Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Vaticanische Pallast.
zeigt den Kindern Israel die Gesetztafeln, Jo-
sua gebietet der Sonne und dem Monde,
Eleasar und Josua vertheilen den Kindern
Israel das gelobte Land, der Triumph Da-
vids, die Königin von Saba, die Taufe
Christi und das heilige Abendmahl.


Raphaels Stanze.
Raphaels
Stanze.

Unter diesem Nahmen sind vier Zimmer bekannt,
deren Wände Gemählde von der Hand dieses Mei-
sters enthalten, und die, wenn nicht die schönsten,
doch gewiß die weitläuftigsten Compositionen sind, die
wir von der Hand dieses Meisters kennen.

Es ist schwer bei der Beschreibung dieser Ge-
mählde kurz zu seyn. Kein Künstler gibt durch man-
nichfaltige Bedeutung und Vorzüge, die sich in jedem
seiner Bilder mit Abwechselung zeigen, so vielfachen
Anlaß zu häufigen Bemerkungen. Ich will mich
bemühen, aus den vorzüglichsten Stücken nur dasje-
nige auszuheben, was zu ihrer oft mißverstandenen
Erläuterung, und zur Kenntniß des Schönen dienen
kann, das diesem Meister eigenthümlich war.

Erster Saal.
Saal Constantins
.
Schlacht
Constantins.

+ Schlacht Constantins wider Maxenz,
von Raphael erfunden und gezeichnet, von seinem
Schüler Giulio Romano 43 a) ausgeführt.

Rechter
43 a) Von diesem Meister werde ich an einem andern
Orte sprechen.

Der Vaticaniſche Pallaſt.
zeigt den Kindern Iſrael die Geſetztafeln, Jo-
ſua gebietet der Sonne und dem Monde,
Eleaſar und Joſua vertheilen den Kindern
Iſrael das gelobte Land, der Triumph Da-
vids, die Koͤnigin von Saba, die Taufe
Chriſti und das heilige Abendmahl.


Raphaels Stanze.
Raphaels
Stanze.

Unter dieſem Nahmen ſind vier Zimmer bekannt,
deren Waͤnde Gemaͤhlde von der Hand dieſes Mei-
ſters enthalten, und die, wenn nicht die ſchoͤnſten,
doch gewiß die weitlaͤuftigſten Compoſitionen ſind, die
wir von der Hand dieſes Meiſters kennen.

Es iſt ſchwer bei der Beſchreibung dieſer Ge-
maͤhlde kurz zu ſeyn. Kein Kuͤnſtler gibt durch man-
nichfaltige Bedeutung und Vorzuͤge, die ſich in jedem
ſeiner Bilder mit Abwechſelung zeigen, ſo vielfachen
Anlaß zu haͤufigen Bemerkungen. Ich will mich
bemuͤhen, aus den vorzuͤglichſten Stuͤcken nur dasje-
nige auszuheben, was zu ihrer oft mißverſtandenen
Erlaͤuterung, und zur Kenntniß des Schoͤnen dienen
kann, das dieſem Meiſter eigenthuͤmlich war.

Erſter Saal.
Saal Conſtantins
.
Schlacht
Conſtantins.

Schlacht Conſtantins wider Maxenz,
von Raphael erfunden und gezeichnet, von ſeinem
Schuͤler Giulio Romano 43 a) ausgefuͤhrt.

