Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

Bild:
<< vorherige Seite

sechstes Capitel.
gleichen haben können. Weil sich
aber sothane Macht derer Men-
schen/ wenn sie zumahl vereinzelet ist/
in die Ferne nicht erstrecket; als war
höchst nöthig/ daß sie sich durch eine
gemeine Zusammentretung und
Vereinigung ihrer Kräffte zu diesem
Zwecke legeten.

§. 2.

Nun ist aber fernerweit leich-
te zu ermessen/ daß ihrer hier zu meh-
re/ als etwa zwey oder dreye seyn
müssen/ sintemahl sich sonst zu derer
so wenigen Unterdrückung gar bald
wieder so viele zusammen rotten kön-
nen/ als etwa zu erlangendem Siege
gegen dieselbigen genug seyn mögen/
welche sich zumahl durch die Hoff-
nung eines glücklichen Successes
und wegen nicht zubefahrender
Straffe desto mehr zu dem Angriffe
anfrischen lassen. Und dannenhero
wollte zu Behauptung dieses Zwecks
höchst vonnöthen seyn/ daß nicht et-

wan
U 7

ſechſtes Capitel.
gleichen haben koͤnnen. Weil ſich
aber ſothane Macht derer Men-
ſchen/ wenn ſie zumahl vereinzelet iſt/
in die Ferne nicht erſtrecket; als war
hoͤchſt noͤthig/ daß ſie ſich durch eine
gemeine Zuſammentretung und
Vereinigung ihrer Kraͤffte zu dieſem
Zwecke legeten.

§. 2.

Nun iſt aber fernerweit leich-
te zu ermeſſen/ daß ihrer hier zu meh-
re/ als etwa zwey oder dreye ſeyn
muͤſſen/ ſintemahl ſich ſonſt zu derer
ſo wenigen Unterdruͤckung gar bald
wieder ſo viele zuſammen rotten koͤn-
nen/ als etwa zu erlangendem Siege
gegen dieſelbigen genug ſeyn moͤgen/
welche ſich zumahl durch die Hoff-
nung eines gluͤcklichen Succeſſes
und wegen nicht zubefahrender
Straffe deſto mehr zu dem Angriffe
anfriſchen laſſen. Und dannenhero
wollte zu Behauptung dieſes Zwecks
hoͤchſt vonnoͤthen ſeyn/ daß nicht et-

wan
U 7
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0521" n="457"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">&#x017F;ech&#x017F;tes Capitel.</hi></fw><lb/>
gleichen haben ko&#x0364;nnen. Weil &#x017F;ich<lb/>
aber &#x017F;othane Macht derer Men-<lb/>
&#x017F;chen/ wenn &#x017F;ie zumahl vereinzelet i&#x017F;t/<lb/>
in die Ferne nicht er&#x017F;trecket; als war<lb/>
ho&#x0364;ch&#x017F;t no&#x0364;thig/ daß &#x017F;ie &#x017F;ich durch eine<lb/>
gemeine Zu&#x017F;ammentretung und<lb/>
Vereinigung ihrer Kra&#x0364;ffte zu die&#x017F;em<lb/>
Zwecke legeten.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 2.</head>
            <p>Nun i&#x017F;t aber fernerweit leich-<lb/>
te zu erme&#x017F;&#x017F;en/ daß ihrer hier zu meh-<lb/>
re/ als etwa zwey oder dreye &#x017F;eyn<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;intemahl &#x017F;ich &#x017F;on&#x017F;t zu derer<lb/>
&#x017F;o wenigen Unterdru&#x0364;ckung gar bald<lb/>
wieder &#x017F;o viele zu&#x017F;ammen rotten ko&#x0364;n-<lb/>
nen/ als etwa zu erlangendem Siege<lb/>
gegen die&#x017F;elbigen genug &#x017F;eyn mo&#x0364;gen/<lb/>
welche &#x017F;ich zumahl durch die Hoff-<lb/>
nung eines glu&#x0364;cklichen <hi rendition="#aq">Succe&#x017F;&#x017F;</hi>es<lb/>
und wegen nicht zubefahrender<lb/>
Straffe de&#x017F;to mehr zu dem Angriffe<lb/>
anfri&#x017F;chen la&#x017F;&#x017F;en. Und dannenhero<lb/>
wollte zu Behauptung die&#x017F;es Zwecks<lb/>
ho&#x0364;ch&#x017F;t vonno&#x0364;then &#x017F;eyn/ daß nicht et-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">U 7</fw><fw place="bottom" type="catch">wan</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[457/0521] ſechſtes Capitel. gleichen haben koͤnnen. Weil ſich aber ſothane Macht derer Men- ſchen/ wenn ſie zumahl vereinzelet iſt/ in die Ferne nicht erſtrecket; als war hoͤchſt noͤthig/ daß ſie ſich durch eine gemeine Zuſammentretung und Vereinigung ihrer Kraͤffte zu dieſem Zwecke legeten. §. 2. Nun iſt aber fernerweit leich- te zu ermeſſen/ daß ihrer hier zu meh- re/ als etwa zwey oder dreye ſeyn muͤſſen/ ſintemahl ſich ſonſt zu derer ſo wenigen Unterdruͤckung gar bald wieder ſo viele zuſammen rotten koͤn- nen/ als etwa zu erlangendem Siege gegen dieſelbigen genug ſeyn moͤgen/ welche ſich zumahl durch die Hoff- nung eines gluͤcklichen Succeſſes und wegen nicht zubefahrender Straffe deſto mehr zu dem Angriffe anfriſchen laſſen. Und dannenhero wollte zu Behauptung dieſes Zwecks hoͤchſt vonnoͤthen ſeyn/ daß nicht et- wan U 7

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/521
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/521>, abgerufen am 26.04.2024.