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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

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Geschichte: Mohs, Haidinger, Hausmann.
kann man sich nicht wundern, daß über die Mineralanalysen allein umfang-
reiche Werke erscheinen, wie das Handwörterbuch des chemischen Theils
der Mineralogie von Rammelsberg. 1841, mit 5 Nachträgen. Demunge-
achtet darf der Mineraloge vom Fach, wenn er seinen Blick nicht trüben
will, die Chemie nur als Helferin betrachten, die ihm beispringt, wenn
seine andern Mittel nicht mehr ausreichen. Endlich ist auch

die naturhistorische Richtung schärfer ausgebildet, insonders
von solchen, die weder mit chemischen noch mathematischen Kenntnissen
ausgerüstet den populärsten Mittelweg suchten. Vor allem war es Mohs,
dessen Talent in dieser Beziehung Bahn brach, der aber leider auch auf
Nebendinge ein ungebührliches Gewicht legte. Schüler und Nachfolger
Werner's lieferte er schon 1804 "van der Null's Mineralienkabinet, ge-
ordnet und beschrieben" in 3 Bänden, hält sich darin aber durchaus auf
dem Werner'schen Standpunkte. Wichtiger "die Charakteristik des natur-
historischen Mineralsystems. Dresden 1820 (2te Aufl. 1821)" und be-
sonders der "Grundriß der Mineralogie. 2 Bde. 1822--24, ins Englische
übersetzt (Treatise on Mineralogie 1825) von Haidinger, woran die Kry-
stallzeichnungen auch namentliches Verdienst haben. Mohs vernachläßigt
das Chemische und hält sich mehr an äußere Kennzeichen, stellt unter
andern eine Härteskala auf, und bei den Krystallen faßt er Grundformen
auf, legt ein Hauptgewicht auf die Reihen der stumpfern und schärfern
Körper, die in seiner Bezeichnung eine Hauptrolle spielen. Doch ist sein
Krystallsystem ganz dem von Weiß entnommen (Edinb. phil. Journ. 1823.
VIII, pag. 103 u. 275), nur schloß er sich den schärfern Messungen an,
welche seit der Erfindung des Reflexionsgoniometer durch Malus 1809
möglich geworden waren. Bei den Messungen war ihm besonders Hai-
dinger behülflich, und es stellte sich heraus, daß die zwei und eingliedrigen
und ein und eingliedrigen Systeme schiefwinklige Axen haben müßten, die
Mohs zuerst in seinem Grundriß (2ter Band pag. VI) anführt. Allein
schon Kupfer (Pogg. Ann. 1826. Band 8. pag. 75) zeigte, daß man die
"Abweichung" vom rechten Winkel öfter meiden könne, und jedenfalls
verdienen wenigstens die Axen, welche sich den rechten möglichst nähern,
vor den willkührlich schief angenommenen den Vorzug. Denn die
Einfachheit der Axenausdrücke kann in solchen Fällen doch nicht allein
entscheiden, sonst könnte man unter Umständen den allerschiefsten Stel-
lungen den Vorzug geben wollen, wie die Zonenlehre beweist. Haidinger,
der berühmteste Schüler von Mohs, wandte sich mit Vorliebe und großem
Glück auch dem physikalischen Theile zu, wie seine vielfachen interessanten
Arbeiten über Dichroismus etc. beweisen (Poggendorf's Annalen 65. 1;
68. 305; 71. 321). In seinem Handbuche der bestimmenden Mineralogie,
Wien 1845, ist der allgemeine Theil ausführlich behandelt, der specielle
kommt aber zu mager weg, die übermäßige Concinnität führte Mohs
und seine Schüler zu solchen Unbequemlichkeiten. Der Veteran unter den
heutigen Mineralogen, Hausmann in Göttingen, hat den Reichthum
seiner vieljährigen Erfahrungen in seinem Handbuch der Mineralogie,
Göttingen 1828 u. 1847, auf eine interessante Weise niedergelegt, be-
sonders belehrend sind die litterarischen Ausweise, leider führt er aber
auch wieder eine besondere krystallographische Sprache. Reich an Litteratur
ist auch Leonhardt's Handbuch der Oryktognosie. Heidelberg 1826.


