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Quantz, Johann Joachim: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen. Berlin, 1752.

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Veränderungen über die simpeln Jntervalle.
dieselbe in ihrem Accorde, die Terze und Quinte unter, die Quarte und
Sexte aber über sich. Die zweyte, als Terze über dem Basse, hat so
wohl die Terze und Sexte unter als über sich. Wo bey diesen Jnterval-
len die erste Note steht, es sey auf dem Zwischenraume oder der Linie, so
kommen die dazu gehörigen Hauptnoten auf eben solchen Ort, s. (b).
Will man dieses Jntervall mit mehrern Noten ausfüllen, so sind die No-
ten auf den Linien, nämlich F D durchgehende, s. (c). Soll die Aus-
füllung durch zwo Triolen geschehen, so können die zwo Arten bey (i)
(n)
zum Beyspiele dienen.

26. §.

Fig. 13. Zu diesen Noten A H, welche in die Septime unterwärts
springen, hat der Baß ordentlicher Weise die Terze, welche mehrentheils
mit Quinte und Sexte, wie in der VIII. Tabelle zu sehen, beziffert wird.
Die zwo Noten machen Terzen gegen die Grundnoten; die erste hat in
ihrem Accorde die Terze über, die Terze, Quinte, Sexte und Octave
unter sich; die zweyte hat die Terze und Sexte so wohl über, als unter
sich. Hierbey ist zu erinneru, daß öfters die Baßnote durch ein Kreuz
erhöhet wird: wornach die Oberstimme sich richten muß, um nicht F mit
Fis zu vermischen: welches sonst einen widrigen Klang verursachen würde.
Man nehme die zwo Veränderungen bey (m) (n) da die eine F, die an-
dere Fis in sich hat, deswegen zum Muster. Wenn bey diesem Jnter-
valle die Noten entweder auf dem Zwischenraume, oder auf der Linie ste-
hen, so kommen die, so zum Accorde gehören, (wie bey Fig. 12.) auf
eben solchen Ort, wie die erste, (a) (c). Zu Ausfüllung dieses Jn-
tervalls gehören sechs, stufenweise nach einander gehende, Noten, s. (k);
welches auch mit zwo Triolen geschehen kann, s. (ll); ingleichen mit acht
Noten so wohl stufenweise, s. (f) (g), als auch mit Terzensprüngen,
s. (i).

27. §.

Tab. XIV, Fig. 14. Dieses Exempel, ist wegen der Jntervalle,
mit Fig. 13. einerley: nur daß jenes im Dur, und dieses im Moll mo-
duliret. Und weil zu den ersten zwey Jntervallen einerley Baß ist; so
können selbige auch einerley Veränderungen haben. Bey dem dritten von
diesen dreyen Jntervallen, allwo der Baß durch ein Kreuz erhöhet, s. (t),
und die Oberstimme folglich aus der großen zur kleinen Sexte wird, muß
in derselben so wohl das G in Gis als das B in H verwandelt werden,
s. (u). Um nun überhaupt dieses Jntervall, welches vor den Einschnit-

ten

Veraͤnderungen uͤber die ſimpeln Jntervalle.
dieſelbe in ihrem Accorde, die Terze und Quinte unter, die Quarte und
Sexte aber uͤber ſich. Die zweyte, als Terze uͤber dem Baſſe, hat ſo
wohl die Terze und Sexte unter als uͤber ſich. Wo bey dieſen Jnterval-
len die erſte Note ſteht, es ſey auf dem Zwiſchenraume oder der Linie, ſo
kommen die dazu gehoͤrigen Hauptnoten auf eben ſolchen Ort, ſ. (b).
Will man dieſes Jntervall mit mehrern Noten ausfuͤllen, ſo ſind die No-
ten auf den Linien, naͤmlich F D durchgehende, ſ. (c). Soll die Aus-
fuͤllung durch zwo Triolen geſchehen, ſo koͤnnen die zwo Arten bey (i)
(n)
zum Beyſpiele dienen.

26. §.

Fig. 13. Zu dieſen Noten A H, welche in die Septime unterwaͤrts
ſpringen, hat der Baß ordentlicher Weiſe die Terze, welche mehrentheils
mit Quinte und Sexte, wie in der VIII. Tabelle zu ſehen, beziffert wird.
Die zwo Noten machen Terzen gegen die Grundnoten; die erſte hat in
ihrem Accorde die Terze uͤber, die Terze, Quinte, Sexte und Octave
unter ſich; die zweyte hat die Terze und Sexte ſo wohl uͤber, als unter
ſich. Hierbey iſt zu erinneru, daß oͤfters die Baßnote durch ein Kreuz
erhoͤhet wird: wornach die Oberſtimme ſich richten muß, um nicht F mit
Fis zu vermiſchen: welches ſonſt einen widrigen Klang verurſachen wuͤrde.
Man nehme die zwo Veraͤnderungen bey (m) (n) da die eine F, die an-
dere Fis in ſich hat, deswegen zum Muſter. Wenn bey dieſem Jnter-
valle die Noten entweder auf dem Zwiſchenraume, oder auf der Linie ſte-
hen, ſo kommen die, ſo zum Accorde gehoͤren, (wie bey Fig. 12.) auf
eben ſolchen Ort, wie die erſte, (a) (c). Zu Ausfuͤllung dieſes Jn-
tervalls gehoͤren ſechs, ſtufenweiſe nach einander gehende, Noten, ſ. (k);
welches auch mit zwo Triolen geſchehen kann, ſ. (ll); ingleichen mit acht
Noten ſo wohl ſtufenweiſe, ſ. (f) (g), als auch mit Terzenſpruͤngen,
ſ. (i).

