Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Erd- und Rüchen-Gewächsen.
§. 2.

Unter den ordentlichen Melonen, MeloVon
Melonen.
vulgaris, C. B. P. Melo sive melopepo, vulgo
cucumis Galeni, Dod. giebt es allerhand Arten,
welche theils groß, theils kleine, theils glat, theils
aber auch gleichsam mit einem Netz überwachsen
sind. Besonders ist die kleine Zucker-Melone,
Melo moschatellinus rotundus parvus seu Me-
lo saccharinus dictus, I. B. Melo rotundus
parvus C. B. P. fructu luteo hier anzumerken.
Wer ein Liebhaber von den übrigen viererley Be-
nennungen ist, der kan sich in den Botanischen Bü-
chern selbst weiter umsehen.

Es sind die verschiedenen Sorten der Me-
lonen nicht nur an Gestalt und Farbe, sondern
auch an dem Geruche und Geschmacke einiger-
massen unterschieden. Was ihre Blätter und
Ranken belanget, so sehen sie den Gurken fast
gleich, nur daß diese Blätter runder, kleiner und
glätter sind.

Die Erziehung derselben komt mit der Er-
ziehung der Gurken auf den Mist-Betten in al-
len Stücken, wie in vorigen §. gemeldet worden,
überein, nur daß sie an ihren Ranken zuweilen
müssen verkürzet werden, welches aus nachfolgen-
den zu ersehen seyn wird, und worinne die ganze
Kunst und Wissenschaft bestehet, ob gleich andere
aus ihrer Erziehung ein grosses Geheimniß ma-
chen wollen.

Es haben die Melonen die Art an sich, daß
sie nicht leicht an den mitlern Stengel oder Herz-

Ran-
L 4
Erd- und Ruͤchen-Gewaͤchſen.
§. 2.

Unter den ordentlichen Melonen, MeloVon
Melonen.
vulgaris, C. B. P. Melo ſive melopepo, vulgo
cucumis Galeni, Dod. giebt es allerhand Arten,
welche theils groß, theils kleine, theils glat, theils
aber auch gleichſam mit einem Netz uͤberwachſen
ſind. Beſonders iſt die kleine Zucker-Melone,
Melo moſchatellinus rotundus parvus ſeu Me-
lo ſaccharinus dictus, I. B. Melo rotundus
parvus C. B. P. fructu luteo hier anzumerken.
Wer ein Liebhaber von den uͤbrigen viererley Be-
nennungen iſt, der kan ſich in den Botaniſchen Buͤ-
chern ſelbſt weiter umſehen.

Es ſind die verſchiedenen Sorten der Me-
lonen nicht nur an Geſtalt und Farbe, ſondern
auch an dem Geruche und Geſchmacke einiger-
maſſen unterſchieden. Was ihre Blaͤtter und
Ranken belanget, ſo ſehen ſie den Gurken faſt
gleich, nur daß dieſe Blaͤtter runder, kleiner und
glaͤtter ſind.

Die Erziehung derſelben komt mit der Er-
ziehung der Gurken auf den Miſt-Betten in al-
len Stuͤcken, wie in vorigen §. gemeldet worden,
uͤberein, nur daß ſie an ihren Ranken zuweilen
muͤſſen verkuͤrzet werden, welches aus nachfolgen-
den zu erſehen ſeyn wird, und worinne die ganze
Kunſt und Wiſſenſchaft beſtehet, ob gleich andere
aus ihrer Erziehung ein groſſes Geheimniß ma-
chen wollen.

Es haben die Melonen die Art an ſich, daß
ſie nicht leicht an den mitlern Stengel oder Herz-

