Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

Bild:
<< vorherige Seite

des Punktes 8 ermittelt. Dabei wurde vom festgehaltenen Punkte 9` die E-fache Längenänderung des Stabes 9 4, als gezogen vom Punkte 9` aus nach abwärts aufgetragen 9` 4`. Und zwar wurden im Längenmaßstabe der Zeichnung 4 Einheiten der elastischen Gewichte = 1 cm gemacht. Es müssen daher zum Schlusse die Ordinaten der Biegungslinie, ebenfalls im Längenmaßstabe der Zeichnung (1 : 50) gemessen, multipliziert werden mit 4/E = 4/2000 = 1/500. Sodann wurde vom Punkte 9` parallel zu 8 9 die elastische Größe als Druck zum Knoten 9 nach rechts aus aufgetragen und an ihrem Endpunkte eine Senkrechte errichtet. Von 4` die Parallelen zu 8 4 und 3 4 gezogen, die elastischen Gewichte im entsprechenden Sinne aufgetragen und die Senkrechten errichtet, so daß im Schnittpunkte der Punkt 8` sich nach der Verschiebung ergibt. Dieses Verfahren wurde nun fortgesetzt, bis sich sämtliche Punkte des ersten Verschiebungsplanes 9` .... 0` ergaben. Da das Fachwerk ganz symmetrisch ausgebildet und auch ganz symmetrisch belastet erscheint, gelangen die Knotenpunkte des festen und des auf einer wagrechten Ebene gleitenden beweglichen Auflagers in ein und dieselbe Höhe, d. h. der zweite Verschiebungsplan wird hier zu Null und die durch 0` gezeichnete Wagrechte ist bereits die Schlußlinie des Biegungsvieleckes. Durch Einprojizieren der Punkte des ersten Verschiebungsplanes in die Lotrechte der entsprechenden Punkte des Fachwerkes ergeben sich die Punkte des Biegungsvieleckes. In unserem Falle stellt die gezeichnete Linie die Biegungslinie des Untergurts dar.

Literatur: W. Ritter, Anwendungen der graphischen Statik. Zürich 4 Bände. I, 1888, II, 1890, III, 1900, IV, 1906. - Müller-Breslau, Neuere Methoden der Festigkeitslehre. 3. Aufl. 1904; Die graphische Statik der Baukonstruktionen. I. Bd., 4. Aufl., 1905, II. Bd., 1. Abt., 4. Aufl., 1907, 2. Abt., 1. Aufl. 1908. - Keck-Hotopp, Vorträge über Elastizitätslehre. I. Teil, 2. Aufl., 1905, II. Teil, 2. Aufl., 1908. - Ostenfeld, Technische Statik. 1904. - Mohr, Abhandlungen aus dem Gebiete der technischen Mechanik. 1906. - Handbuch der Ingenieurwissenschaften. II; Der Brückenbau. III. Bd., 4. Aufl., 1909. - Mehrtens, Vorlesungen über Ingenieurwissenschaften. I. Teil, Statik und Festigkeitslehre. I. Bd., 1999, II. Bd., 2. Aufl., 1910. - Otzen-Barkhausen, Zahlenbeispiele zur statischen Berechnung von Brücken und Dächern. 2. Aufl., 1908. - Anhang zu den Zahlenbeispielen. 1. Aufl., 1909. - Otzen, Praktische Winke zum Studium der Statik. 1911. - Foerster, Taschenbuch für Bauingenieure. 1911.

Nowak.


Durchbiegungszeichner (Einsenkungsmesser, Deflektionsmesser) (deflection indicator, indicateur de flexion; misuratore della flessione), Instrumente, die zur Feststellung der Durchbiegung belasteter Träger, insbesondere bei Probebelastungen im Betrieb befindlicher Brücken benutzt werden und um diese Durchbiegungen graphisch aufzunehnen. Es sollen hier aber auch jene Vorrichtungen und Methoden mit angeführt werden, die Durchbiegungen nicht graphisch, sondern durch Ablesen an Meßskalen ergeben.

