Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

Bild:
<< vorherige Seite

Die K. übernahm die Verpflichtung, über Aufforderung der Regierung und unter den von dieser festzustellenden Bedingungen die Konvertierung der Prioritätsanleihen durchzuführen, die bereits 1884 stattfand.

Nach Durchführung der Prioritäten-Konvertierung waren die Bedingungen für die Einlösung der K. im Sinne des Übereinkommens vom 11. Dezember 1883 erfüllt und erklärte die Regierung unter dem 28. August 1887 die K. für eingelöst.

Am 13. Dezember 1887 trat die Gesellschaft in Liquidation, und wurde letztere Ende 1889 nach erfolgtem Umtausch der gesellschaftlichen Aktien in Eisenbahn-Staatsschuldverschreibungen beendet.

Mit der K. sind auch die von ihr betriebenen fremden Bahnen Mösel-Hüttenberg und Zeltweg-Fohnsdorf sowie die Staatsbahnlinie Tarvis-Pontafel in den Betrieb des Staates übergegangen (s. österreichische Staatsbahnen).

Die Betriebslänge der Linien der K. betrug im Zeitpunkt der Verstaatlichung 821·6 km, das gesellschaftliche Kapital 277·4 Mill. K, das verwendete Anlagekapital 280·7 Mill. K.

Röll.


Krümmungshalbmesser der Eisenbahnlinien und Gleise (radius of curve; rayon de courbure; curvatura).

Allgemeines.

Für die Bogen der Eisenbahnen wendet man im allgemeinen Kreislinien an, nur der Übergang zwischen den Geraden und Bogen wird durch Kurven mit abnehmenden K., die Übergangsbogen (s. d.) vermittelt; man benutzt dazu in der Regel kubische Parabeln. Die Stärke der Krümmung wird in Europa in der Regel durch den K. angegeben, in Nordamerika dagegen meist in Gradmaß, wobei eine gleichbleibende Sehnenlänge von 100 Fuß zu grunde gelegt ist. Zur Vergleichung diene folgende Zusammenstellung:


Krümmung in GradmaßHalbmesser in m
11746
2873
3582
4437
5358
6298
7250
8218
9194
10175

Gekrümmte Gleise haben verschiedene Nachteile. Sie verursachen einen erhöhten Fahrwiderstand, sind kostspielig in der Unterhaltung und erschweren die Übersicht. Bei schnellfahrenden Zügen besteht außerdem die Gefahr der Entgleisung, die mit Abnahme des K. beträchtlich wächst; man muß daher hohe Fahrgeschwindigkeiten in scharfen Krümmungen ermäßigen.

Die Erhöhung des Fahrwiderstandes in gekrümmten Gleisen nimmt mit dem Anwachsen des festen Radstandes und der Spurweite, sowie mit dem Kleinerwerden des K. zu. Die Ergebnisse zahlreicher Versuche haben zur Aufstellung mannigfacher Widerstandsformeln geführt. Hier seien einzelne erwähnt, in denen bedeutet:

wr = Widerstand in kg für 1 t Wagengewicht;
R = Krümmungshalbmesser;
e = Radstand;
s = Spurweite;
m = Reibungskoeffizient.

1. Formel von v. Röckl:

Sie ist abgeleitet aus Versuchen hauptsächlich mit zweiachsigen Wagen mit 3·6 bis 4·4 m Radstand und 7·2 bis 9 t Eigengewicht, sowie zwei- und dreiachsigen Lokomotiven von 24-38 t Dienstgewicht (Zeitschrift für Baukunde 1880, S. 541). Die Röcklsche Formel wird meist in der Form oder zur Berechnung des Widerstandes ganzer Züge benutzt.

2. Formel von Hoffmann (Organ 1885, S. 174 u. 202):

a) für steifachsige Wagen

b) für lenkachsige Wagen

3. Formel von F. Leitzmann und v. Borries (Theoretisches Lehrbuch des Lokomotivbaues, Berlin 1911, S. 270):

Für zweiachsige Fahrzeuge

m ist bei trockenem, staubigem Wetter = 1/4 zu setzen, dann erhält man bei s = 1·5 m und e = 4·0 m
wr = 687/R.

