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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

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IV. Cl. Oxydische Erze: Kupferblüthe, Ziegelerz.
l'Isle (Crist. III. 333) erkannte in dem Pferdefuße einer antiken Bronzen-
statue, welche 1777 bei Lyon ausgegraben wurde, kleine Cubo-Oktaeder
von Cu. Erst aus ihm entsteht der Aerugo nobilis, ganz in derselben
Weise, wie am Ural die Malachite aus dem gediegenen Kupfer durch
Verwitterung des Kupferoxyduls entstanden sind (G. Rose Reis. Ural. I.
272). Dadurch sind dann auch die schönen

Afterkrystalle nach Malachit erklärt, welche zu Chessy bei
Lyon und auf den Gumeschewskischen Gruben am schönsten vorkommen.
Schlechter kennt man sie von der Grube Käusersteimel bei Sayn-Alten-
kirch auf dem Westerwalde, auch in den untern Keupermergeln bei Heil-
bronn findet man kleine Oktaeder. Die wohlgebildeten Krystalle liegen
im Letten oder anderm Muttergestein, sind an der Oberfläche grün, auch
fasrig, bald ganz bis zum Mittelpunkte, bald aber bleibt auch noch ein
innerer unzersetzter Kern.

Krystallisirt oder doch blättrig krystallinisch ist das meiste. So
gewinnt man es in vielen centnerschweren Blöcken am Ural, in deren
innerstem Kern die hohle Druse sich findet. Schon Pallas beschreibt von
dort 30 Lb schwere Krystallstücke: Gumeschewskoi, Nischne-Tagilsk und
Bogoslowsk sind die drei Hauptpunkte. Die Kupfergruben von Corn-
wallis sind längst berühmt, wo es ebenfalls gern mit gediegenem Kupfer
bricht. Erst 1812 wurden die schönen Krystalle von Chessy bei Lyon ge-
funden. Auch das Banat ist reich. Auf dem Schwarzwalde kamen früher
schöne Krystalle auf der Leopoldsgrube bei Rippoldsau mit gediegenem
Kupfer vor. Am Vesuv zuweilen als Ueberzug schlackiger Auswürfe.

Kupferblüthe als haarförmiges Rothkupfererz bildet prachtvoll karmin-
rothe Fasern, kurz und zart, von Haardicke, für reguläres Krystallsystem
allerdings etwas sehr Ungewöhnliches. Auch glaubte Suckow (Pogg.
Ann. 34. 528) bei Rheinbreitenbach ein blättriges Rhomboeder von 99°
15' in den Endkanten nachweisen zu können. Gewöhnlich seien es aber
reguläre sechsseitige Säulen mit Gradendfläche, woran das Rhomboeder
die abwechselnden Endecken abstumpfen würde. Nun bestehen aber die
gestrickten Formen vom Ural aus Würfeln, die sich nach den oktaedrischen
Axen ausgedehnt haben. Um die Rheinbreitenbacher Nadeln zu erkennen,
darf man sie nur auf Wachs stecken, und mit der Lupe im reflektirten
Lichte betrachten, sie spiegeln dann im reflektirten Lichte nur vier und
nicht sechs Mal. Da nun auch die schönen Haare im Brauneisenerz von
Nischne-Tagilsk (G. Rose Kryst. Chem. Miner. 63) deutlich verlängerte
Würfel mit Oktaeder und Granatoeder sind, so hat man wenigstens bis
auf weiteres keinen Grund, dieses reine haarförmige Kupferoxydul für
anders als regulär krystallisirt zu halten. Moldawa, die Gruben von
Cornwallis liefern Beispiele. Das Rheinbreitenbacher soll etwas Selen
halten.

Das dichte Rothkupfererz wird gern unrein und geht dann in das

Ziegelerz über. Dasselbe hat seinen Namen von der dunkel ziegel-
rothen Farbe. Es kommt dicht und erdig vor, die Farbe des letztern
ist höher. Chemisch besteht es aus einem Gemisch von Fe H mit Cu. Es
hat in sofern einiges Interesse, als man häufig mit Entschiedenheit nach-
weisen kann, daß es lediglich ein Verwitterungsprodukt des Kupferkieses