Diese Vorrichtungen können, wenn von Nonienschiebern, Fühlhebeln u. dgl. (s. Brückenprobe) abgesehen wird, nach den bei ihrer Herstellung maßgebenden Grundsätzen in drei Arten geteilt werden:

1. Die einfachste Vorrichtung zu diesem Zweck ist die Schreibevorrichtung (Schreibapparat), die im Artikel Brückenprobe behandelt ist (s. d.).

Bei einer anderen Vorrichtung der gleichen Art zeichnet ein Stift, dessen Träger an einem Gerüstholz befestigt ist, auf eine glatte, an der zu erprobenden Konstruktion festgemachte, mit Papier überzogene Tafel die Durchbiegung als lotrechten Strich. Ebenso kann auch auf eine an der Brücke befestigte, durch ein Uhrwerk bewegte senkrechte Trommel eine krumme Linie gezeichnet werden, Abb. 327.

deren Ordinaten die Senkungen des beobachteten Punktes darstellen. Stift und Trommel kommen auch in umgekehrter Befestigungsweise zur Anwendung.

Diesem ähnlich, jedoch wesentlich verbessert, ist der D. von Askenasy (Abb. 327). Er besteht aus einem Bügel A, der an einem entsprechenden Konstruktionsglied des zu beobachtenden Trägers festgeschraubt wird. Auf diesem Bügel ist mittels eines Kugelgelenks eine Messingtrommel a von
Abb. 328.
Abb. 329.

10 cm Durchmesser und 9 cm Höhe befestigt, die im Innern ein zehn Minuten lang gleichmäßig gehendes Uhrwerk mit Hemmvorrichtung enthält. Die Messingtrommel ist mit einem Papierstreifen umwickelt, auf dem sich die Durchbiegung des Trägers mittels des durch eine Feder angedrückten Stifts b aufzeichnet, u. zw. nach Abb. 328, wenn das Uhrwerk ausgeschaltet, nach Abb. 329, wenn es in Bewegung gesetzt ist. Der Bügel B, der den an einer Stange c verschiebbaren Stift b trägt, ist an einem von der zu beobachtenden Konstruktion unabhängigen Gegenstand zu befestigen. Die Vorrichtung ist auch zur Aufzeichnung der wagrechten Schwankungen zu benutzen.

2. Die Vorrichtungen der zweiten Art beruhen auf den Gesetzen kommunizierender Gefäße und zeigen ähnliche Einrichtungen

des Punktes 8 ermittelt. Dabei wurde vom festgehaltenen Punkte 9‵ die E-fache Längenänderung des Stabes 9 4, als gezogen vom Punkte 9‵ aus nach abwärts aufgetragen 9‵ 4‵. Und zwar wurden im Längenmaßstabe der Zeichnung 4 Einheiten der elastischen Gewichte = 1 cm gemacht. Es müssen daher zum Schlusse die Ordinaten der Biegungslinie, ebenfalls im Längenmaßstabe der Zeichnung (1 : 50) gemessen, multipliziert werden mit 4/E = 4/2000 = 1/500. Sodann wurde vom Punkte 9‵ parallel zu 8 9 die elastische Größe als Druck zum Knoten 9 nach rechts aus aufgetragen und an ihrem Endpunkte eine Senkrechte errichtet. Von 4‵ die Parallelen zu 8 4 und 3 4 gezogen, die elastischen Gewichte im entsprechenden Sinne aufgetragen und die Senkrechten errichtet, so daß im Schnittpunkte der Punkt 8‵ sich nach der Verschiebung ergibt. Dieses Verfahren wurde nun fortgesetzt, bis sich sämtliche Punkte des ersten Verschiebungsplanes 9‵ .... 0‵ ergaben. Da das Fachwerk ganz symmetrisch ausgebildet und auch ganz symmetrisch belastet erscheint, gelangen die Knotenpunkte des festen und des auf einer wagrechten Ebene gleitenden beweglichen Auflagers in ein und dieselbe Höhe, d. h. der zweite Verschiebungsplan wird hier zu Null und die durch 0‵ gezeichnete Wagrechte ist bereits die Schlußlinie des Biegungsvieleckes. Durch Einprojizieren der Punkte des ersten Verschiebungsplanes in die Lotrechte der entsprechenden Punkte des Fachwerkes ergeben sich die Punkte des Biegungsvieleckes. In unserem Falle stellt die gezeichnete Linie die Biegungslinie des Untergurts dar.