Weitere Angaben, auch über den Kurvenwiderstand von Schmalspurbahnen finden sich

Die K. übernahm die Verpflichtung, über Aufforderung der Regierung und unter den von dieser festzustellenden Bedingungen die Konvertierung der Prioritätsanleihen durchzuführen, die bereits 1884 stattfand.

Nach Durchführung der Prioritäten-Konvertierung waren die Bedingungen für die Einlösung der K. im Sinne des Übereinkommens vom 11. Dezember 1883 erfüllt und erklärte die Regierung unter dem 28. August 1887 die K. für eingelöst.

Am 13. Dezember 1887 trat die Gesellschaft in Liquidation, und wurde letztere Ende 1889 nach erfolgtem Umtausch der gesellschaftlichen Aktien in Eisenbahn-Staatsschuldverschreibungen beendet.

Mit der K. sind auch die von ihr betriebenen fremden Bahnen Mösel-Hüttenberg und Zeltweg-Fohnsdorf sowie die Staatsbahnlinie Tarvis-Pontafel in den Betrieb des Staates übergegangen (s. österreichische Staatsbahnen).

Die Betriebslänge der Linien der K. betrug im Zeitpunkt der Verstaatlichung 821·6 km, das gesellschaftliche Kapital 277·4 Mill. K, das verwendete Anlagekapital 280·7 Mill. K.

Röll.


Krümmungshalbmesser der Eisenbahnlinien und Gleise (radius of curve; rayon de courbure; curvatura).

Allgemeines.

Für die Bogen der Eisenbahnen wendet man im allgemeinen Kreislinien an, nur der Übergang zwischen den Geraden und Bogen wird durch Kurven mit abnehmenden K., die Übergangsbogen (s. d.) vermittelt; man benutzt dazu in der Regel kubische Parabeln. Die Stärke der Krümmung wird in Europa in der Regel durch den K. angegeben, in Nordamerika dagegen meist in Gradmaß, wobei eine gleichbleibende Sehnenlänge von 100 Fuß zu grunde gelegt ist. Zur Vergleichung diene folgende Zusammenstellung:


Krümmung in GradmaßHalbmesser in m
11746
2873
3582
4437
5358
6298
7250
8218
9194
10175

Gekrümmte Gleise haben verschiedene Nachteile. Sie verursachen einen erhöhten Fahrwiderstand, sind kostspielig in der Unterhaltung und erschweren die Übersicht. Bei schnellfahrenden Zügen besteht außerdem die Gefahr der Entgleisung, die mit Abnahme des K. beträchtlich wächst; man muß daher hohe Fahrgeschwindigkeiten in scharfen Krümmungen ermäßigen.

Die Erhöhung des Fahrwiderstandes in gekrümmten Gleisen nimmt mit dem Anwachsen des festen Radstandes und der Spurweite, sowie mit dem Kleinerwerden des K. zu. Die Ergebnisse zahlreicher Versuche haben zur Aufstellung mannigfacher Widerstandsformeln geführt. Hier seien einzelne erwähnt, in denen bedeutet:

wr = Widerstand in kg für 1 t Wagengewicht;
R = Krümmungshalbmesser;
e = Radstand;
s = Spurweite;
μ = Reibungskoeffizient.

1. Formel von v. Röckl:

Sie ist abgeleitet aus Versuchen hauptsächlich mit zweiachsigen Wagen mit 3·6 bis 4·4 m Radstand und 7·2 bis 9 t Eigengewicht, sowie zwei- und dreiachsigen Lokomotiven von 24–38 t Dienstgewicht (Zeitschrift für Baukunde 1880, S. 541). Die Röcklsche Formel wird meist in der Form oder zur Berechnung des Widerstandes ganzer Züge benutzt.