IV. Cl. Oxydiſche Erze: Kupferblüthe, Ziegelerz.
l’Isle (Crist. III. 333) erkannte in dem Pferdefuße einer antiken Bronzen-
ſtatue, welche 1777 bei Lyon ausgegraben wurde, kleine Cubo-Oktaeder
von Ċ̶u. Erſt aus ihm entſteht der Aerugo nobilis, ganz in derſelben
Weiſe, wie am Ural die Malachite aus dem gediegenen Kupfer durch
Verwitterung des Kupferoxyduls entſtanden ſind (G. Roſe Reiſ. Ural. I.
272). Dadurch ſind dann auch die ſchönen

Afterkryſtalle nach Malachit erklärt, welche zu Cheſſy bei
Lyon und auf den Gumeſchewskiſchen Gruben am ſchönſten vorkommen.
Schlechter kennt man ſie von der Grube Käuſerſteimel bei Sayn-Alten-
kirch auf dem Weſterwalde, auch in den untern Keupermergeln bei Heil-
bronn findet man kleine Oktaeder. Die wohlgebildeten Kryſtalle liegen
im Letten oder anderm Muttergeſtein, ſind an der Oberfläche grün, auch
faſrig, bald ganz bis zum Mittelpunkte, bald aber bleibt auch noch ein
innerer unzerſetzter Kern.

Kryſtalliſirt oder doch blättrig kryſtalliniſch iſt das meiſte. So
gewinnt man es in vielen centnerſchweren Blöcken am Ural, in deren
innerſtem Kern die hohle Druſe ſich findet. Schon Pallas beſchreibt von
dort 30 ℔ ſchwere Kryſtallſtücke: Gumeſchewskoi, Niſchne-Tagilsk und
Bogoslowsk ſind die drei Hauptpunkte. Die Kupfergruben von Corn-
wallis ſind längſt berühmt, wo es ebenfalls gern mit gediegenem Kupfer
bricht. Erſt 1812 wurden die ſchönen Kryſtalle von Cheſſy bei Lyon ge-
funden. Auch das Banat iſt reich. Auf dem Schwarzwalde kamen früher
ſchöne Kryſtalle auf der Leopoldsgrube bei Rippoldsau mit gediegenem
Kupfer vor. Am Veſuv zuweilen als Ueberzug ſchlackiger Auswürfe.

Kupferblüthe als haarförmiges Rothkupfererz bildet prachtvoll karmin-
rothe Faſern, kurz und zart, von Haardicke, für reguläres Kryſtallſyſtem
allerdings etwas ſehr Ungewöhnliches. Auch glaubte Suckow (Pogg.
Ann. 34. 528) bei Rheinbreitenbach ein blättriges Rhomboeder von 99°
15′ in den Endkanten nachweiſen zu können. Gewöhnlich ſeien es aber
reguläre ſechsſeitige Säulen mit Gradendfläche, woran das Rhomboeder
die abwechſelnden Endecken abſtumpfen würde. Nun beſtehen aber die
geſtrickten Formen vom Ural aus Würfeln, die ſich nach den oktaedriſchen
Axen ausgedehnt haben. Um die Rheinbreitenbacher Nadeln zu erkennen,
darf man ſie nur auf Wachs ſtecken, und mit der Lupe im reflektirten
Lichte betrachten, ſie ſpiegeln dann im reflektirten Lichte nur vier und
nicht ſechs Mal. Da nun auch die ſchönen Haare im Brauneiſenerz von
Niſchne-Tagilsk (G. Roſe Kryſt. Chem. Miner. 63) deutlich verlängerte
Würfel mit Oktaeder und Granatoeder ſind, ſo hat man wenigſtens bis
auf weiteres keinen Grund, dieſes reine haarförmige Kupferoxydul für
anders als regulär kryſtalliſirt zu halten. Moldawa, die Gruben von
Cornwallis liefern Beiſpiele. Das Rheinbreitenbacher ſoll etwas Selen
halten.

