Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750.

Bild:
<< vorherige Seite



"rer Geschichte durch die artigsten Wendungen
"aufzuhelfen. Als ich fertig war: gab ich ih-
"nen einige parteyische Winke von dem Jnhalt
"des Briefes von dem Capitain Tomlinson, den
"ich bey ihr gelassen hatte: mit der Erinnerung,
"daß sie gegen die Nachfrage Jacob Harlowens
"und des Capitain Singleton oder eines jeden,
"der einem Schiffer ähnlich sähe, auf ihrer Hut
"seyn möchten." Dieß war nöthig: du wirst es
aus dem Briefe selbst erkennen. Hier magst du
ihn also lesen. Und du wirst finden, wenn du
die geringste Aufmerksamkeit auf den Jnhalt des-
selben wendest, daß es ein vortrefflicher Brief zu
meiner Absicht ist.

Herrn Robert Lovelace.

Werthester Herr.

Meine Geschäffte erfordern zwar, daß ich mor-
gen oder höchstens übermorgen selbst zur
Stadt komme. Dennoch habe ich nicht unterlassen
wollen, mit einem von meinen Bedienten, den ich
einer besondern Angelegenheit wegen voraussende,
an Sie zu schreiben, um Jhnen zu melden, daß
Sie wahrscheinlicher Weise von einigen
Jhrer eignen Verwandten Jhre [vorgege-
bene
*] Vermählung hören werden. Herr

Lilbur-
* Alles, was zwischen solchen Häckchen [ ] einge-
schlossen ist, kannst du als etwas ansehen, das ich
den



„rer Geſchichte durch die artigſten Wendungen
„aufzuhelfen. Als ich fertig war: gab ich ih-
„nen einige parteyiſche Winke von dem Jnhalt
„des Briefes von dem Capitain Tomlinſon, den
„ich bey ihr gelaſſen hatte: mit der Erinnerung,
„daß ſie gegen die Nachfrage Jacob Harlowens
„und des Capitain Singleton oder eines jeden,
„der einem Schiffer aͤhnlich ſaͤhe, auf ihrer Hut
„ſeyn moͤchten.“ Dieß war noͤthig: du wirſt es
aus dem Briefe ſelbſt erkennen. Hier magſt du
ihn alſo leſen. Und du wirſt finden, wenn du
die geringſte Aufmerkſamkeit auf den Jnhalt deſ-
ſelben wendeſt, daß es ein vortrefflicher Brief zu
meiner Abſicht iſt.

Herrn Robert Lovelace.

Wertheſter Herr.

Meine Geſchaͤffte erfordern zwar, daß ich mor-
gen oder hoͤchſtens uͤbermorgen ſelbſt zur
Stadt komme. Dennoch habe ich nicht unterlaſſen
wollen, mit einem von meinen Bedienten, den ich
einer beſondern Angelegenheit wegen vorausſende,
an Sie zu ſchreiben, um Jhnen zu melden, daß
Sie wahrſcheinlicher Weiſe von einigen
Jhrer eignen Verwandten Jhre [vorgege-
bene
*] Vermaͤhlung hoͤren werden. Herr