Literatur: W. Ritter, Anwendungen der graphischen Statik. Zürich 4 Bände. I, 1888, II, 1890, III, 1900, IV, 1906. – Müller-Breslau, Neuere Methoden der Festigkeitslehre. 3. Aufl. 1904; Die graphische Statik der Baukonstruktionen. I. Bd., 4. Aufl., 1905, II. Bd., 1. Abt., 4. Aufl., 1907, 2. Abt., 1. Aufl. 1908. – Keck-Hotopp, Vorträge über Elastizitätslehre. I. Teil, 2. Aufl., 1905, II. Teil, 2. Aufl., 1908. – Ostenfeld, Technische Statik. 1904. – Mohr, Abhandlungen aus dem Gebiete der technischen Mechanik. 1906. – Handbuch der Ingenieurwissenschaften. II; Der Brückenbau. III. Bd., 4. Aufl., 1909. – Mehrtens, Vorlesungen über Ingenieurwissenschaften. I. Teil, Statik und Festigkeitslehre. I. Bd., 1999, II. Bd., 2. Aufl., 1910. – Otzen-Barkhausen, Zahlenbeispiele zur statischen Berechnung von Brücken und Dächern. 2. Aufl., 1908. – Anhang zu den Zahlenbeispielen. 1. Aufl., 1909. – Otzen, Praktische Winke zum Studium der Statik. 1911. – Foerster, Taschenbuch für Bauingenieure. 1911.

Nowak.


Durchbiegungszeichner (Einsenkungsmesser, Deflektionsmesser) (deflection indicator, indicateur de flexion; misuratore della flessione), Instrumente, die zur Feststellung der Durchbiegung belasteter Träger, insbesondere bei Probebelastungen im Betrieb befindlicher Brücken benutzt werden und um diese Durchbiegungen graphisch aufzunehnen. Es sollen hier aber auch jene Vorrichtungen und Methoden mit angeführt werden, die Durchbiegungen nicht graphisch, sondern durch Ablesen an Meßskalen ergeben.

Diese Vorrichtungen können, wenn von Nonienschiebern, Fühlhebeln u. dgl. (s. Brückenprobe) abgesehen wird, nach den bei ihrer Herstellung maßgebenden Grundsätzen in drei Arten geteilt werden:

1. Die einfachste Vorrichtung zu diesem Zweck ist die Schreibevorrichtung (Schreibapparat), die im Artikel Brückenprobe behandelt ist (s. d.).

Bei einer anderen Vorrichtung der gleichen Art zeichnet ein Stift, dessen Träger an einem Gerüstholz befestigt ist, auf eine glatte, an der zu erprobenden Konstruktion festgemachte, mit Papier überzogene Tafel die Durchbiegung als lotrechten Strich. Ebenso kann auch auf eine an der Brücke befestigte, durch ein Uhrwerk bewegte senkrechte Trommel eine krumme Linie gezeichnet werden, Abb. 327.

deren Ordinaten die Senkungen des beobachteten Punktes darstellen. Stift und Trommel kommen auch in umgekehrter Befestigungsweise zur Anwendung.

Diesem ähnlich, jedoch wesentlich verbessert, ist der D. von Askenasy (Abb. 327). Er besteht aus einem Bügel A, der an einem entsprechenden Konstruktionsglied des zu beobachtenden Trägers festgeschraubt wird. Auf diesem Bügel ist mittels eines Kugelgelenks eine Messingtrommel a von
Abb. 328.
Abb. 329.

