franz Steinlein aus Berlin. Trotz der aufreibenden Pflichten, welche ihr die Leitung eines grossen Hauswesens auferlegte, fand sie doch Zeit und Lust, sich der Litteratur zu widmen und eine Reihe von Dramen und Novellen zu dichten, die erst in neuerer Zeit an die Öffentlichkeit traten und für welche ihr drei Preise und zwar in Leipzig, Frankfurt a. M. und Dresden zuerkannt wurden.

Werke s. Nachtrag: Arthalis u. Arthur Freese.

[Steinmann, Agnes]

□Steinmann, Agnes, Ps. Anny Stella, Hamburg, Werderstrasse 77, schreibt Novellen und Humoresken.

[Steinrück, Frau Melanie]

*Steinrück, Frau Melanie, Ps. Mario Adelmi, Nürnberg, Hauptmarkt 2, geboren am 10. Juli 1849 in Leipzig. Ihr Vater war der Versicherungsdirektor Schultze, ihre Mutter eine geborne Französin. Als Kind lernte sie französisch und englisch. Nach dem Tode des Vaters zog die Mutter nach Basel; Melanie konnte sich jedoch in die dortigen Verhältnisse nicht eingewöhnen und fühlte sich sehr unglücklich. Auf ihr Bitten verlegte ihre Mutter den Wohnsitz nach Freiburg in Breisgau. Nachdem Melanie kürzere Zeit als Erzieherin wirkte, wurde ihr die Stelle als Vorsteherin der Bassinbäder in Badenweiler angeboten, die sie annahm und 101/2 Jahr innehatte. Sie verheiratete sich mit dem Zeitungsherausgeber Steinrück in Freiburg i. B. Anfänglich war die Ehe sehr glücklich. Das Verhältnis änderte sich aber nach der Übersiedelung nach Nürnberg und nun geht die Ehe nach dreizehnjährigem Bestande ihrer Auflösung entgegen. Das einzige Kind aus dieser Ehe, ein hochbegabter elfjähriger Knabe, verbleibt der Mutter. M. St. verfasste schon als Kind, meist auf dem Schulweg, ihre ersten Gedichte. Ihre erste Novelle: »Miss Alice« schrieb sie in Freiburg. Dieselbe erschien im Oberrheinischen Kurier. Bis zu ihrer Verheiratung hat sie gegen zwanzig grössere Romane und Novellen geschrieben. Ein Lustspiel: »Emil Wilfried« aus ihrer Feder gelangte 1886 am Nürnberger Stadttheater zur Aufführung. Die unerquicklichen Eheverhältnisse verhinderten sie zu schreiben und so ruhte die Feden 10 Jahre lang. Erst vor drei Jahren begann sie ihre litterarische Thätigkeit von neuem. Ihr »König Drosselbart«, eine Kinderkomödie, fand während der letzten zwei Jahre am Nürnberger und Fürther Stadttheater eine Reihe von Aufführungen. Eine weitere Märchendichtung: »Der geraubte

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[0331] Töchteralbum von Thekla v. Gumpert hat sie seit einer Reihe von Jahren Erzählungen geliefert, ebenso für viele andere Roman- und Tageszeitungen. Werke s. Sophie v. Keller. Steinlein, Laura *Steinlein, Laura, geb. Freese, Ps. Arthalis und Arthur Freese, Berlin, Chorinerstrasse 871, wurde am 24. August 1826 zu Friedefeld in Pommern als Tochter eines Rittergutsbesitzers geboren und konnte, da ihr, elf Monate alt, ein Sturz aus dem Wagen für Lebensdauer ein schweres Leid zufügte, erst mit Beginn des elften Jahres geregelten Unterricht erhalten. Mit 18 Jahren schrieb Laura ihre erste Novelle. Bald darauf verheiratete sie sich mit dem Landwirt Franz Steinlein aus Berlin. Trotz der aufreibenden Pflichten, welche ihr die Leitung eines grossen Hauswesens auferlegte, fand sie doch Zeit und Lust, sich der Litteratur zu widmen und eine Reihe von Dramen und Novellen zu dichten, die erst in neuerer Zeit an die Öffentlichkeit traten und für welche ihr drei Preise und zwar in Leipzig, Frankfurt a. M. und Dresden zuerkannt wurden. Werke s. Nachtrag: Arthalis u. Arthur Freese. Steinmann, Agnes □Steinmann, Agnes, Ps. Anny Stella, Hamburg, Werderstrasse 77, schreibt Novellen und Humoresken. Steinrück, Frau Melanie *Steinrück, Frau Melanie, Ps. Mario Adelmi, Nürnberg, Hauptmarkt 2, geboren am 10. Juli 1849 in Leipzig. Ihr Vater war der Versicherungsdirektor Schultze, ihre Mutter eine geborne Französin. Als Kind lernte sie französisch und englisch. Nach dem Tode des Vaters zog die Mutter nach Basel; Melanie konnte sich jedoch in die dortigen Verhältnisse nicht eingewöhnen und fühlte sich sehr unglücklich. Auf ihr Bitten verlegte ihre Mutter den Wohnsitz nach Freiburg in Breisgau. Nachdem Melanie kürzere Zeit als Erzieherin wirkte, wurde ihr die Stelle als Vorsteherin der Bassinbäder in Badenweiler angeboten, die sie annahm und 101/2 Jahr innehatte. Sie verheiratete sich mit dem Zeitungsherausgeber Steinrück in Freiburg i. B. Anfänglich war die Ehe sehr glücklich. Das Verhältnis änderte sich aber nach der Übersiedelung nach Nürnberg und nun geht die Ehe nach dreizehnjährigem Bestande ihrer Auflösung entgegen. Das einzige Kind aus dieser Ehe, ein hochbegabter elfjähriger Knabe, verbleibt der Mutter. M. St. verfasste schon als Kind, meist auf dem Schulweg, ihre ersten Gedichte. Ihre erste Novelle: »Miss Alice« schrieb sie in Freiburg. Dieselbe erschien im Oberrheinischen Kurier. Bis zu ihrer Verheiratung hat sie gegen zwanzig grössere Romane und Novellen geschrieben. Ein Lustspiel: »Emil Wilfried« aus ihrer Feder gelangte 1886 am Nürnberger Stadttheater zur Aufführung. Die unerquicklichen Eheverhältnisse verhinderten sie zu schreiben und so ruhte die Feden 10 Jahre lang. Erst vor drei Jahren begann sie ihre litterarische Thätigkeit von neuem. Ihr »König Drosselbart«, eine Kinderkomödie, fand während der letzten zwei Jahre am Nürnberger und Fürther Stadttheater eine Reihe von Aufführungen. Eine weitere Märchendichtung: »Der geraubte

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Zitationshilfe: Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 2. Band: M-Z. Berlin, 1898, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pataky_lexikon02_1898/331>, abgerufen am 26.04.2024.