Lilbur-
* Alles, was zwiſchen ſolchen Haͤckchen [ ] einge-
ſchloſſen iſt, kannſt du als etwas anſehen, das ich
den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0264" n="258"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
&#x201E;rer Ge&#x017F;chichte durch die artig&#x017F;ten Wendungen<lb/>
&#x201E;aufzuhelfen. Als ich fertig war: gab ich ih-<lb/>
&#x201E;nen einige <hi rendition="#fr">parteyi&#x017F;che</hi> Winke von dem Jnhalt<lb/>
&#x201E;des Briefes von dem Capitain Tomlin&#x017F;on, den<lb/>
&#x201E;ich bey ihr gela&#x017F;&#x017F;en hatte: mit der Erinnerung,<lb/>
&#x201E;daß &#x017F;ie gegen die Nachfrage Jacob Harlowens<lb/>
&#x201E;und des Capitain Singleton oder eines jeden,<lb/>
&#x201E;der einem Schiffer a&#x0364;hnlich &#x017F;a&#x0364;he, auf ihrer Hut<lb/>
&#x201E;&#x017F;eyn mo&#x0364;chten.&#x201C; Dieß war no&#x0364;thig: du wir&#x017F;t es<lb/>
aus dem Briefe &#x017F;elb&#x017F;t erkennen. Hier mag&#x017F;t du<lb/>
ihn al&#x017F;o le&#x017F;en. Und du wir&#x017F;t finden, wenn du<lb/>
die gering&#x017F;te Aufmerk&#x017F;amkeit auf den Jnhalt de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;elben wende&#x017F;t, daß es ein vortrefflicher Brief zu<lb/>
meiner Ab&#x017F;icht i&#x017F;t.</p><lb/>
          <floatingText>
            <body>
              <div>
                <head> <hi rendition="#b">Herrn Robert Lovelace.</hi> </head><lb/>
                <dateline> <hi rendition="#et">Mittwochens, den 7ten Jun.</hi> </dateline><lb/>
                <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Werthe&#x017F;ter Herr.</hi> </hi> </salute><lb/>
                <p><hi rendition="#in">M</hi>eine Ge&#x017F;cha&#x0364;ffte erfordern zwar, daß ich mor-<lb/>
gen oder ho&#x0364;ch&#x017F;tens u&#x0364;bermorgen &#x017F;elb&#x017F;t zur<lb/>
Stadt komme. Dennoch habe ich nicht unterla&#x017F;&#x017F;en<lb/>
wollen, mit einem von meinen Bedienten, den ich<lb/>
einer be&#x017F;ondern Angelegenheit wegen voraus&#x017F;ende,<lb/>
an Sie zu &#x017F;chreiben, um Jhnen zu melden, daß<lb/><hi rendition="#fr">Sie wahr&#x017F;cheinlicher Wei&#x017F;e von einigen<lb/>
Jhrer eignen Verwandten Jhre [vorgege-<lb/>
bene</hi> <note xml:id="a04" next="#a05" place="foot" n="*">Alles, was zwi&#x017F;chen &#x017F;olchen Ha&#x0364;ckchen [ ] einge-<lb/>
&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t, kann&#x017F;t du als etwas an&#x017F;ehen, das ich<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw></note>] <hi rendition="#fr">Verma&#x0364;hlung ho&#x0364;ren werden.</hi> Herr<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Lilbur-</fw><lb/></p>
              </div>
            </body>
          </floatingText>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[258/0264] „rer Geſchichte durch die artigſten Wendungen „aufzuhelfen. Als ich fertig war: gab ich ih- „nen einige parteyiſche Winke von dem Jnhalt „des Briefes von dem Capitain Tomlinſon, den „ich bey ihr gelaſſen hatte: mit der Erinnerung, „daß ſie gegen die Nachfrage Jacob Harlowens „und des Capitain Singleton oder eines jeden, „der einem Schiffer aͤhnlich ſaͤhe, auf ihrer Hut „ſeyn moͤchten.“ Dieß war noͤthig: du wirſt es aus dem Briefe ſelbſt erkennen. Hier magſt du ihn alſo leſen. Und du wirſt finden, wenn du die geringſte Aufmerkſamkeit auf den Jnhalt deſ- ſelben wendeſt, daß es ein vortrefflicher Brief zu meiner Abſicht iſt. Herrn Robert Lovelace. Mittwochens, den 7ten Jun. Wertheſter Herr. Meine Geſchaͤffte erfordern zwar, daß ich mor- gen oder hoͤchſtens uͤbermorgen ſelbſt zur Stadt komme. Dennoch habe ich nicht unterlaſſen wollen, mit einem von meinen Bedienten, den ich einer beſondern Angelegenheit wegen vorausſende, an Sie zu ſchreiben, um Jhnen zu melden, daß Sie wahrſcheinlicher Weiſe von einigen Jhrer eignen Verwandten Jhre [vorgege- bene *] Vermaͤhlung hoͤren werden. Herr Lilbur- * Alles, was zwiſchen ſolchen Haͤckchen [ ] einge- ſchloſſen iſt, kannſt du als etwas anſehen, das ich den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/264
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/264>, abgerufen am 26.04.2024.