10 cm Durchmesser und 9 cm Höhe befestigt, die im Innern ein zehn Minuten lang gleichmäßig gehendes Uhrwerk mit Hemmvorrichtung enthält. Die Messingtrommel ist mit einem Papierstreifen umwickelt, auf dem sich die Durchbiegung des Trägers mittels des durch eine Feder angedrückten Stifts b aufzeichnet, u. zw. nach Abb. 328, wenn das Uhrwerk ausgeschaltet, nach Abb. 329, wenn es in Bewegung gesetzt ist. Der Bügel B, der den an einer Stange c verschiebbaren Stift b trägt, ist an einem von der zu beobachtenden Konstruktion unabhängigen Gegenstand zu befestigen. Die Vorrichtung ist auch zur Aufzeichnung der wagrechten Schwankungen zu benutzen.

2. Die Vorrichtungen der zweiten Art beruhen auf den Gesetzen kommunizierender Gefäße und zeigen ähnliche Einrichtungen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0477" n="459"/>
des Punktes 8 ermittelt. Dabei wurde vom festgehaltenen Punkte 9&#x2035; die <hi rendition="#i">E</hi>-fache Längenänderung des Stabes 9 4, als gezogen vom Punkte 9&#x2035; aus nach abwärts aufgetragen 9&#x2035; 4&#x2035;. Und zwar wurden im Längenmaßstabe der Zeichnung 4 Einheiten der elastischen Gewichte = 1 <hi rendition="#i">cm</hi> gemacht. Es müssen daher zum Schlusse die Ordinaten der Biegungslinie, ebenfalls im Längenmaßstabe der Zeichnung (1 : 50) gemessen, multipliziert werden mit 4/<hi rendition="#i">E</hi> = 4/2000 = 1/500. Sodann wurde vom Punkte 9&#x2035; parallel zu 8 9 die elastische Größe als Druck zum Knoten 9 nach rechts aus aufgetragen und an ihrem Endpunkte eine Senkrechte errichtet. Von 4&#x2035; die Parallelen zu 8 4 und 3 4 gezogen, die elastischen Gewichte im entsprechenden Sinne aufgetragen und die Senkrechten errichtet, so daß im Schnittpunkte der Punkt 8&#x2035; sich nach der Verschiebung ergibt. Dieses Verfahren wurde nun fortgesetzt, bis sich sämtliche Punkte des ersten Verschiebungsplanes 9&#x2035; .... 0&#x2035; ergaben. Da das Fachwerk ganz symmetrisch ausgebildet und auch ganz symmetrisch belastet erscheint, gelangen die Knotenpunkte des festen und des auf einer wagrechten Ebene gleitenden beweglichen Auflagers in ein und dieselbe Höhe, d. h. der zweite Verschiebungsplan wird hier zu Null und die durch 0&#x2035; gezeichnete Wagrechte ist bereits die Schlußlinie des Biegungsvieleckes. Durch Einprojizieren der Punkte des ersten Verschiebungsplanes in die Lotrechte der entsprechenden Punkte des Fachwerkes ergeben sich die Punkte des Biegungsvieleckes. In unserem Falle stellt die gezeichnete Linie die Biegungslinie des Untergurts dar.</p><lb/>
          <p rendition="#smaller"><hi rendition="#i">Literatur:</hi><hi rendition="#g">W. Ritter</hi>, Anwendungen der graphischen Statik. Zürich 4 Bände. I, 1888, II, 1890, III, 1900, IV, 1906. &#x2013; <hi rendition="#g">Müller-Breslau</hi>, Neuere Methoden der Festigkeitslehre. 3. Aufl. 1904; Die graphische Statik der Baukonstruktionen. I. Bd., 4. Aufl., 1905, II. Bd., 1. Abt., 4. Aufl., 1907, 2. Abt., 1. Aufl. 1908. &#x2013; <hi rendition="#g">Keck-Hotopp</hi>, Vorträge über Elastizitätslehre. I. Teil, 2. Aufl., 1905, II. Teil, 2. Aufl., 1908. &#x2013; <hi rendition="#g">Ostenfeld</hi>, Technische Statik. 