Das dichte Rothkupfererz wird gern unrein und geht dann in das

Ziegelerz über. Daſſelbe hat ſeinen Namen von der dunkel ziegel-
rothen Farbe. Es kommt dicht und erdig vor, die Farbe des letztern
iſt höher. Chemiſch beſteht es aus einem Gemiſch von F̶⃛e Ḣ̶ mit Ċ̶u. Es
hat in ſofern einiges Intereſſe, als man häufig mit Entſchiedenheit nach-
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[555/0567] IV. Cl. Oxydiſche Erze: Kupferblüthe, Ziegelerz. l’Isle (Crist. III. 333) erkannte in dem Pferdefuße einer antiken Bronzen- ſtatue, welche 1777 bei Lyon ausgegraben wurde, kleine Cubo-Oktaeder von Ċ̶u. Erſt aus ihm entſteht der Aerugo nobilis, ganz in derſelben Weiſe, wie am Ural die Malachite aus dem gediegenen Kupfer durch Verwitterung des Kupferoxyduls entſtanden ſind (G. Roſe Reiſ. Ural. I. 272). Dadurch ſind dann auch die ſchönen Afterkryſtalle nach Malachit erklärt, welche zu Cheſſy bei Lyon und auf den Gumeſchewskiſchen Gruben am ſchönſten vorkommen. Schlechter kennt man ſie von der Grube Käuſerſteimel bei Sayn-Alten- kirch auf dem Weſterwalde, auch in den untern Keupermergeln bei Heil- bronn findet man kleine Oktaeder. Die wohlgebildeten Kryſtalle liegen im Letten oder anderm Muttergeſtein, ſind an der Oberfläche grün, auch faſrig, bald ganz bis zum Mittelpunkte, bald aber bleibt auch noch ein innerer unzerſetzter Kern. Kryſtalliſirt oder doch blättrig kryſtalliniſch iſt das meiſte. So gewinnt man es in vielen centnerſchweren Blöcken am Ural, in deren innerſtem Kern die hohle Druſe ſich findet. Schon Pallas beſchreibt von dort 30 ℔ ſchwere Kryſtallſtücke: Gumeſchewskoi, Niſchne-Tagilsk und Bogoslowsk ſind die drei Hauptpunkte. Die Kupfergruben von Corn- wallis ſind längſt berühmt, wo es ebenfalls gern mit gediegenem Kupfer bricht. Erſt 1812 wurden die ſchönen Kryſtalle von Cheſſy bei Lyon ge- funden. Auch das Banat iſt reich. Auf dem Schwarzwalde kamen früher ſchöne Kryſtalle auf der Leopoldsgrube bei Rippoldsau mit gediegenem Kupfer vor. Am Veſuv zuweilen als Ueberzug ſchlackiger Auswürfe. Kupferblüthe als haarförmiges Rothkupfererz bildet prachtvoll karmin- rothe Faſern, kurz und zart, von Haardicke, für reguläres Kryſtallſyſtem allerdings etwas ſehr Ungewöhnliches. Auch glaubte Suckow (Pogg. Ann. 34. 528) bei Rheinbreitenbach ein blättriges Rhomboeder von 99° 15′ in den Endkanten nachweiſen zu können. Gewöhnlich ſeien es aber reguläre ſechsſeitige Säulen mit Gradendfläche, woran das Rhomboeder die abwechſelnden Endecken abſtumpfen würde. Nun beſtehen aber die geſtrickten Formen vom Ural aus Würfeln, die ſich nach den oktaedriſchen Axen ausgedehnt haben. Um die Rheinbreitenbacher Nadeln zu erkennen, darf man ſie nur auf Wachs ſtecken, und mit der Lupe im reflektirten Lichte betrachten, ſie ſpiegeln dann im reflektirten Lichte nur vier und nicht ſechs Mal. Da nun auch die ſchönen Haare im Brauneiſenerz von Niſchne-Tagilsk (G. Roſe Kryſt. Chem. Miner. 63) deutlich verlängerte Würfel mit Oktaeder und Granatoeder ſind, ſo hat man wenigſtens bis auf weiteres keinen Grund, dieſes reine haarförmige Kupferoxydul für anders als regulär kryſtalliſirt zu halten. Moldawa, die Gruben von Cornwallis liefern Beiſpiele. Das Rheinbreitenbacher ſoll etwas Selen halten. Das dichte Rothkupfererz wird gern unrein und geht dann in das Ziegelerz über. Daſſelbe hat ſeinen Namen von der dunkel ziegel- rothen Farbe. Es kommt dicht und erdig vor, die Farbe des letztern iſt höher. Chemiſch beſteht es aus einem Gemiſch von F̶⃛e Ḣ̶ mit Ċ̶u. Es hat in ſofern einiges Intereſſe, als man häufig mit Entſchiedenheit nach- weiſen kann, daß es lediglich ein Verwitterungsprodukt des Kupferkieſes

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Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 555. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/567>, abgerufen am 26.04.2024.