Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912.

Bild:
<< vorherige Seite

hergestellt werden. Die Luftlöcher werden durch Einstechen eines spitzen Stahldrahtes erzeugt.

Die Dimensionen des Umgusses hängen von dem auszubessernden Material sowie von dem Bruchquerschnitt ab. Die Breite des Umgusses schwankt zwischen 50 und 300 mm, die Dicke desselben zwischen 15 und 50 mm. Die Ausführung von Zwischengüssen ohne Umguß ist nicht zu empfehlen.

Der Einguß ist bei Schweißungen von Ungänzen und Brüchen so anzubringen, daß das T.-Eisen über der Bruchstelle, bei Stumpfschweißungen dagegen neben der Schweißstelle einfließt.

Das Steigrohr ist derart anzuordnen, daß dessen Oberkante jene des Eingusses überragt. Es hat während des Erstarrungsprozesses des eingegossenen Eisens als Vorratskammer für Material zum Nachfließen zu dienen, somit dichteren Guß herbeizuführen und die Bildung von Hohlräumen zu verhindern. Es ist daher das im Steigrohr vorhandene Eisen nach erfolgtem Einguß in flüssigem Zustand zu erhalten, was durch Nachfüllen kleiner T.-Mengen in das Steigrohr und Entfernung der sich in diesem absetzenden Schlacke erreicht wird.

Als Formmaterial wird 50% Eisenberger Klebesand, 40% guter Flußsand und 10% Lehm oder Ton oder nur Flußsand mit einem Zusätze von 5-6% Roggenmehl verwendet.

In den Eisenbahnwerkstätten wird das A. hauptsächlich bei jenen Ausbesserungen angewendet, bei denen es darauf ankommt, das gebrochene Stück so rasch als möglich wieder gebrauchsfähig zu machen. Es ist bei allen jenen Fällen anwendbar, die auch nach früher angewendeten Verfahren, jedoch mit größerem Zeitaufwand und geringerer Zuverlässigkeit ausbesserungsfähig waren, z. B. bei gebrochenen Feuerkistenrahmen, Untergestellbestandteilen, Radspeichen, verschiedenen Stangen u. s. w.

Das A. kann auch zum Hartlöten von Kupfer mit Kupfer und Kupfer mit Eisen verwendet werden. Das für diesen Zweck zu wählende "Sinterthermit" spaltet sich bei seiner Verbrennung nicht in Schlacke und Eisen, sondern bildet unter Erzeugung von Weißglut ein Gemisch von Schlacke und Metallkügelchen, wodurch die zu lötenden Stücke auf helle Rotglut erwärmt werden. Das bei diesem Verfahren anzuwendende Hartlot darf kein Zink enthalten. Das Sinterthermit wird beim Hartlöten als 2 mm starkes Blech in dünnen Schichten um die Lötstelle herumgelegt und mittels des Entzündungsgemisches entzündet. Es empfiehlt sich, zwischen dem Hartlot und dem Sinterthermit eine Zwischenlage von dünnem, ausgeglühtem Asbestpapier einzulegen, um ein Vermengen des T. mit dem Hartlot zu vermeiden.

Alter.


