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Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 2. Berlin, 1839.

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Reichstag zu Speier 1526.
den. Die evangelische Partei hätte sich nicht auf legalem
Wege ausbilden können, wenn man auf der Ausführung
desselben bestanden hätte. Die Entwickelung der einen wie
der andern Seite knüpft sich an diesen Moment.

Im Ganzen war es die unmittelbare und nothwendige
Folge des Zwiespaltes zwischen Kaiser und Papst. Der
Bund des Kaisers mit dem Papst hatte das Wormser Edict
herbeigeführt; da der Bund gebrochen war, nahmen der
Kaiser und sein Bruder auch das Edict zurück, in so weit
ihre eigenen Interessen das zuließen.


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Reichstag zu Speier 1526.
den. Die evangeliſche Partei hätte ſich nicht auf legalem
Wege ausbilden können, wenn man auf der Ausführung
deſſelben beſtanden hätte. Die Entwickelung der einen wie
der andern Seite knüpft ſich an dieſen Moment.

Im Ganzen war es die unmittelbare und nothwendige
Folge des Zwieſpaltes zwiſchen Kaiſer und Papſt. Der
Bund des Kaiſers mit dem Papſt hatte das Wormſer Edict
herbeigeführt; da der Bund gebrochen war, nahmen der
Kaiſer und ſein Bruder auch das Edict zurück, in ſo weit
ihre eigenen Intereſſen das zuließen.


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[371/0381] Reichstag zu Speier 1526. den. Die evangeliſche Partei hätte ſich nicht auf legalem Wege ausbilden können, wenn man auf der Ausführung deſſelben beſtanden hätte. Die Entwickelung der einen wie der andern Seite knüpft ſich an dieſen Moment. Im Ganzen war es die unmittelbare und nothwendige Folge des Zwieſpaltes zwiſchen Kaiſer und Papſt. Der Bund des Kaiſers mit dem Papſt hatte das Wormſer Edict herbeigeführt; da der Bund gebrochen war, nahmen der Kaiſer und ſein Bruder auch das Edict zurück, in ſo weit ihre eigenen Intereſſen das zuließen. 24*

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 2. Berlin, 1839, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_reformation02_1839/381>, abgerufen am 26.04.2024.