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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750.

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het? - - Wie groß ist hingegen der Trost in
der angenehmen Hoffnung, sich wieder zu sehen,
niemals wieder von einander getrennet, niemals
mehr geplaget, bekümmert, verläumdet zu wer-
den - - sondern in alle Ewigkeit sich unter ein-
ander glücklich zu machen und glücklich gemacht
zu seyn!

Jn der Betrachtung dieses beglückten Zu-
standes, in welchem ich mich, zu der Gott gefäl-
ligen Zeit, mit Jhnen, meine liebe Fr. Norton,
und auch mit meinen werthen Verwandten, die
alle ausgesöhnt seyn und das Kind segnen wer-
den, gegen welches sie nun so erbittert sind, zu
erfreuen hoffe, nenne ich mich schließlich

Jhre beständig gehorsame und
ergebene
Clarissa Harlowe.


Der hundert und siebzehnte Brief
von
Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.

Jch weiß für den Teufel nicht, was mir fehlet:
aber ich bin in meinem Leben nicht so krank
gewesen. Anfangs dachte ich, daß einige von
meinen trefflichen Verwandten allhier mir ein
Pülverchen beygebracht hätten, damit sie das ganze

Haus



het? ‒ ‒ Wie groß iſt hingegen der Troſt in
der angenehmen Hoffnung, ſich wieder zu ſehen,
niemals wieder von einander getrennet, niemals
mehr geplaget, bekuͤmmert, verlaͤumdet zu wer-
den ‒ ‒ ſondern in alle Ewigkeit ſich unter ein-
ander gluͤcklich zu machen und gluͤcklich gemacht
zu ſeyn!

Jn der Betrachtung dieſes begluͤckten Zu-
ſtandes, in welchem ich mich, zu der Gott gefaͤl-
ligen Zeit, mit Jhnen, meine liebe Fr. Norton,
und auch mit meinen werthen Verwandten, die
alle ausgeſoͤhnt ſeyn und das Kind ſegnen wer-
den, gegen welches ſie nun ſo erbittert ſind, zu
erfreuen hoffe, nenne ich mich ſchließlich

Jhre beſtaͤndig gehorſame und
ergebene
Clariſſa Harlowe.


Der hundert und ſiebzehnte Brief
von
Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.

Jch weiß fuͤr den Teufel nicht, was mir fehlet:
aber ich bin in meinem Leben nicht ſo krank
geweſen. Anfangs dachte ich, daß einige von
meinen trefflichen Verwandten allhier mir ein
Puͤlverchen beygebracht haͤtten, damit ſie das ganze

Haus
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[765/0771] het? ‒ ‒ Wie groß iſt hingegen der Troſt in der angenehmen Hoffnung, ſich wieder zu ſehen, niemals wieder von einander getrennet, niemals mehr geplaget, bekuͤmmert, verlaͤumdet zu wer- den ‒ ‒ ſondern in alle Ewigkeit ſich unter ein- ander gluͤcklich zu machen und gluͤcklich gemacht zu ſeyn! Jn der Betrachtung dieſes begluͤckten Zu- ſtandes, in welchem ich mich, zu der Gott gefaͤl- ligen Zeit, mit Jhnen, meine liebe Fr. Norton, und auch mit meinen werthen Verwandten, die alle ausgeſoͤhnt ſeyn und das Kind ſegnen wer- den, gegen welches ſie nun ſo erbittert ſind, zu erfreuen hoffe, nenne ich mich ſchließlich Jhre beſtaͤndig gehorſame und ergebene Clariſſa Harlowe. Der hundert und ſiebzehnte Brief von Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford. Sonntags, den 13ten Aug. Jch weiß fuͤr den Teufel nicht, was mir fehlet: aber ich bin in meinem Leben nicht ſo krank geweſen. Anfangs dachte ich, daß einige von meinen trefflichen Verwandten allhier mir ein Puͤlverchen beygebracht haͤtten, damit ſie das ganze Haus

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 765. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/771>, abgerufen am 26.04.2024.