American Railway Association ist ein amerikanischer Verein mit ähnlichen Aufgaben für die Eisenbahnen der Vereinigten Staaten, wie sie der Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen für die mitteleuropäischen Eisenbahnen sich gestellt hat. Der Verein ist hervorgegangen aus der General Time Convention, die - unter Führung des ausgezeichneten Eisenbahnfachmannes W. F. Allen - die Bewegung zur Einführung einer Einheitszeit in den Vereinigten Staaten im Jahre 1883 zu einem glücklichen Abschluß gebracht hat. Der Verein löste sich damals nicht auf, sondern stellte sich das weitere Ziel, auf eine größere Gleichmäßigkeit im Bau und Betrieb der amerikanischen Eisenbahnen, vor allem im Durchgangsverkehr hinzuwirken. Er nahm im Jahre 1891 die neue Bezeichnung: American Railway Association an. Es gehörten zu ihm (im Jahre 1910) 346 Eisenbahnverwaltungen in den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko mit einer Länge von 252.855 Meilen als ordentliche Mitglieder und außerdem 85 Eisenbahnen mit einer Ausdehnung von 4160 Meilen als außerordentliche Mitglieder (associate members). Nach der Geschäftsordnung hat bei den Verhandlungen jede Eisenbahnverwaltung mindestens eine Stimme, Verwaltungen mit einem Eisenbahnnetz von mehr als 1000 Meilen (1609 km) haben für je 1000 Meilen eine Stimme mehr. Die Satzungen des Vereines sind wiederholt geändert worden, zuletzt in einer Sitzung vom 19. Mai 1909. Mitglieder des Vereines können nur selbständige Eisenbahnen sein, die als gemeine Frachtführer eigene Einnahmen aus der Beförderung beziehen; d. h. Mitglieder können nicht solche Bahnen sein, die bei und als Privatanschlußbahnen bezeichnet werden. Der Verein hat zwei Abteilungen, eine Abteilung für die allgemeine Verwaltung und die Ausführung der Beschlüsse und eine zweite für die Ernennung der Mitglieder. An der Spitze steht ein Präsident und ein Vizepräsident, die jedesmal auf 2 Jahre gewählt werden. Die Geschäftsführung obliegt dem Generalsekretär und dem Schatzmeister.

Beide Posten bekleidet zurzeit der Gründer des Vereins Mr. Allen. Die Bestimmungen über die Organisation des Vereines können nur mit einer Mehrheit von 4/5 der Stimmen geändert werden. Die Satzungen werden durch eine Geschäftsordnung ergänzt, die durch eine Mehrheit von 2/3 der Stimmen geändert werden kann. Alljährlich finden zwei Sitzungen, die eine im Mai, die andere im November

hergestellt werden. Die Luftlöcher werden durch Einstechen eines spitzen Stahldrahtes erzeugt.

Die Dimensionen des Umgusses hängen von dem auszubessernden Material sowie von dem Bruchquerschnitt ab. Die Breite des Umgusses schwankt zwischen 50 und 300 mm, die Dicke desselben zwischen 15 und 50 mm. Die Ausführung von Zwischengüssen ohne Umguß ist nicht zu empfehlen.

Der Einguß ist bei Schweißungen von Ungänzen und Brüchen so anzubringen, daß das T.-Eisen über der Bruchstelle, bei Stumpfschweißungen dagegen neben der Schweißstelle einfließt.

Das Steigrohr ist derart anzuordnen, daß dessen Oberkante jene des Eingusses überragt. Es hat während des Erstarrungsprozesses des eingegossenen Eisens als Vorratskammer für Material zum Nachfließen zu dienen, somit dichteren Guß herbeizuführen und die Bildung von Hohlräumen zu verhindern. Es ist daher das im Steigrohr vorhandene Eisen nach erfolgtem Einguß in flüssigem Zustand zu erhalten, was durch Nachfüllen kleiner T.-Mengen in das Steigrohr und Entfernung der sich in diesem absetzenden Schlacke erreicht wird.

Als Formmaterial wird 50% Eisenberger Klebesand, 40% guter Flußsand und 10% Lehm oder Ton oder nur Flußsand mit einem Zusätze von 5–6% Roggenmehl verwendet.

In den Eisenbahnwerkstätten wird das A. hauptsächlich bei jenen Ausbesserungen angewendet, bei denen es darauf ankommt, das gebrochene Stück so rasch als möglich wieder gebrauchsfähig zu machen. Es ist bei allen jenen Fällen anwendbar, die auch nach früher angewendeten Verfahren, jedoch mit größerem Zeitaufwand und geringerer Zuverlässigkeit ausbesserungsfähig waren, z. B. bei gebrochenen Feuerkistenrahmen, Untergestellbestandteilen, Radspeichen, verschiedenen Stangen u. s. w.