2. Formel von Hoffmann (Organ 1885, S. 174 u. 202):

a) für steifachsige Wagen

b) für lenkachsige Wagen

3. Formel von F. Leitzmann und v. Borries (Theoretisches Lehrbuch des Lokomotivbaues, Berlin 1911, S. 270):

Für zweiachsige Fahrzeuge

μ ist bei trockenem, staubigem Wetter = 1/4 zu setzen, dann erhält man bei s = 1·5 m und e = 4·0 m
wr = 687/R.

Weitere Angaben, auch über den Kurvenwiderstand von Schmalspurbahnen finden sich

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0011" n="3"/>
          </p><lb/>
          <p>Die K. übernahm die Verpflichtung, über Aufforderung der Regierung und unter den von dieser festzustellenden Bedingungen die Konvertierung der Prioritätsanleihen durchzuführen, die bereits 1884 stattfand.</p><lb/>
          <p>Nach Durchführung der Prioritäten-Konvertierung waren die Bedingungen für die Einlösung der K. im Sinne des Übereinkommens vom 11. Dezember 1883 erfüllt und erklärte die Regierung unter dem 28. August 1887 die K. für eingelöst.</p><lb/>
          <p>Am 13. Dezember 1887 trat die Gesellschaft in Liquidation, und wurde letztere Ende 1889 nach erfolgtem Umtausch der gesellschaftlichen Aktien in Eisenbahn-Staatsschuldverschreibungen beendet.</p><lb/>
          <p>Mit der K. sind auch die von ihr betriebenen fremden Bahnen Mösel-Hüttenberg und Zeltweg-Fohnsdorf sowie die Staatsbahnlinie Tarvis-Pontafel in den Betrieb des Staates übergegangen (s. österreichische Staatsbahnen).</p><lb/>
          <p>Die Betriebslänge der Linien der K. betrug im Zeitpunkt der Verstaatlichung 821·6 <hi rendition="#i">km,</hi> das gesellschaftliche Kapital 277·4 Mill. K, das verwendete Anlagekapital 280·7 Mill. K.</p><lb/>
          <p rendition="#right">Röll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Krümmungshalbmesser</hi> der Eisenbahnlinien und Gleise <hi rendition="#i">(radius of curve; rayon de courbure; curvatura).</hi></p><lb/>
          <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Allgemeines</hi>.</p><lb/>
          <p>Für die Bogen der Eisenbahnen wendet man im allgemeinen Kreislinien an, nur der Übergang zwischen den Geraden und Bogen wird durch Kurven mit abnehmenden K., die <hi rendition="#g">Übergangsbogen</hi> (s. d.) vermittelt; man benutzt dazu in der Regel kubische Parabeln. Die Stärke der Krümmung wird in Europa in der Regel durch den K. angegeben, in Nordamerika dagegen meist in Gradmaß, wobei eine gleichbleibende Sehnenlänge von 100 Fuß zu grunde gelegt ist. Zur Vergleichung diene folgende Zusammenstellung:</p><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell rendition="#c">Krümmung in Gradmaß</cell>
              <cell rendition="#c">Halbmesser in <hi rendition="#i">m</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell rendition="#c">1</cell>
              <cell rendition="#c">1746</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell rendition="#c">2</cell>
              <cell rendition="#c">873</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell rendition="#c">3</cell>
              <cell rendition="#c">582</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell rendition="#c">4</cell>
              <cell rendition="#c">437</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell rendition="#c">5</cell>
              <cell rendition="#c">358</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell rendition="#c">6</cell>
              <cell rendition="#c">298</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell rendition="#c">7</cell>
              <cell rendition="#c">250</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell rendition="#c">8</cell>