Geſchichte: Mohs, Haidinger, Hausmann.
kann man ſich nicht wundern, daß über die Mineralanalyſen allein umfang-
reiche Werke erſcheinen, wie das Handwörterbuch des chemiſchen Theils
der Mineralogie von Rammelsberg. 1841, mit 5 Nachträgen. Demunge-
achtet darf der Mineraloge vom Fach, wenn er ſeinen Blick nicht trüben
will, die Chemie nur als Helferin betrachten, die ihm beiſpringt, wenn
ſeine andern Mittel nicht mehr ausreichen. Endlich iſt auch

die naturhiſtoriſche Richtung ſchärfer ausgebildet, inſonders
von ſolchen, die weder mit chemiſchen noch mathematiſchen Kenntniſſen
ausgerüſtet den populärſten Mittelweg ſuchten. Vor allem war es Mohs,
deſſen Talent in dieſer Beziehung Bahn brach, der aber leider auch auf
Nebendinge ein ungebührliches Gewicht legte. Schüler und Nachfolger
Werner’s lieferte er ſchon 1804 „van der Null’s Mineralienkabinet, ge-
ordnet und beſchrieben“ in 3 Bänden, hält ſich darin aber durchaus auf
dem Werner’ſchen Standpunkte. Wichtiger „die Charakteriſtik des natur-
hiſtoriſchen Mineralſyſtems. Dresden 1820 (2te Aufl. 1821)“ und be-
ſonders der „Grundriß der Mineralogie. 2 Bde. 1822—24, ins Engliſche
überſetzt (Treatise on Mineralogie 1825) von Haidinger, woran die Kry-
ſtallzeichnungen auch namentliches Verdienſt haben. Mohs vernachläßigt
das Chemiſche und hält ſich mehr an äußere Kennzeichen, ſtellt unter
andern eine Härteſkala auf, und bei den Kryſtallen faßt er Grundformen
auf, legt ein Hauptgewicht auf die Reihen der ſtumpfern und ſchärfern
Körper, die in ſeiner Bezeichnung eine Hauptrolle ſpielen. Doch iſt ſein
Kryſtallſyſtem ganz dem von Weiß entnommen (Edinb. phil. Journ. 1823.
VIII, pag. 103 u. 275), nur ſchloß er ſich den ſchärfern Meſſungen an,
welche ſeit der Erfindung des Reflexionsgoniometer durch Malus 1809
möglich geworden waren. Bei den Meſſungen war ihm beſonders Hai-
dinger behülflich, und es ſtellte ſich heraus, daß die zwei und eingliedrigen
und ein und eingliedrigen Syſteme ſchiefwinklige Axen haben müßten, die
Mohs zuerſt in ſeinem Grundriß (2ter Band pag. VI) anführt. Allein
ſchon Kupfer (Pogg. Ann. 1826. Band 8. pag. 75) zeigte, daß man die
„Abweichung“ vom rechten Winkel öfter meiden könne, und jedenfalls
verdienen wenigſtens die Axen, welche ſich den rechten möglichſt nähern,
vor den willkührlich ſchief angenommenen den Vorzug. Denn die
Einfachheit der Axenausdrücke kann in ſolchen Fällen doch nicht allein
entſcheiden, ſonſt könnte man unter Umſtänden den allerſchiefſten Stel-
lungen den Vorzug geben wollen, wie die Zonenlehre beweist. Haidinger,
der berühmteſte Schüler von Mohs, wandte ſich mit Vorliebe und großem
Glück auch dem phyſikaliſchen Theile zu, wie ſeine vielfachen intereſſanten
Arbeiten über Dichroismus ꝛc. beweiſen (Poggendorf’s Annalen 65. 1;
68. 305; 71. 321). In ſeinem Handbuche der beſtimmenden Mineralogie,
Wien 1845, iſt der allgemeine Theil ausführlich behandelt, der ſpecielle
kommt aber zu mager weg, die übermäßige Concinnität führte Mohs
und ſeine Schüler zu ſolchen Unbequemlichkeiten. Der Veteran unter den
heutigen Mineralogen, Hausmann in Göttingen, hat den Reichthum
ſeiner vieljährigen Erfahrungen in ſeinem Handbuch der Mineralogie,
Göttingen 1828 u. 1847, auf eine intereſſante Weiſe niedergelegt, be-
ſonders belehrend ſind die litterariſchen Ausweiſe, leider führt er aber
auch wieder eine beſondere kryſtallographiſche Sprache. Reich an Litteratur
iſt auch Leonhardt’s Handbuch der Oryktognoſie. Heidelberg 1826.