Das A. kann auch zum Hartlöten von Kupfer mit Kupfer und Kupfer mit Eisen verwendet werden. Das für diesen Zweck zu wählende „Sinterthermit“ spaltet sich bei seiner Verbrennung nicht in Schlacke und Eisen, sondern bildet unter Erzeugung von Weißglut ein Gemisch von Schlacke und Metallkügelchen, wodurch die zu lötenden Stücke auf helle Rotglut erwärmt werden. Das bei diesem Verfahren anzuwendende Hartlot darf kein Zink enthalten. Das Sinterthermit wird beim Hartlöten als 2 mm starkes Blech in dünnen Schichten um die Lötstelle herumgelegt und mittels des Entzündungsgemisches entzündet. Es empfiehlt sich, zwischen dem Hartlot und dem Sinterthermit eine Zwischenlage von dünnem, ausgeglühtem Asbestpapier einzulegen, um ein Vermengen des T. mit dem Hartlot zu vermeiden.

Alter.


American Railway Association ist ein amerikanischer Verein mit ähnlichen Aufgaben für die Eisenbahnen der Vereinigten Staaten, wie sie der Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen für die mitteleuropäischen Eisenbahnen sich gestellt hat. Der Verein ist hervorgegangen aus der General Time Convention, die – unter Führung des ausgezeichneten Eisenbahnfachmannes W. F. Allen – die Bewegung zur Einführung einer Einheitszeit in den Vereinigten Staaten im Jahre 1883 zu einem glücklichen Abschluß gebracht hat. Der Verein löste sich damals nicht auf, sondern stellte sich das weitere Ziel, auf eine größere Gleichmäßigkeit im Bau und Betrieb der amerikanischen Eisenbahnen, vor allem im Durchgangsverkehr hinzuwirken. Er nahm im Jahre 1891 die neue Bezeichnung: American Railway Association an. Es gehörten zu ihm (im Jahre 1910) 346 Eisenbahnverwaltungen in den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko mit einer Länge von 252.855 Meilen als ordentliche Mitglieder und außerdem 85 Eisenbahnen mit einer Ausdehnung von 4160 Meilen als außerordentliche Mitglieder (associate members). Nach der Geschäftsordnung hat bei den Verhandlungen jede Eisenbahnverwaltung mindestens eine Stimme, Verwaltungen mit einem Eisenbahnnetz von mehr als 1000 Meilen (1609 km) haben für je 1000 Meilen eine Stimme mehr. Die Satzungen des Vereines sind wiederholt geändert worden, zuletzt in einer Sitzung vom 19. Mai 1909. Mitglieder des Vereines können nur selbständige Eisenbahnen sein, die als gemeine Frachtführer eigene Einnahmen aus der Beförderung beziehen; d. h. Mitglieder können nicht solche Bahnen sein, die bei und als Privatanschlußbahnen bezeichnet werden. Der Verein hat zwei Abteilungen, eine Abteilung für die allgemeine Verwaltung und die Ausführung der Beschlüsse und eine zweite für die Ernennung der Mitglieder. An der Spitze steht ein Präsident und ein Vizepräsident, die jedesmal auf 2 Jahre gewählt werden. Die Geschäftsführung obliegt dem Generalsekretär und dem Schatzmeister.

Beide Posten bekleidet zurzeit der Gründer des Vereins Mr. Allen. Die Bestimmungen über die Organisation des Vereines können nur mit einer Mehrheit von 4/5 der Stimmen geändert werden. Die Satzungen werden durch eine Geschäftsordnung ergänzt, die durch eine Mehrheit von 2/3 der Stimmen geändert werden kann. Alljährlich finden zwei Sitzungen, die eine im Mai, die andere im November