              <cell rendition="#c">218</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell rendition="#c">9</cell>
              <cell rendition="#c">194</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell rendition="#c">10</cell>
              <cell rendition="#c">175</cell>
            </row><lb/>
          </table>
          <p>Gekrümmte Gleise haben verschiedene Nachteile. Sie verursachen einen erhöhten Fahrwiderstand, sind kostspielig in der Unterhaltung und erschweren die Übersicht. Bei schnellfahrenden Zügen besteht außerdem die Gefahr der Entgleisung, die mit Abnahme des K. beträchtlich wächst; man muß daher hohe Fahrgeschwindigkeiten in scharfen Krümmungen ermäßigen.</p><lb/>
          <p>Die <hi rendition="#g">Erhöhung des Fahrwiderstandes</hi> in gekrümmten Gleisen nimmt mit dem Anwachsen des festen Radstandes und der Spurweite, sowie mit dem Kleinerwerden des K. zu. Die Ergebnisse zahlreicher Versuche haben zur Aufstellung mannigfacher Widerstandsformeln geführt. Hier seien einzelne erwähnt, in denen bedeutet: <list><item><hi rendition="#i">w</hi><hi rendition="#sub">r</hi> = Widerstand in <hi rendition="#i">kg</hi> für 1 <hi rendition="#i">t</hi> Wagengewicht;</item><lb/><item><hi rendition="#i">R</hi> = Krümmungshalbmesser;</item><lb/><item><hi rendition="#i">e</hi> = Radstand;</item><lb/><item><hi rendition="#i">s</hi> = Spurweite;</item><lb/><item>&#x03BC; = Reibungskoeffizient.</item><lb/></list></p><lb/>
          <p>1<hi rendition="#g">. Formel von v. Röckl</hi>:<lb/><formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0001.jpg" rendition="#c"/></p><lb/>
          <p>Sie ist abgeleitet aus Versuchen hauptsächlich mit zweiachsigen Wagen mit 3·6 bis 4·4 <hi rendition="#i">m</hi> Radstand und 7·2 bis 9 <hi rendition="#i">t</hi> Eigengewicht, sowie zwei- und dreiachsigen Lokomotiven von 24&#x2013;38 <hi rendition="#i">t</hi> Dienstgewicht (Zeitschrift für Baukunde 1880, S. 541). Die Röcklsche Formel wird meist in der Form <formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0002.jpg"/> oder <formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0003.jpg"/> zur Berechnung des Widerstandes ganzer Züge benutzt.</p><lb/>
          <p>2<hi rendition="#g">. Formel von Hoffmann</hi> (Organ 1885, S. 174 u. 202):</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i">a)</hi> für steifachsige Wagen<lb/><formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0004.jpg" rendition="#c"/></p><lb/>
          <p><hi rendition="#i">b)</hi> für lenkachsige Wagen<lb/><formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0005.jpg" rendition="#c"/></p><lb/>
          <p>3. <hi rendition="#g">Formel von F. Leitzmann und v. Borries</hi> (Theoretisches Lehrbuch des Lokomotivbaues, Berlin 1911, S. 270):</p><lb/>
          <p>Für zweiachsige Fahrzeuge<lb/><formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0006.jpg" rendition="#c"/><lb/>
&#x03BC; ist bei trockenem, staubigem Wetter = <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi> zu setzen, dann erhält man bei <hi rendition="#i">s</hi> = 1·5 <hi rendition="#i">m</hi> und <hi rendition="#i">e</hi> = 4·0 <hi rendition="#i">m</hi><lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">w</hi><hi rendition="#sub">r</hi> = 687/<hi rendition="#i">R.</hi></hi></p><lb/>
          <p>Weitere Angaben, auch über den Kurvenwiderstand von Schmalspurbahnen finden sich