1904. &#x2013; <hi rendition="#g">Mohr</hi>, Abhandlungen aus dem Gebiete der technischen Mechanik. 1906. &#x2013; Handbuch der Ingenieurwissenschaften. II; Der Brückenbau. III. Bd., 4. Aufl., 1909. &#x2013; <hi rendition="#g">Mehrtens</hi>, Vorlesungen über Ingenieurwissenschaften. I. Teil, Statik und Festigkeitslehre. I. Bd., 1999, II. Bd., 2. Aufl., 1910. &#x2013; <hi rendition="#g">Otzen-Barkhausen</hi>, Zahlenbeispiele zur statischen Berechnung von Brücken und Dächern. 2. Aufl., 1908. &#x2013; Anhang zu den Zahlenbeispielen. 1. Aufl., 1909. &#x2013; <hi rendition="#g">Otzen</hi>, Praktische Winke zum Studium der Statik. 1911. &#x2013; <hi rendition="#g">Foerster</hi>, Taschenbuch für Bauingenieure. 1911.</p><lb/>
          <p rendition="#right">Nowak.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Durchbiegungszeichner</hi> (Einsenkungsmesser, Deflektionsmesser) <hi rendition="#i">(deflection indicator, indicateur de flexion; misuratore della flessione),</hi> Instrumente, die zur Feststellung der Durchbiegung belasteter Träger, insbesondere bei Probebelastungen im Betrieb befindlicher Brücken benutzt werden und um diese Durchbiegungen graphisch aufzunehnen. Es sollen hier aber auch jene Vorrichtungen und Methoden mit angeführt werden, die Durchbiegungen nicht graphisch, sondern durch Ablesen an Meßskalen ergeben.</p><lb/>
          <p>Diese Vorrichtungen können, wenn von Nonienschiebern, Fühlhebeln u. dgl. (s. Brückenprobe) abgesehen wird, nach den bei ihrer Herstellung maßgebenden Grundsätzen in drei Arten geteilt werden:</p><lb/>
          <p>1. Die einfachste Vorrichtung zu diesem Zweck ist die Schreibevorrichtung (Schreibapparat), die im Artikel Brückenprobe behandelt ist (s. d.).</p><lb/>
          <p>Bei einer anderen Vorrichtung der gleichen Art zeichnet ein Stift, dessen Träger an einem Gerüstholz befestigt ist, auf eine glatte, an der zu erprobenden Konstruktion festgemachte, mit Papier überzogene Tafel die Durchbiegung als lotrechten Strich. Ebenso kann auch auf eine an der Brücke befestigte, durch ein Uhrwerk bewegte senkrechte Trommel eine krumme Linie gezeichnet werden, <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen03_1912/figures/roell_eisenbahnwesen03_1912_figure-0492.jpg"><head>Abb. 327.</head><lb/></figure><lb/>
deren Ordinaten die Senkungen des beobachteten Punktes darstellen. Stift und Trommel kommen auch in umgekehrter Befestigungsweise zur Anwendung.</p><lb/>
          <p>Diesem ähnlich, jedoch wesentlich verbessert, ist der D. von <hi rendition="#g">Askenasy</hi> (Abb. 327). Er besteht aus einem Bügel <hi rendition="#i">A,</hi> der an einem entsprechenden Konstruktionsglied des zu beobachtenden Trägers festgeschraubt wird. Auf diesem Bügel ist mittels eines Kugelgelenks eine Messingtrommel <hi rendition="#i">a</hi> von<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen03_1912/figures/roell_eisenbahnwesen03_1912_figure-0494.jpg"><head>Abb. 328.</head><lb/></figure> <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen03_1912/figures/roell_eisenbahnwesen03_1912_figure-0493.jpg"><head>Abb. 329.</head><lb/></figure><lb/>