27. §.

Tab. XIV, Fig. 14. Dieſes Exempel, iſt wegen der Jntervalle,
mit Fig. 13. einerley: nur daß jenes im Dur, und dieſes im Moll mo-
duliret. Und weil zu den erſten zwey Jntervallen einerley Baß iſt; ſo
koͤnnen ſelbige auch einerley Veraͤnderungen haben. Bey dem dritten von
dieſen dreyen Jntervallen, allwo der Baß durch ein Kreuz erhoͤhet, ſ. (t),
und die Oberſtimme folglich aus der großen zur kleinen Sexte wird, muß
in derſelben ſo wohl das G in Gis als das B in H verwandelt werden,
ſ. (u). Um nun uͤberhaupt dieſes Jntervall, welches vor den Einſchnit-

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[127/0145] Veraͤnderungen uͤber die ſimpeln Jntervalle. dieſelbe in ihrem Accorde, die Terze und Quinte unter, die Quarte und Sexte aber uͤber ſich. Die zweyte, als Terze uͤber dem Baſſe, hat ſo wohl die Terze und Sexte unter als uͤber ſich. Wo bey dieſen Jnterval- len die erſte Note ſteht, es ſey auf dem Zwiſchenraume oder der Linie, ſo kommen die dazu gehoͤrigen Hauptnoten auf eben ſolchen Ort, ſ. (b). Will man dieſes Jntervall mit mehrern Noten ausfuͤllen, ſo ſind die No- ten auf den Linien, naͤmlich F D durchgehende, ſ. (c). Soll die Aus- fuͤllung durch zwo Triolen geſchehen, ſo koͤnnen die zwo Arten bey (i) (n) zum Beyſpiele dienen. 26. §. Fig. 13. Zu dieſen Noten A H, welche in die Septime unterwaͤrts ſpringen, hat der Baß ordentlicher Weiſe die Terze, welche mehrentheils mit Quinte und Sexte, wie in der VIII. Tabelle zu ſehen, beziffert wird. Die zwo Noten machen Terzen gegen die Grundnoten; die erſte hat in ihrem Accorde die Terze uͤber, die Terze, Quinte, Sexte und Octave unter ſich; die zweyte hat die Terze und Sexte ſo wohl uͤber, als unter ſich. Hierbey iſt zu erinneru, daß oͤfters die Baßnote durch ein Kreuz erhoͤhet wird: wornach die Oberſtimme ſich richten muß, um nicht F mit Fis zu vermiſchen: welches ſonſt einen widrigen Klang verurſachen wuͤrde. Man nehme die zwo Veraͤnderungen bey (m) (n) da die eine F, die an- dere Fis in ſich hat, deswegen zum Muſter. Wenn bey dieſem Jnter- valle die Noten entweder auf dem Zwiſchenraume, oder auf der Linie ſte- hen, ſo kommen die, ſo zum Accorde gehoͤren, (wie bey Fig. 12.) auf eben ſolchen Ort, wie die erſte, (a) (c). Zu Ausfuͤllung dieſes Jn- tervalls gehoͤren ſechs, ſtufenweiſe nach einander gehende, Noten, ſ. (k); welches auch mit zwo Triolen geſchehen kann, ſ. (ll); ingleichen mit acht Noten ſo wohl ſtufenweiſe, ſ. (f) (g), als auch mit Terzenſpruͤngen, ſ. (i). 27. §. Tab. XIV, Fig. 14. Dieſes Exempel, iſt wegen der Jntervalle, mit Fig. 13. einerley: nur daß jenes im Dur, und dieſes im Moll mo- duliret. Und weil zu den erſten zwey Jntervallen einerley Baß iſt; ſo koͤnnen ſelbige auch einerley Veraͤnderungen haben. Bey dem dritten von dieſen dreyen Jntervallen, allwo der Baß durch ein Kreuz erhoͤhet, ſ. (t), und die Oberſtimme folglich aus der großen zur kleinen Sexte wird, muß in derſelben ſo wohl das G in Gis als das B in H verwandelt werden, ſ. (u). Um nun uͤberhaupt dieſes Jntervall, welches vor den Einſchnit- ten

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Zitationshilfe: Quantz, Johann Joachim: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen. Berlin, 1752, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quantz_versuch_1752/145>, abgerufen am 26.04.2024.