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[3/0011] Die K. übernahm die Verpflichtung, über Aufforderung der Regierung und unter den von dieser festzustellenden Bedingungen die Konvertierung der Prioritätsanleihen durchzuführen, die bereits 1884 stattfand. Nach Durchführung der Prioritäten-Konvertierung waren die Bedingungen für die Einlösung der K. im Sinne des Übereinkommens vom 11. Dezember 1883 erfüllt und erklärte die Regierung unter dem 28. August 1887 die K. für eingelöst. Am 13. Dezember 1887 trat die Gesellschaft in Liquidation, und wurde letztere Ende 1889 nach erfolgtem Umtausch der gesellschaftlichen Aktien in Eisenbahn-Staatsschuldverschreibungen beendet. Mit der K. sind auch die von ihr betriebenen fremden Bahnen Mösel-Hüttenberg und Zeltweg-Fohnsdorf sowie die Staatsbahnlinie Tarvis-Pontafel in den Betrieb des Staates übergegangen (s. österreichische Staatsbahnen). Die Betriebslänge der Linien der K. betrug im Zeitpunkt der Verstaatlichung 821·6 km, das gesellschaftliche Kapital 277·4 Mill. K, das verwendete Anlagekapital 280·7 Mill. K. Röll. Krümmungshalbmesser der Eisenbahnlinien und Gleise (radius of curve; rayon de courbure; curvatura). Allgemeines. Für die Bogen der Eisenbahnen wendet man im allgemeinen Kreislinien an, nur der Übergang zwischen den Geraden und Bogen wird durch Kurven mit abnehmenden K., die Übergangsbogen (s. d.) vermittelt; man benutzt dazu in der Regel kubische Parabeln. Die Stärke der Krümmung wird in Europa in der Regel durch den K. angegeben, in Nordamerika dagegen meist in Gradmaß, wobei eine gleichbleibende Sehnenlänge von 100 Fuß zu grunde gelegt ist. Zur Vergleichung diene folgende Zusammenstellung: Krümmung in Gradmaß Halbmesser in m 1 1746 2 873 3 582 4 437 5 358 6 298 7 250 8 218 9 194 10 175 Gekrümmte Gleise haben verschiedene Nachteile. Sie verursachen einen erhöhten Fahrwiderstand, sind kostspielig in der Unterhaltung und erschweren die Übersicht. Bei schnellfahrenden Zügen besteht außerdem die Gefahr der Entgleisung, die mit Abnahme des K. beträchtlich wächst; man muß daher hohe Fahrgeschwindigkeiten in scharfen Krümmungen ermäßigen. Die Erhöhung des Fahrwiderstandes in gekrümmten Gleisen nimmt mit dem Anwachsen des festen Radstandes und der Spurweite, sowie mit dem Kleinerwerden des K. zu. Die Ergebnisse zahlreicher Versuche haben zur Aufstellung mannigfacher Widerstandsformeln geführt. Hier seien einzelne erwähnt, in denen bedeutet: wr = Widerstand in kg für 1 t Wagengewicht; R = Krümmungshalbmesser; e = Radstand; s = Spurweite; μ = Reibungskoeffizient. 1. Formel von v. Röckl: [FORMEL] Sie ist abgeleitet aus Versuchen hauptsächlich mit zweiachsigen Wagen mit 3·6 bis 4·4 m Radstand und 7·2 bis 9 t Eigengewicht, sowie zwei- und dreiachsigen Lokomotiven von 24–38 t Dienstgewicht (Zeitschrift für Baukunde 1880, S. 541). Die Röcklsche Formel wird meist in der Form [FORMEL] oder [FORMEL] zur Berechnung des Widerstandes ganzer Züge benutzt. 2. Formel von Hoffmann (Organ 1885, S. 174 u. 202): a) für steifachsige Wagen [FORMEL] b) für lenkachsige Wagen [FORMEL] 3. Formel von F. Leitzmann und v. Borries (Theoretisches Lehrbuch des Lokomotivbaues, Berlin 1911, S. 270): Für zweiachsige Fahrzeuge [FORMEL] μ ist bei trockenem, staubigem Wetter = 1/4 zu setzen, dann erhält man bei s = 1·5 m und e = 4·0 m wr = 687/R. Weitere Angaben, auch über den Kurvenwiderstand von Schmalspurbahnen finden sich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-06-17T17:32:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-06-17T17:32:42Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben.

Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/11
Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/11>, abgerufen am 08.05.2024.