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[7/0019] Geſchichte: Mohs, Haidinger, Hausmann. kann man ſich nicht wundern, daß über die Mineralanalyſen allein umfang- reiche Werke erſcheinen, wie das Handwörterbuch des chemiſchen Theils der Mineralogie von Rammelsberg. 1841, mit 5 Nachträgen. Demunge- achtet darf der Mineraloge vom Fach, wenn er ſeinen Blick nicht trüben will, die Chemie nur als Helferin betrachten, die ihm beiſpringt, wenn ſeine andern Mittel nicht mehr ausreichen. Endlich iſt auch die naturhiſtoriſche Richtung ſchärfer ausgebildet, inſonders von ſolchen, die weder mit chemiſchen noch mathematiſchen Kenntniſſen ausgerüſtet den populärſten Mittelweg ſuchten. Vor allem war es Mohs, deſſen Talent in dieſer Beziehung Bahn brach, der aber leider auch auf Nebendinge ein ungebührliches Gewicht legte. Schüler und Nachfolger Werner’s lieferte er ſchon 1804 „van der Null’s Mineralienkabinet, ge- ordnet und beſchrieben“ in 3 Bänden, hält ſich darin aber durchaus auf dem Werner’ſchen Standpunkte. Wichtiger „die Charakteriſtik des natur- hiſtoriſchen Mineralſyſtems. Dresden 1820 (2te Aufl. 1821)“ und be- ſonders der „Grundriß der Mineralogie. 2 Bde. 1822—24, ins Engliſche überſetzt (Treatise on Mineralogie 1825) von Haidinger, woran die Kry- ſtallzeichnungen auch namentliches Verdienſt haben. Mohs vernachläßigt das Chemiſche und hält ſich mehr an äußere Kennzeichen, ſtellt unter andern eine Härteſkala auf, und bei den Kryſtallen faßt er Grundformen auf, legt ein Hauptgewicht auf die Reihen der ſtumpfern und ſchärfern Körper, die in ſeiner Bezeichnung eine Hauptrolle ſpielen. Doch iſt ſein Kryſtallſyſtem ganz dem von Weiß entnommen (Edinb. phil. Journ. 1823. VIII, pag. 103 u. 275), nur ſchloß er ſich den ſchärfern Meſſungen an, welche ſeit der Erfindung des Reflexionsgoniometer durch Malus 1809 möglich geworden waren. Bei den Meſſungen war ihm beſonders Hai- dinger behülflich, und es ſtellte ſich heraus, daß die zwei und eingliedrigen und ein und eingliedrigen Syſteme ſchiefwinklige Axen haben müßten, die Mohs zuerſt in ſeinem Grundriß (2ter Band pag. VI) anführt. Allein ſchon Kupfer (Pogg. Ann. 1826. Band 8. pag. 75) zeigte, daß man die „Abweichung“ vom rechten Winkel öfter meiden könne, und jedenfalls verdienen wenigſtens die Axen, welche ſich den rechten möglichſt nähern, vor den willkührlich ſchief angenommenen den Vorzug. Denn die Einfachheit der Axenausdrücke kann in ſolchen Fällen doch nicht allein entſcheiden, ſonſt könnte man unter Umſtänden den allerſchiefſten Stel- lungen den Vorzug geben wollen, wie die Zonenlehre beweist. Haidinger, der berühmteſte Schüler von Mohs, wandte ſich mit Vorliebe und großem Glück auch dem phyſikaliſchen Theile zu, wie ſeine vielfachen intereſſanten Arbeiten über Dichroismus ꝛc. beweiſen (Poggendorf’s Annalen 65. 1; 68. 305; 71. 321). In ſeinem Handbuche der beſtimmenden Mineralogie, Wien 1845, iſt der allgemeine Theil ausführlich behandelt, der ſpecielle kommt aber zu mager weg, die übermäßige Concinnität führte Mohs und ſeine Schüler zu ſolchen Unbequemlichkeiten. Der Veteran unter den heutigen Mineralogen, Hausmann in Göttingen, hat den Reichthum ſeiner vieljährigen Erfahrungen in ſeinem Handbuch der Mineralogie, Göttingen 1828 u. 1847, auf eine intereſſante Weiſe niedergelegt, be- ſonders belehrend ſind die litterariſchen Ausweiſe, leider führt er aber auch wieder eine beſondere kryſtallographiſche Sprache. Reich an Litteratur iſt auch Leonhardt’s Handbuch der Oryktognoſie. Heidelberg 1826.

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Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/19>, abgerufen am 26.04.2024.