Ran-
L 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0177" n="167"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Erd- und Ru&#x0364;chen-Gewa&#x0364;ch&#x017F;en.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 2.</head><lb/>
          <p>Unter den ordentlichen <hi rendition="#fr">Melonen,</hi> <hi rendition="#aq">Melo</hi><note place="right">Von<lb/>
Melonen.</note><lb/><hi rendition="#aq">vulgaris, C. B. P. Melo &#x017F;ive melopepo, vulgo<lb/>
cucumis Galeni, Dod.</hi> giebt es allerhand Arten,<lb/>
welche theils <hi rendition="#fr">groß,</hi> theils <hi rendition="#fr">kleine,</hi> theils <hi rendition="#fr">glat,</hi> theils<lb/>
aber auch gleich&#x017F;am mit einem Netz u&#x0364;berwach&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ind. Be&#x017F;onders i&#x017F;t die <hi rendition="#fr">kleine Zucker-Melone,</hi><lb/><hi rendition="#aq">Melo mo&#x017F;chatellinus rotundus parvus &#x017F;eu Me-<lb/>
lo &#x017F;accharinus dictus, I. B. Melo rotundus<lb/>
parvus C. B. P. fructu luteo</hi> hier anzumerken.<lb/>
Wer ein Liebhaber von den u&#x0364;brigen viererley Be-<lb/>
nennungen i&#x017F;t, der kan &#x017F;ich in den Botani&#x017F;chen Bu&#x0364;-<lb/>
chern &#x017F;elb&#x017F;t weiter um&#x017F;ehen.</p><lb/>
          <p>Es &#x017F;ind die ver&#x017F;chiedenen Sorten der Me-<lb/>
lonen nicht nur an Ge&#x017F;talt und Farbe, &#x017F;ondern<lb/>
auch an dem Geruche und Ge&#x017F;chmacke einiger-<lb/>
ma&#x017F;&#x017F;en unter&#x017F;chieden. Was ihre Bla&#x0364;tter und<lb/>
Ranken belanget, &#x017F;o &#x017F;ehen &#x017F;ie den Gurken fa&#x017F;t<lb/>
gleich, nur daß die&#x017F;e Bla&#x0364;tter runder, kleiner und<lb/>
gla&#x0364;tter &#x017F;ind.</p><lb/>
          <p>Die Erziehung der&#x017F;elben komt mit der Er-<lb/>
ziehung der Gurken auf den Mi&#x017F;t-Betten in al-<lb/>
len Stu&#x0364;cken, wie in vorigen §. gemeldet worden,<lb/>
u&#x0364;berein, nur daß &#x017F;ie an ihren Ranken zuweilen<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en verku&#x0364;rzet werden, welches aus nachfolgen-<lb/>
den zu er&#x017F;ehen &#x017F;eyn wird, und worinne die ganze<lb/>
Kun&#x017F;t und Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft be&#x017F;tehet, ob gleich andere<lb/>
aus ihrer Erziehung ein gro&#x017F;&#x017F;es Geheimniß ma-<lb/>
chen wollen.</p><lb/>
          <p>Es haben die Melonen die Art an &#x017F;ich, daß<lb/>
&#x017F;ie nicht leicht an den mitlern Stengel oder Herz-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L 4</fw><fw place="bottom" type="catch">Ran-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[167/0177] Erd- und Ruͤchen-Gewaͤchſen. §. 2. Unter den ordentlichen Melonen, Melo vulgaris, C. B. P. Melo ſive melopepo, vulgo cucumis Galeni, Dod. giebt es allerhand Arten, welche theils groß, theils kleine, theils glat, theils aber auch gleichſam mit einem Netz uͤberwachſen ſind. Beſonders iſt die kleine Zucker-Melone, Melo moſchatellinus rotundus parvus ſeu Me- lo ſaccharinus dictus, I. B. Melo rotundus parvus C. B. P. fructu luteo hier anzumerken. Wer ein Liebhaber von den uͤbrigen viererley Be- nennungen iſt, der kan ſich in den Botaniſchen Buͤ- chern ſelbſt weiter umſehen. Von Melonen. Es ſind die verſchiedenen Sorten der Me- lonen nicht nur an Geſtalt und Farbe, ſondern auch an dem Geruche und Geſchmacke einiger- maſſen unterſchieden. Was ihre Blaͤtter und Ranken belanget, ſo ſehen ſie den Gurken faſt gleich, nur daß dieſe Blaͤtter runder, kleiner und glaͤtter ſind. Die Erziehung derſelben komt mit der Er- ziehung der Gurken auf den Miſt-Betten in al- len Stuͤcken, wie in vorigen §. gemeldet worden, uͤberein, nur daß ſie an ihren Ranken zuweilen muͤſſen verkuͤrzet werden, welches aus nachfolgen- den zu erſehen ſeyn wird, und worinne die ganze Kunſt und Wiſſenſchaft beſtehet, ob gleich andere aus ihrer Erziehung ein groſſes Geheimniß ma- chen wollen. Es haben die Melonen die Art an ſich, daß ſie nicht leicht an den mitlern Stengel oder Herz- Ran- L 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/177
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/177>, abgerufen am 27.04.2024.