10 <hi rendition="#i">cm</hi> Durchmesser und 9 <hi rendition="#i">cm</hi> Höhe befestigt, die im Innern ein zehn Minuten lang gleichmäßig gehendes Uhrwerk mit Hemmvorrichtung enthält. Die Messingtrommel ist mit einem Papierstreifen umwickelt, auf dem sich die Durchbiegung des Trägers mittels des durch eine Feder angedrückten Stifts <hi rendition="#i">b</hi> aufzeichnet, u. zw. nach Abb. 328, wenn das Uhrwerk ausgeschaltet, nach Abb. 329, wenn es in Bewegung gesetzt ist. Der Bügel <hi rendition="#i">B,</hi> der den an einer Stange <hi rendition="#i">c</hi> verschiebbaren Stift <hi rendition="#i">b</hi> trägt, ist an einem von der zu beobachtenden Konstruktion unabhängigen Gegenstand zu befestigen. Die Vorrichtung ist auch zur Aufzeichnung der wagrechten Schwankungen zu benutzen.</p><lb/>
          <p>2. Die Vorrichtungen der zweiten Art beruhen auf den Gesetzen kommunizierender Gefäße und zeigen ähnliche Einrichtungen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[459/0477] des Punktes 8 ermittelt. Dabei wurde vom festgehaltenen Punkte 9‵ die E-fache Längenänderung des Stabes 9 4, als gezogen vom Punkte 9‵ aus nach abwärts aufgetragen 9‵ 4‵. Und zwar wurden im Längenmaßstabe der Zeichnung 4 Einheiten der elastischen Gewichte = 1 cm gemacht. Es müssen daher zum Schlusse die Ordinaten der Biegungslinie, ebenfalls im Längenmaßstabe der Zeichnung (1 : 50) gemessen, multipliziert werden mit 4/E = 4/2000 = 1/500. Sodann wurde vom Punkte 9‵ parallel zu 8 9 die elastische Größe als Druck zum Knoten 9 nach rechts aus aufgetragen und an ihrem Endpunkte eine Senkrechte errichtet. Von 4‵ die Parallelen zu 8 4 und 3 4 gezogen, die elastischen Gewichte im entsprechenden Sinne aufgetragen und die Senkrechten errichtet, so daß im Schnittpunkte der Punkt 8‵ sich nach der Verschiebung ergibt. Dieses Verfahren wurde nun fortgesetzt, bis sich sämtliche Punkte des ersten Verschiebungsplanes 9‵ .... 0‵ ergaben. Da das Fachwerk ganz symmetrisch ausgebildet und auch ganz symmetrisch belastet erscheint, gelangen die Knotenpunkte des festen und des auf einer wagrechten Ebene gleitenden beweglichen Auflagers in ein und dieselbe Höhe, d. h. der zweite Verschiebungsplan wird hier zu Null und die durch 0‵ gezeichnete Wagrechte ist bereits die Schlußlinie des Biegungsvieleckes. Durch Einprojizieren der Punkte des ersten Verschiebungsplanes in die Lotrechte der entsprechenden Punkte des Fachwerkes ergeben sich die Punkte des Biegungsvieleckes. In unserem Falle stellt die gezeichnete Linie die Biegungslinie des Untergurts dar. Literatur: W. Ritter, Anwendungen der graphischen Statik. Zürich 4 Bände. I, 1888, II, 1890, III, 1900, IV, 1906. – Müller-Breslau, Neuere Methoden der Festigkeitslehre. 3. Aufl. 1904; Die graphische Statik der Baukonstruktionen. I. Bd., 4. Aufl., 1905, II. Bd., 1. Abt., 4. Aufl., 1907, 2. Abt., 1. Aufl. 1908. – Keck-Hotopp, Vorträge über Elastizitätslehre. I. Teil, 2. Aufl., 1905, II. Teil, 2. Aufl., 1908. – Ostenfeld, Technische Statik. 1904. – Mohr, Abhandlungen aus dem Gebiete der technischen Mechanik. 