Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Villa Albani.

In der Mitte des Gartens eine schöne
Fontaine, die aus einem großen Bassin von
schwarzem Granit bestehet, welches vier Atlanten
oder Sylenen tragen. Die Atlanten haben viel
Charakter und Ausdruck, und die Masse des Gan-
zen ist mahlerisch und wohl angeordnet.

Ferner trifft man darin mehrere Sphynxe,
eine große Chimära, viele Statuen, Büsten,
Sarcophagen, die zu Fontainen dienen, eine
schöne gut erhaltene Meta Circi, ein wildes
Schwein in einer Grotte, und einen Obelisk an.

Diesen Obelisk bekam der Cardinal auf eine son-
derbare Art. Er diente einer der Thüren des Pal-
lastes des Prinzen Santa Croce zum Pfeiler. Ein
Engländer fand ihn, und der Cardinal hatte viele
Mühe und Kosten, ihn zu erhalten.

Unter der Terrasse vor dem
Hause.

+ Zwei vortreffliche colossalische Büsten
des Titus und des Trajans. 36)

Ein Flußgott aus schwarzem Marmor.

Zwei Sphynxe aus Granit.

Noch ein anderer Flußgott aus schwar-
zem, und

Ein dritter aus weißem Marmor. Alle
in Nischen, die auf Caryatiden ruhen.

Auf
36) Winkelmann redet von dem ersten G. d. K.
S. 820. von dem zweiten ebendaselbst S. 829.
D 5
Villa Albani.

In der Mitte des Gartens eine ſchoͤne
Fontaine, die aus einem großen Baſſin von
ſchwarzem Granit beſtehet, welches vier Atlanten
oder Sylenen tragen. Die Atlanten haben viel
Charakter und Ausdruck, und die Maſſe des Gan-
zen iſt mahleriſch und wohl angeordnet.

Ferner trifft man darin mehrere Sphynxe,
eine große Chimaͤra, viele Statuen, Buͤſten,
Sarcophagen, die zu Fontainen dienen, eine
ſchoͤne gut erhaltene Meta Circi, ein wildes
Schwein in einer Grotte, und einen Obeliſk an.

Dieſen Obeliſk bekam der Cardinal auf eine ſon-
derbare Art. Er diente einer der Thuͤren des Pal-
laſtes des Prinzen Santa Croce zum Pfeiler. Ein
Englaͤnder fand ihn, und der Cardinal hatte viele
Muͤhe und Koſten, ihn zu erhalten.

Unter der Terraſſe vor dem
Hauſe.

† Zwei vortreffliche coloſſaliſche Buͤſten
des Titus und des Trajans. 36)

Ein Flußgott aus ſchwarzem Marmor.

Zwei Sphynxe aus Granit.

Noch ein anderer Flußgott aus ſchwar-
zem, und

Ein dritter aus weißem Marmor. Alle
in Niſchen, die auf Caryatiden ruhen.

Auf
36) Winkelmann redet von dem erſten G. d. K.
S. 820. von dem zweiten ebendaſelbſt S. 829.
D 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0071" n="57"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Villa Albani.</hi> </fw><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <p><hi rendition="#fr">In der Mitte des Gartens eine &#x017F;cho&#x0364;ne<lb/>
Fontaine,</hi> die aus einem großen Ba&#x017F;&#x017F;in von<lb/>
&#x017F;chwarzem Granit be&#x017F;tehet, welches <hi rendition="#fr">vier Atlanten<lb/>
oder Sylenen</hi> tragen. Die Atlanten haben viel<lb/>
Charakter und Ausdruck, und die Ma&#x017F;&#x017F;e des Gan-<lb/>
zen i&#x017F;t mahleri&#x017F;ch und wohl angeordnet.</p><lb/>
            <p>Ferner trifft man darin <hi rendition="#fr">mehrere Sphynxe,</hi><lb/>
eine <hi rendition="#fr">große Chima&#x0364;ra, viele Statuen, Bu&#x0364;&#x017F;ten,<lb/>
Sarcophagen,</hi> die zu Fontainen dienen, <hi rendition="#fr">eine<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ne gut erhaltene Meta Circi, ein wildes<lb/>
Schwein</hi> in einer Grotte, und <hi rendition="#fr">einen Obeli&#x017F;k</hi> an.</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;en Obeli&#x017F;k bekam der Cardinal auf eine &#x017F;on-<lb/>
derbare Art. Er diente einer der Thu&#x0364;ren des Pal-<lb/>
la&#x017F;tes des Prinzen Santa Croce zum Pfeiler. Ein<lb/>
Engla&#x0364;nder fand ihn, und der Cardinal hatte viele<lb/>
Mu&#x0364;he und Ko&#x017F;ten, ihn zu erhalten.</p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#g">Unter der Terra&#x017F;&#x017F;e vor dem<lb/>
Hau&#x017F;e.</hi> </head><lb/>
            <p> <hi rendition="#fr">&#x2020; Zwei vortreffliche colo&#x017F;&#x017F;ali&#x017F;che Bu&#x0364;&#x017F;ten<lb/>
des Titus und des Trajans.</hi> <note place="foot" n="36)">Winkelmann redet von dem er&#x017F;ten G. d. K.<lb/>
S. 820. von dem zweiten ebenda&#x017F;elb&#x017F;t S. 829.</note>
            </p><lb/>
            <p> <hi rendition="#fr">Ein Flußgott aus &#x017F;chwarzem Marmor.</hi> </p><lb/>
            <p> <hi rendition="#fr">Zwei Sphynxe aus Granit.</hi> </p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Noch ein anderer Flußgott aus &#x017F;chwar-<lb/>
zem,</hi> und</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Ein dritter aus weißem Marmor.</hi> Alle<lb/>
in Ni&#x017F;chen, die auf Caryatiden ruhen.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">D 5</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Auf</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[57/0071] Villa Albani. In der Mitte des Gartens eine ſchoͤne Fontaine, die aus einem großen Baſſin von ſchwarzem Granit beſtehet, welches vier Atlanten oder Sylenen tragen. Die Atlanten haben viel Charakter und Ausdruck, und die Maſſe des Gan- zen iſt mahleriſch und wohl angeordnet. Ferner trifft man darin mehrere Sphynxe, eine große Chimaͤra, viele Statuen, Buͤſten, Sarcophagen, die zu Fontainen dienen, eine ſchoͤne gut erhaltene Meta Circi, ein wildes Schwein in einer Grotte, und einen Obeliſk an. Dieſen Obeliſk bekam der Cardinal auf eine ſon- derbare Art. Er diente einer der Thuͤren des Pal- laſtes des Prinzen Santa Croce zum Pfeiler. Ein Englaͤnder fand ihn, und der Cardinal hatte viele Muͤhe und Koſten, ihn zu erhalten. Unter der Terraſſe vor dem Hauſe. † Zwei vortreffliche coloſſaliſche Buͤſten des Titus und des Trajans. 36) Ein Flußgott aus ſchwarzem Marmor. Zwei Sphynxe aus Granit. Noch ein anderer Flußgott aus ſchwar- zem, und Ein dritter aus weißem Marmor. Alle in Niſchen, die auf Caryatiden ruhen. Auf 36) Winkelmann redet von dem erſten G. d. K. S. 820. von dem zweiten ebendaſelbſt S. 829. D 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787/71
Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787/71>, abgerufen am 27.04.2024.