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0153" n="144"/>
hergestellt werden. Die Luftlöcher werden durch Einstechen eines spitzen Stahldrahtes erzeugt.</p><lb/>
          <p>Die Dimensionen des Umgusses hängen von dem auszubessernden Material sowie von dem Bruchquerschnitt ab. Die Breite des Umgusses schwankt zwischen 50 und 300 <hi rendition="#i">mm,</hi> die Dicke desselben zwischen 15 und 50 <hi rendition="#i">mm.</hi> Die Ausführung von Zwischengüssen ohne Umguß ist nicht zu empfehlen.</p><lb/>
          <p>Der Einguß ist bei Schweißungen von Ungänzen und Brüchen so anzubringen, daß das T.-Eisen über der Bruchstelle, bei Stumpfschweißungen dagegen neben der Schweißstelle einfließt.</p><lb/>
          <p>Das Steigrohr ist derart anzuordnen, daß dessen Oberkante jene des Eingusses überragt. Es hat während des Erstarrungsprozesses des eingegossenen Eisens als Vorratskammer für Material zum Nachfließen zu dienen, somit dichteren Guß herbeizuführen und die Bildung von Hohlräumen zu verhindern. Es ist daher das im Steigrohr vorhandene Eisen nach erfolgtem Einguß in flüssigem Zustand zu erhalten, was durch Nachfüllen kleiner T.-Mengen in das Steigrohr und Entfernung der sich in diesem absetzenden Schlacke erreicht wird.</p><lb/>
          <p>Als Formmaterial wird 50<hi rendition="#i">%</hi> Eisenberger Klebesand, 40<hi rendition="#i">%</hi> guter Flußsand und 10<hi rendition="#i">%</hi> Lehm oder Ton oder nur Flußsand mit einem Zusätze von 5&#x2013;6<hi rendition="#i">%</hi> Roggenmehl verwendet.</p><lb/>
          <p>In den Eisenbahnwerkstätten wird das A. hauptsächlich bei jenen Ausbesserungen angewendet, bei denen es darauf ankommt, das gebrochene Stück so rasch als möglich wieder gebrauchsfähig zu machen. Es ist bei allen jenen Fällen anwendbar, die auch nach früher angewendeten Verfahren, jedoch mit größerem Zeitaufwand und geringerer Zuverlässigkeit ausbesserungsfähig waren, z. B. bei gebrochenen Feuerkistenrahmen, Untergestellbestandteilen, Radspeichen, verschiedenen Stangen u. s. w.</p><lb/>
          <p>Das A. kann auch zum Hartlöten von Kupfer mit Kupfer und Kupfer mit Eisen verwendet werden. Das für diesen Zweck zu wählende &#x201E;Sinterthermit&#x201C; spaltet sich bei seiner Verbrennung nicht in Schlacke und Eisen, sondern bildet unter Erzeugung von Weißglut ein Gemisch von Schlacke und Metallkügelchen, wodurch die zu lötenden Stücke auf helle Rotglut erwärmt werden. Das bei diesem Verfahren anzuwendende Hartlot darf kein Zink enthalten. Das Sinterthermit wird beim Hartlöten als 2 <hi rendition="#i">mm</hi> starkes Blech in dünnen Schichten um die Lötstelle herumgelegt und mittels des Entzündungsgemisches entzündet. Es empfiehlt sich, zwischen dem Hartlot und dem Sinterthermit eine Zwischenlage von dünnem, ausgeglühtem Asbestpapier einzulegen, um ein Vermengen des T. mit dem Hartlot zu vermeiden.</p><lb/>
          <p rendition="#right">Alter.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">American Railway Association</hi> ist ein amerikanischer Verein mit ähnlichen Aufgaben für die Eisenbahnen der Vereinigten Staaten, wie sie der Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen für die mitteleuropäischen Eisenbahnen sich gestellt hat. Der Verein ist hervorgegangen aus der General Time Convention, die &#x2013; unter Führung des ausgezeichneten Eisenbahnfachmannes W. F. <hi rendition="#g">Allen</hi> &#x2013; die Bewegung zur Einführung einer Einheitszeit in den Vereinigten Staaten im Jahre 1883 zu einem glücklichen Abschluß gebracht hat. Der Verein löste sich damals nicht auf, sondern stellte sich das weitere Ziel, auf eine größere Gleichmäßigkeit im Bau