1906. – Handbuch der Ingenieurwissenschaften. II; Der Brückenbau. III. Bd., 4. Aufl., 1909. – Mehrtens, Vorlesungen über Ingenieurwissenschaften. I. Teil, Statik und Festigkeitslehre. I. Bd., 1999, II. Bd., 2. Aufl., 1910. – Otzen-Barkhausen, Zahlenbeispiele zur statischen Berechnung von Brücken und Dächern. 2. Aufl., 1908. – Anhang zu den Zahlenbeispielen. 1. Aufl., 1909. – Otzen, Praktische Winke zum Studium der Statik. 1911. – Foerster, Taschenbuch für Bauingenieure. 1911. Nowak. Durchbiegungszeichner (Einsenkungsmesser, Deflektionsmesser) (deflection indicator, indicateur de flexion; misuratore della flessione), Instrumente, die zur Feststellung der Durchbiegung belasteter Träger, insbesondere bei Probebelastungen im Betrieb befindlicher Brücken benutzt werden und um diese Durchbiegungen graphisch aufzunehnen. Es sollen hier aber auch jene Vorrichtungen und Methoden mit angeführt werden, die Durchbiegungen nicht graphisch, sondern durch Ablesen an Meßskalen ergeben. Diese Vorrichtungen können, wenn von Nonienschiebern, Fühlhebeln u. dgl. (s. Brückenprobe) abgesehen wird, nach den bei ihrer Herstellung maßgebenden Grundsätzen in drei Arten geteilt werden: 1. Die einfachste Vorrichtung zu diesem Zweck ist die Schreibevorrichtung (Schreibapparat), die im Artikel Brückenprobe behandelt ist (s. d.). Bei einer anderen Vorrichtung der gleichen Art zeichnet ein Stift, dessen Träger an einem Gerüstholz befestigt ist, auf eine glatte, an der zu erprobenden Konstruktion festgemachte, mit Papier überzogene Tafel die Durchbiegung als lotrechten Strich. Ebenso kann auch auf eine an der Brücke befestigte, durch ein Uhrwerk bewegte senkrechte Trommel eine krumme Linie gezeichnet werden, [Abbildung Abb. 327. ] deren Ordinaten die Senkungen des beobachteten Punktes darstellen. Stift und Trommel kommen auch in umgekehrter Befestigungsweise zur Anwendung. Diesem ähnlich, jedoch wesentlich verbessert, ist der D. von Askenasy (Abb. 327). Er besteht aus einem Bügel A, der an einem entsprechenden Konstruktionsglied des zu beobachtenden Trägers festgeschraubt wird. Auf diesem Bügel ist mittels eines Kugelgelenks eine Messingtrommel a von [Abbildung Abb. 328. ] [Abbildung Abb. 329. ] 10 cm Durchmesser und 9 cm Höhe befestigt, die im Innern ein zehn Minuten lang gleichmäßig gehendes Uhrwerk mit Hemmvorrichtung enthält. Die Messingtrommel ist mit einem Papierstreifen umwickelt, auf dem sich die Durchbiegung des Trägers mittels des durch eine Feder angedrückten Stifts b aufzeichnet, u. zw. nach Abb. 328, wenn das Uhrwerk ausgeschaltet, nach Abb. 329, wenn es in Bewegung gesetzt ist. Der Bügel B, der den an einer Stange c verschiebbaren Stift b trägt, ist an einem von der zu beobachtenden Konstruktion unabhängigen Gegenstand zu befestigen. Die Vorrichtung ist auch zur Aufzeichnung der wagrechten Schwankungen zu benutzen. 2. Die Vorrichtungen der zweiten Art beruhen auf den Gesetzen kommunizierender Gefäße und zeigen ähnliche Einrichtungen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-06-17T17:32:54Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-06-17T17:32:54Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben.

Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/477
Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/477>, abgerufen am 15.05.2024.