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Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

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Des ersten Buchs
gleichsam nur gewisse unter diesem
allgemeinen Gesetze enthaltene Sub-
sumtiones,
deren Deutligkeit das
allen Menschen angebohrne natür-
liche Licht ihnen helle genug vor Au-
gen stellet.

§. 10.

Ferner/ ob wohl diese Ge-
bote ihre Augen - scheinliche Nutz-
barkeit haben; so ist dennoch/ und
damit sie zur völligen Gesetz-Krafft
gedeyen können/ nothwendig zu
praesupponiren/ daß ein GOtt
sey/
welcher durch seine Göttliche
Versehung alles regire/ und denen
Sterblichen eingepreget habe/ daß
sie diese Vernunfft-Lehren/ als von
ihm/ vermittelst des anerschaffenen
Lichtes/ promulgirte Gesetze/ beob-
achten sollen. Denn sonst könte man
sich vielleicht wohl auch/ in Anse-
hung einiger daher gewärtigen Nutz-
barkeit/ nach denenselbigen richten/
etwan auf die Art/ als wie ein

Kran-

Des erſten Buchs
gleichſam nur gewiſſe unter dieſem
allgemeinen Geſetze enthaltene Sub-
ſumtiones,
deren Deutligkeit das
allen Menſchen angebohrne natuͤr-
liche Licht ihnen helle genug vor Au-
gen ſtellet.

§. 10.

Ferner/ ob wohl dieſe Ge-
bote ihre Augen - ſcheinliche Nutz-
barkeit haben; ſo iſt dennoch/ und
damit ſie zur voͤlligen Geſetz-Krafft
gedeyen koͤnnen/ nothwendig zu
præſupponiren/ daß ein GOtt
ſey/
welcher durch ſeine Goͤttliche
Verſehung alles regire/ und denen
Sterblichen eingepreget habe/ daß
ſie dieſe Vernunfft-Lehren/ als von
ihm/ vermittelſt des anerſchaffenen
Lichtes/ promulgirte Geſetze/ beob-
achten ſollen. Denn ſonſt koͤnte man
ſich vielleicht wohl auch/ in Anſe-
hung einiger daher gewaͤrtigen Nutz-
barkeit/ nach denenſelbigen richten/
etwan auf die Art/ als wie ein

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[80/0144] Des erſten Buchs gleichſam nur gewiſſe unter dieſem allgemeinen Geſetze enthaltene Sub- ſumtiones, deren Deutligkeit das allen Menſchen angebohrne natuͤr- liche Licht ihnen helle genug vor Au- gen ſtellet. §. 10. Ferner/ ob wohl dieſe Ge- bote ihre Augen - ſcheinliche Nutz- barkeit haben; ſo iſt dennoch/ und damit ſie zur voͤlligen Geſetz-Krafft gedeyen koͤnnen/ nothwendig zu præſupponiren/ daß ein GOtt ſey/ welcher durch ſeine Goͤttliche Verſehung alles regire/ und denen Sterblichen eingepreget habe/ daß ſie dieſe Vernunfft-Lehren/ als von ihm/ vermittelſt des anerſchaffenen Lichtes/ promulgirte Geſetze/ beob- achten ſollen. Denn ſonſt koͤnte man ſich vielleicht wohl auch/ in Anſe- hung einiger daher gewaͤrtigen Nutz- barkeit/ nach denenſelbigen richten/ etwan auf die Art/ als wie ein Kran-

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/144>, abgerufen am 26.04.2024.