Rechter
43 a) Von dieſem Meiſter werde ich an einem andern
Orte ſprechen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p>
                <pb facs="#f0162" n="140"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Vaticani&#x017F;che Palla&#x017F;t.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">zeigt den Kindern I&#x017F;rael die Ge&#x017F;etztafeln, Jo-<lb/>
&#x017F;ua gebietet der Sonne und dem Monde,<lb/>
Elea&#x017F;ar und Jo&#x017F;ua vertheilen den Kindern<lb/>
I&#x017F;rael das gelobte Land, der Triumph Da-<lb/>
vids, die Ko&#x0364;nigin von Saba, die Taufe<lb/>
Chri&#x017F;ti und das heilige Abendmahl.</hi> </p>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#g">Raphaels Stanze</hi>.</head><lb/>
              <note place="left">Raphaels<lb/>
Stanze.</note>
              <p>Unter die&#x017F;em Nahmen &#x017F;ind vier Zimmer bekannt,<lb/>
deren Wa&#x0364;nde Gema&#x0364;hlde von der Hand die&#x017F;es Mei-<lb/>
&#x017F;ters enthalten, und die, wenn nicht die &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;ten,<lb/>
doch gewiß die weitla&#x0364;uftig&#x017F;ten Compo&#x017F;itionen &#x017F;ind, die<lb/>
wir von der Hand die&#x017F;es Mei&#x017F;ters kennen.</p><lb/>
              <p>Es i&#x017F;t &#x017F;chwer bei der Be&#x017F;chreibung die&#x017F;er Ge-<lb/>
ma&#x0364;hlde kurz zu &#x017F;eyn. Kein Ku&#x0364;n&#x017F;tler gibt durch man-<lb/>
nichfaltige Bedeutung und Vorzu&#x0364;ge, die &#x017F;ich in jedem<lb/>
&#x017F;einer Bilder mit Abwech&#x017F;elung zeigen, &#x017F;o vielfachen<lb/>
Anlaß zu ha&#x0364;ufigen Bemerkungen. Ich will mich<lb/>
bemu&#x0364;hen, aus den vorzu&#x0364;glich&#x017F;ten Stu&#x0364;cken nur dasje-<lb/>
nige auszuheben, was zu ihrer oft mißver&#x017F;tandenen<lb/>
Erla&#x0364;uterung, und zur Kenntniß des Scho&#x0364;nen dienen<lb/>
kann, das die&#x017F;em Mei&#x017F;ter eigenthu&#x0364;mlich war.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#g"><hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Saal.</hi><lb/>
Saal Con&#x017F;tantins</hi>.</head><lb/>
            <note place="left">Schlacht<lb/>
Con&#x017F;tantins.</note>
            <p>&#x2020; <hi rendition="#fr">Schlacht Con&#x017F;tantins wider Maxenz,</hi><lb/>
von Raphael erfunden und gezeichnet, von &#x017F;einem<lb/>
Schu&#x0364;ler Giulio Romano <note place="foot" n="43 a)">Von die&#x017F;em Mei&#x017F;ter werde ich an einem andern<lb/>
Orte &#x017F;prechen.</note> ausgefu&#x0364;hrt.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Rechter</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[140/0162] Der Vaticaniſche Pallaſt. zeigt den Kindern Iſrael die Geſetztafeln, Jo- ſua gebietet der Sonne und dem Monde, Eleaſar und Joſua vertheilen den Kindern Iſrael das gelobte Land, der Triumph Da- vids, die Koͤnigin von Saba, die Taufe Chriſti und das heilige Abendmahl. Raphaels Stanze. Unter dieſem Nahmen ſind vier Zimmer bekannt, deren Waͤnde Gemaͤhlde von der Hand dieſes Mei- ſters enthalten, und die, wenn nicht die ſchoͤnſten, doch gewiß die weitlaͤuftigſten Compoſitionen ſind, die wir von der Hand dieſes Meiſters kennen. Es iſt ſchwer bei der Beſchreibung dieſer Ge- maͤhlde kurz zu ſeyn. Kein Kuͤnſtler gibt durch man- nichfaltige Bedeutung und Vorzuͤge, die ſich in jedem ſeiner Bilder mit Abwechſelung zeigen, ſo vielfachen Anlaß zu haͤufigen Bemerkungen. Ich will mich bemuͤhen, aus den vorzuͤglichſten Stuͤcken nur dasje- nige auszuheben, was zu ihrer oft mißverſtandenen Erlaͤuterung, und zur Kenntniß des Schoͤnen dienen kann, das dieſem Meiſter eigenthuͤmlich war. Erſter Saal. Saal Conſtantins. † Schlacht Conſtantins wider Maxenz, von Raphael erfunden und gezeichnet, von ſeinem Schuͤler Giulio Romano 43 a) ausgefuͤhrt. Rechter 43 a) Von dieſem Meiſter werde ich an einem andern Orte ſprechen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/162
Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/162>, abgerufen am 26.04.2024.