und Betrieb der amerikanischen Eisenbahnen, vor allem im Durchgangsverkehr hinzuwirken. Er nahm im Jahre 1891 die neue Bezeichnung: American Railway Association an. Es gehörten zu ihm (im Jahre 1910) 346 Eisenbahnverwaltungen in den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko mit einer Länge von 252.855 Meilen als ordentliche Mitglieder und außerdem 85 Eisenbahnen mit einer Ausdehnung von 4160 Meilen als außerordentliche Mitglieder (associate members). Nach der Geschäftsordnung hat bei den Verhandlungen jede Eisenbahnverwaltung mindestens eine Stimme, Verwaltungen mit einem Eisenbahnnetz von mehr als 1000 Meilen (1609 <hi rendition="#i">km</hi>) haben für je 1000 Meilen eine Stimme mehr. Die Satzungen des Vereines sind wiederholt geändert worden, zuletzt in einer Sitzung vom 19. Mai 1909. Mitglieder des Vereines können nur selbständige Eisenbahnen sein, die als gemeine Frachtführer eigene Einnahmen aus der Beförderung beziehen; d. h. Mitglieder können nicht solche Bahnen sein, die bei und als Privatanschlußbahnen bezeichnet werden. Der Verein hat zwei Abteilungen, eine Abteilung für die allgemeine Verwaltung und die Ausführung der Beschlüsse und eine zweite für die Ernennung der Mitglieder. An der Spitze steht ein Präsident und ein Vizepräsident, die jedesmal auf 2 Jahre gewählt werden. Die Geschäftsführung obliegt dem Generalsekretär und dem Schatzmeister.</p><lb/>
          <p>Beide Posten bekleidet zurzeit der Gründer des Vereins Mr. <hi rendition="#g">Allen</hi>. Die Bestimmungen über die Organisation des Vereines können nur mit einer Mehrheit von <hi rendition="#sup">4</hi>/<hi rendition="#sub">5</hi> der Stimmen geändert werden. Die Satzungen werden durch eine Geschäftsordnung ergänzt, die durch eine Mehrheit von <hi rendition="#sup">2</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi> der Stimmen geändert werden kann. Alljährlich finden zwei Sitzungen, die eine im Mai, die andere im November
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[144/0153] hergestellt werden. Die Luftlöcher werden durch Einstechen eines spitzen Stahldrahtes erzeugt. Die Dimensionen des Umgusses hängen von dem auszubessernden Material sowie von dem Bruchquerschnitt ab. Die Breite des Umgusses schwankt zwischen 50 und 300 mm, die Dicke desselben zwischen 15 und 50 mm. Die Ausführung von Zwischengüssen ohne Umguß ist nicht zu empfehlen. Der Einguß ist bei Schweißungen von Ungänzen und Brüchen so anzubringen, daß das T.-Eisen über der Bruchstelle, bei Stumpfschweißungen dagegen neben der Schweißstelle einfließt. Das Steigrohr ist derart anzuordnen, daß dessen Oberkante jene des Eingusses überragt. Es hat während des Erstarrungsprozesses des eingegossenen Eisens als Vorratskammer für Material zum Nachfließen zu dienen, somit dichteren Guß herbeizuführen und die Bildung von Hohlräumen zu verhindern. Es ist daher das im Steigrohr vorhandene Eisen nach erfolgtem Einguß in flüssigem Zustand zu erhalten, was durch Nachfüllen kleiner T.-Mengen in das Steigrohr und Entfernung der sich in diesem absetzenden Schlacke erreicht wird. Als Formmaterial wird 50% Eisenberger Klebesand, 40% guter Flußsand und 10% Lehm oder Ton oder nur Flußsand mit einem Zusätze von 5–6% Roggenmehl verwendet. In den Eisenbahnwerkstätten wird das A. hauptsächlich bei jenen Ausbesserungen angewendet, bei denen es darauf ankommt, das gebrochene Stück so rasch als möglich wieder gebrauchsfähig zu machen. Es ist bei allen jenen Fällen anwendbar, die auch nach früher angewendeten Verfahren, jedoch mit größerem Zeitaufwand und geringerer Zuverlässigkeit ausbesserungsfähig waren, z. B. bei gebrochenen Feuerkistenrahmen, Untergestellbestandteilen, Radspeichen, verschiedenen Stangen u. s. w. Das A. kann auch zum Hartlöten von Kupfer mit Kupfer und Kupfer mit Eisen verwendet werden. Das für diesen Zweck zu wählende „Sinterthermit“ spaltet sich bei seiner Verbrennung nicht in Schlacke und Eisen, sondern bildet unter Erzeugung von Weißglut ein Gemisch von Schlacke und Metallkügelchen, wodurch die zu lötenden Stücke auf helle Rotglut erwärmt werden. Das bei diesem Verfahren anzuwendende Hartlot darf kein Zink enthalten. Das Sinterthermit wird beim Hartlöten als 2 mm starkes Blech in dünnen Schichten um die Lötstelle herumgelegt und mittels des Entzündungsgemisches entzündet. Es empfiehlt sich, zwischen dem Hartlot und dem Sinterthermit eine Zwischenlage von dünnem, ausgeglühtem Asbestpapier einzulegen, um ein Vermengen des T. mit dem Hartlot zu vermeiden. Alter. American Railway Association ist ein amerikanischer Verein mit ähnlichen Aufgaben für die Eisenbahnen der Vereinigten Staaten, wie sie der Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen für die mitteleuropäischen Eisenbahnen sich gestellt hat. Der Verein ist hervorgegangen aus der General Time Convention, die – unter Führung des ausgezeichneten Eisenbahnfachmannes W. F. Allen – die Bewegung zur Einführung einer Einheitszeit in den Vereinigten Staaten im Jahre 1883 zu einem glücklichen Abschluß gebracht hat. Der Verein löste sich damals nicht auf, sondern stellte sich das weitere Ziel, auf eine größere Gleichmäßigkeit im Bau und Betrieb der amerikanischen Eisenbahnen, vor allem im Durchgangsverkehr hinzuwirken. Er nahm im Jahre 1891 die neue Bezeichnung: American Railway Association an. Es gehörten zu ihm (im Jahre 1910) 346 Eisenbahnverwaltungen in den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko mit einer Länge von 252.855 Meilen als ordentliche Mitglieder und außerdem 85 Eisenbahnen mit einer Ausdehnung von 4160 Meilen als außerordentliche Mitglieder (associate members). Nach der Geschäftsordnung hat bei den Verhandlungen jede Eisenbahnverwaltung mindestens eine Stimme, Verwaltungen mit einem Eisenbahnnetz von mehr als 1000 Meilen (1609 km) haben für je 1000 Meilen eine Stimme mehr. Die Satzungen des Vereines sind wiederholt geändert worden, zuletzt in einer Sitzung vom 19. Mai 1909. Mitglieder des Vereines können nur selbständige Eisenbahnen sein, die als gemeine Frachtführer eigene Einnahmen aus der Beförderung beziehen; d. h. Mitglieder können nicht solche Bahnen sein, die bei und als Privatanschlußbahnen bezeichnet werden. Der Verein hat zwei Abteilungen, eine Abteilung für die allgemeine Verwaltung und die Ausführung der Beschlüsse und eine zweite für die Ernennung der Mitglieder. An der Spitze steht ein Präsident und ein Vizepräsident, die jedesmal auf 2 Jahre gewählt werden. Die Geschäftsführung obliegt dem Generalsekretär und dem Schatzmeister. Beide Posten bekleidet zurzeit der Gründer des Vereins Mr. Allen. Die Bestimmungen über die Organisation des Vereines können nur mit einer Mehrheit von 4/5 der Stimmen geändert werden. Die Satzungen werden durch eine Geschäftsordnung ergänzt, die durch eine Mehrheit von 2/3 der Stimmen geändert werden kann. Alljährlich finden zwei Sitzungen, die eine im Mai, die andere im November

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-06-17T17:32:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-06-17T17:32:39Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben.

Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen01_1912
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen01_1912/153
Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen01_1912/153>, abgerufen am 15.05.2024.